Empfindlicher Strahl
- Sturkopf
- Beiträge: 190
- Registriert: Mo 20. Aug 2012, 22:22
Empfindlicher Strahl
Auch wenn das entsprechende Pferd leider nicht mehr lebt, gibt es eine Sache, die mir immer noch im Kopf rumgeistert. Mein alter Hafi war immer empfindlich auf den Vorderhufen, besonders wenn der Strahl auf Höhe des Tragrandes war. War der Strahl, im aufgehobenen Zustand, 3-4 mm tiefer wie der Tragrand lief er super, kaum bekam er mehr Druck auf den Strahl lief er wieder fühlig. Dieses Phänomen hatte er seit ich ihn hatte, 16 Jahre lang. Eine Erklärung konnten mit weder TA, HS oder sonst wer geben. Mit 12 wurde eine Hufknorpelverknöcherung festgestellt, dann hatte er Hufgelenksentzündungen unbekannten Ursprungs, später kam eine chron. Bandansatzentzündung an einem Vorderhuf dazu. Das er eine hochgradige Arthrose im anderen Vorderhuf hatte, wurde erst kurz vor seinem Tod festgestellt. Kein TA kam auf die Idee den "gesunden" Huf zu röntgen. Dennoch konnte mir nie einer erklären, wieso er so empfindlich am Strahl war. Viell. habt ihr eine Erklärung? Wie schon geschrieben, das war schon immer so. Ich hatte ihn damals mit 3 Jahren gekauft.
-
- Beiträge: 1222
- Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
- Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden
Re: Empfindlicher Strahl
Hm, ich wage mal eine Theorie : wenn das Pferd fühlig lief, wurde vermutlich möglichst bald der Strahl gekürzt? Und somit hatten die inneren Strukturen keine Chance, sich kräftiger zu entwickeln, weil sie - kaum dass sie sich beschwerten - gleich wieder von ihrer Aufgabe des Mittragens befreit wurden?
Hattet ihr damals schon Hufschuhe? Mit Polstern? Vielleicht hätte man den Strahl mit angepasster Polsterung "sanft überreden" können, nach und nach doch zunehmend mitzutragen ohne Fühligkeitsprobleme in Kauf zu nehmen. Und "den Boden fühlen" und das Laufverhalten anzupassen, ist ja nicht gleich "Fühligkeit". Ich würde z.B. nicht wollen, dass mein Pferd gefühllos über alles mögliche trampelt und sich dabei womöglich die Gelenke schädigt, weil es nicht genug aufpasst wo es hintritt.
Allerdings habe ich auch schon gelesen, dass es "einfach Pferde gibt deren Strahl es nicht vertragen wenn zuviel Druck drauf kommt." Manche Menschen kriegen z.B. schnell kalte Füssen/kalte Finger, andere haben da Null Probleme mit. Manche kriegen bei jedem Pieps 'ne Erkältung, andere nie eine. Es sind nunmal nicht alle gleich gebaut, - leider.
Hattet ihr damals schon Hufschuhe? Mit Polstern? Vielleicht hätte man den Strahl mit angepasster Polsterung "sanft überreden" können, nach und nach doch zunehmend mitzutragen ohne Fühligkeitsprobleme in Kauf zu nehmen. Und "den Boden fühlen" und das Laufverhalten anzupassen, ist ja nicht gleich "Fühligkeit". Ich würde z.B. nicht wollen, dass mein Pferd gefühllos über alles mögliche trampelt und sich dabei womöglich die Gelenke schädigt, weil es nicht genug aufpasst wo es hintritt.
Allerdings habe ich auch schon gelesen, dass es "einfach Pferde gibt deren Strahl es nicht vertragen wenn zuviel Druck drauf kommt." Manche Menschen kriegen z.B. schnell kalte Füssen/kalte Finger, andere haben da Null Probleme mit. Manche kriegen bei jedem Pieps 'ne Erkältung, andere nie eine. Es sind nunmal nicht alle gleich gebaut, - leider.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
-
- Beiträge: 44
- Registriert: Mo 8. Okt 2012, 15:44
Re: Empfindlicher Strahl
Also zum einen heisst es mittragend und nicht tragend, zum anderen hast es Ansatzweise selbst schon richtig beschrieben. Der Strahl soll auch rund 3 mm vom Tragrand zurückversetzt sein, eben damit er nicht zu sehr belastet wird.
