Barhuf-Umstellung VB

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Carina
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Carina » So 3. Mär 2013, 11:46

SilentDee hat geschrieben: Es sollte sich grundsätzlich jeder Pferdebesitzer mal fragen, warum sein Pferd hinten gute Hufe hat und vorne nicht. Wenn es an den Vorderhufen Beschlag "braucht", dann liegt es in der Regel an der Bearbeitung, denn wenn hinten toller Huf ist, dann kann der Vorderhuf auch super werden!!!

(mal ein Gebet an alle mitlesenden Pferdebesitzer... :D )
Sorry für off-topic, aber das finde ich jetzt zu interessant...

Also bei meinem Pferd finde ich die Hinterhufe auch deutlich besser als die Vorderhufe. Und als er noch nicht zu mir gehörte, hatte er auch jahrelang Eisen nur vorne. Bei der Umstellung auf Barhuf hatte ich auch nur mit den Vorderhufen Probleme.
Meine Erklärung war immer, dass vorne etwa 60% des Pferdegewichts sind, und hinten entsprechend weniger.
Hälst Du das für völlig abwegig? Ist es aus Deiner Sicht "nur" die schlechtere Bearbeitung?

Grüße
Carina

radieschen
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von radieschen » So 3. Mär 2013, 12:03

oder umgkehrt: gibt auch ne Theorie, dass die Hinterhand von Anfang an mehr zu tun hat - Pferd vorwärts schieben und so, sodass sich die hinterhufe wegen der Mehrbelastung von Anfang an besser entwickeln, als die Vorderhufe. Welche Variante nun stimmt? ich weiß es nicht...

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charlsey
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von charlsey » So 3. Mär 2013, 12:58

Kassiopeia hat geschrieben: Und da ich bereits einen gescheiterten Barhuf-Versuch hinter mir habe, bin ich lieber vorsichtig. Das war übrigens in Begleitung eines Hufmenschen, der eine schnellere und massivere Veränderung wollte. Die Quittung waren dann Lederhautentzündung, Hufgeschwüre und ein Pferd, das über Wochen lahm ging. Ich habe inzwischen schlichtweg Angst. Wenn man die Tiefe der Strahfurchen an den Vorderhufen betrachtet, dann ist das Hufbein max. 1,5 cm über dem Boden.
na, ich schätze darin liegt die Skepsis. Du kannst vermutlich nicht beurteilen, WAS genau es war, was der "engagierte" Hufmensch gemacht hat, dass es für dein VB so übel geendet hatte. Weißt du, aus welcher Richtung dieser Hufmensch kam, hast du von damals vorher/nachher Bilder? ... Wie die meisten hier bin auch ich der Ansicht, dass ich lieber jetzt einmal wirklich eine Basis schaffe und, wie Laddie vorschlug, in diesem speziellen Fall mal beklebe (wäre schön, wenn du da unten jemanden hättest). Meiner Erfahrung nach ist dieser Pseudo-mini-Tragrandüberstand für nichts nutze. Du siehst den Überstand am aufgehobenen Huf, jedoch sobald das Pferd sein Gewicht drauf bringt, bin ich ziemlich sicher dass fast das gesamte Gewicht von der Sohle getragen werden wird. Da wäre es besser, wenn der Trachtenbereich auch stärker zurückgesetzt würde und die Lastverteilung ein wenig von der Zehe weg käme. Das, was die HO an der Zehe raspelt ist meines Erachtens Augenwischerei. Das dünne bisschen Wand hebelt nur noch, trägt aber ziemlich sicher nicht. durch das ausgedünnte Wandhorn biegt sich die Wand zusätzlich noch und, sofern die HO noch höher raspeln würde, was sie gsd ja nicht tut, hättest du den besten Ausgangspunkt für 'ne Bullnase.

Ich hatte selber mal einen so desolaten Huf, bei dem ich etwas Angst hatte die Zehe komplett bis in die weiße Linie zurückzusetzen, vermutlich aus den selben Gründen wie deine HO. Nur brachte das niemanden weiter. Die Sohle total dünn, aber bildete schon heftig Schwielen und die Wand war eh aus der Last, da konnte ich auch alles abhacken ;-) ... Ab da ging's rapide bergauf!

