Hoff ich bin in der richtigen Kategorie:
Hatte letztens den Gedanken, wie denn eigentlich die bekannte Schwebe, die man gerne mal an den "quarters" also seiten des hufes macht, wenn hier die wand flügelt bzw. die weisse linie gezerrt ist.
ich habe damit eigentlich bisher recht gute erfahrungen gemacht, die sich aber auf mein eigenes pferd beschränken. (bearbeite ja auch nur sie)
ist ja auch soweit ich weiß gängige praxis bei NHC.
nun aber kam mir der gedanke:
wenn nun die seitenwand nicht mehr mitträgt, kommt dann nicht automatisch mehr gewicht und druck auf die zehe und die zehenschwiele? dass der ballen auch mehr tragen muss und die trachten ist ja auch klar, hier sehe ich aber eher weniger probleme. aber provoziere ich mit solch einer schwebe nicht eventuell eine verbiegung der zehenwand?
Wie gesagt, ich hab dies bisher noch nicht feststellen können, keine verbiegungen in der zehenwand. aber interessieren würds mich trotzdem!
meinungen?
Schwebe?
- Pat
- Beiträge: 2101
- Registriert: Do 11. Aug 2011, 14:37
- IG-Profil: IG-Mitglied
- Einzugsgebiet: Heidekreis bis Hannover
- Service: gewerblich; Barhufbearbeitung, Duplobeschlag, zertifizierte Duploanwenderin, Hufkurse; F-Balance Professional
- Wohnort: Walsrode (Lüneburger Heide)
- Kontaktdaten:
Re: Schwebe?
Also ich hab's bis jetzt auch noch nicht feststellen können.
Als ich noch "vorschriftsmäßig nach Meister Rödder" gearbeitet habe, und das allerwichtigste beim Raspeln war, dass der Huf plan war, hab ich irgendwann gemerkt, dass oft die Quarters entweder immer ausbrachen oder ziemlich dünn und eher schwächlich wurden.
Das Horn wird überall da dick und hart, wo es viel tragen muß. Gut zu sehen bei Pferden, die stark auf eine Hufseite fallen oder lange sehr schief standen.
Hier z. B. dieses Pferd fällt ganz stark auf die äußere Wand
und hier sieht man, wie der Huf versucht hat diese Last (sie wiegt 760kg ) zu kompensieren und an der Außenseite regelrecht hypertrophiert ist.
Offensichtlich müssen die Quarters nicht so viel tragen, wenn eine physiologische Trachtenfußung vorliegt, so dass Trachten und Zehe auch nicht überbelastet werden.
Als ich noch "vorschriftsmäßig nach Meister Rödder" gearbeitet habe, und das allerwichtigste beim Raspeln war, dass der Huf plan war, hab ich irgendwann gemerkt, dass oft die Quarters entweder immer ausbrachen oder ziemlich dünn und eher schwächlich wurden.
Das Horn wird überall da dick und hart, wo es viel tragen muß. Gut zu sehen bei Pferden, die stark auf eine Hufseite fallen oder lange sehr schief standen.
Hier z. B. dieses Pferd fällt ganz stark auf die äußere Wand
und hier sieht man, wie der Huf versucht hat diese Last (sie wiegt 760kg ) zu kompensieren und an der Außenseite regelrecht hypertrophiert ist.
Offensichtlich müssen die Quarters nicht so viel tragen, wenn eine physiologische Trachtenfußung vorliegt, so dass Trachten und Zehe auch nicht überbelastet werden.
- charlsey
- Beiträge: 1236
- Registriert: Fr 12. Aug 2011, 13:56
- IG-Profil: Mitglied IG Hufe im Fokus
- Einzugsgebiet: Remscheid, Wuppertal, Solingen, WK, Schalksmühle, Kierspe, Jülich, Nord-Eifel
- Service: gewerbliche Barhufpflege,
F-Balance Professional,
Schulung und Beratung,
Bekleben mit Duplos und Gloves
Hufschuhberatung - Wohnort: Remscheid
Re: Schwebe?
