
F-Balance
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- bine_mn
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Re: F-Balance
Ich auch! Freu mich auf die Berichterstattung!
- Lesley
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Re: F-Balance
Hat sich schon angemeldet.Pat hat geschrieben:Und Stephan hab ich auch hier ins Forum eingeladen...

"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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Re: F-Balance
Das ist ja super! Hoffentlich finder er Zeit, um uns hier seine Theorien näher zu bringen.
Grüße
Grüße
- Pat
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Re: F-Balance
Das Wichtigste vorab:
Daniel legt großen Wert auf präzises Werkzeug und ebenso präzise Arbeit.

Und der Brutalinskitrimm bekommt eine ganz neue Bedeutung...

Ach, was bin ich für ein Schelm...
Doch der Reihe nach.
Es trafen sich im idyllischen Thüringer Wald sechs Hufschmiede aus ganz Deutschland, Österreich und Schweden, ich als
einzige Hufpflegerin und eine Pferdebesitzerin. (Also kein Standesdünkel, jeder ist willkommen!) Drei Tage lang wollten
wir die F-Balance in Theorie und Praxis kennenlernen.
Für mich war das System nicht ganz neu, da ich vor zwei Jahren schon mal ein Tagesseminar an der TiHo Hannover mitgemacht
hatte. Alle Hufbearbeiter, die in Richtung NHC arbeiten, werden sehr viel wiedererkennen und wenig Verständnissprobleme
mit der F-Balance haben. Kurze Trachten, kurze Zehe und die funktionale Sohle sind für diese Bearbeiter ja die Grundlage
der Bearbeitung.
Wer jedoch mit der Fesselstandtheorie, der Fussungstheorie, der Bandspannung und mit den großen Dogmen des Trachtenschonens
und dass der Huf zwingend Plan sein muß, groß geworden ist, dessen "Hufweltbild" wird gewaltig ins Wanken geraten.
Ebenso ist diese Bearbeitungsmethode nichts für Leute, die aus Hufbearbeitung eine hochkomplizierte Geheimwissenschaft
machen wollen, die nur "speziell Eingeweihte" beherrschen können.
Daniels erster Satz lautete "Hufbearbeitung muß einfach sein". Einfach im Sinne von leicht zu erlernen und logischem
Aufbau. NICHT im Sinne von "luschig" oder "schlampig"!
Es gibt drei wichtige Punkte bei der F-Balance:
> Die funktionale Sohle
> Die Streßpunkte der Trachten
> Die Winkelvorgaben des Hufes
Wenn man diese drei Faktoren richtig lesen kann, weiß man, wie der Huf bearbeitet werden möchte.
Mir persönlich hat vorallem die praktische Arbeit an Kadaverhufen sehr gut getan. In aller Ruhe, ohne Druck, ohne Gezappel,
einen Huf zu betrachten, zu analysieren und dann zu bearbeiten. Und wenn uns etwas an einem Huf neugierig gemacht hat, dann
haben wir ihn eben mal aufgeschnitten, so wie diesen Rehehuf oben.
Anschliessend wurde die Arbeit von Stephan oder Daniel bewertet und es wurden Dinge zur Verbesserung diskutiert.
Das alles in einem freundlichen Ton und respektvollen Umfeld, so
dass sich keiner blöd vorkommen musste, wenn es mal nicht so gut klappte. Und Daniel ist ein Pädant! Er sieht jeden
noch so kleinen Fehler oder Ungenauigkeit und erklärt dann immer geduldig, warum es wichtig ist genau zu arbeiten.
Ich hab schon gemerkt, dass sich in meiner Arbeit im Laufe der Zeit Ungenauigkeiten eingeschlichen haben.
So neige ich gerne dazu die Trachten nach hinten abkippen zu lassen. Das kann manchmal sinnvoll sein, manchmal ist es
aber auch kontraproduktiv, weil sich da durch die Fußungsfläche verkleinern kann. Und das möchten wir ja nicht.
Die Vorbereitung zum Beschlag unterscheidet sich von der Barhufbearbeitung nicht, außer, dass man beim Barhuf zum Schutz
evtl. etwas mehr Zerfallshorn in der Sohle stehen lässt. Ich meine, dass Daniel zum Thema Barhuf eine erstaunliche
Entwicklung gemacht hat. Währens es 2012 noch so schien, als sein er sehr auf Beschlag ausgerichtet und Barhuf,
ja das geht auch und fertig, so versucht er heute, möglichst viele Pferde barhuf zu stellen, aber beschlagen
geht auch...
Am Samstagnachmittag haben wir dann noch einige Kundenpferde von Stephan bearbeitet. Auch da wurde jede Trachte
mit dem Zirkel genau vermessen.

