Hufbearbeitung nach Biernat

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Vita
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Vita » Do 5. Jul 2012, 08:15

martin nein das hier: DHG-Seite

Infothek->Fachartikel->•Die Forschung an Wildpferdehufen und ihre Relevanz für die Veterinärmedizin und für die Hufbearbeitung

Martin
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Martin » Do 5. Jul 2012, 16:58

Vita hat geschrieben:martin nein das hier: DHG-Seite

Infothek->Fachartikel->•Die Forschung an Wildpferdehufen und ihre Relevanz für die Veterinärmedizin und für die Hufbearbeitung
Mach Dir irgendwann die Mühe und lies es im Original, es lohnt sich. :D
Man braucht aber ein wenig Zeit und Ruhe um die Details zu verstehen.
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Lesley
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Lesley » Mi 1. Aug 2012, 08:44

Ich habe die Beiträge zum Thema "NHC" in einen neuen Thread verschoben.
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Fjorda » Do 23. Aug 2012, 15:01

Als Halterin eines Pferdes, das jahrelang nach Biernat von zwei verschiedenen Bearbeiterinnen bearbeitet wurde und das in der Zeit in verschiedenen Ställen mit ganz unterschiedlichen Untergründen gestanden hat und auch unterschiedlich viel geritten wurde... kann ich hier noch folgendes beitragen:

Die ganze Nummer mit dem nichtweghebelnden Tragrandüberstand funktioniert, WENN die Bearbeitungsintervalle von meist vier Wochen konsequent eingehalten werden, was von den meisten Bearbeitern auch absolut gefordert wird, UND WENN das Pferd viel auf hartem Boden geht / läuft.
Allerdings war mein Pferd nie schotterfest, wenn es nicht auch im Stall auf Schotter stand. Ich denke aber fast, dass das bei allen Bearbeitungsmethoden so ist... :?:
Über die Rückständigkeit müssen wir nicht weiter diskutieren... Ist vorhanden gewesen, was mir früher aber natürlich nicht bewusst war!

Bei reiner Weidehaltung ohne "Nutzung" des Pferdes für Ausritte mit Abrieb wurde mir angeraten das Pferd umzustellen in einen anderen Stall oder die erste Bearbeiterin wollte nicht mehr weiter kommen. Die zweite hat durchgehalten, aber Tragrand abgekniffen...

Ich muss gestehen, dass ich wirklich "formvollendete" Hufe nach Biernat irgendwie "sexy" finde! :oops: 8-) Aber jede Frau weiß, dass sexy Unterwäsche nicht unbedingt bequem ist, was die meisten Männer nach einigen Wochen Beziehung als Grund für die plötzlich auftauchende Baumwollunterwäsche dann auch mitgeteilt bekommen. Ich vermute ja, dass das bei einigen Männern der Grund ist, warum ihre Beziehungen nie länger als ein paar Wochen halten! :lol: Sorry, bin abgeschweift. 8-)

Also... Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass es Haltungsbedingungen gibt, in denen das langfristig funktioniert. Man muss bedenken, dass viele Reiter niemals in die Nähe von Schotter kommen! Ausreiten ist nicht für alle normal! Und wenn es normal ist, dann sind Eisen drunter oder es ist allgemein bekannt, dass Pferde auf Schotter nicht gehen können... Also jedenfalls ist das so lange bekannt bis ein NHC-Pferd mit ner Reiterin in Radlerhose auf einer Schotterstrecke an einem vorbei brettert. :shock: Aber die ist so schnell wieder verschwunden und man achtet so sehr auf die neonfarbene Trense, dass man gar nicht auf den fehlenden Hufschutz achtet.
Also irgendwie kein Wunder, dass sich NHC noch nicht sooo weit verbreitet hat. ;)