Man macht die Schwebe ja v.a. auch aus dem Grund, weil die weiße Linie gezerrt ist, die Quarters selber zu dünn - also die Wand an dieser Stelle nicht tragfähig. Um dann die Gefahr von Verbiegung der desolaten Wand zu reduzieren und einer weiteren Trennung der weißen Linie vorzubeugen, nimmt man die Belastung komplett raus und gibt der Wand die Chance wieder ohne jegliche Belastung geschlossen herunter zu wachsen. Die Eckstreben bei so einer Situation immer mit beobachten - oft drängen diese bei solchen Problemen nach außen.
Viele Grüsse,
Claudia
Claudia
-
- Beiträge: 36
- Registriert: Fr 14. Okt 2011, 09:25
Re: Schwebe?
Mein Schmied hat mir damals erklärt, dass der Huf diesen leichten Spielraum beim Aufsetzen/Belasten/Weiten braucht.
Bei vielen Pferden sieht man auch, dass zwischen den Bearbeitungsterminen sich die Hufwand da selbst zurechtbröckelt. Und wenn man bei der Wandlänge auf die Sohle achtet, ergibt sich auch von selbst eine leichte Schwebe, zumindest bei meinem einzigen Pferd, das ich bearbeite.
Bei vielen Pferden sieht man auch, dass zwischen den Bearbeitungsterminen sich die Hufwand da selbst zurechtbröckelt. Und wenn man bei der Wandlänge auf die Sohle achtet, ergibt sich auch von selbst eine leichte Schwebe, zumindest bei meinem einzigen Pferd, das ich bearbeite.
- Mascha
- Beiträge: 1950
- Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
- IG-Profil: http://ighif.keinhorn.de/de/mitglieder/mascha/
- Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
- Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich
Re: Schwebe?
Außerdem laufen die Pferde ja die meiste Zeit nicht auf Beton rum. Auf nicht steinhartem Boden tragen eh alle Teile der Hufunterseite mit.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: Schwebe?
Hallo!
Neben dem schon Geschriebenen muss man ja auch berücksichtigen, dass der Hufmechanismus im hinteren Teil des Hufes eine etwas andere Bewegung zeigt als im vorderen Teil. Hinten weiten sich die Trachtenbereiche, vorne weitet sich nichts, dafür flacht die Sohle ab. Zwischen Zehe und dem hinteren, weiter- und wieder entspannt-enger werdenden Teil liegt diese Seitenwand, die Quarters. Die sind dann prädestiniert dafür, dabei zu stören, wenn sie gleich hoch sind. da sie stören, brechen sie meist als erstes weg, oder sie hebeln raus.
Die Hufwand wird dünner, damit sie schneller wegbröckeln kann, der Huf versucht ja, sich ein Gleichgewicht zwischen umgebungstechnischen Abrieb und benötigter Horndicke/-Härte zu schaffen. Die Sohle ist dort auch etwas bodenentfernter eingezogen, wie auch das Hufbein selbst.
Ich passe das Wandhorn immer an die harte Sohle an, entferne alles bröckelnde Zerfallshorn, lasse den Rest der Sohle unangetastet. dabei ergibt sich meist eine automatisch produzierte sogenannte "Mustangsenke", also die Schwebe, die der Huf gerade benötigt.
Lieben Gruß
Neben dem schon Geschriebenen muss man ja auch berücksichtigen, dass der Hufmechanismus im hinteren Teil des Hufes eine etwas andere Bewegung zeigt als im vorderen Teil. Hinten weiten sich die Trachtenbereiche, vorne weitet sich nichts, dafür flacht die Sohle ab. Zwischen Zehe und dem hinteren, weiter- und wieder entspannt-enger werdenden Teil liegt diese Seitenwand, die Quarters. Die sind dann prädestiniert dafür, dabei zu stören, wenn sie gleich hoch sind. da sie stören, brechen sie meist als erstes weg, oder sie hebeln raus.
Die Hufwand wird dünner, damit sie schneller wegbröckeln kann, der Huf versucht ja, sich ein Gleichgewicht zwischen umgebungstechnischen Abrieb und benötigter Horndicke/-Härte zu schaffen. Die Sohle ist dort auch etwas bodenentfernter eingezogen, wie auch das Hufbein selbst.
Ich passe das Wandhorn immer an die harte Sohle an, entferne alles bröckelnde Zerfallshorn, lasse den Rest der Sohle unangetastet. dabei ergibt sich meist eine automatisch produzierte sogenannte "Mustangsenke", also die Schwebe, die der Huf gerade benötigt.
Lieben Gruß