
Aus "Noriker Willi"
Aus "Hornsäule im tv"SilentDee hat geschrieben:Ich meine, damals von einer Crena gesprochen zu haben. Das ist ja eine Einziehung an der Hufbeinspitze, die viele Pferde haben...
Ich habe eine ganz andere Theorie zu Hornsäulen, ich sehe immer nur Hornsäulen, wenn der Huf eine sehr heftige Problematik des Stabilitätsverlustet aufweist - ich frage mich also immer, was zuerst da war. Ist die Hornsäule nicht vielleicht ein Symptom der Hufproblematik, und nicht die Ursache.
Dieser letzte Beitrag geht so in die Richtung von dem, was ich suche... Eine "Abflachung" an der Spitze des Hufbeins mag noch physiologisch sein - keiner von uns hat völlig gerade Knochen wie aus dem Lehrbuch. Ein Pferd sicher auch nicht. Eine tiefe Crena ist aber sicher nicht so "gedacht" von der Natur. Die Frage ist jetzt nur: ist sie bei bestimmten Pferden (fast) unvermeidlich, weil sie zu groß und zu schwer gezüchtet sind (="evolution in progress"), oder könnte ihre Entstehung durch gute Hufpflege vom Fohlenalter an verhindert werden (= rein pathologischer Prozeß)? Wenn ja - wie sähe diese Hufpflege für diese (schweren) Pferde aus? Was wäre der sinnvolle Weg, ein Pferd mit schon leichtem vorhandenen Defekt zu bearbeiten, um den Umbauprozeß zumindest aufzuhalten und eine weitere Zerstörung des Knochens zu verhindern?SilentDee hat geschrieben:Zumal meist Hornsäulen operiert werden, wenn sie einen Röntgenbefund haben. und die soll die Furche sich schliessen, die im Hufbein entstanden ist, wenn nicht durch hartes Horn, was die Löcher füllt... Rezidive sind daher super häufig.
Leider, denn die OP ist sehr langwierig mit der Nachsorge, und wenn dann nochmal nach einem Jahr eine Hornsäule an gleicher Stelle auftaucht, kommen die Pferde häufig "in die Wurst", weil der Besi dem Pferd die gleiche Tortur nicht noch mal antun möchte...
Dabei hat das Pferd die Hornsäule ja vielleicht auch, weil die einen stabilisierenden Faktor am ansonsten evtl. kollabierenden Huf hat, was lange Zeit gar nicht bemerkt wurde, weil die Hufe immer erst dann auffallen, wenn eine Lahmheit auftritt...
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Ich habe schon Hornsäulen gesehen an der Crena.![]()
Und ich habe Hornsäulen an hohlen Wänden gesehen, oft unter Seitenwandrissen bei platt kollabierten Hufen... oder bei extrem zehenfußenden Pferden rechts und links von der Abrollkante...
Wenn man in diesen Fällen über den Sinn und Unsinn solcher stabilen Harthornsäulen an eben diesen Stellen und kranken Hufen nachdenkt, dann ist man manchmal sogar dankbar, dass sie entstanden sind. Und wenn der Huf seine problematik verliert, verschwindet oft sogar die Hornsäule... ohne massiv invasiven Eingriff. Hab ich auch schon gehabt. Wenn man die krankhaften Zustände nicht irgendwann mal beseitigt, sondern das Pferd munter weiter benutzt, kann die schon mal ausufern, oder? Gerade bei den oft widernatürlichen Haltungsbedingungen der Pferde. Würde da gern mal Statistiken zu haben, wie die Pferde an den Hufen aussahen, wie sie liefen, die Nutzungsart und Haltungsbedingung dazu...
Aber vermutlich gibt es kaum statistische Erfassungen in solchem Umfang, oder?(wollen wir?
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Daher meine Meinung, die natürlich nicht schulmedizinisch und wissenschaftlich belegt ist, sondern nur auf meinen eigenen Erfahrungen, Kenntnissen und Beobachtungen basiert.
Nachtrag: hat jemand Oxsprings von wilden Pferden? Möglichst viele...? *seufz* Okay, da scheitert's schon wieder...