Hufgeschwür

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
marika
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Hufgeschwür

Beitrag von marika » So 13. Jan 2013, 18:36

Hier mal Fotos von dem aktuellen Hufgeschwür vorne links.
Am Dienstag war der Hufschmied da der nun das Hufgeschwür in "Behandlung" hat. Hat versucht soweit wie möglich zu schneiden, ging dann aber nicht weiter da dann in die Lederhaut betroffen gewesen wäre. Nun Wundspülung und Verbandswechsel alle 2 Tage. Am Dienstag wird nochmal geschaut. Mein armer Höps wird aber um weiteres schneiden wahrscheinlich nicht drum rum kommen :?
Ich hoffe mein Schmied baut den Huf dann auf und besteht auf keinen Beschlag....

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Edit Mod: Ich habe die Bilder mal sichtbar gemacht.

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SilentDee
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Re: Hufgeschwür

Beitrag von SilentDee » So 13. Jan 2013, 18:42

Ich kann die Bilder leider nicht sehen...

mareike**
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Re: Hufgeschwür

Beitrag von mareike** » So 13. Jan 2013, 18:46

Ich kann die Bilder auch nicht sehen :think:

diala
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Re: Hufgeschwür

Beitrag von diala » So 13. Jan 2013, 19:16

mareike** hat geschrieben:Ich kann die Bilder auch nicht sehen :think:
Rechtsclick - in neuem Fenster/Tab öffnen funktioniert bei mir.

ojeh, diese Bilder werden wieder den Ausschneidegegnern Auftrieb geben... IMO ist die Stelle viel zu breit ausgeschnitten, d.h. der Abszess wurde zu wenig präzise lokalisiert. Durch beobachten der Fussung weiss man erst mal, in welchem Bereich der Schmerz sitzt; danach muss die Zange mit Gefühl gebraucht werden. Über dem Abszess findet man zu 90% einen kleinen Riss, der nicht durch oberflächliches putzen entfernt werden kann - da wird weiter gesucht. Ist man am richtigen Ort, tritt sehr bald heller oder schwarzer Eiter aus - das reicht, weiter schneide ich nie. Eiter muss sein, der Abszess ist ja bereits reif, sonst würde das Tier nicht lahmen und man hätte nicht den TA gerufen. Hat der Abszess mehrere Kammern, merkt man das dadurch, dass das Pferd am nächsten Tag nicht lahmheitsfrei ist, und kann dann nochmals nachsuchen.

Stösst man nicht auf Eiter (oft sieht man ihn erst, wenn man den Huf kurz abgestellt hat und belasten lässt), sucht man in einem andern Riss weiter. Kommt man auch an der dritten Stelle nicht zum Ziel, wird der Huf mit einem desinfizierenden heissen Verband versehen (d.h. mit einer Plastikfolie, damit die Feuchtigkeit und die Wärme drin bleibt), und am nächsten oder spätestens am übernächsten Tag findet man garantiert die richtige Stelle und kann dem Eiter Abfluss verschaffen. Im Anschluss mache ich immer für zwei, drei Tage wieder den Verband; wo Eiter herauskommt, kommt auch das Desinfektionsmittel hinein.

Mit diese Vorgehen ist das Pferd bald schmerzfrei, und der Huf ist nicht ruiniert.

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Re: Hufgeschwür

Beitrag von Pferdefreund » So 13. Jan 2013, 20:15

Fuer mein Verstaendis zeugt das wieder mal von einem Schmied, der keine echte Ahnung hat von derHuf Anatomie. Wenn ich das Bild richtig beurteile leidet das Pferde unter ueberlagerten Eckstreben im "seat of corn". Auf Englisch heisst das "corn". Wie es auf Deutsch heisst weiss ich nicht. Das was man da sieht ist soweit ich das sehen kann keine Lederhaut sondern der Bluterguss in der Sohle von den Eckstreben, die auf die Sohle druecken. Das Pferd hat sich lediglich seine zu hohen Eckstreben und Trachten entfernen wollen, was eigenlich die Aufgabe des Hufschmiedes waere. Abszesse sind lediglich ein Symptom eines grossen Problemes irgendwo anders. Stell' mal richtige Hufbilder ein, dann sieht man besser was da los ist. ich glaube jedenfalls nicht das dieser Abszess das eigentliche Problem des Pferdes ist.

