Mineralfuttersuche

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katiebell
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von katiebell » Sa 21. Feb 2015, 09:47

Ich balanciere das Heu aus. Sprich ich füttere zu, was meinen Tieren in der Grundration fehlt. Ausserdem gleiche ich noch den hohen Eisengehalt aus. Dabei richte ich mich nach dem, was ich für mich als vertretbar halte, das ist in diesem Fall NRC (National Research Council) und Eleanor Kellon, wobei ich immer alles im Blick behalte, was sich so tut (also nicht blindlings mich auf eine Quelle verlasse). Zu finden sind die Basics hier:
http://heikebean.com/nutrition.htm

Ich richte mich nicht nach Blutbildern, weil ich die Aussagekraft für sehr gering bis missverständlich halte. Eine Erklärung zum Selen im Serum:
Target Blood Selenium Levels
Whole blood selenium is the preferred test, since it measures both selenium in the plasma and
selenium inside red blood cells. With marginal intakes of selenium, the red cell levels will drop first,
so serum or plasma testing may show adequate levels when total body selenium is actually borderline
or low. For maximal antioxidant protection, the target level is 200 to 250 ug/L (micrograms per liter).
This target should be used for active horses. Levels of 160 to 180 ug/L may be adequate for inactive
horses. Serum or plasma levels will be around 25% lower than whole blood.
Hier ist noch etwas mehr zu Selen:
The site of selenium absorption in equine intestines has not been examined. In other species, absorption
occurs primarily in the small intestine. Selenium is readily absorbed, but with different efficiencies in
different studies, suggesting the potential for mineral interactions when using inorganic selenium
sources. This is entirely consistent with other species, where high copper intakes, or compounds such
as sulfur and arsenic in drinking water can interfere with inorganic selenium absorption. When feeding
copper at above the minimum requirements, and using inorganic selenium sources, it is wise to
also increase selenium intake. For example, if feeding 200% of the NRC for copper, do the same for
selenium.
Under conditions of unhindered absorption (no mineral competition), there is a safety factor of
approximately 10 fold between required level and one that may produce chronic toxic effects in other
species, including humans. The current NRC recommended intake is 0.1 ppm in the diet, or 1 mg/day
at maintenance for a 500 kg horse. However, they also recognized this may be too low for optimal
immune function. A 2001 study found better antibody production in foals from mares receiving 3 mg
Se per day rather than 1 mg.
Suggested intakes for exercising horses are only marginally higher than maintenance and still below 2
mg/day for a 500 kg horse, even with extremely heavy work loads. These recommendations do not take
into consideration that selenium is released from red blood cells during exercise, and selenium
excretion/loss in urine is higher after exercise:
http://www.ker.com/library/researchsummaries/sum05.pdf
These urinary losses may well be why many endurance riders swear by much higher selenium intakes
than are usually used – and do not have elevated blood seleniums on these high Se intakes.
Caution: If you are going to experiment with higher than recommended selenium intakes, do it safely.
Check the horse's whole blood selenium before you start and at 3 to 4 week intervals.
As mentioned earlier, using organic selenium source, selenium yeast, avoids problems with mineral
competition reducing absorption. However, it may leave much less wiggle room for experimenting with
dose before reaching toxicity both because it is more efficiently absorbed, and also better retained.
http://www.jvdi.org/cgi/reprint/18/1/61
Better retention was also documented in the KER study. A final consideration that needs more study is
how the chelated forms are distributed in the body tissues and metabolized. Selenium yeast contains
naturally formed chelated selenium in the form of selenocysteine so that shouldn't be a problem.
However, chelated Se in the form of L-selenomethionine is also available and in some supplements.
This may not behave the same way:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1803 ... rez.Pubmed.
Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_RVDocSum
(Aus einer Vorlesung von Kellon- und ja, ich würde andere zitieren, nur gibt es soweit ich weiss von niemandem sonst bisher Informationen auf dem Niveau.)

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Sani
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Sani » So 22. Feb 2015, 18:54

Hope hat geschrieben:Warum?
Ich frage aus ehrlichem Interesse, denn ich bin auf der Suche nach einem idealen Mineralfutter für meinen Rehewallach mit Fettpolstern und zu weichen Hufsohlen, und ich bin mittlerweile komplett verwirrt.
Hope, mir geht es ähnlich, umso mehr ich nachlese, umso verwirrter werde ich. Robustpferde, ältere Pferde und Pferde mit chronischen Krankheiten haben einen erhöhten Bedarf an Spurenelementen, im Fellwechsel derzeit kann er gar doppelt so hoch sein. Ist ein Pferd mal krank, ist der Bedarf an gewissen Spurenelementen höher. Wenn man nach dem Heu ausbalanciert, ist das die Grundversorgung für ein gesundes Pferd, aber nicht für ein chronisch krankes oder im Fellwechsel.

