Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt. Tina hat eine andere Position, was ist daran schlimm? Sie hat sogar ein Buch geschrieben, in der sie für den Anfänger detailliert beschreibt wie sie gute Hufpflege versteht. Du hast da eine Gegenüber, die Dir zur Ehre gereicht.Pferdefreund hat geschrieben:
Aber ihr koennt ganz beruhigt sein, in Zukunft werde ich niemanden von Euch mehr mit meinen "unbewiesenen Theorien" belaestigen.

Du hast sehr wohl mehrfach auf Strasser Bezug genommen. Du begründest Deine Arbeit an den Hufen mit der Praxis von Welz und Henderson aber mit den Theorien Strassers.
Du konntest nicht wissen, dass Strasser in Deutschland in der Praxis ganz fürchterlich gescheitert ist. Hier im Forum konnten aber auch Viele nicht wissen, dass die Entwicklung in den USA komplett anders gelaufen ist. Es wurde also ein Weile auf Basis sehr gegensätzlicher Erfahrungswerte argumentiert.
Und trotzdem hat man Dich und Deine Argumentation sehr ernst genommen, als man merkte, dass es eben nicht nur Strasser war. Jetz tue Dir und uns den Gefallen und nimm auch die anderen Positionen ernst. Sie mögen Dir im ersten Moment nicht gut begründet vorkommen, aber glaube mir, da sind auch ein paar wirklich gute Erfahrungswerte dahinter verborgen. Das ist bei Tina so und bei den anderen auch. Ich rede jetzt mal nur von meinen eigenen. Wenn man z.B. Pferde so extrem belastet wie wir, dann hat man Erfahrungen gewonnen, die zwar auch nicht wissenschaftlich abgesichert sind, die man aber nun mal gemacht hat und die man nicht so einfach über den Haufen werfen will und kann.
Als Biologin müßtest Du ohnhin schnell erkennen können, dass es nicht sehr viel ernstzunehmende Forschung rund um Hufe gibt. Es gibt kein Geld dafür.
Weder Ramey noch Strasser können Ihre Theorien und Modelle per statistisch sauberer Forschung belegen. Ramey hat das in den letzten Jahren versucht zu fördern und hatte Glück einen Bowker zu haben. Aber wirklich wissenschaftlich belegt sind Rameys Theorien auch nicht.
Zurück zum eigentlichen Problem:
Der große Unterschied in der Bearbeitung, so wie ich das bisher erfasse, liegt doch bei den Eckstreben. Alles andere erscheint mir höchstens graduell anders.
Du begründest das mit Druckeffekten auf das darunterliegende Gewebe (Einblutungen) und der Forderung nach hoher Beweglichkeit der Hufkapsel.
Auch ein wenig anders sind die Parameter, nach denen du die Hufe bewertest. Du nutzt den Ring, bestimmte Punkte im Raum wo die Eckstreben enden sollten und ein ein paar Winkelvorgaben. Die Mehrheit hier hält sich an die lebende Sohle, ein paar versuchen sich auch dem was Daniel Anz sagt und wieder andere mischen ein paar Theorien, z.B. weil sie noch beschlagen und sich damit anderen Anforderungen gegenüber sehen.
Die Druckeffekte von hohen Eckstreben habe ich auch schon beobachtet. Allerdings nicht bei jedem Pferd und nicht wirklich reproduzierbar. Ich zweifle da deshalb noch an der Absolutheit der Aussagen. Aber es könnte trotzdem richtig sein.
Deine Bewertungsparameter kann ich nicht einschätzen. Ich habe das nie ausprobiert. Hier im Forum probieren es jetzt einige den Ring und die Messschablone aus. Du siehst also, Du wirst schon ersnt genommen.
Das mit der maximalen Beweglichkeit der Hufkapsel sehe ich mittlerweile etwas anders. Ich beziehe mich da auf meine eigenen Erfahrungen und dem was Brian Hampson festgestellt hat. Bei den massiven (Brumby-)Hufen bewegt sich nicht mehr viel. Ich glaube auch nicht, dass sich so schrecklich viel bewegen muß. Es muß nur soviel Beweglichkeit her, damit die Rezeptoren genug Informationen bekommen um das Wachstum zu steuern.
Martin