Wilkos dünne Sohle - Wies weiter geht...
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Re: Sohle stärken, aber wie ??
Ich hab ehrlich gesagt so meine Probleme mit der Schwarz-weiss-Malerei bezüglich Weichboden-Hartbodenhuf.
Den Kriterien zufolge müssten meine Pferde Weichbodenhufe haben : Sandpaddock und Weide, - das bisschen Reiten kann man getrost vergessen, und wenn, dann haben wir zumeist unbefestigte Feld- und Waldwege, gut begehbare Randstreifen, und nur hier und da mal ein paar Meter Asphalt oder Schotter. Aber bei den Hufen meiner Pferde kann man nix eindrücken, höchstens den Strahl ein bisschen bei Dauerregen. Aber 2-3 Tage Regen machen nichtmal den Strahl richtig weich, bloss die losen Fizzelchen im äusseren Bereich des Strahls lassen sich dazu erweichen, sich leichter abschneiden zu lassen. Bis der ganze Strahl mit den Fingern biegbar wird, muss schon länger anhaltende Nässe sein. Die Sohle kann man aber selbst dann nicht eindrücken. Vielleicht mit der Zange, aber nicht mit blosser Hand. Oder es müsste schon ein kräftiger Kerl sein, der einen Händedruck wie ein Schraubstock hat. Die "Weichbodenhufe" meiner Pferde laufen auch ziemlich gut über (feineren) Schotter, nur wenn da grössere Brocken liegen, "fühlen" sie die. D.h. sie gehen auch dann nicht gleich in die Knie, sondern gehen vorsichtiger. Kleinere Schottersteinchen auf glattem Asphalt sind überhaupt kein Problem, nur wenn einzelne Steinchen etwas grösser sind.
Ich hatte vor ca 30 Jahren schonmal Pferde(Zuchtstuten), auch in dieser Gegend mit Sandboden, und die standen überhaupt nur auf der Weide und im Winter auf dem Paddock (kein Sand, nur kahlgetretene Erde). Die Stuten wurden "alle Jubeljahre" mal spontan im Gelände geritten, durchaus auch mal bis zu 2 Std. am Stück. Da mussten sie auch über Asphalt, meist grössere Strecken als bei unserer jetzigen Wohnlage, und auch damals gab es nie Probleme. Mir wär damals gar nicht in den Sinn gekommen, dass ein unbeschlagenes Pferd auf Asphalt/Schotter Probleme haben müsste, - es war für mich normal, dass sie da drauf liefen. Und zwar flüssig und locker, kein Rumeiern.
Insofern wundere ich mich über die aktuellen Lehren von "empfindlichen Weichbodenhufen" und "tollen Hartbodenhufen". Damals wäre es sicher niemand eingefallen, seinen Paddock zu schottern, damit die Pferde im Gelände laufen können, und trotzdem kenne und kannte ich niemand, dessen unbeschlagenes Pferd Probleme im Gelände gehabt hätte. Barhuf für Freizeitpferde war damals übrigens wesentlich verbreiteter als heute (zumindest in meinem Umfeld). Es war nichts Besonderes, es war "normal". Nicht aus Gesundheitsbewusstsein, sondern weil man mit Pferden, die ihr Brot nicht verdienen mussten, keine grossen Umstände machte.
Was damals jedoch anders war : das Weidegras war vermutlich pferdegerechter als heute. Insofern mutmasse ich, dass die "Weichbodenhufe" eher "Weidelgrashufe" sein könnten. Stellt man ein sohlenempfindliches Pferd auf den (weichen!) Paddock mit Magerheu, verbessert sich anscheinend doch die Hufsituation? Dann kann's ja wohl nicht am weichen Boden liegen?
