Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Martin
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Martin » Mi 2. Okt 2013, 23:41

HenrikeBL hat geschrieben:Ich weiß nicht genau, ob es hier hin paßt:

mein neuer Schmied lehnt es ab, Hufe dauerhaft mit Duplos zu beschlagen. In der Winter Saison könne jedes Pferd barhuf/mit Schuhe laufen, damit der Huf sich erholen kann. Was haltet ihr davon, daß ein dauerhafter Duplobeschlag "ungesund" sein soll?

Trifft "beschlagen" (siehe Titel) nur auf Eisen oder auch auf Kunststoff zu?
Wie ich schon oben geschrieben habe. Ein Dauerbeschlag erhöht die Wahrscheinlichkeit für Hufprobleme erheblich, völlig egal was das für ein Beschlag ist. Wenn Dein Hufschmied das für alle Beschläge formuliert, würde ich ihm also zustimmen. Wenn er das isoliert für Duplos so formuliert, halte ich das für falsch.

Bei vielen Pferden funktionieren aber Duplos weit besser als starre Beschläge. Ein wesentlicher Grund dürfte die Beweglichkeit des Duplos im Trachtenbereich sein, die ein normaleres Hufwachstum ermöglicht.

Es stimmt zwar, dass Beschläge sich nachteilig auf den Huf auswirken können, aber alle negativen Entwicklungen auf Beschläge zu reduzieren, halt ich auch für falsch. Dazu sehe ich zu oft auch bei Barhufpferden aufgerissene weiße Linien, Gammel, verbogene Wände, Hufgeschwüre, Strahlfäule, Überlastungen usw....trotz korrekter Bearbeitung und guter Haltung.

Bei gut beschlagenen und gestellten Pferden treffe ich z.B. auf viel weniger Einblutungen als bei Barhufpferden. Beschlag schützt eben auch. Es ist auch nicht zwingend logisch, dass der Strahl unter Eisen in die Luft gehängt wird. Auch Gammel in den Nagellöchern ist nicht zwangsläufig. Korrekt gestellt, passiert meistens gar nichts mit Nagellöchern. Man kann die Löcher beim nächsten Beschlag problemlos wieder nutzen. Und wenn mal ein Nagelkanal reißt, dann ist das meist weniger dramatisch als der Barhuf eines Wiesenpferdes, dessen Wände sich nicht ablaufen, sondern einfach wegbrechen. Wir beklagen oft genug Schwarzweißmalerei im Bereich der Barhufpflege durch Hufschmiede. Seien wir fair und pauschalieren wir nicht im Beschlagsbereich. Viele Fehlentwicklungen sind ausschließlich die Folge schlechten Beschlagens.

Allerdings muss bei vielen Beschlagpferden alle vier Wochen die Stellung korrigiert werden, keineswegs nur alle 6 Wochen. Wer das nicht akzeptieren will, spart Geld am falschen Ende. Aber man schaue auch mal auf den Aufwand bei einem Barhufpferd. Der ist oft genug ebenso groß wie unter Beschlag, denn wir haben nun mal nicht immer optimale Haltungsbedingungen und unsere Pferde haben nicht immer die beste genetische Disposition.

Martin

HenrikeBL
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von HenrikeBL » Do 3. Okt 2013, 06:47

Mein Schmied macht ausschließlich Duplo-Beschläge, keine Eisen. Und Duplo nur für Pferde aus orthopädischen Gründen oder Vielreiter wie mich. Sonst rät er zu Renegades oder Gloves. Ich "muß" im Winter also wieder mit Schuhen reiten, wie all die Jahre zuvor ;) :D ;)


Aber ist es nicht so, daß Reiter, die ihr Pferd mit Kunststoff beschlagen eh ein anderes Denken haben als Eisen-Reiter und somit auf die Hufgesundheit mehr achten (kein 12-Wochen-Beschlags-Intervall) :?:

