Häufig sind solche Hufgeschwürde mehrkammerig. Und wenn der Eiter kam, dann war das nicht falsch, nur eben noch nicht alles.
Hätte der Schmied, der gesagt hat, es sei die falsche Stelle gewesen, denn gern den Eiter an dieser falschen Stelle drinnen behalten?

Komisch, irgendwie.
Es sollte sich wirklich gefragt werden, warum dieses Geschwür entstehen konnte, denn wenn die Ursache nicht wirklich abgestellt wird, dann hast Du vielleicht in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder so ein Geschwür. Und das ist doch gemein für Dein Pferd.
Dramatisch schlimm finde ich das Loch auch nicht, hab da auch schon schlimmeres gesehen, aber es zieht sich ja anscheinend schon ganz schön hin. Und eigentlich sollte entweder nach 2-3 Tagen alles reif und raus sein, man kann auch entgegen schneiden, und den Rest dann die Leinsaat/ Sauerkrautwickel machen lassen. Es muss reifen und raus. Und je schneller, desto besser für's Pferd. Denn das sind Schmerzen, die gönne ich meinem Feind nicht. Akute Hufgeschwüre werden manchmal sogar mit Brüchen verwechselt, weil Beune so gar nicht belastet werden...
Gibt aber auch alle Abstufungen, je nachdem, wie groß der Druck ist, der sich aufbaut... und je gesünder die Lamellenschicht, desto weniger schnell verteilt sich der Druck... Je kranker der Huf an sich, desto weniger stark lahmt das Pferd oft... Widersinnig, aber irgednwie überlebenssichernd... Wenn ein echter Weichbodenhuf mit langen weggehebelten Wänden (für mehr Wölbung und weniger Einsinken im tiefen Boden), weicher und dünner Sohle, auf der Flucht doch mal über einen Felsen rennen muss, gibt es sicher Einblutungen... Auch die Eckstreben werden gequetscht... Diese Einblutungen und Gewebsquetschungen wollen raus, zum Glück ist die Lamellenschicht eh gezerrt und es baut sich gar nicht soooo ein massiver Druck auf. Das sind dann die Hufe, die immer mal wieder ticken, unklar ein paar Tage lahm gehen, dann wieder normal laufen, und wenn man dann Hufe macht, findet man immer mal Abszesshöhlen...
Wir bei einem steilen, ganz gut verbundenem Huf nun die Sohle dünn geschnitten, und landet dieses Pferd nun auf einem Stein und es gibt ne Hufbeinprellung (manchmal auch bei Kaltis, denen die Sohle und Strahl ausgeschnitten werden) mit Einblutung, dann baut sich da so ein heftiger Druck auf (oft bei Isis mit Coladosenhufen, Shettys usw auch), dass das Pferd auf 3 beinen humpelt und/ oder nur liegt.
na, ja, ist halt alles immer eine Frage: Wie konnte es zum Hufgeschwür kommen.
Manchmal gammelt der Huf auch so krass in die Tiefe, dass sich daher so etwas bildet - oder ein vernageln, Nageltritt im Gelände, eine Stichverletzung...
Mal wieder vielfältiges Thema, aber durch Abklärung gut handlebar. Und vermeidbar.
LG