Den Kriterien zufolge müssten meine Pferde Weichbodenhufe haben : Sandpaddock und Weide, - das bisschen Reiten kann man getrost vergessen, und wenn, dann haben wir zumeist unbefestigte Feld- und Waldwege, gut begehbare Randstreifen, und nur hier und da mal ein paar Meter Asphalt oder Schotter. Aber bei den Hufen meiner Pferde kann man nix eindrücken, höchstens den Strahl ein bisschen bei Dauerregen. Aber 2-3 Tage Regen machen nichtmal den Strahl richtig weich, bloss die losen Fizzelchen im äusseren Bereich des Strahls lassen sich dazu erweichen, sich leichter abschneiden zu lassen. Bis der ganze Strahl mit den Fingern biegbar wird, muss schon länger anhaltende Nässe sein. Die Sohle kann man aber selbst dann nicht eindrücken. Vielleicht mit der Zange, aber nicht mit blosser Hand. Oder es müsste schon ein kräftiger Kerl sein, der einen Händedruck wie ein Schraubstock hat. Die "Weichbodenhufe" meiner Pferde laufen auch ziemlich gut über (feineren) Schotter, nur wenn da grössere Brocken liegen, "fühlen" sie die. D.h. sie gehen auch dann nicht gleich in die Knie, sondern gehen vorsichtiger. Kleinere Schottersteinchen auf glattem Asphalt sind überhaupt kein Problem, nur wenn einzelne Steinchen etwas grösser sind.
Ich hatte vor ca 30 Jahren schonmal Pferde(Zuchtstuten), auch in dieser Gegend mit Sandboden, und die standen überhaupt nur auf der Weide und im Winter auf dem Paddock (kein Sand, nur kahlgetretene Erde). Die Stuten wurden "alle Jubeljahre" mal spontan im Gelände geritten, durchaus auch mal bis zu 2 Std. am Stück. Da mussten sie auch über Asphalt, meist grössere Strecken als bei unserer jetzigen Wohnlage, und auch damals gab es nie Probleme. Mir wär damals gar nicht in den Sinn gekommen, dass ein unbeschlagenes Pferd auf Asphalt/Schotter Probleme haben müsste, - es war für mich normal, dass sie da drauf liefen. Und zwar flüssig und locker, kein Rumeiern.
Insofern wundere ich mich über die aktuellen Lehren von "empfindlichen Weichbodenhufen" und "tollen Hartbodenhufen". Damals wäre es sicher niemand eingefallen, seinen Paddock zu schottern, damit die Pferde im Gelände laufen können, und trotzdem kenne und kannte ich niemand, dessen unbeschlagenes Pferd Probleme im Gelände gehabt hätte. Barhuf für Freizeitpferde war damals übrigens wesentlich verbreiteter als heute (zumindest in meinem Umfeld). Es war nichts Besonderes, es war "normal". Nicht aus Gesundheitsbewusstsein, sondern weil man mit Pferden, die ihr Brot nicht verdienen mussten, keine grossen Umstände machte.
Was damals jedoch anders war : das Weidegras war vermutlich pferdegerechter als heute. Insofern mutmasse ich, dass die "Weichbodenhufe" eher "Weidelgrashufe" sein könnten. Stellt man ein sohlenempfindliches Pferd auf den (weichen!) Paddock mit Magerheu, verbessert sich anscheinend doch die Hufsituation? Dann kann's ja wohl nicht am weichen Boden liegen?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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Re: Sohle stärken, aber wie ??
Hi.
Ich kann Saskia da voll zustimmen.
Bei uns kommt die schlimmste Fühligkeit zur Gras-Zeit plus Regen (weiches Horn). Etwas besser ist es bei Trockenheit (hartes Horn) und weil dann kein nasser Sand unter der Sohle aufstocken kann (mit diesen Aufklumpungen unterm Huf und dann aufs Pflaster gehend, geht sie nämlich 4 beinig klamm, nach Auskratzen sofort besser). Außerhalb der Gras-Saison laufen sie deutlich besser, da kann ich auch ohne Schuhe ins Gelände, teilweise auch über Schotter. Die Haltungsform ist Sandpaddock/Weide + gepflasterte Fressbereiche, als weich+hart.
