Hufe, Magen, Stoffwechsel...

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Lesley
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Lesley » Di 12. Jan 2016, 21:35

Omeprazol wird nicht genügen, da es "nur" ein Protonenpumpenhemmer ist, also die Magensäure daran hindert, in den Magen zu gelangen. Zumal das bei langfristiger Gabe die Verdauung ungünstig beeinflusst, da die Magensäure ja auch einen Sinn hat.
Es gibt Studien an Menschen, die den Verdacht nahelegen, dass eine Langzeitbehandlung zu Störungen im Knochenstoffwechsel führen kann. Außerdem scheint es ein vermehrtes Risiko für Darm- und Lungeninfektionen durch bakterielle Besiedelung im oberen Gastrointestinaltrakt und Nierenprobleme zu verursachen.
Wichtig ist auch, das Omeprazol auszuschleichen.

Du brauchst etwas, dass die Magenschleimhaut verbessert. Mir würde da als erste Süßholzwurzel einfallen. Da muss man allerdings mit der Dosierung aufpassen und man darf es nicht länger als 2 Wochen geben. Weiterhin gehen Kamille, Schafgarbe und Melisse.
Hast du mal die "Schlonzi-Mischung" gefüttert?
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Helga
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Helga » Di 12. Jan 2016, 21:53

Schafgarbe sollte auch nicht länger als 4 Wochen lang gefüttert werden, da es sonst zu einer Gastritis kommen kann.

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Anne & Shabou
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Anne & Shabou » Di 12. Jan 2016, 22:14

Die Schlonzi-Mischung (Leinsamenschleim, entzuckerte Rübenschnitzel etc.) bekommt er in leichten Varianten seit einem Jahr… Ohne Haferflocke (die gab es nur auf Wanderritt mit rein).

Süzholz, isländisches Moos u.ä. hat er auch kurweise bekommen, ich habe keinerlei Veränderung festgestellt. Gleiches gilt für Pronutrin, Kristallkraft Cooley und wie sie alle heißen. Das einzige wo ich mir eine leichte Stabilisierung einbilde ist Magnoguard. Das hat früher immer 2-3 Tagen alle Magensymptome verschwinden lassen, momentan reicht es nur zum Stabilisieren… Daher hat er das mit kurzen Unterbrechungen durchgehend bekommen (150g).

Und Omeprazol hat Nebenwirkungen. Der momentane Zustand aber auch! Und so sehr ich ein Freund von Kräuter etc. bin, glaube ich im Moment nicht daran, dass Kräuter den Zustand im Moment stabilisieren oder gar heilen können. Dafür habe ich glaube ich schon zu viel durchprobiert. Und keine Sorge, nie wild durcheinander, sondern immer als Kur für eine gewisse Zeit.


Für mich ist das so wirklich keine Dauerlösung und ich glaube, dass ich bisher nicht die Ursache gefunden habe, sondern dauerhaft nur an den Symptomen bastle… Aber inzwischen stellt sich massive Ratlosigkeit ein, was das Problem sein könnte. Gibt es irgendwo in Deutschland einen Tierarzt, der wirklich Ahnung von Magen hat?

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TinaH
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von TinaH » Di 12. Jan 2016, 22:16

Süßholz muß entsprechend "zubereitet" werden, bei Pernaturam ist es ganz gut beschrieben, es muß eine Weile gekocht werden.

In einem anderen Forum wird immer wieder Conny Röhm als Futterberatung empfohlen. Also auch und grade bei Magenproblemen. Ich glaube, sie ist "auch so" sehr nett und sicherlich kannst Du mal unverbindlich bei ihr anfragen. Sie macht die Beratungen bundesweit.
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Lesley
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Lesley » Di 12. Jan 2016, 22:18

Ok, das klingt nach wirklich tiefergehender Problematik, wo man erstmal die Ursachen finden muss.
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Anne & Shabou
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Anne & Shabou » Di 12. Jan 2016, 22:25

Ihr seid echt lieb :D So viele nette Tipps, aber leider kann ich bei vielem nur antworten: Haben wir schon probiert…

Das Magenseminar von Conny Röhr habe ich gemacht. War auch interessant, aber hat uns offensichtlich nicht den entscheidenden Durchbruch gebracht. Im Prinzip alle Fütterungs- und Bewegungsvorschläge habe ich ausprobiert bzw. setzte ich weiterhin um. Sie war noch nicht direkt bei Shabou, wäre evtl. eine Überlegung.