Saskia & Facu
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Saskia & Facu » Do 3. Okt 2013, 11:28

joa, schon richtig.
zumindest macht man sich als Kunststoff Verwender Gedanken die Hufsituation zu verbessern /
bzw Hufe weniger zu schwächen.
aber was spricht dagegen im Winter auf Duplos zu verzichten?
ich find die Aussage sehr gut und würde sie mir nur zu gern von meinem Schmied wünschen.

im Winter läuft meiner auch wieder ohne beschlag.
wir haben nur welchen ggf. für den Sommer wenn wieder das Gelände vermehrt ruft bzw ein Distanzritt ansteht.

außerdem hast du ja Schuhe ;)

Saskia & Facu
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Saskia & Facu » Do 3. Okt 2013, 13:01

ich brauch mal grad ne richtige Antwort.

Komme gerade vom Stall wieder. Da wurde ich natürlich wegen dem Pferdi gefragt und wie es ihm denn geht.
Es war auch aufgefallen, dass wir ja zum Schluss Kunststoff drunter hatten.
Eben sprach mich eine Bekannte vom Stall darauf an, dass sie ein Gespräch von Tierärzten bzw eine Aussage eines Tierarztes zum Thema Kunststoffbeschlag mitbekommen hatte. Ich verstand das Argument eben allerdings nicht. Der Tierarzt oder die Tierärzte unterhielten sich wohl darüber, dass der Beschlag nicht für alle Pferde geeignet sei bzw sie äußerten sich negativ. Wenn ich das richtig verstanden hab war das Argument, dass Kunststoff zu flexibel sei und das Eisen also starrer Beschlag für den Huf besser geeignet sei.

Ich hoffe ich hab es eben richtig erfasst, was sie mir sagen wollte. Wusste aber nichts richtig darauf zu antworten bzw war etwas geplättet. Das geht wohl dann auch in die Richtung, dass das Wissen mancher Tierärzte am Kronrand aufhört. Deswegen brauch ich mal gerade eine fundierte Aussage dazu.
Ich hätte nämlich eigentlich den Spieß genau umgedreht. Kunststoff ist eben deshalb besser weil es die "Verwindungsfähigkeit" des Hufes weniger einschränkt?
Ich meine ich hätte dazu mal etwas gelesen. Vielleicht weiß jemand wozu man da genau etwas nachlesen kann. Steht dazu was im Hufbuch? Bestimmt oder?
Bin grad immer noch etwas platt.

Martin
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Martin » Do 3. Okt 2013, 16:23

Saskia & Facu hat geschrieben:ich brauch mal grad ne richtige Antwort.

Komme gerade vom Stall wieder. Da wurde ich natürlich wegen dem Pferdi gefragt und wie es ihm denn geht.
Es war auch aufgefallen, dass wir ja zum Schluss Kunststoff drunter hatten.
Eben sprach mich eine Bekannte vom Stall darauf an, dass sie ein Gespräch von Tierärzten bzw eine Aussage eines Tierarztes zum Thema Kunststoffbeschlag mitbekommen hatte. Ich verstand das Argument eben allerdings nicht. Der Tierarzt oder die Tierärzte unterhielten sich wohl darüber, dass der Beschlag nicht für alle Pferde geeignet sei bzw sie äußerten sich negativ. Wenn ich das richtig verstanden hab war das Argument, dass Kunststoff zu flexibel sei und das Eisen also starrer Beschlag für den Huf besser geeignet sei.

