Sprich mit mir, wenn Du von mir was wissen willst - ich fürchte, Martin wird es schwer fallen, diese Fragen zu beantworten. Wir sind doch hier nicht im Sandkasten.Pferdefreund hat geschrieben:Kann Evolution nicht (...)Hat sie (...)
a) Evolution kann. Völlig ohne Probleme. Evolution kann nicht: falsches und sinnentstellendes Zitieren irgendwo stehenlassen. Entweder wir diskutieren auf dem Niveau, das katiebell mit "ich hoffe, ich muss niemandem hier erklären, dass ich Zugriff auf wissenschaftliche Quellen habe und diese selbstverständlich auch nutze" vorgibt, oder nicht. Die wenigsten von katiebell eingestellten Links sind wissenschaftliche Quellen (außer dem NRC-Buch). Eine wissenschaftliche Quelle ist ein in einem peer-reviewed Journal publizierter Artikel oder ein anerkanntes Fachbuch. Eine Doktorarbeit auch. Das heißt nicht, daß die Informationen auf den verlinkten Webseiten falsch sein müssen, aber wenn Quellen, dann bitte richtig. Und nicht nur von mir. Wenn wir bei der Wissenschaftlichkeit sind: die in diesen Threads oft genannte Kryptopyrrolurie existiert aus wissenschaftlicher Sicht nicht. Frau Dr. Weyrauch, die hier ja auch bereits verlinkt wurde, und anscheinend einiges Ansehen genießt schreibt z. B. "Durch die Aufzählung klassischer Zink- und Vitamin- B6-Mangelsymptome wird eine eigenständige Krankheit formuliert, die beim Pferdebesitzer das Gefühl erweckt, sein Pferd sei unheilbar krank. Abhängig von angeblichen Therapeuten und selbsternannten Ernährungsberatern soll er nun in Zukunft viel Geld für Spezialfutter ausgeben und lebt mit dem Gefühl einer letztendlich unlösbaren Problematik." Von jemandem, der für sich in Anspruch nimmt, wissenschaftlich zu arbeiten, erwarte ich, daß er Pferdebesitzern, deren Pferd angeblich unter KPU leidet, auch genau das sagt, wenn sie sich um Hilfe an ihn wenden.
Ich zitiere jetzt also eine wissenschaftliche Quelle: "The maximum tolerable level of copper for horses has been estimated to be approximately 800 mg/kg of diet" (NRC, 1980). Wie bereits geschrieben: ob das in der 2007er-Ausgabe revidiert wurde, weiß ich nicht. 1989 steht's jedenfalls noch drin.
b) auch hier arbeitest Du sinnentstellend. Ich habe nie behauptet, die Arbeit der LMU sei "richtiger" oder "aussagekräftiger", ich habe geschrieben, daß eine wissenschaftliche Quelle aussagt, daß die Eisengehalte extrem variabel sein können. Damit ist keinerlei Aussage über die Qualität Deiner Meßwerte getroffen, sondern es steht lediglich ein weiterer Informationsbrocken im Raum. Wenn Dich das stört, dann möchte ich hier einfach nur mal anmerken, daß genau dies eine Form wissenschaftlicher Auseinandersetzung ist. Jemand hat Meßwerte und jemand anders sagt "ich hab aber welche, die denen von Dir widersprechen (oder zumindest ganz anders sind) - da müssen wir wohl mal rausfinden, was denn nun richtig ist." Das läßt immer noch die Möglichkeit offen, daß beides "richtig" ist. Warum auch nicht?
Daß ich selber die Ausbalancierungsgeschichte zwar für eine Möglichkeit halte, das aber selber nicht tue, habe ich ja mehrfach schon geschrieben. Und "Erfahrung sammeln" kann man ja nun sehr unterschiedlich interpretieren - was genau meinst Du also mit Deiner Unterstellung (wer Unterstellungen ungeheuerlich findet, sollte sich hüten, selber welche niederzuschreiben - Quellenangabe: Mt 7,3 falls Du religiös bist), ich hätte keine Erfahrung gesammelt und würde nur mal einen Rundumschlag starten?
Übrigens: na klar muß ich vor dem Kauf testen, wenn ich neues Heu von 'nem anderen Bauern kaufen will und wissen will, was da an Fe drin ist. Ich mein'... DAS ist doch nun wohl wirklich sonnenklar, oder?
Nachtrag:
insgesamt habe ich in diesen Threads also ein Konglomerat aus aktuellen Erkenntnissen (Kellons Arbeiten), faktisch falschen Aussagen (z. B. Eisen wird auf ewig eingelagert, Zink und Kupfer kann man in beliebig hohen Dosen füttern ("ich weiß, daß es keine toxischen Werte gibt")) und pseudowissenschaftlichen Behauptungen (z. B. KPU) vorgefunden. Und nein, das kann und will ich so nicht stehenlassen, zumal, wenn die Autorin unterschwellig suggeriert, sie allein hätte "das ganze Bild". Egal, wieviel man weiß - das "ganze Bild" hat niemand auf dieser Welt.