Am Sonntag war Prüfungstag. Jeder mußte drei Hufe bearbeiten, die Schmiede sollten einen davon auch beschlagen. Die
Zubereitung und der Beschlag wurden genauestens überprüft, und wenn etwas nicht 100%ig war mußte es geändert und evtl.
das Eisen wieder abgenommen werden. Er erklärte dann z.B. genau, wie man den exakten Abrollpunkt eines Beschlages
bestimmt und was passiert, wenn diese zuweit vorne oder zu weit hinten liegt.
Ich hab dann einen Huf mit einem Duplo beschlagen und ich war schon ziemlich erstaunt, als Daniel mir sagte, dass er
jetzt zum ersten Mal einen Duplo an einem Huf sieht. Er kannte den Duplo nur von Fotos oder von Messen. Natürlich
stellte er genau die richtigen Fragen dazu, z.B. was ich mache, wenn ich einen asymmetrischen Huf beschlagen soll und wir
sprachen dann ausführlich über die Modifikationsmöglichkeiten des Duplos.
Auch Stephan benutzt keine Duplos - zu meiner großen Überraschung! Aber darüber kann er ja selbst was erzählen.
Ich stell jetzt noch ein paar Fotos rein und ergänze den Bericht sicherlich noch.



Daniel legt großen Wert auf präzises Werkzeug und ebenso präzise Arbeit.

Und der Brutalinskitrimm bekommt eine ganz neue Bedeutung...


Ach, was bin ich für ein Schelm...

Doch der Reihe nach.
Es trafen sich im idyllischen Thüringer Wald sechs Hufschmiede aus ganz Deutschland, Österreich und Schweden, ich als
einzige Hufpflegerin und eine Pferdebesitzerin. (Also kein Standesdünkel, jeder ist willkommen!) Drei Tage lang wollten
wir die F-Balance in Theorie und Praxis kennenlernen.
Für mich war das System nicht ganz neu, da ich vor zwei Jahren schon mal ein Tagesseminar an der TiHo Hannover mitgemacht
hatte. Alle Hufbearbeiter, die in Richtung NHC arbeiten, werden sehr viel wiedererkennen und wenig Verständnissprobleme
mit der F-Balance haben. Kurze Trachten, kurze Zehe und die funktionale Sohle sind für diese Bearbeiter ja die Grundlage
der Bearbeitung.
Wer jedoch mit der Fesselstandtheorie, der Fussungstheorie, der Bandspannung und mit den großen Dogmen des Trachtenschonens
und dass der Huf zwingend Plan sein muß, groß geworden ist, dessen "Hufweltbild" wird gewaltig ins Wanken geraten.
Ebenso ist diese Bearbeitungsmethode nichts für Leute, die aus Hufbearbeitung eine hochkomplizierte Geheimwissenschaft
machen wollen, die nur "speziell Eingeweihte" beherrschen können.
Daniels erster Satz lautete "Hufbearbeitung muß einfach sein". Einfach im Sinne von leicht zu erlernen und logischem
Aufbau. NICHT im Sinne von "luschig" oder "schlampig"!
Es gibt drei wichtige Punkte bei der F-Balance:
> Die funktionale Sohle
> Die Streßpunkte der Trachten
> Die Winkelvorgaben des Hufes
Wenn man diese drei Faktoren richtig lesen kann, weiß man, wie der Huf bearbeitet werden möchte.
Mir persönlich hat vorallem die praktische Arbeit an Kadaverhufen sehr gut getan. In aller Ruhe, ohne Druck, ohne Gezappel,
einen Huf zu betrachten, zu analysieren und dann zu bearbeiten. Und wenn uns etwas an einem Huf neugierig gemacht hat, dann
haben wir ihn eben mal aufgeschnitten, so wie diesen Rehehuf oben.
Anschliessend wurde die Arbeit von Stephan oder Daniel bewertet und es wurden Dinge zur Verbesserung diskutiert.
Das alles in einem freundlichen Ton und respektvollen Umfeld, so
dass sich keiner blöd vorkommen musste, wenn es mal nicht so gut klappte. Und Daniel ist ein Pädant! Er sieht jeden
noch so kleinen Fehler oder Ungenauigkeit und erklärt dann immer geduldig, warum es wichtig ist genau zu arbeiten.
Ich hab schon gemerkt, dass sich in meiner Arbeit im Laufe der Zeit Ungenauigkeiten eingeschlichen haben.
So neige ich gerne dazu die Trachten nach hinten abkippen zu lassen. Das kann manchmal sinnvoll sein, manchmal ist es
aber auch kontraproduktiv, weil sich da durch die Fußungsfläche verkleinern kann. Und das möchten wir ja nicht.
Die Vorbereitung zum Beschlag unterscheidet sich von der Barhufbearbeitung nicht, außer, dass man beim Barhuf zum Schutz
evtl. etwas mehr Zerfallshorn in der Sohle stehen lässt. Ich meine, dass Daniel zum Thema Barhuf eine erstaunliche
Entwicklung gemacht hat. Währens es 2012 noch so schien, als sein er sehr auf Beschlag ausgerichtet und Barhuf,
ja das geht auch und fertig, so versucht er heute, möglichst viele Pferde barhuf zu stellen, aber beschlagen
geht auch...

