Mineralstoffe im Heu

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myriell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Di 5. Feb 2013, 23:08

Wenn ich das Granel-Durchschnittsheu zur Balancierung heranziehe, dann bekomme ich bei der Futtermanufaktur nicht genug Kupfer ins Pferd, auch wenn ich behaupte, mein Pony würde 900kg wiegen.

Was bewirkt denn nun also eine Manganüberversorgung? Wieso sollte Zn:Mn etwa 1:1 sein?

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Annette
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Annette » Mi 6. Feb 2013, 08:22

katiebell hat geschrieben:
Annette hat geschrieben: Gibt es Langzeitstudien über die gesundheitliche Entwicklung abhängig von der Mineralsupplementierung? (Hier gemeint: ausbalancierte Mineralfütterung vs. ganz ohne)
Wer soll das finanzieren? Die Futtermittelindustrie? :lol: ;)
Annette hat geschrieben:Vielleicht der gleiche, der die bisherigen Studien über den (Einzel-)Mineralbedarf von Pferden finanziert hat?
katiebell hat geschrieben:Nee. Das wäre wiederum die Futtermittelindustrie (wenn auch über verschlungene mysteriöse Umwege 8-) :P ).
Das heißt, sämtliche offiziellen Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung fußen auf Studien der Futtermittelindustrie?

Ein Schelm wer Böses dabei denkt...
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katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Mi 6. Feb 2013, 09:11

myriell hat geschrieben:Wenn ich das Granel-Durchschnittsheu zur Balancierung heranziehe, dann bekomme ich bei der Futtermanufaktur nicht genug Kupfer ins Pferd, auch wenn ich behaupte, mein Pony würde 900kg wiegen.
Richtig. Das macht unser Futtermittelgesetz. Wäre die Konzentration über 2000mg/kg (oder sowas in der Richtung, auf der Seite der futtermanufaktur finden sich die entsprechenden Werte) dürfte es nicht mehr als Futtermittel verkauft werden. Nicht weil es schädlich wäre, nur weil es den Richtwert als Futtermittel übersteigt. Die Futtermanufaktur verkauft Futtermittel.
Ich füttere daher Kupfer noch dazu.
myriell hat geschrieben: Was bewirkt denn nun also eine Manganüberversorgung? Wieso sollte Zn:Mn etwa 1:1 sein?
Wenn du ausbalancierst, findet quasi ein Wettstreit zwischen den verschiedenen Stoffen statt. Eine Manganüberversorgung könnte dann verhindert werden, wenn Mn also quasi genug Konkurrenz hat. Zn:Mn solte daher 1:1 sein.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Mi 6. Feb 2013, 09:13

Annette hat geschrieben:
Das heißt, sämtliche offiziellen Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung fußen auf Studien der Futtermittelindustrie?

Ein Schelm wer Böses dabei denkt...
Nein, auf Finanzierungen u.a. der Futtermittelindustrie. :) Die Ergebnisse beeinflusst das nicht, aber das macht es etwas verständlicher, warum es keine Studien gibt, die bezeugen, dass die Futterpraxis mit MiFus die Eisen enthalten und eh nicht zum Heu passen, Unfug ist. ;)

@Evolution: ich habe leider gerade nicht die Muße, deinen Beitrag zu beantworten (ich soll ja nicht in einer anderen Farbe reinschreiben, und dieses Teilzitieren dauert immer ewig...). Also, nein, dein Pferd wird nicht an Eisenüberversorgung sterben, auch nicht an Zink- und Kupfermangel. Aber es wird auch nicht optimal versorgt sein. Es kann auch zig Symptome entwickeln, die man nicht dem Spurenelementhaushalt zuschreibt. Und was mir einfach nicht in den Kopf will, ist, dass du bewusst Eisen zufütterst.
Zur Unterscheidung Mensch/Pferd beim Eisenstoffwechsel:
http://www.fivepineranch.com/images/sto ... Excess.pdf
Hatte ich glaube ich schon gepostet.
Dazu, dass andere Mineralien und Spurenelemente auch ausbalanciert sein müssen, war ja schon auf der www.heikebean.com Seite zu lesen, oder hier
http://www.balancedequinenutrition.com/Ratios.html
oder hier
http://www.desertequinebalance.com/home
Zuletzt geändert von katiebell am Mi 6. Feb 2013, 09:20, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von FraukeBF » Mi 6. Feb 2013, 09:14

myriell hat geschrieben: Was bewirkt denn nun also eine Manganüberversorgung? Wieso sollte Zn:Mn etwa 1:1 sein?
Das würde mich auch sehr interessieren, dazu konnte ich nämlich nichts finden und unser Heu hat einen enorm hohen Manganwert. Allein über das Rauhfutter bekommt mein Pony so das 700-fache! der benötigten Menge laut Meyer.
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von TinaH » Mi 6. Feb 2013, 09:32

Was mich einfach nur mal so für mich interessieren würde und was wirklich ernst gemeint ist und keinen Angriff oder so darstellen soll:
Ernährt Ihr Euch selber auch genau nach "Plan"? Achtet Ihr bei Eurem eigenen Essen tatsächlich auch drauf, daß die Bilanzierung stimmt? Laßt Ihr Eure eigenen Lebensmittel auch untersuchen?