Gruß Sabine
Ich kann Saskia da voll zustimmen.
Bei uns kommt die schlimmste Fühligkeit zur Gras-Zeit plus Regen (weiches Horn). Etwas besser ist es bei Trockenheit (hartes Horn) und weil dann kein nasser Sand unter der Sohle aufstocken kann (mit diesen Aufklumpungen unterm Huf und dann aufs Pflaster gehend, geht sie nämlich 4 beinig klamm, nach Auskratzen sofort besser). Außerhalb der Gras-Saison laufen sie deutlich besser, da kann ich auch ohne Schuhe ins Gelände, teilweise auch über Schotter. Die Haltungsform ist Sandpaddock/Weide + gepflasterte Fressbereiche, als weich+hart.
Gruß Sabine
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Re: Sohle stärken, aber wie ??
Vollständig unterschreiben kann ich das auch.
Hartbodenhufe und Weichbodenhufe nebst jeglicher Mischform haben ncht wirklich was mit pathologischen Zuständen zu tun, und dünne, eindrückbare Sohle ist ein pathologischen Zustand. Es gibt genaug gesunde Weichbodenhufe mit harten, dicken Sohlen. Die haben halt eine andere Form, eine schon dünnere und gewölbtere Sohle als ein echter Hartbodenhuf, der teilweise echt krass gefüllte dicke, schwielige Sohle aufweist... Die haben aber sicher keine eindrückbaren Sohlen - meiner hatte das beim Kauf, und das war eine chronisch-latente Lederhautentzündung... da konnte dann kaum Horn gebildet werden... und als das dann ausgeheilt war, er damals auch nur auf Paddock stand ohne Gras, ist seine Sohle dann dick und fest geworden...
Manchmal auf einer chronischen Lederhautentzündung beruhend, manchmal wegen Grasunverträglichkeiten, und die müssen nicht EMS heissen. Da gibt es diverse Geschichten - und genau da stehen wir noch am Anfang mit der Forschung, solange sich das Gerücht hält, für Pferde sei reine Weidehaltung das argerechteste, wird zumindest in Deutschland da wohl nicht weiter geforscht... Wieder werden wir drauf angewiesen sein, was die Huffreaks in den anderen Löndern forschen und herausfinden, und dann wird es wahrscheinlich wieder Jahrzehnte benötigen, bis wir Deutschen mal von unseren althergebrachten "Weisheiten" abrücken und sie zumindest mal in Frage stellen.
hey, wenn man mal bedenkt, dass Bergahorn, der von einem Pilz befallen ist, im Verdacht steht, die atypische Weidemyopathie zu verursachen, wer weiß, was alles noch bei unseren Pferden für Zusammenhänge zwischen Ernährung und Pathologien herausgefunden werden... Warum also nicht solche Hufprobleme? Viele Hochleistungsgräser haben ja nun mal extra gezüchtete Symbiosen mit Pilzen, damit sie resistenter gegen Dürre, Nässe, Trittschäde o.ä. sind...
Ist ja nun kein Geheimnis mehr, das diese Pilze auch Hufrehe auslösen können... und wenn die die Lederhaut komplett entzünden können, warum nicht auch nur latent?
LG
Hartbodenhufe und Weichbodenhufe nebst jeglicher Mischform haben ncht wirklich was mit pathologischen Zuständen zu tun, und dünne, eindrückbare Sohle ist ein pathologischen Zustand. Es gibt genaug gesunde Weichbodenhufe mit harten, dicken Sohlen. Die haben halt eine andere Form, eine schon dünnere und gewölbtere Sohle als ein echter Hartbodenhuf, der teilweise echt krass gefüllte dicke, schwielige Sohle aufweist... Die haben aber sicher keine eindrückbaren Sohlen - meiner hatte das beim Kauf, und das war eine chronisch-latente Lederhautentzündung... da konnte dann kaum Horn gebildet werden... und als das dann ausgeheilt war, er damals auch nur auf Paddock stand ohne Gras, ist seine Sohle dann dick und fest geworden...