Ansonsten kann man wohl ohne Einschränkung festhalten, dass ein sensibler Strahl in den meisten Fällen krankhaft ist. Wenn ich es richtig gesehen habe, dann bist du ja mit Lucky Buck befreundet. Die kennt dein Pferdchen ja vielleicht auch noch und kann dir sicher etwas konkreteres dazu sagen. Denn da jetzt noch irgendwas im Nachhinein zu sagen ist recht spekulativ und führt wohl nicht sehr weit.
Ansonsten kann man wohl ohne Einschränkung festhalten, dass ein sensibler Strahl in den meisten Fällen krankhaft ist. Wenn ich es richtig gesehen habe, dann bist du ja mit Lucky Buck befreundet. Die kennt dein Pferdchen ja vielleicht auch noch und kann dir sicher etwas konkreteres dazu sagen. Denn da jetzt noch irgendwas im Nachhinein zu sagen ist recht spekulativ und führt wohl nicht sehr weit.
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: Empfindlicher Strahl
Wer sagt denn, dass der Strahl 3 mm vom Tragrandniveau weg liegen soll? (echtes Interesse)
Ich habe folgende Beobachtung gemacht:
Das, was häufig als fühliges Laufen bezeichnet wird, sind ganz viele verchiedene Arten von Laufen und Schonen...
Manche Pferde gehen trachtenlastig, manche wirklich plan, manche zehenfußend, manche treten kürzer bei Trachtenlandung, manche gehen einfach fest, manche mögen den Sohlenbereich gar nicht mit Schwung aufsetzen...u.v.m.
Welcher Art von schlecht gehend war denn das Pferd damals, wenn der trahl zu viel Druck bekommen hat? (oder habt Ihr gar nicht so genau geguckt? Oft reicht: Pferd geht fühlig...
)
Und manchmal gehen Pferde, wenn sie dann mit kurzem Strahl auf den Boden aufplumpsen, im eigentlichen Detail des Fußens schlechter als vorher, obwohl es sich williger anfühlt.
Oft haben Pferde sehr lange, steile Hufe, und die mögen den Strahldruck nicht... andere haben sehr flache Hufe, weghebelnde Wände, die gar keine Tragkraft mehr haben, und bei diesen Pferden ist der Strahl so was von gesund... der trägt dann das Pferd.
Manche Pferde bauen Eckstrebenverlängerungen in der Sohle neben den massiven Eckstreben, und die sind dann auch oft strahlempfindlich... Kein Wunder, irgendwas drinnen muss geschützt werden.
Es kommt auch darauf an, wie das Pferd wohnt. Und gerade bei extremer Nässe (wie diese Saison hier im Norden) haben viele Pferde erst mal einen dünnen, aufgeweichten und empfindlichen Strahl, denn es sind super angepasste Hufe an die weichen und nassen (und nicht abriebhohen) Böden, und die sind dann schon sehr empfindlich, wenn es über harten Boden geht.
Oft ist auch was am unteren Strahlbeinband, am Hufrollenkomplex, an der Beugesehne... das ist nämlich der Bereich über dem Strahl mittig.
Oder eben weggerottete Strahlbereiche, entweder mittig, oder auch in den seitlichen Strahlfurchen. hab ein Kundenpferd, das geht beim Hufe auskratzen in die Knie, weil seitlich in der Strahlfurche ein Lederhautvorfall ist. (mittlerweile war!
) Dem war der extreme Druck, den wir da hingebastelt haben, erst mal unangenehm, ist ja klar, aber letztlich hat nur das dazu geführt, dass sich die Lederhaut zurückgedrückt und neues Horn gebildet hat... und nun ist er unempfindlich.
Eine Antwort gibt es also nicht, es gibt ganz viele Ursachen für empfindlichen Strahl.
(wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht, nicht wahr? Schema F ist einfach nicht am lebenden Tier!)
Rehepferde werden erst mal nur auf dn Strahl gestellt. Wenn das nicht ginge, weil der Strahl keinen Druck abkann, dann wäre da quasi wirklich das Todesurteil für da Pferd. Also lieber den Strahl kurieren (oder die Strukturen oberhalb im Huf, die den Druck abkriegen...
) damit man im Notfall (und Rehefälle nehmen ja rapide zu) auch eine sinnvolle Behandlung vornehmen kann...
Hmm, jetzt habe ich viel geschwafelt, kannst Du irgendwas damit anfangen?
LG