Ich merke grad, wie ich schon wieder neugierig bin und überlege, ob Karlsruhe auf dem Weg nach Kempten liegt :whistle: ... Da fahre ich am 19.03. lang...
Viele Grüsse,

Claudia

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SilentDee
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von SilentDee » So 3. Mär 2013, 13:19

Na, ja, Kuschelkurs finde ich nun nicht.

Ich glaube, der Weg ist der falsche, würde mich aber für das Pferd trotzdem freuen, wenn auch dieser Weg ein Weg nach Rom ist. ;) Wenn auch bestimmt ein etwas längerer Weg - und vielleicht bleibt man unterwegs irgendwo stehen, wo es eigentlich ganz schön ist, und beschliesst, gar nicht ganz nach Rom zu gehen...

Habe ich leider schon ganz oft bei Kunden gesehen, wo dann irgendwann aufgegeben wurde nach 1-1,5 Jahren vorsichtigem Versuchen. Leider.

ABER ein Besitzer muss auch einen Weg mitgehen! Und wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass es schon mal nicht funktioniert hat, und das Pferd darauf sehr viele Schmerzen erlitten hat, dann ist es ja nur verständlich, wenn man dieses Grauen nicht noch einmal möchte für das geliebte Tier!

Wenn man nun hier z.B. andere Ansätze hört, und gut hineingemalt und erklärt wird, was wer warum anders machen würde, und woran man Erfolge im Huf erkennt (und sie nicht nur hinrapselt, indem dann irgendwann die Wand gerade geraspelt wird, damit es so aussieht, als wenn sie gerader ist (allgemeine Feststellung, keine Unterstellung an Deine HO ;) )), dann lernt die vorsichtige, Ihr Pferd liebende Besi ja auch genau hingucken und hinterfragen - und kann dann doch noch besser beurteilen, ob Erfolge eintreten oder nicht. Und dann rechtzeitig umschwenken.

Und dann geht es ja vielleicht auch bald schneller mit dem Huferfolg, als es jetzt mutmaßen lässt.

Viele hier haben ja mit den ersten zaghaften Barhufversuchen angefangen, haben in diverse Fachrichtungen vertraut, und dann irgendwann das Auge geschult, gelernt, und dann noch einen anderen Weg eingeschlagen, der dann erst den Erfolg brachte, nicht wahr?

Aus dem Hintergrund heraus möchten hier natürlich alle dem Pferd einen längeren Weg ersparen, aber ein paar Erfahrungen muss ja jeder selbst machen, oder hättet Ihr in Euren Anfängen alle einem Forum geglaubt? Wenn man erste Besserungen am Pferd sehen kann? ;)

LG

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Pferdefreund
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Pferdefreund » So 3. Mär 2013, 15:31

ich habe jetzt nicht mehr in Erinnerung ob Du schon selber trimmst, aber ich kann das nur waermstens empfehlen, wenn Du koerperlich einigermassen dazu faehig bist. Diese Hufe sind zwar sicher nicht einfach, aber ich wuerde mal behaupten du bekommst die besser und schneller selbst als Anfaenger unter unserer Anleitung hin als mit einer (suboptimalen) HO, die/der nur alle 6-8 Wochen kommt. Jetzt im Freuhjahr werden die Hufe enorm Horn schieben und du muesstest ca alle 2-3 Wochen Zehen und Trachten zuruecksetzten, meiner Meinung nach muessten auch die Eckstreben Verlaengerungen um den Strahl gekuerzt werden. Versuche doch einem Hufkurs zu machen. Das wuerde dir Vertrauen geben.

Zweitens waere meine Vorhersage dass es bei einem solchen Huf schon 1-2 komplette Wachstumszyklen braucht um den Huf innerlich wirkich zu sanieren, und Du ein gesundes Barhufpferd hast. Dazu ist sehr viel Bewegung und ganz gute Fuetterung wichtig.

