Hallo,
ich habe einen kleinen Wallach, Stm. 90 cm. (siehe Avatar)
Eine Warnung vorab: Wenn man nicht gerade ein uraltes Pony dazuholt, taugen die nicht als Beistellpferde! Die Kleinen brauchen genauso Ausbildung und Arbeit wie die großen.
Weil meinem Kleinen "nur" als Handpferd zu langweilig wurde, fahre ich ihn gerade ein. Perspektivisch wird er mein Nachwuchspferd

Gelangweilte Shettys können die Hölle sein, die finden dann jede Schwachstelle in deinem Zaun oder an deinem Stall, werden fies (treten, beißen oä) und ähnliches.
Außerdem ist es jammerschade, ein Shetty auf dem Paddock versauern zu lassen. Dafür sind die Kerle viel zu motiviert, schlau und lauffreundig.
Futteranspruch:
Shettys sind enorm gute Futterverwerter und im Offenstall oft sehr gewitzt, mehr Heu abzubekommen als man vielleicht wollte. Für die kleinen geschickten Nasen sind auch enge Heunetze kein wirkliches Hindernis

Ich würde sie nur mit ebenfalls leichtfuttrigen Rassen zusammen halten. Alles andere macht sehr viel Arbeit. Weidegang auf Gras muss man in aller Regel stark einschränken, will man kein verfettetes Pony oder Hufrehe.
Herdenverhalten:
Ein Shetty ist den großen Pferden natürlich körperlich unterlegen - daher muss man aufpassen, kein Großpferd dabei zu haben, dass ein "Schläger" ist und/oder Shettys scheucht. Bei "normalem" Pferdemverhalten (also mal hinterherrennen etc) können die Kleinen sehr gut auf sich aufpassen, die sind nämlich schnell und wendig. Was man bedenken sollte: Wenn das Shetty schlägt, trifft es immer die Beine/Gelenke der größeren Pferde.
Bei uns funktioniert es problemlos mit 4 Pferdem Stm. ca. 150 cm und meinem Shetty. Auch in der früheren Herde (2 Stuten, dominant, mein großer Wallach, der Kleine, eine weitere Shettystute) klappte es bestens.
Also, unterschätze ein Shetty nicht. Wenn du ein weiteres Pferd arbeiten kannst und willst, sind die Kleinen eine wirklich tolle Sache. Aber nur zum rumstehen keine gute Idee - dann würde ich eher zu einem nicht mehr reitbaren Pferd/Pony raten.
Allerdings würde ich mir nochmal überlegen, ob du wirklich ein Beistellpferd "brauchst". Meiner Erfahrung nach kann jedes Pferd lernen, mal ein paar Stunden (oder ausnahmsweise Tage) alleine zu bleiben. Mein Pferd war als Jungpferd ein Extrem-Kleber - der ist ohne seine Herde völlig ausgetickt. Selbst der hat gelernt, alleine zu bleiben. Naja, und manchmal "nützt" ein Beistellpferd auch nicht wirklich viel - zwei zurückgebliebene können fast genauso gut kleben wie einer.... Klar ist es nicht schön ein Pferd alleine zu lassen, aber die können das meiner Erfahrung nach ab. Ich finde es jedenfalls weniger schlimm, als dauerhaft ein drittes, unterfordertes Beistellpferd zu halten. Wenn man wirklich mal länger weg will, kannst du das zurückgebliebene Pferd dann nicht mal zu Freunden stellen oder ein (bekanntes) Pferd ausleihen?
Gruß Tina