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von saskia » Do 9. Aug 2012, 12:16
Heute stand für eins meiner Pferde nur eine kleine Routine-Bearbeitung an, Pferd hat unkomplizierte Hufe und ist der coolere Typ von meinen Beiden (ist NICHT der aus dem vorigen Posting!). Bei dem konnte ich auch vom Start weg mit der Makita ran, ohne Gewöhnungsphase. Umgebungsfaktoren waren optimal, alles rundum ruhig, kein Stress. Ich habe zwar den Hoofjack, benutze ihn aber bei der Arbeit mit dem Elektrogerät nicht, weil es mir sicherer erscheint, den Huf frei mit der Hand zu halten, da ich damit beweglicher bin falls es Stress gibt, und weder ich noch das Pferd im Panikfalle über den Hufbock stolpern können. Ich stell den Bock sowie andere Sachen immer ausreichend ausser Reichweite. Und es ist ja auch nicht anstrengend, den Huf mit der freien Hand zu halten. Aber es war ja bei den heutigen Voraussetzungen ohnehin kein Stress zu erwarten.
Ich war grad dabei, mit der Makita vl innen den Tragrand von unten zu bearbeiten, den Huf mit der linken Hand haltend. Plötzlich springt das Pferd in voller Panik los, ich fühle einen leichten Schubs innen am linken Unterarm, die Makita, die ich glücklicherweise nicht hab fallen lassen (sonst wäre sie wohl hinüber) läuft nicht mehr, obwohl ich sie nicht ausgeschaltet hab und den Schalter auf Betriebsstellung hatte einrasten lassen, und springe instinktiv aus der Gefahrenzone. Dann ein Blick auf's Gerät, warum es nicht mehr läuft : das hat sich in meinen Jackenärmel gefressen und einen langen Riss verursacht! Während ich fieberhaft überlege, welche erste-Hilfe-Massnahmen man bei einer so riesigen Schnittwunde macht und wie ich am schnellsten ins KH komme und was mit dem immer noch angebundenen Pferd wird, schiebe ich den Ärmel hoch : uff, mein Arm ist noch heil! Gerät weggelegt und geschaut, ob ich das Pferd verletzt hab : nein, keine Schramme am Bein, nicht die Sohle angeraspelt oder den Strahl weggeputzt....es ist kein Grund erkennbar, warum das Pferd dermassen weggehüpft war. Pferd hat auch keinen Fesselbehang, den ich angeziept haben könnte (wenn es Behang hätte, wäre ich sicher längst auf die Idee gekommen, den zu hoch zu bandagieren). Dann das Gerät geprüft : es läuft wieder. Da hatte wohl eine Sicherheitsabschaltung ihren Zweck erfüllt.
Pferd und ich erstmal tief durchatmen, dann wieder versucht, die Unebenheit vl innen noch zu glätten - Pferd wieder hysterisch. Und ich bin echt ganz vorsichtig NUR an die Wand gekommen, und die ist definitiv gesund, und es gibt keinen Grund warum das Pferd so ein Theater macht. Wieder Cool down, dann nochmal probiert - nix zu machen. Also die Unebenheit mit der Raspel geglättet, was kein Problem war. Über die äussere Wand muss ich nochmal rüber, da muss noch etwas mehr weg, und an der Zehe auch. Erst mit Raspel, dann ist mir das zu blöd und ich pack wieder die Makita : kein Problem mehr. Und die anderen Hufe auch nicht.
Dann Pferde zur Weide gebracht und gedacht, dass muss ich euch mal zeigen. Und dabei sah ich dann erst, dass auch mein T-Shirt was abgekriegt hat. Aber Hauptsache der Arm ist heile. Nun steht ja in der Gebrauchsanweisung, dass man keine Schlabberklamotten tragen soll. Logisch. Aber ich dachte, dass der Jackenärmel nicht echt unter Schlabberkleidung fällt. Am Handgelenk ist er ja eng geklettet, und Handschuhe trage ich natürlich auch, an BEIDEN Händen. (Hab mir da auch schon ab und zu die Gummibeschichtung ein wenig angeschliffen, aber die kann das ja ab). Ich frag mich, ob es nicht auch gerade so sein könnte, dass gerade die Tatsache, dass die Scheibe sich in den Jackenärmel gefressen hat und dadurch die Blockierung und Abschaltung ausgelöst hat, meinen Arm vor Schlimmerem bewahrt hat? Wenn ich nun einen ganz eng anliegenden Ärmel an der Jacke gehabt hätte - hätte das Gerät den dann evtl weggeputzt und wäre es ohne zu blockieren bis zu meinem Arm durchgedrungen?
Ich goggel grad nach den von Pferdefreund erwähnten cuffs, Armschützer, Armprotector, aber ich fürchte, ich muss mir die Dinger selber basteln? Ich finde bisher nur "historische" Sachen mit Schnürverschluss, die man sich vermutlich nur von einem Helfer anlegen lassen kann. Sind wohl für Mittelalter-Reenactments gedacht. Und dann gibt's noch aus dem Bogensport welche, die aber zu schmal sind. Am liebsten hätte ich welche aus Leder, rundum, und dann mit Klett : zack, dran, zack runter. Nicht mit Bändchen oder etlichen Schnallen.
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