Drittens, schau dir mal den Rockley Farm blog an. Die bekommen dort andauernd Faelle wie Deinen. Deren Ansatz ist die Pferde gar nicht zu trimmen, sondern ganz gekonnt ueber sehr verschiedene Boeden zu arbeiten und auf solche "tracks" zu geben, im Freilauf. Das waere ideal fuer dieses Pferd, leider gibt es sowas auf der ganzen Welt nur bei Nick Barker in England. Aber schau dir mal diesen Fall an:

http://rockleyfarm.blogspot.com/2012/10 ... ooves.html

In nur 4 Wochen hat sich die Trachte aufgerichtet, der Strahl gestaerkt und die Zehe gekuerzt. So koennen die inneren Strukturen des Pferdes heilen. Anders zerrst Du eine suboptimale Situation nur lange hin. Das Pferd mag sich in gewisser Weise an die suboptimale Situation angepasst haben, aber gesund ist sie deswegen nicht. Jeder Tag den die Trachten so untergeschoben sind und die Zehe so lang wirkt sich negativ auf die tiefe Beugesehne und das Strahlbein aus. Das sieht man dann aber erst wenn es schon zu spaet ist. Ein Huf kann sich extrem schnell positiv entwickeln, wenn es ihm erlaubt wird!

Ich gebe zu, ohne solche optimalen Haltungsbedingungen ist es schwieriger, aber auch nicht so schwierig. Ich habe es geschafft mir das alles selber beizubringen, und viele andere hier auch, soweit ich weiss.

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Laddie
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Laddie » So 3. Mär 2013, 20:47

Höhö, Schmusekurs :D So gut wie Du kann zumindest ich es nicht auf den Punkt bringen, Martin :oops:

Mein Motto ist halt leben und leben lassen. Allerdings bleibe ich bei meiner Ansicht, daß ich im vorliegenden Falle eine andere, m.E. effektivere Strategie wählen würde um die Hufe von dieser ungesunden Form wegzusteuern ---> siehe meinen ersten Beitrag.
Viele Grüße, Ariane

Kassiopeia
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Kassiopeia » So 3. Mär 2013, 23:48

Danke nochmal für all Eure Tipps. Um auf die Fragen einzugehen, muss ich etwas weiter ausholen. Ich wollte Euch eigentlich einen Roman ersparen, aber Ihr habt es so gewollt, jetzt müsst Ihr auch da durch.
8-)
Pferdefreund, danke für den Link, das ist sehr interessant, aber leider ist mein Englisch nicht sehr gut. Das was dort beschrieben ist, setze ich im kleinen Stil bereits um. Ich führe das Pferd täglich mindestens 30 Minuten ohne Schuhe über verschiedene Böden. Pflaster, Kies, Wiese, Matsch, Beton, Rasengitter-Steine. Sobald er auf einem Untergrund autscht, höre ich auf. Mehr ist nicht drin, ich muss eh schon hetzen, dass ich täglich zum Stall komme. Beruflich ist das eigentlich nicht drin.

Ich habe das Pferd vor einem guten halben Jahr gekauft. Trotz der schlechten Hufe in vollem Bewußtsein. Es ist das vierte VB in meinem Leben und alle vorher habe ich auf Barhuf umgestellt bekommen. Damals war ich halt noch jung und dumm und in meiner Arrogranz habe ich gedacht, ich bekomme das hin. Hufkurse habe ich und ich war guten Mutes. Ich habe übrigens niemals erwartet, dass das in 4 Wochen funktioniert. Dass der Huf 1 bis 2 mal durchwachsen muss, bis alles im Lot ist, war mir immer bewußt.

Die Eisen hat noch der Schmied vom Gestüt des Vorbesitzers abgemacht. Entgegen meiner ausdrücklichen Ansage, nur die Eisen runter und sonst nichts machen, war der Huf bearbeitet. Aber o.k. Ich habe die elend lange Zehe gekürzt und einen 45° Schnitt vorne bis zur weißen Linie gesetzt, die Eckstreben über der Sohle habe ich runter geschnitten, die Trachten massiv eingekürzt. 3 Tage später hatte das Pferd eine massive Lederhautentzündung. Ich habe einen Huftechniker dazu geholt. Mit Absicht jemanden der Barhuf bearbeitet, aber auch in der Lage war, im Notfall zu kleben oder kalt mit Kunststoff/Alu zu beschlagen. Dieser Mensch hat dem Pferd eine Mustang-Roll verpasst, danach ging das Pferd vollends lahm. Junges Pferd stand in der Box und ist schier explodiert. Huftechniker angerufen, der hat mich sitzen lassen, er weiß auch nicht mehr weiter und will nicht mehr kommen. Toller Kundenservice.

