Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
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Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Halli Hallo Ihr Lieben,
kann mir bitte jemand Tipps bzgl. des Gebrauchs der Zange geben? Ich möchte herausfinden, was genau die Fühligkeit meines Pferdes verursacht.
Wo genau setze ich überall an und v.a. wie feste darf ich in den verschiedenen Regionen drücken? Und ab welchem Druck darf des Pferd wegziehen (= normal) und ab welchem Druck ist es ein Anzeichen von Fühligkeit?
Vielen Dank und liebe Grüße
Eure Lieselotte
kann mir bitte jemand Tipps bzgl. des Gebrauchs der Zange geben? Ich möchte herausfinden, was genau die Fühligkeit meines Pferdes verursacht.
Wo genau setze ich überall an und v.a. wie feste darf ich in den verschiedenen Regionen drücken? Und ab welchem Druck darf des Pferd wegziehen (= normal) und ab welchem Druck ist es ein Anzeichen von Fühligkeit?
Vielen Dank und liebe Grüße
Eure Lieselotte
Liebe Grüße!
Lieselotte
Lieselotte
- Wurzl
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Hmmm, naja...
Ich find, mit der Abdrückzange darf man nicht zu sehr drücken und normalerweise ist die nur gut, um einen akuten Schmerz (Entzündung, Abszess etc.) festzustellen. Wenn du genug zudrückts, kannst du überall am Huf Schmerz erzeugen.
Wie stark du zudrücken sollst, um Fühligkeit festzustellen ? Vielleicht irgendwas zwischen einem kräftigen Händedruck und 5-10 kg. Lieber vorsichtiger als nicht. Aber ich bezweifel, dass du mit der Abdrückzange überhaupt Fühligkeit festestellen kannst.
Ich find, mit der Abdrückzange darf man nicht zu sehr drücken und normalerweise ist die nur gut, um einen akuten Schmerz (Entzündung, Abszess etc.) festzustellen. Wenn du genug zudrückts, kannst du überall am Huf Schmerz erzeugen.
Wie stark du zudrücken sollst, um Fühligkeit festzustellen ? Vielleicht irgendwas zwischen einem kräftigen Händedruck und 5-10 kg. Lieber vorsichtiger als nicht. Aber ich bezweifel, dass du mit der Abdrückzange überhaupt Fühligkeit festestellen kannst.
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Danke für Deine Einschätzung.
Ich habe eben hier im Forum jetzt schon öfter gelesen, dass man mit dieser Zange die Ursache der Fühligkeit lokalisieren kann..., daher meine Frage.
Also von nem Abszess gehe ich definitiv nicht aus, sie läuft ja auf weichen Böden bzw. mit Hufschuhen + Polster prima.
Nur eben auf Beton bzw. Schotter seeeeeeeeehhhhhhr vorsichtig. Und ich will eben wissen woran es liegt, Strahl, Sohle, Wände, Eckstreben etc.
Ich glaube, ich mach heute mal wieder Fotos, irgendwie sehe ich da immer mehr, als wenn ich den Huf in Natura ankucke (liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich selten auf den Boden lege um die Hufe auf Bodenniveau anzukucken
)
Ich habe eben hier im Forum jetzt schon öfter gelesen, dass man mit dieser Zange die Ursache der Fühligkeit lokalisieren kann..., daher meine Frage.
Also von nem Abszess gehe ich definitiv nicht aus, sie läuft ja auf weichen Böden bzw. mit Hufschuhen + Polster prima.
Nur eben auf Beton bzw. Schotter seeeeeeeeehhhhhhr vorsichtig. Und ich will eben wissen woran es liegt, Strahl, Sohle, Wände, Eckstreben etc.

Ich glaube, ich mach heute mal wieder Fotos, irgendwie sehe ich da immer mehr, als wenn ich den Huf in Natura ankucke (liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich selten auf den Boden lege um die Hufe auf Bodenniveau anzukucken