Manchmal auf einer chronischen Lederhautentzündung beruhend, manchmal wegen Grasunverträglichkeiten, und die müssen nicht EMS heissen. Da gibt es diverse Geschichten - und genau da stehen wir noch am Anfang mit der Forschung, solange sich das Gerücht hält, für Pferde sei reine Weidehaltung das argerechteste, wird zumindest in Deutschland da wohl nicht weiter geforscht... Wieder werden wir drauf angewiesen sein, was die Huffreaks in den anderen Löndern forschen und herausfinden, und dann wird es wahrscheinlich wieder Jahrzehnte benötigen, bis wir Deutschen mal von unseren althergebrachten "Weisheiten" abrücken und sie zumindest mal in Frage stellen.
hey, wenn man mal bedenkt, dass Bergahorn, der von einem Pilz befallen ist, im Verdacht steht, die atypische Weidemyopathie zu verursachen, wer weiß, was alles noch bei unseren Pferden für Zusammenhänge zwischen Ernährung und Pathologien herausgefunden werden... Warum also nicht solche Hufprobleme? Viele Hochleistungsgräser haben ja nun mal extra gezüchtete Symbiosen mit Pilzen, damit sie resistenter gegen Dürre, Nässe, Trittschäde o.ä. sind...
Ist ja nun kein Geheimnis mehr, das diese Pilze auch Hufrehe auslösen können... und wenn die die Lederhaut komplett entzünden können, warum nicht auch nur latent?
LG
- Voegelchen
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Re: Sohle stärken, aber wie ??
Ich greife dieses Thema nochmal auf....
Es handelt sich bei meinem Pferd um pathologische Zustände! Hart-Weich-Boden-Hufe alleine schließe ich aus, da er da schlecht läuft, wo er immer läuft. Gras als Auslöser für Fühligkeit halte ich für maximal unwahrscheinlich, da unsere Pferde im Juli ca 4 Wochen nur im Paddock mit angeschlossener Winterweide waren. Die Winterweide hat raspelkurzes Gras, der Raufutter-Durchsatz war aber mindestens so hoch wie im Winter, daher werden sie nicht viel Gras gefuttert haben. Es war heiß, voller Fliegen und Heulage/Heu und Stroh standen 24h am Tag Fliegengeschützt zur Verfügung. Er ist dort zweimal 14 Tage unbearbeitet gelaufen, mit langen hässlichen Hufen lief er gut, nach dem Kürzen lief er schlechter, ohne Futteränderung.
Ende Juli habe ich Röntgenbilder seitlich der beiden Vorderhufe machen lassen. Habe dem TA gesagt warum, leider trotzdem ohne Markierung. Seine Meinung: Hufbeinabstand zum Boden ca. 5 mm, nicht schlimm so, wenn er fühlig läuft Hufschutz /Beschlag). Ansonsten Arthrosen überall, was niemanden überrascht.
Meine Laienmeinung: Hufbein ist abgesenkt und mir ist die Sohle viel zu dünn. Das sagt einem ja auch irgendwie die Ansicht von außen mit den ganz flachen Strahlfurchen, oder? Werd heut nochmal messen..... Rotiert ist das Hufbein eher nach vorne, oder betrachte ich falsche Achsen?
Dauerhaft beschlagen möchte ich nicht aus bekannten Beschlagsnachteilen. Darüber hinaus ist er barhuf, weil er beschlagen auch scheiße lief und zu guter Letzt ist Nageln und lange Aufhalten auch nicht schön mit ihm.
Ich habe hier mal die Rö-Bilder und Fotos und habe Linien eingezeichnet, was ich so sehe. Könnt ihr da noch was zu sagen?