Ich glaube, es ist gar nicht möglich, Biernat (oder NHC) komplett unabhängig von Haltung und Nutzung zu diskutieren.
Aber mir scheint es inzwischen wichtig, die passende Haltung für eine gewünschte Nutzung zu diskutieren! ...und wenn das wirklich absolut stimmig ist, wage ich mal zu behaupten, ist es FAST egal, aus welcher Richtung der Bearbeiter kommt. Das ist jetzt natürlich provokant überspitzt! ...soll aber meine Sicht der eigentlichen Problematik verdeutlichen: Die Haltung ist sehr entscheidend! Oder können NHC-Pferde zwei Wochen auf der Moorweide stehen und dann über Schotter laufen? Ich würde mich freuen, ein "Ja" zu hören, aber vorstellen kann ich mir das nicht. :think:
Bei häufiger Nutzung rückt die Haltung naürlich wieder in den Hintergrund, weil der Huf während des Ausrittes den Anreiz bekommt. Da haben wir dann aber bei Biernat wieder das Problem, dass der Tragrandüberstand dafür gar nicht geeignet ist.
Dressurreiter = Biernat, Distanzreiter = NHC??? Auch wieder brutal vereinfacht, aber liegt hier ein Teil der Verständigungsproblematik?

Jedenfalls eine dickes DANKE für euren Austausch hier! Hab endlich begriffen wie Biernat sich das denkt!
Achja: Und da muss ich sagen, ist mir NHC näher: Es ist einfach zu verstehen. Jedenfalls für mein Hirn. Biernat denkt um eine Ecke zu viel für mich. Warum so kompliziert, wenns auch einfach geht? Wobei Biernat ja gar nicht um die Ecke denkt, sondern um den formvollendeten Bogen (Welches Dach nochmal?). NHC sagt: Da ist zu viel, da kommt weg. Biernat sagt, wir können ihm ja mal den dezenten Hinweis geben, dass da so ein bisschen abgeschlurft werden kann...

Beste Grüße, Christina

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » Do 23. Aug 2012, 17:16

Fjorda hat geschrieben:NHC sagt: Da ist zu viel, da kommt weg. Biernat sagt, wir können ihm ja mal den dezenten Hinweis geben, dass da so ein bisschen abgeschlurft werden kann...

Beste Grüße, Christina

:lol:
Im Prinzip nicht ganz unrichtig. :D
Wobei ich auch Höhe nehme wenn es über den Abrieb nicht klappt. Bin aber vermutlich tolleranter beim Tragrandüberstand als NHC'ler

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » Fr 24. Aug 2012, 12:16

Fjorda hat geschrieben: Dressurreiter = Biernat, Distanzreiter = NHC??? Auch wieder brutal vereinfacht, aber liegt hier ein Teil der Verständigungsproblematik?

Wobei ich sagen muß, das ich noch nie eine Anfrage von einem/r Distanzreitet/in hatte. Die scheint es nicht so oft zu geben im Verhältnis zu anderen Reitsportsparten.
Müste man mal im Distanzforum erfragen welche Reiter nach Biernat bearbeiten lassen.

P.S.: wir bevorzugen übrigens eine Unterscheidung zwischen DIfHO und DHG.

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Lesley » Fr 24. Aug 2012, 12:41

stormel hat geschrieben: Wobei ich sagen muß, das ich noch nie eine Anfrage von einem/r Distanzreitet/in hatte. Die scheint es nicht so oft zu geben im Verhältnis zu anderen Reitsportsparten.
Bei Distanzreitern setzt sich barhuf (+temporärer Hufschutz) erst langsam durch. Dadurch dass eben ein Großteil der Distanzpferde beschlagen waren, sind hier eher traditionelle Schmiede am Zug.
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Fjorda » Fr 24. Aug 2012, 12:50

