Hufkrebs

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Schwarze
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Di 8. Jan 2013, 22:51

CIMG6787.JPG
CIMG6784.JPG
CIMG6778.JPG
Heike4 hat geschrieben: Mach doch jetzt auch noch mal ein Bild seitlich so als Vergleich zum Anfang hier. Steht der Huf jetzt nicht mehr so steil, kann der vermehrte Druck auch mitgehofen haben zu dem was auch immer geholfen hat?? Schließlich forschen wir hier ja auch ein wenig.
Mhh, diese Fotos hatte ich gemacht. Sagen wir mal, der Strahl beginnt, mitzutragen. Vorher war der Strahl ja quasi nicht vorhanden und konnte deshalb nicht mittragen, es sei denn, man hätte die Trachten quasi komplett entfernt und damit die Hufwinkelung völlig verändert.
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Evolution
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Evolution » Mi 9. Jan 2013, 09:58

Wow, toll! Ich klopf' mal mit auf Holz!

Moya hatte den Strahlkrebs doch an allen Füßen - hast Du Bilder von noch "gesunden" Hufen, an denen dann später Strahlkrebs auftrat? Was mich wirklich interessieren würde ist, ob es frühe Warnsignale gibt. Normalerweise fängt "man" ja - wenn überhaupt - mit dem Fotografieren erst an, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Will heißen: es existieren sicher kaum Verlaufsdokumentationen an Hufen, die später vom HK befallen wurden und so weiß vermutlich bis heute niemand, ob es Dinge gibt, an denen man evtl. ein HK-Risiko ablesen kann. Könnte man das, dann könnte man aber schon viel früher eingreifen...

Es gibt ja verschiedene Theorien, bei denen Bakterien, Viren, Hufbearbeitung, Hormone, Stoffwechsel generell und hastenichtgesehen diskutiert werden. Geburek hat in seiner Diss 2002 die Vermutung aufgestellt, daß Warzenmauke und Hufkrebs miteinander zusammenhängen bzw. die gleichen Ursachen haben. Und es bekommen ja nicht alle Pferde mit schlecht gepflegten Zwanghufen HK bzw. nicht alle Pferde mit HK haben dermaßen grottige Haltungsbedingungen. Vielleicht gibt es irgendwelche "Warnsignale" im Strahlbereich, die wir als solche noch gar nicht kennen?

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Mi 9. Jan 2013, 15:47

Evolution hat geschrieben: Moya hatte den Strahlkrebs doch an allen Füßen - hast Du Bilder von noch "gesunden" Hufen, an denen dann später Strahlkrebs auftrat? Was mich wirklich interessieren würde ist, ob es frühe Warnsignale gibt. Normalerweise fängt "man" ja - wenn überhaupt - mit dem Fotografieren erst an, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Will heißen: es existieren sicher kaum Verlaufsdokumentationen an Hufen, die später vom HK befallen wurden und so weiß vermutlich bis heute niemand, ob es Dinge gibt, an denen man evtl. ein HK-Risiko ablesen kann. Könnte man das, dann könnte man aber schon viel früher eingreifen...
Nein, natürlich nicht, wer macht schon Fotos von gesunden, unauffälligen Hufen :roll:
Auffällig war bei ihren Hufen lediglich, dass sie so toll waren....Ernsthaft, mein WB hatte grottige Hufe, zog sich alle naselang die Eisen runter, hatte dadurch die Wände hoch kaputt, neigte dehalb zu Fäulnis in den Wänden und die Hufe wurden immer "morscher". Moya hingegen hatte schon beim Kauf vom Händler harte, gleichmässige Hufe ohne irgendwelche Defekte oder gar Strahlfäule. Auffällig gute und gepflegt wirkende Hufe, dafür, dass man das komplett rohe Pferd kaum anfassen konnte, geschweige denn die Hufe hochnehmen....
Sie hat sich die Hufe kaum abgelaufen hat UND lief völlig unempfindlich über die spitzesten Steine....Unsere Hufpflegerin, die Moya seit erst *rechne* knapp 3 Jahren betreut, hat (als erste, nach x Schmieden und (Huf-)Kliniken!) festgestellt, dass bei ihr das harte Eckstrebenhorn das Sohlenhorn verdrängt....Optisch war das nicht erkennbar, nur beim Schaben mit dem Hufmesser hör/spürbar. Ob das aber schon beim Kauf als 7-Jährige so war oder sich das erst im Laufe der Jahre so entwickelt hat, ich habe keine Ahnung...

Die Theorie mit der Warzenmauke kannte ich noch nicht, ist auch gut so sonst hätte ich DEN Ansatz auch noch verfolgt. In Richtung Papillomaviren hatte ich mal überlegt (dazu gibt es auch eine Theorie) und da sich bei Moya zeitnah zum ersten HK-Befall auch ein equines Sarkoid bildete, habe ich dahingehend einen erfolglosen Behandlungsversuch (Impfung im HK mit BCG Vaccine, importiert aus der Schweiz *seufz*) gestartet. Letztentlich können diese Theorien (Zink-Selen-Mangel gehört auch dazu) auch durch das unabhängige Zusammentreffen dieser Faktoren mit dem HK entstanden sein. Schon weil häufig ja die gleichen Rassen betroffen sind.
Wobei wir dann wieder bei der genetischen Disposition wären....Schon nach dem 1. Hufkrebshuf nebst erfolgreicher OP war für mich zumindest klar. dass man mit einem von dieser Krankheit betroffenen Pferd nicht züchten darf. Den passenden Hengst für "mein" Nachwuchspferd hatte ich nämlich schon ausgesucht.....

