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von saskia » Mi 6. Jan 2016, 14:39
Sorry für's OT, aber ich hab da auch so eine Beobachtung wo ich keine Erklärung für finde. Und zwar habe ich nun schon in mehreren Jahren folgendes beobachtet : Pferde kommen recht "vollschlank" aus dem Winter (sie haben auch im Winter täglich 1-3 Std Weidegang und knabbern dabei die überständigen Reste ab. Heu gibt's in der restlichen Zeit natürlich auch. Nicht ad lib, aber in ausreichender Menge in kurzen Intervallen.)
Zu Beginn der Vegetationsperiode wird die Weidezeit weiter verkürzt, und wenn das Gras wieder richtig zulegt, gibt's obendrein Maulkörbe drauf. Damit wird die Weidezeit etappenweise wieder hochgefahren. Dann werden die Maulkörbe etappenweise abgebaut, bis die Pferde den Rest der Saison Weidezeiten bis zu 7 Std haben (abhängig vom Wetter/Weidesituation. Also wenn z.B. nach Trockenzeit plötzlich viel Regen kommt, wird drastisch gekürzt.) Und Heu gibt es - entsprechend rationiert - natürlich auch noch.
Der Zeitpunkt wo sie ohne Maulkörbe weiden dürfen, bereitete mir immer die Sorge, dass die ohnehin immer noch recht rundlichen Ponys explodieren. Und nun das Seltsame, das ich ich verstehe : ab dem Zeitpunkt wo die Maulkörbe runter sind, wird die Figur rasch besser. Und nein, ich schau dabei nicht auf das Volumen des Bauches, sondern schon auf die relevanten Zonen. Und die schmelzen zu dem Zeitpunkt dahin wie Butter in der Sonne. - Ich muss dazu sagen, dass unsere "Weide" eher ein "Krautacker" ist, mit einer unglaublichen Pflanzenvielfalt (die mir manchmal auch wieder Sorge bereitet, was davon "nicht so gut" sein könnte. Die bekannten Giftpflanzen bekämpfe ich natürlich nach Kräften, aber es gibt sicher noch einiges, was nicht so direkt giftig ist, aber möglicherweise "nicht gerade gut" ist.)
Erklärungsmöglichkeit a) : durch die - endlich - ausreichende Menge an frischem Grün werden die Pferde aktiver, bewegen sich mehr, wodurch der Stoffwechsel Auftrieb erhält. - Dem widerspricht allerdings, dass sie den Rest des Jahres auch nicht träge rumstehen, sondern eigentlich immer recht agil wirken.
Möglichkeit b) : durch die limitierte Nahrungsmenge im Winter und in der Maulkorbzeit entsteht Stress, und der Stoffwechsel signalisiert : "Achtung Futterknappheit! Fettvorräte anlegen und bewahren!" Dass bald schon wieder das nächste Heunetz kommt, scheint der Stoffwechsel nicht zu kapieren und bleibt auf Alarmstufe gelb....?
Möglichkeit c) : durch die ungehinderte Aufnahmemöglichkeit sämtlicher Pflanzen sind die Pferde in der Lage, bestimmte Pflanzen zu fressen die dem Stoffwechsel gut tun. Diese Auswahlmöglichkeit haben sie im Winter nicht (Pflanzen nicht da) und in der Maulkorbzeit behindert der Korb die Aufnahme von möglicherweise sinnvollen, aber evtl zu breitblättrigen Pflanzen? - Ich hab keine Ahnung welche Pflanzen/welche Inhaltsstoffe... sonst könnte ich das im Winter gezielt zufüttern - wobei ich mich auch wieder frage, wie sinnvoll es ist, Pferde ganzjährig in gleichbleibender Kondition halten zu wollen? Und gerade auch im Winter "schlank" halten zu wollen?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.