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SilentDee
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Re: Hufgeschwür

Beitrag von SilentDee » So 13. Jan 2013, 23:45

Ich denke auch, dass hier ein gutes Beispiel ist (leider), dass Abszesse die Folge von falscher Hufzubereitung und Druckverhältnissen sind.

Wenn tatsächlich an dieser Stelle ein Abszess ist, dann sollte mal die Ursache davon beseitigt werden, sonst habt Ihr in regelmäßigen Abständen Abszesse...

Mach doch bitte mal ganze Hufbilder und stell sie dazu.

Diese Aufschneiderei ist schon sehr großflächig. Nicht gut lokalisiert. Ist bei unreifen Abszessen auch schwieriger. Ich mag den Sauerkrautverband, oder eben warme Leinsaat im Wickel. Die lässt den Eiterherd schneller reifen und zieht ihn raus. Beim Schneiden wird ja oft parallel Entzündungshemmer/ Schmerzmittelcocktail dazu gereicht, und das unterdrückt die Reifung.

Ein Abszess entsteht ja nie mitten im Horn, da ist ja meist die Lederhautnähe gegeben, daher gehört so ein invasives Vorgehen eigentlich in Tierarzthände...

Es gibt auch die Möglichkeit, homöopathisch Eiter zur schnelleren Reifung zu treiben. Funktioniert wunderbar.

Nach meiner Erfahrung 2 Tage mit Sauerkraut, dann ist alles fertisch. :mrgreen: Eiter reif, raus, und nach Spülen/ Desinfektion geht das Pferd wie befreit und es kommt nicht wieder, wenn man es etwas sauber halten kann, dass sich nicht neue Bakterien reinsetzen.

Und wieso da wegen so einem weggeschnippeltem Loch ein Beschlag drauf sollte... hmm, eher unverständlich, denn sogar ganze wegentzündete Hufkapseln wachsen ohne nach. Wenn es auch bedeutend netter für's Pferd wäre, wenn es gar nicht erst dazu gekommen wäre.

Wenn nun aber schneiden, dann nach Gangbeurteilung (man kann schon lokalisieren, welches Hufviertel betroffen und schmerzhaft ist), und mit guter Zangenerfahrung, dann mit sinnvoll geschultem Hufblick, und dann kann man es meist relativ gut finden mit minimalem Schneideausschuß. Es gibt extra kleine Abszessmesser und Löffelchen. Das hier ist viel zu großflächig, keine gute Arbeit. Und dann nicht mal gefunden... :(

LG

marika
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Re: Hufgeschwür

Beitrag von marika » Mo 14. Jan 2013, 06:09

Tierarzt war zwischen den Feiertagen da und hat Hufgeschwür-Diagnose gestellt und dann kleine Stelle geöffnet. Eiter ist gelaufen. Und zwar über eine Woche beim Tupferwechsel. Pferd war auch kurz lahmfrei. Dann ca 1 1/2 Wochen später wieder schlechter. Dann Schmied dran. Musste etwas mehr schneiden da TA an falscher Stelle geöffnet. (Also bitte hier keinen verurteilen.).
Nach vorne zur Zehe hin ist das Hufgeschwür gewandert. Und der Schmied war wirkl. vorsichtig. Alle sagen es sieht so schlimm aus und es ist so viel weg geschnitten worden. Vielleicht fehlt mir hier das Wissen aber ich finde es gar nicht so schlimm. Ich habe schon schlimmeres gesehen... Obwohl mir natürlich mein Pferd echt leid tut, besonders da es nun mit seinem Hufverband in Einzelhaft steht :oops:...

Mache wenn Licht besser mal Fotios.

Hatte bisher Huforthopädin, dann Schmied da Beschlag nötig auf langer Strecke und nun wieder eine Hufbearbeiterin (da Huforthopädin zeitl. begrenzt).

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Re: Hufgeschwür

Beitrag von diala » Mo 14. Jan 2013, 13:15

wenn der Eiter läuft, war es gewiss nicht die falsche Stelle, sondern nur nicht die einzige.

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Re: Hufgeschwür

Beitrag von SilentDee » Mo 14. Jan 2013, 16:03

Häufig sind solche Hufgeschwürde mehrkammerig. Und wenn der Eiter kam, dann war das nicht falsch, nur eben noch nicht alles. ;)

Hätte der Schmied, der gesagt hat, es sei die falsche Stelle gewesen, denn gern den Eiter an dieser falschen Stelle drinnen behalten? :shock: Komisch, irgendwie.