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Evolution » Mi 9. Jan 2013, 20:52

Schade... 'n Versuch war's ja wert, hätte ja sein können, daß Du mal Vergleichsfotos zu den anderen Hufen gemacht hast oder so.

Mit den Suchbegriffen Geburek und Dissertation findest Du die Warzenmauke-Diss gleich als ersten Link, falls Du's noch mal nachlesen willst. Steht 'n bißchen was zu HK drin, aber eben eher im Zusammenhang mit der Mauke.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von diala » Di 12. Feb 2013, 15:28

ich weiss nicht, ob das schon erwähnt wurde - ich bin im Zusammenhang mit Equinem Sarkoid soeben über diesen Satz gestolpert:
Neue Erkenntnisse und Ausblick in die Zukunft:
Mittlerweile gibt es wissenschaftliche Studien über eine Beteiligung von Bovinen Papillomaviren Typ 1 und Typ 2 bei der Ätiologie von Hufkrebs sowie bei Saumbandentzündungen.
( http://www.pferd-und-mensch.com/gesundh ... rkoid.html )

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Di 12. Feb 2013, 22:44

Meinst Du diesen Aufsatz: Brandt, S; Schoster, A; Tober, R; Burgstaller, J; Kainzbauer, C; Hinterhofer, C; Stanek, C. Verursachen bovine Papillomviren Hufkrebs? 71-71.-21. Arbeitstagung der Fachgruppe Pferdekrankheiten; MAR 12-13, 2010; Hannover, Germany. (ISBN: 978-3-941703-62-9 ).

Wir haben Ende 2011 einen (Fehl-)versuch mit einer "Impfung" des Hufs gegen Papillomaviren gemacht. Import mit Tä-Rezept über eine Internationale Apotheke aus der Schweiz ...Bei uns hats nix gebracht

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Re: Hufkrebs

Beitrag von diala » Mi 13. Feb 2013, 10:19

Schwarze hat geschrieben:Meinst Du diesen Aufsatz: Brandt, S; Schoster, A; Tober, R; Burgstaller, J; Kainzbauer, C; Hinterhofer, C; Stanek, C. Verursachen bovine Papillomviren Hufkrebs? 71-71.-21. Arbeitstagung der Fachgruppe Pferdekrankheiten; MAR 12-13, 2010; Hannover, Germany. (ISBN: 978-3-941703-62-9 ).

Wir haben Ende 2011 einen (Fehl-)versuch mit einer "Impfung" des Hufs gegen Papillomaviren gemacht. Import mit Tä-Rezept über eine Internationale Apotheke aus der Schweiz ...Bei uns hats nix gebracht
ich habe nur den letzten Absatz auf der Seite gesehen, war eigentlich auf der Suche nach einem andern Thema. Aber danke für die Info - schade. Eine Verwandtschaft mit dem Equinen Sarkoid würde immerhin die Schwierigkeiten bei der Behandlung erklären. Aber die Impfung (auch die Autovakzine) hat ja auch bei den Hautformen ihre liebe Mühe... (ich wusste gar nicht, dass bei uns eine solche Impfung existiert, ausser für Rinder...)

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Mi 24. Apr 2013, 10:29

Update: anbei ein "frisches" Foto des betroffenen Hufs. Wenn man nicht wüßte, WAS da mal war, würde allenfalls der noch nicht ganz geschlossene Trachtenbereich als ungewöhnlich auffallen. An den dunkeln Stellen ist keine Veränderung des Horns fühlbar. Es ist dunkel, ist aber weder weich, noch hat es einen "Belag".

Auffällig ist allerdings, dass es nach wie vor keine innere Eckstrebe gibt. Der Hufkrebs hatte diesen Bereich ja komplett unterwandert und dort wurde ja x mal operiert. Keine Ahnung, ob der Organsismus keine neue Eckstrebe anlegen kann oder ob da noch was kommt. Die äußere Eckstrebe bildete sich im Laufe der Gesundung neu...

Unser "wieder-zu-hartes-Horn-Problem" habe ich einigermassen im Griff: auf den Paddockbereich, wo ich das Heunetz hinhänge (und Madame deshalb natürlich häufig steht), habe ich so eine Art Lehmsand geschüttet, der Feuchtigkeit besser bindet als die feine Paddocklava und DA kippe ich jeden Abend ein paar Eimer Wasser drauf.....Das Horn ist zumindest bein letzten Termin sehr gut zu bearbeiten gewesen *freu* und sah schön elastisch aus. Momentan wird es gerade wieder zu hart, aber die nächste Regenfront ist ja im Anmarsch.
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Mi 15. Mai 2013, 22:23

Ich befürchte zwar langsam, dass ich hier in dem Thema den "lonesome cowboy" gebe, aber ein kurzer update dann doch :D

Heute war wieder Hufpflegetag und anbei das Foto vom (ehemaligen?) Hufkrebshuf...Keinerlei weiche Stellen oder gar Gammel, dafür an allen Hufen schön zu bearbeitendes, elastisches Horn.

Was besonders krass ist (nur leider auf dem Foto nicht gut zu erkennen): Auch Innen hat sich an dem x-fach operierten Huf wieder eine Eckstrebe gebildet, außen, wo der HK nicht SO gewütet hatte, war sie vor ein paar Monaten plötzlich wieder da, aber jetzt kommt die Strebe auch innen wieder *staun*
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Re: Hufkrebs

Beitrag von TinaH » Mi 15. Mai 2013, 22:31

Danke für Deinen Bericht.

Tolles Foto, toller Huf, das habt Ihr gut hingekriegt :clap:
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