Da zu der Zeit dieses Gebiet noch "barhuffreie" Zone war, fand ich keinen Bearbeiter, der nahe genug war, mir bei der Umstellung helfen zu können. Und so fing ich an zu lesen, lesen, lesen - von Strasser über Biernat, Tierney, Ramey, Jackson, Tina's Werk, ... und mich "durchzuraspeln".
Heute sind die Trachten der Vorderhufe geweitet, die Rückständigkeit ist besser geworden. Sie läuft auf Platz, Ovalbahn und festgefahrenen Spuren im Gelände komplett barhuf. Wenn wir Wege benutzen, auf denen viel loser Schotter liegt, bekommt sie vorn Hufschuhe (Renegades), die auch im Galopp und Rennpass nicht fliegen.
Und trotzdem fehlt mir noch der letzte Schritt. Das "Pieksen" zeigt sich bei losem Schotter nur im hinteren Hufbereich der Vorderhufe. Und - beim Bergabreiten setzt sie die Vorderhufe auch auf ebenen Wegen sehr vorsichtig auf. Ich vermute, dass die hinteren Hufbereiche noch nicht kräftig genug sind, diese Belastung ohne Einschränkung zu leisten. Außerdem könnte die Trachtenweitung noch weiter gehen und der Strahl massiver sein ... .
Den Stoffwechsel habe ich mit organischen Spurenelementen so stabil, dass Husten, Pilz und Scheuern auch bei hohem Ansteckungsdruck kein Thema mehr sind.
Die Trachten kann ich nur in kleinen Schitten zurücknehmen, da die Sohle das nicht anders hergibt und sie sonst hinten stärker empfindlich ist. Sie fußt normalerweise mit den Trachten auf und verkürzt die Schritte nur bei losem Schotter und Bergabreiten.
Heute steht sie in einem Pensionsstall in Offenstallhaltung in einer größeren Herde.
Beim Kürzen der Trachten war ich einmal etwas "mutiger" - sie hat es mir sofort mit Hufgeschwüren in den Trachtenecken an beiden Vorderhufen quittiert.

Im Herbst habe ich jetzt nach der Fohlenpause die Beendung der Umstellung in Angriff genommen. Da die Stute auch noch alte Baustellen aus ihrer Reitschulvergangenheit hatte, habe ich sie chiropraktisch behandeln lassen. Meine "Hausaufgabe" war bei dem Kapitel das Dehnen und damit das Erweitern des Bewegungsbereichs der Beine. Uns hat es nochmal eine Verbesserung beim Durchstrecken der Vorderbeine gebracht.
Seit ein paar Wochen arbeite ich mit ihr zusätzlich nach einem Zirkelintervallprogramm (Bodenarbeit) - eigentlich um das Geraderichten zu beschleunigen, die Balance zu verbessern und zielgerichtet Muskulatur aufzubauen. Damit die noch nicht fertigen Hufe auch etwas davon haben sollen, arbeite ich auf einer gesplitteten Fläche, um die Strähle, die noch nicht optimal sind, zu stimulieren und zum Wachstum anzuregen. Eigentlich logisch - aber von mir unerwartet

Zusätzlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie man auch in der Zeit, in der das Pferd nicht bewegt wird, die Kräftigung der hinteren Hufbereiche fördern kann und überlege, ob mich Knetpolster weiter bringen könnten.
Ich habe nach dem Lesen der Knetpolsterthreads doch noch einige Fragen. Die Stute hat schon streifigen Bodenkontakt mit den Strählen.
Verbindet (verklebt) sich die Knetmasse mit Verbandgaze oder dünnem Stoff, den ich auflegen würde, bevor ich den Huf zum Aushärten absetze? Ansonsten würde ich befürchten, immer Puzzleteile einlegen zu müssen.
Die Stute steht auf festem Untergrund, z.Z. (wetterbedingt) auf einem großen Paddock mit nicht abriebintensiver Oberfläche (Kunstrasenrückseite) - sollte ich den hinteren Hufbereich jeweils komplett bis zur vollständigen Trachtenhöhe ausfüllen und somit Dauerdruck erzeugen - oder besser etwas niedriger bleiben, um nur bei Schritten zu stimulieren? Erzeugt Dauerdruck u. U. schmerzhafte Druckstellen?
Ich wollte die Polster auf dem Paddock mit Tape befestigen, regelmäßig lösen, um zu reinigen und zu kontrollieren und beim Reiten in die Renegades legen.
Es geht bei der ganzen Polsteraktion nur um ein Beschleunigen der Entwicklung der hinteren Hufstrukturen. Können Polster dabei etwas bringen? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?