Mineralstoffe im Heu

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SilentDee
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von SilentDee » So 9. Jun 2013, 02:29

Gerade Zink und Kupfer können schon in Mangel zur Verfügung stehen und im Blutbild sieht es immer noch gut aus, denn solange da noch etwas in den Speichern des Körpers drin ist, mobilisiert er dieses und schafft es über den Blutwege dahin, wo es benötigt wird. Einen Mangel erkennt man dann erst im Blutbild, wenn die Speicher auch schon leer sind. :( Gute Werte sind also nicht aussagekräftig, zu niedrige aber schon. ;)

Leider.

Es wäre alles so schön einfach. Ich wünsche mir immer wieder so eine Fehlerauslesesteckdose an meinem Pferd wie an meinem Auto!!! :lol:

LG

Yvonne
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Yvonne » So 9. Jun 2013, 12:17

SilentDee hat geschrieben:
Es wäre alles so schön einfach. Ich wünsche mir immer wieder so eine Fehlerauslesesteckdose an meinem Pferd wie an meinem Auto!!! :lol:

LG
Das wäre super!!

Vor allem wenn man doch meint man macht alles richtig usw.. :( elend viele Blutproben immer halbjährlich...immer 1 Woche vorher kein MiFu mehr gefüttert um ja aussagekräftige Werte zu bekommen...armes Pferd vorher hungern lassen usw für Insulin usw...Heunalayse, Wasseranalyse...und doch keine Aussagekräftigen Werte?! :(

katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » So 9. Jun 2013, 12:24

Zu niedrige Werte können durchaus kurzfristig auftreten, es ist nach wie vor nur ein "Schnappschuß" und keine Aussage über den Gesamthaushalt. Abgesehen davon, dass ja auch die Referenzwerte der Labore sich unterscheiden... Nichtsdestotrotz ist ohnehin der Großteil der Equiden ja unterversorgt mit Zink und Kupfer. Egal was ein Blutbild ergibt müssen die Spurenelemente passend zueinander gefüttert werden uswusf.
Der Vorteil von einem vermeintlichen Mangel im Spurenelementbereich ist zumindest, dass vielleicht dann endlich jemand auf die Idee kommt, ausreichend und aufeinander abgestimmt zuzufüttern (man darf ja träumen :P ).

Es ist eigentlich nicht sooo kompliziert. Grob durchkalkulieren, was im Tier landet, und dann ausbalancieren, so gut wie möglich.
Schwankungen sind völlig okay. Nur die grundlegend schlechte Versorgung bzw. dauerhafte Überversorgung mit Eisen sind schädlich.

@Yvonne: 1 Woche vorher kein MiFu füttern? Davon bekommt man keine aussagekräftige Werte. Da will jemand Geld mit dir verdienen.
Genauso für Insulin usw, dafür darf das Pferd nicht hungern, das verfälscht die Werte. Es sollte vorher zwar keine Kraftfuttermahlzeit bekommen, dafür aber ganz normal Heu fressen. Zur Diagnose (runterscrollen zu IR):
http://ecirhorse.org/index.php/ddt-over ... -diagnosis

Yup, keine aussagekräftigen Werte. Deshalb ja das Kalkulieren der Ration.

VKZahra
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von VKZahra » Fr 26. Jul 2013, 21:42

Hallo,

habe mit interresse diesen Thread gelesen, da ich voher auch auf die Erkenntnis gekommen bin.
Mein Pferd hatte immer Zink und Manganmangel. Dieser konnte mit vielen verschiedenen Mineralfutter nicht behoben werden. Dann lies ich eine Heuanalyse machen und wusste wenigstens, warum ein Zinkmangel da war. Das Heu hatte nicht annähernd genug Zink um den Tagesbedarf zu decken.

Naja ich halte nichts davon meinem Pferd nun ein, zwei Mal am Tag hochdosiert Zink zu füttern. Hab das selbst an mir schon ausprobiert, da wurde es mir ganz schlecht. Deshalb wäre meine Idee, das Pferd mit vielen kleinen Mengen Zink zu versorgen, dann könnte das Zink kontinuierlich in den Körper aufgenommen werden. Am besten über das Rauchfutter. Somit müsste man am Anfang des Problems arbeiten und die Weiden mit Zink aufdüngen, damit das Grass Heu mehr enthält.