Ich habe folgende Beobachtung gemacht:
Das, was häufig als fühliges Laufen bezeichnet wird, sind ganz viele verchiedene Arten von Laufen und Schonen...
Manche Pferde gehen trachtenlastig, manche wirklich plan, manche zehenfußend, manche treten kürzer bei Trachtenlandung, manche gehen einfach fest, manche mögen den Sohlenbereich gar nicht mit Schwung aufsetzen...u.v.m.
Welcher Art von schlecht gehend war denn das Pferd damals, wenn der trahl zu viel Druck bekommen hat? (oder habt Ihr gar nicht so genau geguckt? Oft reicht: Pferd geht fühlig...

Und manchmal gehen Pferde, wenn sie dann mit kurzem Strahl auf den Boden aufplumpsen, im eigentlichen Detail des Fußens schlechter als vorher, obwohl es sich williger anfühlt.
Oft haben Pferde sehr lange, steile Hufe, und die mögen den Strahldruck nicht... andere haben sehr flache Hufe, weghebelnde Wände, die gar keine Tragkraft mehr haben, und bei diesen Pferden ist der Strahl so was von gesund... der trägt dann das Pferd.
Manche Pferde bauen Eckstrebenverlängerungen in der Sohle neben den massiven Eckstreben, und die sind dann auch oft strahlempfindlich... Kein Wunder, irgendwas drinnen muss geschützt werden.
Es kommt auch darauf an, wie das Pferd wohnt. Und gerade bei extremer Nässe (wie diese Saison hier im Norden) haben viele Pferde erst mal einen dünnen, aufgeweichten und empfindlichen Strahl, denn es sind super angepasste Hufe an die weichen und nassen (und nicht abriebhohen) Böden, und die sind dann schon sehr empfindlich, wenn es über harten Boden geht.
Oft ist auch was am unteren Strahlbeinband, am Hufrollenkomplex, an der Beugesehne... das ist nämlich der Bereich über dem Strahl mittig.
Oder eben weggerottete Strahlbereiche, entweder mittig, oder auch in den seitlichen Strahlfurchen. hab ein Kundenpferd, das geht beim Hufe auskratzen in die Knie, weil seitlich in der Strahlfurche ein Lederhautvorfall ist. (mittlerweile war!

Eine Antwort gibt es also nicht, es gibt ganz viele Ursachen für empfindlichen Strahl.

Rehepferde werden erst mal nur auf dn Strahl gestellt. Wenn das nicht ginge, weil der Strahl keinen Druck abkann, dann wäre da quasi wirklich das Todesurteil für da Pferd. Also lieber den Strahl kurieren (oder die Strukturen oberhalb im Huf, die den Druck abkriegen...

Hmm, jetzt habe ich viel geschwafelt, kannst Du irgendwas damit anfangen?