Ich denke, man kann nicht jedes Pferd über einen Kamm scheren. Wir haben hier selenarme Böden, meine zwei Haflinger werden immer gleich ernährt. Beim Blutbild im Febr. 2014 hatte meine Stute (EMS, chronische Rehe) einen Wert von 78,4, (Referenz ist 70 - 200), mein Wallach (Ekzemer) 34,1.

Das Selen im Orthokomplex finde ich auch zu hoch dosiert, ebenso Kupfer. Ein MiFu ohne Eisen habe ich gefunden, getreidefrei und zuckerarm:
http://www.wildhorse.at/images/Futtermittel/Typ_C.png

Der Selengehalt liegt bei 4,5 mg/1 kg, bei Orthokomplex bei 16 mg/1 kg. Vom Wildhorse-MiFu gibt man in etwa die doppelte Menge, trotzdem ist es in etwa nur die Hälfe an Selen wie beim Orthokomplex.

Das Wildhorse enthält L-Methionin und L-Lysin, Orthokomplex nicht. Der größte Unterschied liegt wohl im Preis, 18 kg Wildhorse-MiFu kosten EUR 66,00, 5 kg Orthokomplex EUR 78,00.

Sani
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von katiebell » So 22. Feb 2015, 18:58

Sani hat geschrieben: Wenn man nach dem Heu ausbalanciert, ist das die Grundversorgung für ein gesundes Pferd, aber nicht für ein chronisch krankes oder im Fellwechsel.
Das kannst du nicht pauschal sagen. Du kannst nach unterschiedlichen Verhältnissen ausbalancieren, und man richtet sich selbstverständlich auch nach den individuellen Bedürfnissen. Du musst dann aber auch schon die Verhältnisse entsprechend eng setzen, aber deshalb gibt es ja auch einen Spielraum und die engeren Verhältnisse sind für Pferde, die gesundheitlich nicht fit sind.

katiebell
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von katiebell » So 22. Feb 2015, 19:00

Sani hat geschrieben: Das Wildhorse enthält L-Methionin und L-Lysin, Orthokomplex nicht. Der größte Unterschied liegt wohl im Preis, 18 kg Wildhorse-MiFu kosten EUR 66,00, 5 kg Orthokomplex EUR 78,00.

Sani
Das kannst du dir aber schenken, das Lysin ist viel zu niedrig dosiert. In der Dosis kannst du es auch gleich weglassen.

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Saskia & Facu » So 22. Feb 2015, 20:44

preislich tun die sich nicht so viel wenn man bedenkt, dass man unterschiedliche Mengen davon gibt.
man muss ausrechnen wie viel Tage die Packung reicht ;) da ist das Orthocomplex nicht so viel teurer.
außerdem hat es meines wissens einen höheren Zinkgehalt. War für mich ein Pluspunkt. Bin bisher mit dem Orthocomplex sehr zufrieden ;)

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Hope » So 22. Feb 2015, 22:16

danke Sani. Es ist wirklich alles verwirrend. Ich suche etwas für meinen Haflinger, er hatte subklinische Rehe, hat die typischen Fettplacken und seine Sohlen sind etwas weich. Es wurde mir gesagt, ich soll Selen zufüttern, ich sehe das aber etwas kritisch. Was haltet ihr von Farriers Choice: http://www.natural-horse-care.com/hufre ... ience.html

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Juria
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Juria » So 22. Feb 2015, 22:40

Hope, warum nicht das Ortho Complex?

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Hope » So 22. Feb 2015, 23:23

Weil ich das Selen als zu hoch empfinde.

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Saskia & Facu » So 22. Feb 2015, 23:44

Du könntest bei der Futtermanufaktur auch selbst mischen.
magst du noch mehr zu deinem Pferdi schreiben evtl Fütterung und so weiter? wäre interessant zu wissen.
nur MinFu macht ein Rehepferd auch nicht gesund. da gehört noch mehr Futtermanagement mit zu ;)
kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung sagen

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Hope » Mo 23. Feb 2015, 00:35

Er bekommt im Augenblick nur Heu und Chromhefe, sonst nichts. Ach ja, noch eine kleine handvoll Hagebutten.

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