Hat jemand schon von sowas gehört?

katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Sa 27. Jul 2013, 12:47

Ja. Das funktioniert nicht. Du findest Infos darüber, ob und wie man den Gehalt im Heu beeinflussen kann, über Google. Es gibt Studien dazu.
Du müsstest gleichzeitig den Eisengehalt im Heu senken. Es geht ja nicht darum, den Tagesbedarf an Zink zu decken, sondern gegen Eisen und/oder Mangan "anzustinken", damit der Tagesbedarf an Zink überhaupt aufgenommen werden kann.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Sheitana » So 28. Jul 2013, 11:42

Abgesehen davon, dass Zink, Mangan und Kuper zusammen spielen. Es genügt also nicht, einfach mal so Zink zuzufüttern, damit bringt man viel zuviel durcheinander.

Ich habe mir Mineralfutter mischen lassen, wo Zink- Mangan - und Kupfer im Verhältnis von 3,5-3-1 drin sind. Damit habe ich gute Erfolge erzielt.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » So 28. Jul 2013, 12:39

Und wie war das Verhältnis zum Eisen im Heu?

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von VKZahra » Do 1. Aug 2013, 22:36

So ich habe nun etwas im Netz gelesen...

Naja wenn ich das richtig verstanden habe, konkurieren Eisen und Zink. Somit müsste es möglich sein, die hohen Eisenwerte durch eine Zinkdüngung zu verhindern. Versteht ihr was ich meine?

Ich habe bisher leider nie eine Bodenprobe analysieren lassen, wenn der Boden jedoch auch unter Zinkmangel leiden würde, aufgrund des hohen Eisenwert, müsste ich im Boden auch das richtige Verhältniss herstellen.

z.B. 8-5-5-6. Oder woher kommt nun das viele Eisen im Heu? Durch Schmutz beim Mähen? Oder nimmt die Pflanze das Eisen auf, da ein zuviel im Boden ist?

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Fr 2. Aug 2013, 12:52

Zuviel Eisen im Heu kann Verschmutzung sein (gewaschen und wieder getrocknet einschicken wenn du das vermutest), aber europaweit haben wir viel Eisen im Boden und in den Pflanzen.

Wo hast du im Netz gelesen? Hier?: http://heikebean.com/nutrition.htm

Das ist die beste Zusammenstellung auf die Schnelle. Du kannst dich gern weiter mit Weiden und Zusammensetzung Gras/Heu beschäftigen, sicher interessant, aber du wirst beim Ausbalancieren der Ration enden. :)

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Cate
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Cate » Mi 14. Aug 2013, 10:37

So, jetzt hab ich mich durch alle 32 Seiten gewühlt *puh*, und muß sagen, ich finde es sehr spannend! Und *kekse* an alle, die sich hier soviel Mühe geben!

Ich seh schon, als erstes muß ich wieder mal eine Heuanalyse machen lassen - apropos, welche Lufa empfehlt ihr? Oder ist das egal? - und ich könnte spaßeshalber mal die Bodenproben der letzten Jahre vergleichen, müssen wir ja eh regelmäßig machen lassen. Im Kopf hab ich noch, dass sich eine Spurenelementdüngung höchstens auf den Ertrag, nicht auf die Gehalte in der Pflanze (Heu) ausgewirkt hat. Machen wir deshalb nicht mehr, hat sich nicht gelohnt.

Ich füttere zur Zeit wie Sheitana eine Eigenmischung von der FMF mit einem Verhältnis Zn : Mn : Cu 3,5 : 3 :1 und habe bei meinen beiden Rappen (Shetty und Noriker) schon positive Veränderungen am Fell - Farbintensität, Glanz - festgestellt. für das Shetty scheint das einigermaßen zu passen, die Maus ist aber auch pumperlgesund, bei der Norikerin kämpfe ich noch .... sie ist immer extrem gebläht (rechtsseitig, wohl der Blinddarm). Fütterung ist 24/7 Heu (1. Schnitt, Eigenanbau), und das MiFu, max 1h. Weide tgl, von Zeit zu Zeit verdauungsfördernde Kräuter. Sie hatte Rehe mit ungeklärter Ursache, häufig Koliken, ist EMS / PSSM negativ, auch kein KPU, und trotzdem komm ich bei ihr auf keinen "grünen Zweig". :( Da werde ich mich wohl noch intensiver mit der Materie befassen und ggfs. die Fütterung umstellen müssen.


EDIT - ich seh grad, zu dem "wo analysieren lassen" gibt es ein eigenes Thema, wer lesen kann ist klar im Vorteil! :oops:
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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