Liebe Grüße!
Lieselotte
Lieselotte
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
der Gebrauch der Zange ist reine Gefühlssache. Nimm erst mal ein Fichtenholz und übe da, gleichmässig tiefe Eindrücke zu machen. Dann schnappe dir ein Pferd, das sehr gut läuft, und übe da: lass dir den Huf aufheben, damit du nicht gleichzeitig auch noch das Pferd ausbalancieren musst. Dann gibst du im etwa 2-Sekunden-Takt zuerst leichten, dann mittleren, dann stärkeren Druck, bis das Pferd leicht zuckt. Leicht zucken heisst, dass der Huf sich noch nicht mal sichtbar bewegt, aber du bzw. dein Helfer sieht ein Zucken in der Ellbogengegend. Erst wenn du ringsum gleichmässigen Druck geben kannst, und genau weisst, wie stark du gedrückt hast, bis das Pferd (reproduzierbar) reagiert, erst dann geh an ein empfindliches Pferd und teste da: zuerst ringsum nur 1x leichten Druck, um Schmerzspitzen gleich zu erkennen; dann jede einzelne Stelle wieder mit steigerndem Druck bis zur Reaktion. Es gibt sehr unterschiedliche Empfindlichkeiten, je nach Pferd. Und nicht jede positive Reaktion muss pathologisch sein... es ist wie bei den Beugeproben: man muss nicht nur testen, sondern das Ergebnis auch interpretieren können.
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Puuh schwere Sache mit der Zange, irgendwann reagiert jedes Pferd. Manchen ist es einfach auch unangenehm, auch wenn alles ok ist, und sie ziehen schnell weg. Leider teuer aber am besten ist ein Röntgenbild. Da kann man am besten die Sohlendicke feststellen. Wichtig ist hier die richtige Markierung zB mit Zinkpaste. Den Huf auf ein Brett stellen und das Brett mitröntgen lassen. Da dein Hotti auf Schotter langsam bzw. fühlig läuft, ist es wohl nicht ausreichender Schutz an der Hufunterseite. In erster Linie also, Sohlenstärke und eventuell auch der Strahl.
Geduld ist hier leider auch der Lehrmeister.
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- Wurzl
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Sohlendicke kann man auch mit Druck durch Messergriff oder Daumen feststellen oder mit der Zange leicht drücken - wenn sie arg leicht nachgibt, ist klar dass sie zu dünn ist. Und somit ist auch ne Fühligkeit naheliegend anzunehmen.
Fühligkeit am Strahl kann durch Strahlfäule kommen.
Fühligkeit am Strahl kann durch Strahlfäule kommen.
- Lesley
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Hallo fizzli,
schön, dass du dich hier aktiv beteiligst. Es wäre super, wenn du dich kurz in unserer Vorstellungsrunde verewigen würdest.
schön, dass du dich hier aktiv beteiligst. Es wäre super, wenn du dich kurz in unserer Vorstellungsrunde verewigen würdest.

"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Also ich probiere das heut abend mal vorsichtig, dann werde ich sehen, obs was bringt oder nicht.
Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen.
Vielen lieben Dank für Eure Rückmeldungen.
Liebe Grüße!
Lieselotte
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- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: Gebrauch der "Huf-Abdrück-Zange"?
Es gibt diverse Hufuntersuchzangen, welche, die platt sind am Ende, der die Sohle und die Wand berührt, und welche mit Zähnen, die sind mieser...
Wenn Du eine platte Zange nimmst, tust Du das eine Ende von außen ans Wandhorn und von innen mit der anderen Zangenseite auf die Sohle. Und drückst mit Gefühl zu. Du erkennst, ob Du die Sohle eindrücken kannst, und wenn ja, wie stark und mit wie wenig Kraft. Und ob das Pferd auf diesen Druck mit einer Schmerzreaktion reagiert oder nicht.
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass man nicht nur Druck auf die Sohle ausübt, sondern auch auf den Wandanteil, an dem die Zange den Gegendruck macht.
Tastet man nun die Sohle Stück für Stück ab, kann man feststellen, ob das Pferd grundsätzlich überall an der Sohle wegzuckt, nur dort, wo die Hufbeinspitze ist (oder eben plötzlich ist - Rotation), ob die Eckstreben drücken, oder ob die Sohle gar kein Problem hat. Dann liegt es entweder am Strahl. Imbalancen oder oder, mit viel Übung kann man relativ viel erfahren dabei.
Bei einem Gravelcruncher kann man mit unglaublich viel Kraft sogar mit der ganz gemeinen spitzen Zange drücken, un es gibt keinerlei Reaktion. Und man kann Abszesse mit entsprechender Erfahrung, Zange und Technik dabei ganz gut lokalisiseren.
Klopfempfindlichkeit der Hufwand kann man ja schlußendlich auch noch testen usw.
Lieben Gruß

Wenn Du eine platte Zange nimmst, tust Du das eine Ende von außen ans Wandhorn und von innen mit der anderen Zangenseite auf die Sohle. Und drückst mit Gefühl zu. Du erkennst, ob Du die Sohle eindrücken kannst, und wenn ja, wie stark und mit wie wenig Kraft. Und ob das Pferd auf diesen Druck mit einer Schmerzreaktion reagiert oder nicht.
Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass man nicht nur Druck auf die Sohle ausübt, sondern auch auf den Wandanteil, an dem die Zange den Gegendruck macht.

Tastet man nun die Sohle Stück für Stück ab, kann man feststellen, ob das Pferd grundsätzlich überall an der Sohle wegzuckt, nur dort, wo die Hufbeinspitze ist (oder eben plötzlich ist - Rotation), ob die Eckstreben drücken, oder ob die Sohle gar kein Problem hat. Dann liegt es entweder am Strahl. Imbalancen oder oder, mit viel Übung kann man relativ viel erfahren dabei.
Bei einem Gravelcruncher kann man mit unglaublich viel Kraft sogar mit der ganz gemeinen spitzen Zange drücken, un es gibt keinerlei Reaktion. Und man kann Abszesse mit entsprechender Erfahrung, Zange und Technik dabei ganz gut lokalisiseren.
Klopfempfindlichkeit der Hufwand kann man ja schlußendlich auch noch testen usw.
Lieben Gruß