Ich muß leider etwas ausholen:
Ich habe 3 Pferde in Selbstversorgung, meine zwei Renten-KBs mit 27 und 21 Jahren und den aktiven 11 jährigen KB Wallach.
Die Oldies können noch problemlos Heu fressen und sind NICHT auf Cobs angewiesen.
Der 11 jährige ist homozygot positiv PSSM getestet und muß/soll deswegen eine recht große Menge kaltgepreßtes Pflanzenöl fressen. Mit 2x 150ml geht es ihm recht gut. Wegen dem PSSM muß er streng kohlenhydratreduziert gefüttert werden, was die Sache mit der Ölfütterung etwas schwierig gestaltet, denn irgendwas braucht man ja als "Trägersubstanz". Zudem ist er ziemlich verschnäubt. Was bisher recht gut funktioniert hat war eine Mischung aus einer kleinen Menge aufgeweichter Kwikbeets und Heucobs. Beides nicht matschig, sondern nur grade so komplett aufgequollen.
So weit, so gut.
Schon seit einer geraumen Weile war er viel verschnäubter, hat oftmals nur ein oder zwei Maul voll von seinem Futter gefressen, dann entweder einfach aufgehört zu fressen oder vorher auch wieder was vom Futter ausgespuckt. Das verschmähte Futter haben dann immer die anderen beiden bekommen.
An Weihnachten hatte die 27jährige ganz offensichtlich "ein Problem" mit dem Heu. Sie hat recht viel davon angekaut wieder ausgespuckt und ich hatte trotz Feiertags die Zahnärztin schon aktiviert, daß die kurzfristig kommt, sollte sie nicht wieder fressen können. Glücklicherweise war das Problem nach 24h so schnell vorbei, wie es gekommen war.
Irgendwann hat der PSSM-Wallach mal wieder was vom Futter ausgespuckt (ich stehe immer daneben, weil er sonst den Eimer so traktiert) und ich habe beim ausgespuckten Futter deutlich einen Stein in den Eimer fallen hören. Den habe ich natürlich sofort raussortiert und mir nichts weiter dabei gedacht ausser "kann ja mal passieren!.
Ein paar Tage später wollte ich grade das Wasser über die Cobs gießen und hab durch Zufall einen Stein gesehen, bzw. habe ich mittig in einem Cob etwas weißes rausblitzen sehen. Ich hab das Cob dann durchgebrochen und es kam dies hier zum Vorschein:
![Bild](http://up.picr.de/20692886iy.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20692887no.jpg)
Am nächsten Morgen habe ich direkt bei der Herstellerfirma angerufen und dort war man sehr nett und bemüht. Erzählte mir, das Gras würde gesiebt und sortiert und läuft über Magneten, um Fremdkörper rauszuholen. Tenor war: wir brauchen unbedingt die Charge, damit wir das beim Produzenten (davon gibt es wohl zahlreiche) reklamieren können. Da ich kein Futter in Säcken lagere, sondern in Futtertonnen kippe und die Säcke dann als Müllsäcke verwende hatte ich leider keine Charge mehr. Man wollte dennoch gerne Proben und Bilder haben.
Dennoch bin ich dann zum Händler gefahren, wo ich das Futter gekauft habe. Dort war man sichtlich entsetzt und hat direkt den Vertreter angerufen. Gleicher Tenor: Charge wäre gut.
Ich habe dann ausgemacht, daß ich den Rest vom Sack (so ca. die Hälfte hatte ich schon verfüttert) auch noch bringe und ich hab einen kostenfreien Ersatzsack bekommen.
Am Abend habe ich die Cobs dann aus der Tonne in einen Sack umgefüllt und fand in nur wenigen Minuten der Suche dies hier:
![Bild](http://up.picr.de/20682047pd.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682040zt.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682046zs.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682043wm.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682048iq.jpg)
Hier unten mittig, das ist ein Stein, der in dem linken Cob eingepreßt war. Die 1,5 Cobs rechts sind mir wegen Farbe und Struktur aufgefallen, wenn man die aufweicht, dann hat man fast reine Matscheklumpen, darüber noch einer mit eingepreßtem Stein:
![Bild](http://up.picr.de/20682078il.jpg)
Dann habe ich den Ersatzsack aufgemacht und mit mit dem LED-Lenser bewaffnet reingehängt. Nach ebenfalls nur wenigen Minuten das ernüchternde Ergebnis (auf dem Zettel die "Charge", es ist das Abfülldatum und das Erntejahr). Links die Cobs mit den Steinen, rechts die Matschecobs:
![Bild](http://up.picr.de/20682076at.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682070dy.jpg)
![Bild](http://up.picr.de/20682081rs.jpg)
Das Schlimme an der Sache: wenn mein Pienzewallach nicht so eine Pienze wäre, dann wäre mir das vermutlich nie im Leben aufgefallen... die Oldies haben seine Reste immer problemlos gefressen. Deswegen führe ich auch das "Heuproblem" meiner Stute darauf zurück, daß sie wohl auf einen Stein gebissen hat und daraufhin einen Tag Zahnschmerzen hatte. Wobei das natürlich reine Spekulation ist. Schon öfters habe ich von gespaltenen Zähnen gelesen, die bei einer Zahnkontrolle aufgefallen waren. Könnte ich mir auch gut vorstellen, daß das durch Steine passiere kann.
Erde und Steine habe ich auch immer wieder im Heu. Ich habe viele Jahre selber Heu gemacht, bin beim Mähen mit dem Rechen direkt am Mähbalken mitgelaufen. Man durchmäht einfach die hohen Ameisenhügel und die Pickup der Presse erwischt manchmal auch Steine. ABER im Heu haben die Pferde die Chance zu selektieren, Heucobs werden ja in der Regel (besonders von gierigen Fressern) nur wenig gekaut.
Noch habe ich keine Rückmeldung der Herstellerfirma, aber ich gehe davon aus, daß es immer wieder vorkommen kann.
Ich fühle mich etwas schlecht, da ich nicht auf meine Pferde "gehört" habe. Der junge Wallach hat mit Sicherheit in der letzten Zeit so schlecht gefressen, weil er immer wieder Erde und Steine im Futter hatte. Und, daß das Heufreßproblem der Stute vielleicht dadurch bedingt war, daß sie die verschmähten Reste von Wallach inhaliert hat - darauf bin ich erst jetzt gekommen.
Bei mir gibts jetzt auf jeden Fall keine "in Pellets gepreßten" Futtermittel mehr, ich habe jetzt als Alternative Luzerne, die ich mit den Kwikbeets mische und ich kann bisher sagen: Kaum ist das Futter in Ordnung, wird es auch restlos gefressen...