Am Samstagnachmittag haben wir dann noch einige Kundenpferde von Stephan bearbeitet. Auch da wurde jede Trachte
mit dem Zirkel genau vermessen.

Am Sonntag war Prüfungstag. Jeder mußte drei Hufe bearbeiten, die Schmiede sollten einen davon auch beschlagen. Die
Zubereitung und der Beschlag wurden genauestens überprüft, und wenn etwas nicht 100%ig war mußte es geändert und evtl.
das Eisen wieder abgenommen werden. Er erklärte dann z.B. genau, wie man den exakten Abrollpunkt eines Beschlages
bestimmt und was passiert, wenn diese zuweit vorne oder zu weit hinten liegt.
Ich hab dann einen Huf mit einem Duplo beschlagen und ich war schon ziemlich erstaunt, als Daniel mir sagte, dass er
jetzt zum ersten Mal einen Duplo an einem Huf sieht. Er kannte den Duplo nur von Fotos oder von Messen. Natürlich
stellte er genau die richtigen Fragen dazu, z.B. was ich mache, wenn ich einen asymmetrischen Huf beschlagen soll und wir
sprachen dann ausführlich über die Modifikationsmöglichkeiten des Duplos.
Auch Stephan benutzt keine Duplos - zu meiner großen Überraschung! Aber darüber kann er ja selbst was erzählen.
Ich stell jetzt noch ein paar Fotos rein und ergänze den Bericht sicherlich noch.



- bine_mn
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Re: F-Balance

Das war doch ein Kundenpferd und kein Kadaver, oder? Lief das Pferd damit gut?
Worin bestand bei den gezeigten Hufen die Unsymmetrie? Ich kann das nicht so gut erkennen.
Wenn ich meinen Diagonal-Füßler so ansehe, sin die Hufe ja viel schiefer als diese.
Oder ist die F-Balance allgemein anwendbar und nicht speziell für schiefe Hufe?
Gruß Sabine
- Annette
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Re: F-Balance
Ich halte das für einen Kadaver, denn 1. haben die bestimmt kein Pferd aufs Laminat gestellt und 2. hat doch sicher kein Schmied, der Pats Empfehlung genießt, solche langen Kundenhufe?
Pat, hast Du auch nochmal eine Nahaufnahme, wo man diese "Stresspunkte" gut drauf sieht bzw. mit einem Pfeil auf den Stresspunkt (ich habe eine Vermutung, würde sie aber gerne bestätigt sehen)?
Pat, hast Du auch nochmal eine Nahaufnahme, wo man diese "Stresspunkte" gut drauf sieht bzw. mit einem Pfeil auf den Stresspunkt (ich habe eine Vermutung, würde sie aber gerne bestätigt sehen)?
Annette
- TinaH
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Re: F-Balance
Sabine das mit dem Brutalinskitrimm bezog sich auf die weggesägte Wand vom Kadaverhuf
Pat hat versäumt, die Ironie farblich abzuheben 


Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!
- bine_mn
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Re: F-Balance
Ich hab wohl den Überblick verloren!
Brutalinski sind die aber alle, finde ich! Oder zumindest Radikalinski
Und über dem Bild mit dem Zirkel an der Trachte steht doch "Kundenpferd"??? Aber kommt schon hin mit dem Laminat
Wir werden bestimmt noch aufgeklärt!
Brutalinski sind die aber alle, finde ich! Oder zumindest Radikalinski

Und über dem Bild mit dem Zirkel an der Trachte steht doch "Kundenpferd"??? Aber kommt schon hin mit dem Laminat

Wir werden bestimmt noch aufgeklärt!
- TinaH
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Re: F-Balance
Das mit dem "Kundenpferd" war mir auch aufgefallen. Paß auf, Pat wird jetzt sicher schreiben, daß war nur, um die Aufmerksamkeit der Leser zu testen
Da ist vermutlich einfach ein falsches Foto reingerutscht, denn hinterher kommt das gleiche nochmal im Vergleich nach der Bearbeitung.

Da ist vermutlich einfach ein falsches Foto reingerutscht, denn hinterher kommt das gleiche nochmal im Vergleich nach der Bearbeitung.
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!