Nach 7 Tagen Equipalazone wurde es nicht besser, ich habe den TA geholt, weil ich eine Fesselträger-Entzündung vermutet habe. Der TA hat geröngt, die Sohle war noch 4 mm dick, er hat weiter Equi verordnet. Ich habe die Hufe täglich mit der Zange abgedrückt. Nach 2 Wochen habe ich ein Hufgeschwür gefunden, dessen Reifung wohl durch das Equi verzögert wurde. Huf eingpackt, HG kam am Ballen raus. Pferd ging weiter lahm. Wieder abgedrückt, nächstes Hufgeschwür gefunden, kam aus einem alten Nagelloch raus. Pferd ging erstmals klar. TA und SB haben beide gesagt, so schnell wie möglich vorne Eisen drauf. Also habe ich aufgegeben und beschlagen lassen. Der 9. Schmied, den ich angerufen habe, hat noch neue Kunden angenommen. Er kam zwei Tage später. Alus sind Quatsch, Kunststoff hält eh nicht, kleben kann er auf die dünnen Wände nicht, Kaltbeschlag ist hirnloser Blödsinn. Heißbeschlag wollte ich nicht, also Schmied weg geschickt und nächsten Schmied gesucht, der hat dann kalt beschlagen. Am nächsten Tag war Pferd lahm. Vernagelt, nächstes HG, Eisen wieder runter. Schmied angerufen, das ist ihm zu kompliziert, er kommt nicht mehr.

Nächsten Schmied gesucht. Der hat dann mein Pferd mit Alus und dünnen Nägeln beschlagen. An sich hatte ich einen guten Eindruck von ihm. Die Eisen haben anfangs 6 Wochen gehalten, dann hat das Pferd sie immer öfter verloren. Jedes Mal hat der Schmied sie irgendwie wieder drauf geflickt, z.T. mit Platten und Sole Guard und allen möglichen Tricks. Nach einem halben Jahr hat dieser Schmied mir gesagt, wenn das Pferd nochmal ein Eisen verliert, brauche ich ihn gar nicht mehr anrufen, dann kann er auch nichts mehr machen. Ich soll das Pferd 3 Monate in die Box stellen bis das Horn nachgewachsen ist und mich dann wieder melden.

Eine Woche später hat mein Pferd ein Eisen verloren und dabei viel Wand mit runter gerissen. Das war vor 4 Wochen. Jetzt läuft also der nächste Barhuf-Versuch trotz widriger Bodenverhältnisse. Eigentlich wollte ich bis zum Frühjahr warten. Leider ist meine Knochenerkrankung inzwischen weiter fortgeschritten. Ich bin dadurch nicht stark gehandicapt, kann auch etwas raspeln und ausschneiden, aber keine umfassende Hufbearbeitung an 4 Hufen mehr machen, das würde meine künstlichen Knochen zu stark beanspruchen.

Außerdem zweifle ich inzwischen nicht nur an allen Hufmenschen, sondern auch an mir selbst. Bisher haben mich alle Hufbearbeiter in meinem Elend sitzen lassen, wenn's brenzlig wurde. Wobei ich an dieser Stelle zugebe, dass ich sicher kein einfacher Kunde bin.

Diese HO, die ich jetzt habe, wurde mir von einem Rennstall empfohlen. Sie stellt seit vielen Jahren die ausgedienten Rennpferde auf Barhuf um. Sie war die einzige, die sich an ein VB ran wagt und die auch das Pferd vorher genau untersucht hat. Erst dann hat sie entschieden, dass es Barhuf mit meinem Pferd klappen kann, dass es ein steiniger Weg ist und sie die Bearbeitung übernimmt. Das hat mir imponiert. Also nicht jemand der rumpfuscht und mich dann sitzen lässt. Es ist inzwischen auch so, dass ich nicht nur eine HO für's Pferd brauche, sondern auch psychologischen Beistand für mich. Und diese HO habe ich in den letzten Wochen zweimal angerufen, wenn mir mulmig war und sie hat mir jedes Mal geholfen und angeboten, dass sie am nächsten Tag kommt. Und das rechne ich ihr hoch an, denn das ist für mich inzwischen nicht mehr selbstverständlich.