Süßholzwurzl ist im Schlonzi gekocht worden. Aber ohne Essig… Werde noch mal 4 Wochen füttern mit Essig-Extrakt füttern, vielleicht hilft es...

saskia
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von saskia » Di 12. Jan 2016, 23:44

Was mir noch dazu einfallen würde, wäre die Idee dass Magenprobleme durch Stress verursacht werden können. Wenn es beim Heu keine nennenswerten Pausen gibt, die Herdenzusammenstellung zu passen scheint usw., - dann könnte sich das Pferd evtl trotzdem gestresst fühlen. Bei Menschen gibt es Typen, die "die Fliege an der Wand" nervt. Meine Pferde können sich phasenweise auch über sonstwas aufregen, und nicht immer zeigen sie das deutlich. Manchmal stehen sie auch einfach nur am Zaun und gucken, und man muss sie schon genau kennen um zu sehen, wie angespannt die Körperhaltung ist. Manchmal sehe ich es auch nur morgens an den Äppelhaufen (Konsistenz normal, kein Stressdurchfall!), die nicht an den üblichen Stellen liegen, sondern kreuz und quer im Paddock verteilt, dass nachts "irgendwas" gewesen sein muss, das sie beunruhigte.

Wenn dann der Verdacht auf Magenprobleme fallen würde, würde ich (neben den gängigen Massnahmen) auch an Magnesium denken, damit das Pferd alles etwas entspannter sieht.
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von TinaH » Di 12. Jan 2016, 23:54

Ich überlege jetzt schon den halben Tag, ob ichs schreiben soll... es ist halt sehr gewagt, aber ich schreibs jetzt einfach mal.

So vom Gesichtsausdruck her finde ich, daß er genau so guckt, als hätte er die von Saskia beschriebenen Probleme. "Unwohlsein"/Streß/unterschwellige Schmerzen.
Die Augen und das angespannte Maul.

Wie gesagt, sowas ist sehr gewagt, anhand von Bildern. Aber manchmal ist es ja auch so, daß grad völlig unbeteiligte Aussenstehende sowas eher beurteilen können, als man selber, wenn man das Pferd täglich sieht.
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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von myriell » Mi 13. Jan 2016, 00:03

Das Mineralfutter enthält 18% Mg, bei Shabou ca. 4g täglich ;).

Das empfinden wir genauso, Tina, unterschwellig Schmerzen wohl durch die Magengechwüre..?
Deswegen auch das wochenlange Experiment, ob es ihm besser geht, wenn er nachts in der Box zur Ruhe "gezwungen" wird. Deswegen nur noch wohl bedachte Bewegung und Beschäftigung. Deswegen damals der Wechsel in eine Gruppe mit mehr Heu, mehr Raufen, mehr Platz.

Hier noch ein paar Fotos vom Wanderritt im Mai.

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Re: Hufe, Magen, Stoffwechsel...

Beitrag von Annette » Mi 13. Jan 2016, 07:39

Als meiner vor 3 Jahren Magen hatte, bekam er 4 Wochen volle Dosis Gastroguard, dann 4 Wochen Viertel Dosis Gastroguard, dann 3 Monate Omeprazol Menschenkapseln (anfangs tgl. 4 bis 5 40er-Kapseln, später reduzierend und zum Schluss ausschleichend). Danach wars gut. Aber die 2-monatige Gastroguardkur (teuer!) allein hat nicht gereicht, es musste insgesamt wirklich wesentlich länger behandelt werden. In der Zeit habe ich auch ad lib gefüttert, das war danach nicht mehr nötig.
Annette

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