Ich hoffe ich hab es eben richtig erfasst, was sie mir sagen wollte. Wusste aber nichts richtig darauf zu antworten bzw war etwas geplättet. Das geht wohl dann auch in die Richtung, dass das Wissen mancher Tierärzte am Kronrand aufhört. Deswegen brauch ich mal gerade eine fundierte Aussage dazu.
Ich hätte nämlich eigentlich den Spieß genau umgedreht. Kunststoff ist eben deshalb besser weil es die "Verwindungsfähigkeit" des Hufes weniger einschränkt?
Ich meine ich hätte dazu mal etwas gelesen. Vielleicht weiß jemand wozu man da genau etwas nachlesen kann. Steht dazu was im Hufbuch? Bestimmt oder?
Bin grad immer noch etwas platt.
Wirklich bewiesen ist rund um Hufe fast gar nichts. Das siehst Du allein daran, dass die eine Theorie mit hohen Trachten arbeitet, die anderen mit niedrigen, der nächsten es egal ist wie die Trachten sind, andere wollen die Eckstreben rausschneiden, andere lassen sie stehen, die einen glauben, dass die Sohle das Meiste trägt, die nächsten sehen den Tragrand in der Pflicht usw.....

Also scheiden sich auch die Geister bezüglich Beschlag. Kunststoff erlaubt eine freiere Beweglichkeit im Bereich der Ballen und Trachten. Das würde eher dem normalen Barhuf entsprechen. Wenn man den als Maßstab nimmt, ist die Entscheidung klar. Wenn Beschlag, dann Kunststoff.

Man kann aber auch argumentieren, dass man als Reiter ohnehin auf den Huf keine natürliche Belastung bringt, somit der Huf stabilisiert werden muss, damit er es besser aushält. Ein starrer Beschlag stabilisiert natürlich die Kapsel mehr und er gibt ggf. noch maximale Unterstützung für die Beugesehnen.

Die Realität hat, wie so oft, für beide Seiten Argumente. Man kann eigentlich nicht sagen, dass Kunststoff generell besser ist als Eisen. Wenn man die Priorität auf normaleres Hufwachstum legt, dann wird man Kunststoff nehmen, weil unter solchen Beschlägen Hufe in der Regel besser/normaler wachsen, als unter starren Beschlägen.

Will man maximale Dämpfung, wird man auch eher Kustos nehmen.

Will man maximale Traktion auf nassem Untergrund, wird man eher Eisen nehmen, ggf. mit Stollen, wie z.B. beim Springen.

Will man extreme Belastungen mildern, wie z.B. beim schnellen Hundertmeiler, nimmt man vielleicht starre Kunststoffbeschläge plus Polster, weil das die Kapsel stabilisiert, den Beugesehnenapparat auch und dann noch dämpft, sprich man nutzt beide Systeme in Kombination.

Was lernen wir daraus? Pauschale Aufteilungen in gut und böse, sind im Hufbereich meistens unsinnig. Es kommt auf die Zielsetzung und die Rahmenbedingungen an und natürlich auf das Individuum Pferd.

Martin

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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Saskia & Facu » Do 3. Okt 2013, 17:23

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Zuletzt geändert von Saskia & Facu am Mo 18. Jan 2016, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.

Martin
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Martin » Do 3. Okt 2013, 17:45

Saskia & Facu hat geschrieben:Hi Martin, vielen Dank für deine Antwort.

Ok du hast recht, so oder so scheiden sich die Geister.
Nur heute morgen hörte sich das so an als hätte der Tierarzt Kunststoff generell verteufelt und das ggf bei Facundo der Kunststoff an allem Schuld ist.
Das seh ich aber ganz klar nicht so.

Das man ggf wie beim Springen mehr auf starren Beschlag setzt wegen maximaler Unterstützung leuchtet mir ein bzw kann ich nachvollziehen.
Kenne mich nicht so gut bei den verschiedenen Kunststoff Varianten aus. Der Duplos ist ja nur vorne starr und hinten flexibel.
Gibts KuSto der komplett starr ist mit "ganzem" Eisen als Verbund rein aus Interesse gerade gefragt?

Naja, werd mich wohl nochmal unterhalten mit der anderen Einstellerin.
Wie haltet ihr das denn u.a. bei Priceless (bin neugierig :D) ? Läuft er meist mit Duplos Distanzen? Hundertmeiler ggf. mit Polster?
Und wahrscheinlich Stollen eingeschraubt (nur vorne oder auch hinten?) ?
Wie ich schon sagte, kann der Duplos bei Deinem Pferd Schuld gewesen sein, aber primär wegen des Rutschens, nicht wegen der Beweglichkeit bzw. der fehlenden Starre. Das habe ich so noch nie erlebt.