Leider habe ich hier niemanden gefunden, der Kusto klebt. Bzw. die, die es machen, haben sich die Hufe angeschaut und mir abgeraten. Ich bin eigentlich jemand, der durchaus auch mal radikale Schritte befürwortet. Ich habe diesem Pferd aber inzwischen so viele Schmerzen beschert, dass mir jetzt der Mut für massive Veränderungen fehlt. Soviel mal zum Hintergrund.

Wenn ich Euch richtig verstehe, würdet ihr noch mehr Trachten weg nehmen. Dann steht das Pferd ja aber noch flacher, oder?

Und ich danke Euch nochmal ganz herzlich für Eure Tipps und Euren Zuspruch.

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Lesley » Mo 4. Mär 2013, 00:40

Kassiopeia hat geschrieben: Wenn ich Euch richtig verstehe, würdet ihr noch mehr Trachten weg nehmen. Dann steht das Pferd ja aber noch flacher, oder?
Nein, nicht zwangsläufig.
Ein Huf ist kein Holzklotz, wo man hinten was abschneidet und dann das Bein nach hinten kippt. ;)
Da hängen noch Bänder, Sehnen, Muskeln dran.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Laddie » Mo 4. Mär 2013, 00:47

Lesley hat geschrieben:
Kassiopeia hat geschrieben: Wenn ich Euch richtig verstehe, würdet ihr noch mehr Trachten weg nehmen. Dann steht das Pferd ja aber noch flacher, oder?
Nein, nicht zwangsläufig.
Ein Pferdebein ust kein Holzklotz, was man hinten was abschneidet und dann das Bein nach hinten kippt. ;)
Da hängen noch Bänder, Sehnen, Muskeln dran.
Außerdem wachsen die Hornröhrchen schräg, im vorliegenden Falle extrem schräg zum Boden. Daher macht es in der Höhe, wenn überhaupt, nur sehr minimal einen Unterschied. Der wesentliche Effekt ist, daß die im ungünstigen Winkel sprich unter den Huf wachsenden Hornröhrchen weggenommen werden und die Unterstützungsfläche so weit wie möglich nach hinten verlagert und damit vergrößert wird.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von TinaH » Mo 4. Mär 2013, 08:11

Kassiopeia hat geschrieben: Wenn ich Euch richtig verstehe, würdet ihr noch mehr Trachten weg nehmen. Dann steht das Pferd ja aber noch flacher, oder?
Deswegen meinte ich, Du solltest Dir hier mal verschiedene Fälle rein ziehen. OK, ich gebe zu, wenn man nicht grad mit viel Freizeit gesegnet ist, dann ist das zu zeitaufwendig. Vielleicht könnten die, die mit der Materie besser vertraut sind, mal betreffende Threads verlinken? Oder vielleicht hat jemand gute Beispiele für so stark untergeschobene Trachten auf seiner hp und würde das mal verlinken?

Ich konnte mir das auch nicht vorstellen, war knapp 20 Jahre lang der Meinung, ich müßte bei meiner Stute "Trachten züchten/schonen", weil sie so flach steht. Nach einem Kurs im Oktober letzten Jahres tut es mir wahnsinnig leid, daß ich in 20 Jahren nicht mal selber hinterfragt habe, warum denn nix passiert, warum die Trachten auch nach so langer Zeit noch so flach sind, obwohl ich doch nie was weg genommen hab :oops: Nach nur einer Bearbeitung (allerdings waren die Trachten nicht so extrem lang und untergeschobenen wie bei Deinem Pferd) hat sich der Huf direkt deutlich verbessert und ich bin gespannt, wie es wohl aussieht, wenn er erst 1x runtergewachsen ist. Wer weiß, vielleicht kann ich die Stute mit 26 dann wieder antrainieren, nachdem sie seit gut 5 Jahren nun in Rente ist, weil sie im Trab tickt (und wir nie eine klare Ursache finden konnten).

Ist natürlich übel, wenn man selber gehandicapt ist. Vermutlich ist die Frage überflüssig, aber ich stell sie trotzdem mal: Haste nicht vielleicht ne Freudin in dem Stall oder in der Nähe, die ihr Pferd selber bearbeitet und Lust hätte, Deines mit zu übernehmen (also die Bearbeitung). Dann könnte sie Dich unterstützen und dazulernen. Nur so als Idee.
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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