Jetzt ist natürlich die Frage, was ist meine Konsequenz daraus, wie arbeite ich weiter mit den Hufen? Ziel müsste ja sein, das Hufbein in der Kapsel anzuheben, richtig? Hab mir nochmal diesen Teil zu Gemüte geführt: http://www.barhufpflege-niedersachsen.d ... nkung.html, verstehe auch, was da drin steht, weiß aber nicht so recht das auf mein Pferd anzuwenden.
Deutliches Kürzen gefällt ihm nicht. Die Wände rundherum abzurunden, dass sie mit der Sohle zusammen auf einer Höhe stehen fällt mir irgendwie sehr schwer, da ja in manchen Bereichen ne Menge Platz zwischen Sohle und Wand ist und die Sohle auch nicht überall zum Rand hin ansteigt (versteht ihr was ich meine)?
Eine Idee ist, deutlich zu bearbeiten, also wirklich versuchen die gesamte Wand so zu rollen und dann einen Bekleb mit einem Polster drauf zu machen. Aber ist das sinnvoll? Habe Mitte Juli mal einmal beklebt mit dem Hippo-Dings Glue on und einem Rufrehe Premium Sport Polster, das war aber erstmal nur ein Versuch, der leider nur drei Tage gehalten hat. Hatte falsch verschweißt und dann auch noch zu weit zurück gelegt, die Spannung hat die Krägen vom Bekleb gesprengt.... Wenn ich Polstere, die ganze Sohle ausfüllen oder Teile frei lassen? Strahl selber brauche ich fast gar nicht zu polstern, der reicht zum Boden, mehr Druck darauf mag er gar nicht.
Was habt ihr noch für Ideen?
So sah mein Bekleb aus:

Es handelt sich bei meinem Pferd um pathologische Zustände! Hart-Weich-Boden-Hufe alleine schließe ich aus, da er da schlecht läuft, wo er immer läuft. Gras als Auslöser für Fühligkeit halte ich für maximal unwahrscheinlich, da unsere Pferde im Juli ca 4 Wochen nur im Paddock mit angeschlossener Winterweide waren. Die Winterweide hat raspelkurzes Gras, der Raufutter-Durchsatz war aber mindestens so hoch wie im Winter, daher werden sie nicht viel Gras gefuttert haben. Es war heiß, voller Fliegen und Heulage/Heu und Stroh standen 24h am Tag Fliegengeschützt zur Verfügung. Er ist dort zweimal 14 Tage unbearbeitet gelaufen, mit langen hässlichen Hufen lief er gut, nach dem Kürzen lief er schlechter, ohne Futteränderung.
Ende Juli habe ich Röntgenbilder seitlich der beiden Vorderhufe machen lassen. Habe dem TA gesagt warum, leider trotzdem ohne Markierung. Seine Meinung: Hufbeinabstand zum Boden ca. 5 mm, nicht schlimm so, wenn er fühlig läuft Hufschutz /Beschlag). Ansonsten Arthrosen überall, was niemanden überrascht.
Meine Laienmeinung: Hufbein ist abgesenkt und mir ist die Sohle viel zu dünn. Das sagt einem ja auch irgendwie die Ansicht von außen mit den ganz flachen Strahlfurchen, oder? Werd heut nochmal messen..... Rotiert ist das Hufbein eher nach vorne, oder betrachte ich falsche Achsen?
Dauerhaft beschlagen möchte ich nicht aus bekannten Beschlagsnachteilen. Darüber hinaus ist er barhuf, weil er beschlagen auch scheiße lief und zu guter Letzt ist Nageln und lange Aufhalten auch nicht schön mit ihm.
Ich habe hier mal die Rö-Bilder und Fotos und habe Linien eingezeichnet, was ich so sehe. Könnt ihr da noch was zu sagen?