Wenn ich so dran denke, was ICH so in mich reinstopfe :roll: gut kein Fast Food, keine Fertigprodukte, kein Glutamat (ausser in Chips :mrgreen: ), aber was ich so an Schoggi vertilge und wie wenig Obst und Gemüse...
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Annette » Mi 6. Feb 2013, 09:38

katiebell hat geschrieben:
Annette hat geschrieben:
Das heißt, sämtliche offiziellen Empfehlungen zur Mineralstoffversorgung fußen auf Studien der Futtermittelindustrie?

Ein Schelm wer Böses dabei denkt...
Nein, auf Finanzierungen u.a. der Futtermittelindustrie. :) Die Ergebnisse beeinflusst das nicht,
Das ist ja wohl mehr als naiv! ich kann die Ergebnisse auch beeinflussen, indem ich nur die veröffentlichen lasse, die mir in dem Kram passen. Aber ich schweife vom Thema ab, hier gehts ja um Mineralstoffe und nicht um Grundsatzfragen.
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von FraukeBF » Mi 6. Feb 2013, 10:30

TinaH hat geschrieben:Was mich einfach nur mal so für mich interessieren würde und was wirklich ernst gemeint ist und keinen Angriff oder so darstellen soll:
Ernährt Ihr Euch selber auch genau nach "Plan"? Achtet Ihr bei Eurem eigenen Essen tatsächlich auch drauf, daß die Bilanzierung stimmt? Laßt Ihr Eure eigenen Lebensmittel auch untersuchen?

Wenn ich so dran denke, was ICH so in mich reinstopfe :roll: gut kein Fast Food, keine Fertigprodukte, kein Glutamat (ausser in Chips :mrgreen: ), aber was ich so an Schoggi vertilge und wie wenig Obst und Gemüse...

Nein, natürlich nicht, ich esse was und wann es mir passt ;) allerdings versuche ich auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung zu achten mit Nahrungsmitteln aus soweit verfügbar artgerechter Haltung bzw vernünftigem Anbau, in der Hoffnung, nicht zuviel Müll in mich reinzustopfen.... und auch bei meinem Pony messe ich nicht jedes mg aus, das geht aus diversen Gründen ja überhaupt nicht, neben den schon von myriell angesprochenen Gründen u.a. auch wegen der im Trinkwasser enthaltenen Mineralien, deren Aufnahme ich ja überhaupt nicht steuern kann. Ich kann ja schlecht dem Pony das Wasser rationiert zuteilen :whistle: Man sollte also schon die Kirche im Dorf lassen, da hast du Recht.

Eine ans Rauhfutter angepasste Mineralisierung halte ich jedoch für durchaus sinnvoll, wie mir mein Pony grade mal wieder bewiesen hat. Unsere Pferde bekommen ja häufig das Futter von immer denselben Weiden, was eine natürliche Vielfalt und damit einen Ausgleich ev. Mängel ausschließt.
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Mi 6. Feb 2013, 13:05

Wir können eben auch frei darüber entscheiden, was wir konsumieren und was nicht. Das Pferd kann dies nicht ;).

katiebell - In Welcher Form fütterst du Kupfer nochmal extra zu?
Vielleicht habe ich ja auch Glück und unser Heu ist nicht allzu eisen- und manganhaltig.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von SilentDee » Mi 6. Feb 2013, 14:13

Hmm, ich bewege mich frei durch den Supermarkt, darf im Wald, wenn ich will, Brombeeren pflücken, gehe mal zu KFC, oder zum All-you-can-Eat bei Chinesen, und eigentlich ernähre ich mich stark von Naschkrams... :lol:

Aber, ich war mal in den USA und hatte da nur Fastfood, habe mich dann auf ein Salatbuffet gestürzt und rohen Brokkoli in mich reingeschaufelt...

Da unsere Pferdeernährung ja gleichzusetzen wäre mit dem Einsperren ein einziges Lokal mit quasi ständig dem gleichen Essen, und dadurch einseitiger Ernährung, würde ich meine Ernährung, wenn ich nur in dem einen Lokal eingesperrt würde, auch auswerten und ausblancieren... ;) Ich glaube, das macht sehr viel Sinn.



Welches Kupferpräparat fütterst Du dazu? Vom TA?

LG

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