stormel hat geschrieben: Wobei ich sagen muß, das ich noch nie eine Anfrage von einem/r Distanzreitet/in hatte. Die scheint es nicht so oft zu geben im Verhältnis zu anderen Reitsportsparten.
Müste man mal im Distanzforum erfragen welche Reiter nach Biernat bearbeiten lassen.
Mag sein, dass es nicht sooo viele gibt. Vielleicht eignet sich die Bearbeitung aber auch wirklich nicht dafür und deshalb fragt keiner an? ;-)
edit: Wobei ich sagen muss, dass ich die einzigen 32 km EFR, die ich je ansatzweise Distanz geritten bin, barhuf mit Biernathufen unterwegs war. Aber ich hatte auch das rundeste Pferd, war also eh eine Ausnahme. ;-)
stormel hat geschrieben: P.S.: wir bevorzugen übrigens eine Unterscheidung zwischen DIfHO und DHG.
Ich weiß. Da mir jetzt aber erst überhaupt der Sinn dieser Raspelei richtig klar geworden ist, kann ich mich nun erst mit dem Sinn der Zwistigkeiten befassen. ;-) Wo liegen denn da die Bearbeitungsunterschiede?

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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von stormel » Fr 24. Aug 2012, 13:28

Ich kenne natürlich nicht alle Unterschiede und uns hat man in der Ausbildung natürlich immer erzählt das wir bessere Arbeit machen würden. Die DHG würde mit teilweise veralteten Ansichten Biernats von vor 2005 arbeiten ,wie z.B.: auf Teufel komm raus ein Sohlengewölbe schnitzen. Das ist jetzt beim DIfHO nicht mehr aktuell(eigentlich). Und wie sich die DHG verändert hat weiß ich auch nicht.
Was mir persöhnlich aufgefallen war als ich Krankenvertretung für zwei DHG'ler gemacht habe: irgendwie haben Sie die Hinterhufe in der Bearbeitung vernachlässigt.Sie hatten nicht alle Bearbeitungsmöglichkeiten ausgeschöpft die nötig gewesen währen.
Zuletzt geändert von stormel am Sa 1. Sep 2012, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.

Diana
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Re: Hufbearbeitung nach Biernat

Beitrag von Diana » Sa 1. Sep 2012, 18:23

Hi,

ich bin auch eine HO und habe jetzt mal den thread etwas überflogen. Ich finde es schade, wenn man das gleiche erreichen will und der Ton dann so abdriftet. Meiner Meinung nach ist jede Methode nur so gut, wie der ausführende Bearbeiter.
Ich war jetzt erst auf einer Fortbildung (Physio f. Pferde), da wurde böse über HO geschimpft, da die immer die Trachten so kurz machen. Auch das gibt es -;)

Ich habe auch schon einiges zu Gesicht bekommen; schlechte bzw. gut gemeinte HO- bearbeitete Pferde, die auf Teufel komm raus einen Tragrand verpasst bekommen haben (zu Lasten der Sohle und der Gehfreudigkeit), und auch Hufbearbeitung nach wildhorse-Trim, wo zu wenig gemacht wurde.

Ich habe ein paar Pferde, die mit ihren Hufen nicht nur freizeitmäßig gut gehen, sondern auch im Reitbetrieb laufen können müssen. Da war ganz schnell die Sohle zu bearbeiten tabu.
Aber inzw. wird diese Sohlenbearbeitung ja an beiden Schulen überdacht.

Ich bin auch sehr faul, was Fotos angeht. Aber ein paar werde ich finden.
Das sind keine optimalen Hufe, aber Hufe, die barhuf nun sehr gut klar kommen.

vorher (Hinterhuf)
Bild

nachher
Bild

Der wird in klass. Reitweise vorgestellt und läuft einfach besser, wenn die Zehe etwas berundet wird. Das Pferd(14 J.) war vorher immer auf Eisen und der Besitzerin wurde auch gesagt, daß der nicht ohne gehen kann. Die Hufsituation hatte sich schnell entspannt, das 2. Bild ist ca. nach einen Jahr (da zu faul zum einstellen der Zwischenbilder).

Hier nochmals ein Fall, auch nicht perfekt; aber darüber freue ich mich sehr. 30-jähr. Haffi-Stute, seit sie bei der Besitzerin ist (bald 20 Jahre), hat sie den Riß in der Zehenwand. Das ist schon eher eine Hornnarbe, da ist die Struktur nicht mehr ganz so, wie sie sein sollte. Man fühlt auch eine Einkerbung von oben herunter den Riß entlang.
Bild Bild

LG Diana

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