Jetzt ist natürlich die Frage, was ist meine Konsequenz daraus, wie arbeite ich weiter mit den Hufen? Ziel müsste ja sein, das Hufbein in der Kapsel anzuheben, richtig? Hab mir nochmal diesen Teil zu Gemüte geführt: http://www.barhufpflege-niedersachsen.d ... nkung.html, verstehe auch, was da drin steht, weiß aber nicht so recht das auf mein Pferd anzuwenden.

Deutliches Kürzen gefällt ihm nicht. Die Wände rundherum abzurunden, dass sie mit der Sohle zusammen auf einer Höhe stehen fällt mir irgendwie sehr schwer, da ja in manchen Bereichen ne Menge Platz zwischen Sohle und Wand ist und die Sohle auch nicht überall zum Rand hin ansteigt (versteht ihr was ich meine)?
Eine Idee ist, deutlich zu bearbeiten, also wirklich versuchen die gesamte Wand so zu rollen und dann einen Bekleb mit einem Polster drauf zu machen. Aber ist das sinnvoll? Habe Mitte Juli mal einmal beklebt mit dem Hippo-Dings Glue on und einem Rufrehe Premium Sport Polster, das war aber erstmal nur ein Versuch, der leider nur drei Tage gehalten hat. Hatte falsch verschweißt und dann auch noch zu weit zurück gelegt, die Spannung hat die Krägen vom Bekleb gesprengt.... Wenn ich Polstere, die ganze Sohle ausfüllen oder Teile frei lassen? Strahl selber brauche ich fast gar nicht zu polstern, der reicht zum Boden, mehr Druck darauf mag er gar nicht.
Was habt ihr noch für Ideen?
So sah mein Bekleb aus:



Wir lernen und lernen und lernen ....
Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145
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- Pferdefreund
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
ich habe das ja schon mehrmals versucht habe zu erklaeren, ich glaube dein Problem ist nicht die Sohle sondern die untergeschobenen Trachen und die zu steile Position des Hufbeines. Dieses hat eine skitip muss also ganz massiv Druck auf die Sohle ausueben. Wenn Du die Trachten kuerzt nimmst Du ganz schon viel von dem Druck. Gut, dass Hufbein muss (soll) nicht bodenparallel sein, aber so steil auch nicht. Das Beispiel von Pete Ramey beieindruckt mich ehrlich gesagt nicht besonders. Das Hufbein ist zwar im Verhaeltnis zum Kronrand jetzt weiter oben, es ist aber immer noch rotiert im Vergleich zur dorsalen Wand und in einem viel zu steilen Winkel. Schau dir mal den Wildpferdehuf unten an. Dieses Wildpferde-Hufbein hat 2-3 Grad positiven palmar Winkel und nicht ca 10, wie Deines. Hast du den Winkel des Hufbeines bei deinem mal gemessen?
Ich frage mich was Du mit dem Bekleben ereichen willst. Dass er mit den vorhandenen Hufen besser laeuft, oder dass Du den Huf so remodelest dass er spaeter ohne solche Dinge auskommt. Falls 2tes mus der Trim erst mal stimmen, denn sonst erreichts Du nichts. Und damitt der trim stimmt muesten die Trachten runter, damit die wieder nach hinten kommen und das Hufbein nicht mehr so steil ist.
Schaue dir mal Linda's neustes Video an, sie erklaert dort alles echt richtig gut, wie ich finde.
http://www.youtube.com/watch?v=lElRVgpTgPQ&feature=plcp

Ich frage mich was Du mit dem Bekleben ereichen willst. Dass er mit den vorhandenen Hufen besser laeuft, oder dass Du den Huf so remodelest dass er spaeter ohne solche Dinge auskommt. Falls 2tes mus der Trim erst mal stimmen, denn sonst erreichts Du nichts. Und damitt der trim stimmt muesten die Trachten runter, damit die wieder nach hinten kommen und das Hufbein nicht mehr so steil ist.