Es sollte sich wirklich gefragt werden, warum dieses Geschwür entstehen konnte, denn wenn die Ursache nicht wirklich abgestellt wird, dann hast Du vielleicht in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder so ein Geschwür. Und das ist doch gemein für Dein Pferd. ;)

Dramatisch schlimm finde ich das Loch auch nicht, hab da auch schon schlimmeres gesehen, aber es zieht sich ja anscheinend schon ganz schön hin. Und eigentlich sollte entweder nach 2-3 Tagen alles reif und raus sein, man kann auch entgegen schneiden, und den Rest dann die Leinsaat/ Sauerkrautwickel machen lassen. Es muss reifen und raus. Und je schneller, desto besser für's Pferd. Denn das sind Schmerzen, die gönne ich meinem Feind nicht. Akute Hufgeschwüre werden manchmal sogar mit Brüchen verwechselt, weil Beune so gar nicht belastet werden...

Gibt aber auch alle Abstufungen, je nachdem, wie groß der Druck ist, der sich aufbaut... und je gesünder die Lamellenschicht, desto weniger schnell verteilt sich der Druck... Je kranker der Huf an sich, desto weniger stark lahmt das Pferd oft... Widersinnig, aber irgednwie überlebenssichernd... Wenn ein echter Weichbodenhuf mit langen weggehebelten Wänden (für mehr Wölbung und weniger Einsinken im tiefen Boden), weicher und dünner Sohle, auf der Flucht doch mal über einen Felsen rennen muss, gibt es sicher Einblutungen... Auch die Eckstreben werden gequetscht... Diese Einblutungen und Gewebsquetschungen wollen raus, zum Glück ist die Lamellenschicht eh gezerrt und es baut sich gar nicht soooo ein massiver Druck auf. Das sind dann die Hufe, die immer mal wieder ticken, unklar ein paar Tage lahm gehen, dann wieder normal laufen, und wenn man dann Hufe macht, findet man immer mal Abszesshöhlen...

Wir bei einem steilen, ganz gut verbundenem Huf nun die Sohle dünn geschnitten, und landet dieses Pferd nun auf einem Stein und es gibt ne Hufbeinprellung (manchmal auch bei Kaltis, denen die Sohle und Strahl ausgeschnitten werden) mit Einblutung, dann baut sich da so ein heftiger Druck auf (oft bei Isis mit Coladosenhufen, Shettys usw auch), dass das Pferd auf 3 beinen humpelt und/ oder nur liegt.

na, ja, ist halt alles immer eine Frage: Wie konnte es zum Hufgeschwür kommen.

Manchmal gammelt der Huf auch so krass in die Tiefe, dass sich daher so etwas bildet - oder ein vernageln, Nageltritt im Gelände, eine Stichverletzung...

Mal wieder vielfältiges Thema, aber durch Abklärung gut handlebar. Und vermeidbar.

;)

LG

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Re: Hufgeschwür

Beitrag von Pferdefreund » Mo 14. Jan 2013, 17:01

ich habe wieder mal rumgemalt. Blau ist da wo die Eckstrebe momentan endet. Sie hat sich im ganzen hinteren Bereich ueber die Sohle gelegt. Das was da der Schmied weggeschnitten hat muss m. E. nach sowieso weg, denn die Eckstrebe sollte eigentlich so verlaufen wie gruen dargestellt. Dass darunter der Bluterguss ist ist nicht verwunderlich. Solche Bluterguesse koennen zu Abszessn fuehren. Aber wenn man die Eckstrebe nicht wegmacht wird der Reiz nie ausgeschaltet.

Es kann jetzt natuerlich gut sein dass wenn der HS das nur medial weggeschnitten hat, das Pferd nun eine ML imbalanz hat und das kann sehr leicht zu weiteren Abszessen fuehren. Ich braeuchte besser Bilder um das was ich da meine zu sehen abzusichern, aber wenn es stimmt wuerde ich mir an Deiner Stelle einen neuen Hufbearbeiter suchen, der die Trachten kuerzt (und die ueberlagerten Eckstreben abnimmt) und den Huf balanziert.
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