Tierärzte lernen allerdings, dass man beim Huf im Trachtenbereich Unterstützungsfläche braucht. Deshalb empfehlen sie auch oft Eiereisen.
Man glaubt dadurch die Beugesehnen entlasten zu können. Auch zu diesem Thema gibt es einen Haufen sehr gegensätzlicher Meinungen. Mit fundierten, gar wissenschaftlichen hochwertigen Beweisen sieht es aber eher schlecht aus. Das heißt aber nicht, dass nicht doch auch was dran sein könnte.

Priceless läuft so oft es geht barhuf. Antrainiert wird er mit Hufschuhen, dann wechseln wir für das harte Training auf Duplos, weil das ein guter Kompromiss zwischen Dämpfung, Schutz und Hufgesundheit ist und im Rennen bekommt er den für das Geläuf optimalen Beschlag. Das sind dann eher starre Beschläge, weil er die bei harten Geläuf und hohen Geschwindigkeiten lieber mag als weiche. Kommt hinzu, dass er in Rennen Geschwindigkeiten laufen muss, in der ich gar keine Bewegung in der Hufkapsel will. Andere Pferde würde und habe ich aber auch anders beschlagen. Da ist vieles sehr individuell.

Stollen sind eher selten im Distanzsport, aber manchmal, bei sehr tiefem Boden möglich. Stifte kommen schon eher infrage, versuche ich aber zu vermeiden, da in Frankreich nachgewiesen wurde, dass sie zu Sehnenüberlastungen, primär an den Hinterbeinen führen können.

Schaust Du hier: www.equithotics.com , dann siehst Du einen Kombinationsbeschlag aus einer Aluplatte, vollvergossen mit Kunststoff. Den hat Priceless in Rennen relativ oft drauf.

Martin

Saskia & Facu
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Saskia & Facu » Do 3. Okt 2013, 19:09

danke für die ausführliche Antwort. Ist interessant wie Du das für eure Pferde hälst.
Die Equithotics sehen sehr interessant aus. Aber vermutlich nicht so häufig vertreten in Deutschland? Habe gegoogelt. Deutsche Seiten dazu findet man irgendwie kaum.
Aber ist für mich auch nicht ganz so relevant. Die zwei mal Gelände mit den Duplos waren richtig supi. Die dicke Kugel :D läuft Asphalt damit sehr gut.
Auch ansonsten bin ich sehr mit denen zufrieden. Nen reines Eisen wird wohl nicht mehr an die Hufe kommen (vor allem nicht von dem Schmied :? )

achso, wahrscheinlich meinte ich auch nicht Stollen, sondern eher in Richtung Spikes. Bei Eisen kenn ich das eher als Stifte. Beim Duplos Zubehör findet man Spikes, die auch nachträglich noch reingedreht werden können. Passt gerade zwar nicht hier ins Thema bin aber trotzdem neugierig, kennst du die angebotenen Spikes?
Dass das Rutschen Schuld war ist auch nur Theorie. Die Beweglichkeit ja auf keinen Fall.
Aber ich hab ja Bilder gemacht nach dem Hufkurs und da war er weder mit den Duplos draußen und ist auch sonstig nicht bewegt worden mit denen. Auf den Bildern viel mir nachträglich auf, dass die Beine schon dort nicht klar aussahen. Er war zu dem Zeitpunkt ja auch nicht lahm, deswegen wars mir auch nicht so aufgefallen.
Ich hab in Erinnerung, dass Andrea bei der gemeinsamen Begutachtung von Facundo geäußert hatte, dass die Beine vorne schon überlastet waren bzw Gallen aufwiesen.