Schaue dir mal Linda's neustes Video an, sie erklaert dort alles echt richtig gut, wie ich finde.
http://www.youtube.com/watch?v=lElRVgpTgPQ&feature=plcp

Zuletzt geändert von Pferdefreund am Fr 17. Aug 2012, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
Eigentlich hast du die Antwort ja schon selber gesagt :
Ich hab es so in Erinnerung : damit die Sohle dicker wird, braucht sie Druckimpulse. Aber : ist der Druck zu stark, wirkt das contra-produktiv, weil durch den übermässigen Druck die Durchblutung behindert (oder gar ganz unterbrochen) wird. Ich glaub, es war Pferdefreund, die ganz zu Anfang mal so tolle Bilder eingestellt hatte, wo man sieht wo die wichtigsten Adern verlaufen zwischen Hufbein und Sohle, nämlich eine genau hinter der weissen Linie, und eine um den Strahl rum. Von diesen Hauptadern zweigt dann ein Netz kleinerer Adern ab, die den Huf mit Nährstoffen versorgen. Kürzt man nun die Wand bei flacher Sohle auf Sohlenniveau, kommt wahrscheinlich viel zu viel Druck auf die äussere umlaufende Hauptader, die dann gequetscht wird und erstens Schmerzen bereitet, und zweitens die Sohle nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgen kann.
Dann wäre die logische Folge, die Hufe einfach etwas länger zu lassen. Muss ja nicht gleich zentimeterweise sein.mit langen hässlichen Hufen lief er gut, nach dem Kürzen lief er schlechter,
Ich hab es so in Erinnerung : damit die Sohle dicker wird, braucht sie Druckimpulse. Aber : ist der Druck zu stark, wirkt das contra-produktiv, weil durch den übermässigen Druck die Durchblutung behindert (oder gar ganz unterbrochen) wird. Ich glaub, es war Pferdefreund, die ganz zu Anfang mal so tolle Bilder eingestellt hatte, wo man sieht wo die wichtigsten Adern verlaufen zwischen Hufbein und Sohle, nämlich eine genau hinter der weissen Linie, und eine um den Strahl rum. Von diesen Hauptadern zweigt dann ein Netz kleinerer Adern ab, die den Huf mit Nährstoffen versorgen. Kürzt man nun die Wand bei flacher Sohle auf Sohlenniveau, kommt wahrscheinlich viel zu viel Druck auf die äussere umlaufende Hauptader, die dann gequetscht wird und erstens Schmerzen bereitet, und zweitens die Sohle nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgen kann.
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
Vor allem hast du einfach ein schon älteres schon Arthrose belastetes Pferd. Ich finde irgendwann muss man einfach in Kauf nehmen, dass Korrekturen vielleicht nicht mehr oder nicht mehr so schnell durchzuführen sind, wie man sich das wünschen würde. Und ich finde, dass kein Pferd sich barhuf auf Dauer quälen und schlecht laufen sollte.
Von daher würde ich vielleicht ähnlich wie Silke bei Abai vorgehen: Im machbaren Rahmen stärker bearbeiten, für den Laufkomfort Duplos mit Polster zur Stimulation der Solhe kleben (10 Tage- 2 Wochen) und dann eine Barhufphase mit längerem Huf einbauen. Dann schafft man es vielleicht einen Kompromis zwischen Hufe verbessert und Laufkomfort zu finden. Denn schlecht und verspannt Laufen, tut der Arthrose wieder nicht gut, führt wieder zu neuen Fehlbelastungen, die sich auf den Huf auswirken...
Von daher würde ich vielleicht ähnlich wie Silke bei Abai vorgehen: Im machbaren Rahmen stärker bearbeiten, für den Laufkomfort Duplos mit Polster zur Stimulation der Solhe kleben (10 Tage- 2 Wochen) und dann eine Barhufphase mit längerem Huf einbauen. Dann schafft man es vielleicht einen Kompromis zwischen Hufe verbessert und Laufkomfort zu finden. Denn schlecht und verspannt Laufen, tut der Arthrose wieder nicht gut, führt wieder zu neuen Fehlbelastungen, die sich auf den Huf auswirken...