LG
-
- Beiträge: 44
- Registriert: Mo 8. Okt 2012, 15:44
Re: Empfindlicher Strahl
In dem Punkt sind sich Ovnicek und Ramey einig. Bowker hat das wohl auch mal auf einem Seminar gesagt. Es heisst hier allerdings immer 1/8 was dann wohl 3 mm entspricht.SilentDee hat geschrieben:Wer sagt denn, dass der Strahl 3 mm vom Tragrandniveau weg liegen soll? (echtes Interesse)![]()
-
- Beiträge: 1427
- Registriert: So 22. Apr 2012, 13:43
- Einzugsgebiet: ca. 50km Umkreis um 34466 Wolfhagen und 50km Umkreis um 33165 Lichtenau
- Service: Gewerblich
Barhufbearbeitung, Umstellung von Beschlag auf Barhuf, Hufkurse - Wohnort: zw. KS und PB
- Kontaktdaten:
Re: Empfindlicher Strahl
Hoppe Reiter, also Ramey schreibt das meines Wissens nirgends... einzig für Pferde mit sehr empfindlichen Strählen, weil lange beschlagen, pilzig, faulig etc empfiehlt er ALS KOMPROMISS den Strahl VORÜBERGEHEND etwas unter Wandniveau zu halten, bis er gesund nachgewachsen und in der Lage ist, Gewicht aufzunehmen.
allein in seinem FrogArtikel find ich unter anderem dies
weiter im Text:
allein in seinem FrogArtikel find ich unter anderem dies
- also nicht niedriger als die trachtenmy next step was to immediately lower the frog to the heel height. He was instantly more comfortable, and rideable
weiter im Text:
und:Even if the trim cycle is long enough that ¼ inch of excess heel is removed during the maintenance trim it is usually okay to leave the frog longer than the heels. It will find the “right place” in a matter of hours or days. Don’t touch it if trimming would only accomplish shaving off the external callus.
Quelle: http://hoofrehab.com/frogtrim.htma lack of frog support (including too-soft terrain) is the culprit behind almost all ligament injuries in the lower leg.
- Sturkopf
- Beiträge: 190
- Registriert: Mo 20. Aug 2012, 22:22
Re: Empfindlicher Strahl
Gescheite Hufschuhe gab es damals nicht, nur die Dallmer und die hat er dauernd verloren. Ich hatte eigentlich immer Glück mit meinen Hufbearbeitern, die haben am Strahl immer wenig gemacht, nur wenn das Tier bei jedem noch so kleinem Steinchen fast zusammenbricht und durch ein leichtes Zurückschneiden eine deutliche Verbesserung eintritt, wurde es gemacht. Kurz vor seinem Ableben war ja noch eine HO bei ihm dran. Die war sehr überrascht, wie viel besser er so lief. Ach ja, selbst beschlagen lies mein HS den Strahl so lang, dass der noch mittragen konnte, also der war immer gefordert.
Ja, er hatte Probleme im Huf-Bänder-Bereich, doch das wurde erst festgestellt, da war er 15 oder 16. Doch diese Empfindlichkeit hatte er schon immer. Hatte er etwa diese Geschichte schon von Geburt an? Immerhin weiss ich jetzt, worauf ich bei TÄ drängen muss, wenn so etwas auftritt.

- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: Empfindlicher Strahl
das it übrigens öfter, als man denkt, dass da die inneren Strukturen einen Defekt haben, und deswegen "fühlig" gelaufen wird.
Ich hinterfrage immer das Laufen sehr detailliert... und mache die Besis aufmerksam, worauf sie achten sollen... Ich bekomme aber auch so viele problematiche Fälle mit langwieriger Lahmheit, unerklärter lahmheit, Pferden, die als unreitbar tituliert werden wegen der Lahmheit usw... und bei den meisten davon wurde al Therapie immer ein "Spezialbeschlag" empfolen... falls mal leitungsanästhesiert wurde, wird auch mal Hyaluronsäure/ Kortison gespritzt... Geschont, dann antrainiert und es kommt nach spätestens 2 Monaten wieder...
Und irgendwann landen die dann bei mir. Das sind dann natürlich total verzweifelte, hoffnungslose Kunden mit sehr geliebten Pferden. Bei anderen besis wären die wegen Unreitbarkeit in der Wurst gelandet... Nicht immer, aber sehr oft kann man diesen Pferden aber helfen über eine sinnvolle (an die herausgefundene Problematik -> Ursachenfindung) angepasste Barhufbearbeitung, evtl. mit therapeutischen Maßnahmen wie Polstern usw...
Und gerade der Strahl liegt über ganz vielen empfindlichen Strukturen... wenn da was schmerzt, schmerzt Strahldruck. Also ist das oft ein Zeichen, dass leider viel zu oft übersehen wird. Und dann hat man irgendwann den Salat!
Ich finde es schon spannend, wenn man sich mal an irgendeine Reithalle setzt und den verschiedenen Pferd-Reiterkombinationen im Trab zuguckt. Ganz viele Pferde haben gar kein gerades Bein beim Auffussen, sondern knicken in die Zehenfußung ab. Auf Nachfrage können die alle nicht laufen barhuf... Warum? Interessante Frage, was? Total spannend, eigentlich.
CSI Pferdehuf
Ich hinterfrage immer das Laufen sehr detailliert... und mache die Besis aufmerksam, worauf sie achten sollen... Ich bekomme aber auch so viele problematiche Fälle mit langwieriger Lahmheit, unerklärter lahmheit, Pferden, die als unreitbar tituliert werden wegen der Lahmheit usw... und bei den meisten davon wurde al Therapie immer ein "Spezialbeschlag" empfolen... falls mal leitungsanästhesiert wurde, wird auch mal Hyaluronsäure/ Kortison gespritzt... Geschont, dann antrainiert und es kommt nach spätestens 2 Monaten wieder...
Und irgendwann landen die dann bei mir. Das sind dann natürlich total verzweifelte, hoffnungslose Kunden mit sehr geliebten Pferden. Bei anderen besis wären die wegen Unreitbarkeit in der Wurst gelandet... Nicht immer, aber sehr oft kann man diesen Pferden aber helfen über eine sinnvolle (an die herausgefundene Problematik -> Ursachenfindung) angepasste Barhufbearbeitung, evtl. mit therapeutischen Maßnahmen wie Polstern usw...
Und gerade der Strahl liegt über ganz vielen empfindlichen Strukturen... wenn da was schmerzt, schmerzt Strahldruck. Also ist das oft ein Zeichen, dass leider viel zu oft übersehen wird. Und dann hat man irgendwann den Salat!
Ich finde es schon spannend, wenn man sich mal an irgendeine Reithalle setzt und den verschiedenen Pferd-Reiterkombinationen im Trab zuguckt. Ganz viele Pferde haben gar kein gerades Bein beim Auffussen, sondern knicken in die Zehenfußung ab. Auf Nachfrage können die alle nicht laufen barhuf... Warum? Interessante Frage, was? Total spannend, eigentlich.
CSI Pferdehuf

-
- Beiträge: 44
- Registriert: Mo 8. Okt 2012, 15:44
Re: Empfindlicher Strahl
radieschen du hast natürlich recht. So ist es wenn man im Unterricht nicht aufpasst und danach nur noch querliest. Wie auch immer Dr. Floyd ist ebenfalls der Ansicht, dass der Strahl nur bei voller Belastung Bodenkontakt haben sollte und ansonsten keinen vollen Druck erhalten sollte. Ihre Argumentation geht zurück auf die Evolutionstheorie und die Entstehungsgeschichte des heutigen Hufes. Hat also nicht viel mit den Erkenntnissen von Dr. Bowker zu tun.
In einem sind sich aber wohl alle einig. Ein kranker Strahl kann seine Aufgabe als mittragender Hufteil nicht erfüllen und muss erst genesen.
In einem sind sich aber wohl alle einig. Ein kranker Strahl kann seine Aufgabe als mittragender Hufteil nicht erfüllen und muss erst genesen.
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: Empfindlicher Strahl
Und unglaublich häufig ist der Hufrollebereich im Bindegewebe angegriffen und daher der Strahl druckempfindlich. Kann aber nur im MT festgestellt werden... und wird daher sehr selten wirklich festgestellt. Ist oft auch nur ein Nebenbefund, wenn auf was anderes geschaut wird, und dann finden sie einen Schaden dort unten drin, und auf Nachfrage meinerseits wird dann im Nachhinein erzählt, dass es sehr empfindlich am Strahl war...
Wenn man mal den Querschnitt anschaut, welche Strukturen innen sind, wo der Strahl ist, ist das auch logisch...
Hab da ja ein hübsches Foto gemacht von unseren Kadaverhufen auf dem IG-Treffen:

(und beschriftet... für die Allgemeinheit!
)
LG
Wenn man mal den Querschnitt anschaut, welche Strukturen innen sind, wo der Strahl ist, ist das auch logisch...
Hab da ja ein hübsches Foto gemacht von unseren Kadaverhufen auf dem IG-Treffen:

(und beschriftet... für die Allgemeinheit!

LG