Ich rechne den Duplos also weniger Schuld zu. Ich glaub, dass das Kind schon vorher in den Brunnen gefallen war.
Immerhin zeigte Facundo mit den Eisen deutliches stolpern vorne sowohl wie auch hinten.
Und beim Distanzritt sind wir durchs stolpern fast zweimal gemeinsam aufm Boden gelandet. Außerdem will ich gar nicht wissen was der 64 km Distanzritt für Beine und Sehnen bedeutet hat mit zu langer Zehe die sich schon durch stolpern äußert.
Leider hab ich mit dem Schmied noch nicht so reden können (außer ner SMS, dass er Facundo nicht mitmachen soll :mrgreen: )
Der soll mir auch lieber nicht im dunkeln begegnen :violence-hammer:
Obwohl Du sie (Hufschmiede) ja vllt auch zu recht in Schutz genommen hast auf dem Kurs wenn sie es nicht besser gelernt haben ...

Martin
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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von Martin » Do 3. Okt 2013, 19:27

Saskia & Facu hat geschrieben:danke für die ausführliche Antwort. Ist interessant wie Du das für eure Pferde hälst.
Die Equithotics sehen sehr interessant aus. Aber vermutlich nicht so häufig vertreten in Deutschland? Habe gegoogelt. Deutsche Seiten dazu findet man irgendwie kaum.
Aber ist für mich auch nicht ganz so relevant.

Beim Duplos Zubehör findet man Spikes, die auch nachträglich noch reingedreht werden können. Passt gerade zwar nicht hier ins Thema bin aber trotzdem neugierig, kennst du die angebotenen Spikes?
Ja, das funktioniert bei allen Kunststoffbeschlägen ganz gut mit den Spikes. Wenn Du gute Kontakte zu einem Motorradhändler hast, dann kannst Du dort ein paar kaufen. Das ist preiswerter, wenn er denn so nett ist und sie in kleinen Mengen abzugeben, was aber nicht alle machen. Motorradhändler haben die nämlich in Großpackungen. Nimm die kürzesten, die reichen in der Regel. Dazu noch eine Einschraubhilfe für den Akkuschrauber. Duplos gibt es auch mit kleinen Stollen, die funktionieren auch ganz gut. Aber mit den Spikes ist man flexibler, weil man auch mal mehr reinschrauben kann, z.B. wenn es vereist ist. Das geht natürlich auch bei Hufschuhen, Klebeschuhen etc.

Die Equithotics gibt es nur in den USA. Früher gab es die noch in Italien und England, aber ich glaube jetzt nicht mehr. Sie kosten leider sehr viel Geld. 55 Dollar das Paar in den USA. Bis die hier sind, werden 50 Euro draus. :shock: Ich verwende sie in der Regel nur für die Rennen, da sie ansonsten alle Nachteile starrer Beschläge haben. Aber die Pferde lieben sie. Damit hält sie nichts mehr. ;) Neulich habe ich sie als Rehebeschlag verwendet. Da funktionieren sie optimal. :D

Martin

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Re: Dauerhaft beschlagene Hufe und "trotzdem" Gesund?

Beitrag von SilentDee » Do 3. Okt 2013, 19:44

Die Öllövs haben, meine ich, ne Kombi aus rundum Metall plus Kunststoff/Gummi...

http://www.leather-import.de/hufschmied ... &Itemid=26 (keine Ahnung, ob die ne eigene HP haben, hab mal den ersten Link genommen, den mir google ausgespuckt hat. :lol: )

Die wären also rundum gleichmäßig, meine ich mich zu erinnern. Nicht nur im vorderen Bereich fester.

Martin, magst Du mir mal erklären, welche Gedanken dahinter stehen, warum ein starrer Beschlag an sich die Beugesehnen schonen soll? Also, ohne erst mal die superlangen Schenkel usw. nach hinten raus, nur die Material=starr=Sehnenunterstützung?

Hab das noch nie nachvollziehen können... Vielleicht, wenn Du die Gedanken dahinter mal formulieren würdest? ;) Würd es gern mal durchdenken...

LG

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