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
Ich habe ja ein ähnliches Problem. Meine HT sagt, man muss die Trachten deutlich zurücksetzen, damit sie eine Möglichkeit haben, sich mehr aufzurichten. In dieser Zeit muss man damit leben, dass der Huf so flach steht.
Sie legt zudem sehr viel Wert darauf, dass die Fußungsfläche der Hufwand exakt in einer Ebene liegt und dass sie nirgends unter Sohlenniveau liegt (aber auch nicht deutlich drüber), was (mir) schnell passiert, wenn man die Raspel schräg anlegt. Auf den Kronrandverlauf achtet sie auch, dass der nirgends gestaucht ist.
Eine ausgeprägte Mustangroll oder einen Toerocker macht sie nicht. Sie macht nur einen leichten Bevel (heißt das so, wenn man die Ecke nur leicht abrundet?). Ob das zum Ziel führt, kann ich natürlich noch nicht sagen, weil wir erst vor 2 Wochen damit angefangen haben. Meiner läuft mit der Art der Bearbeitung aber gut. Vorher war er schnell fühlig, wenn ich ihn zu sehr auf die Sohle gesetzt habe. Jetzt ist er genauso kurz geraspelt, aber eben irgendwie anders.
Zu den Achsen: Ich meine, man nimmt nur die unteren Knochen, also das Hufbein und den darüber. Gerade RV passt das aber auch nicht, aber evtl. liegt das daran, dass das Pferd beim Röntgen stark rückständig steht?
Sie legt zudem sehr viel Wert darauf, dass die Fußungsfläche der Hufwand exakt in einer Ebene liegt und dass sie nirgends unter Sohlenniveau liegt (aber auch nicht deutlich drüber), was (mir) schnell passiert, wenn man die Raspel schräg anlegt. Auf den Kronrandverlauf achtet sie auch, dass der nirgends gestaucht ist.
Eine ausgeprägte Mustangroll oder einen Toerocker macht sie nicht. Sie macht nur einen leichten Bevel (heißt das so, wenn man die Ecke nur leicht abrundet?). Ob das zum Ziel führt, kann ich natürlich noch nicht sagen, weil wir erst vor 2 Wochen damit angefangen haben. Meiner läuft mit der Art der Bearbeitung aber gut. Vorher war er schnell fühlig, wenn ich ihn zu sehr auf die Sohle gesetzt habe. Jetzt ist er genauso kurz geraspelt, aber eben irgendwie anders.
Zu den Achsen: Ich meine, man nimmt nur die unteren Knochen, also das Hufbein und den darüber. Gerade RV passt das aber auch nicht, aber evtl. liegt das daran, dass das Pferd beim Röntgen stark rückständig steht?
Annette
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
In dem neuen Rameybuch ist der Winkel bei den Brumbies glaub ich 5 oder 6 Grad, wenn ich es richtig im Kopf habe. Edit: 5,7 GradPferdefreund hat geschrieben:Dieses Wildpferde-Hufbein hat 2-3 Grad positiven palmar Winkel
Annette
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Re: Dünne Sohle (aktuell August) --> Sohle stärken, aber wie
ich habe mir jetzt mal die Muehe gemacht und den Winkel von dem ersten Bild von dem Ramey Artikel gemessen. Ergebnis (wenn ich es nicht falsch gemessen habe, bitte korriegiert mich): 3.2 Grad.
3 Grad, glaube ich, sind anzustreben. Alles andere macht evtl vorhandene Arthorsen noch schlimmer, zumindest nach meinem Verstaendnis.
3 Grad, glaube ich, sind anzustreben. Alles andere macht evtl vorhandene Arthorsen noch schlimmer, zumindest nach meinem Verstaendnis.