Laberthread - hier gibts kein off topic *ggg*

[TinaH]

Was heißt denn sehr elastisch, TinaH?

Der eine Kreis legt es sehr in Richtung der einen Seite aus, der anderen in Richtung der anderen. Elastisch halt

[Juria]

Also Landkreise innerhalb eines Regierungsbezirkes (und Bundeslandes!!!) haben da nix unterschiedlich zu interpretieren und "elastizieren"! Wo kommen wir denn da hin? Aber das Problem wird daran sehr schön deutlich... Es existiert scheinbar keine klare, einheitliche und verständliche Regelung. Nicht mal innerhalb eines Bundeslandes

[Cate]

Damit triffst du es auf den Punkt!
Aber solang es eben keine klare Regelung gibt, geh ich aus Erfahrung vom worst case aus.


Bei uns war es damals so, dass ich meine Stute relativ neu hatte, als mal die Kontrolleure da waren. Rindviecher war alles ok, Geflügel stimmte bis zur letzten Henne, sonst warens auch nur Kleinigkeiten, aber .... aber da war ja ein "Schlachtpferd" auf dem Hof! Und in dessen Pass war keinerlei Behandlung eingetragen, hatten die Vorbesitzer versäumt. Ich hatte sie da erst wenige Wochen, und auch brav Wurmkuren, Impfung etc. eintragen lassen, aber der Amtsvet verlangte ernsthaft, dass sie getötet und verworfen wird , weil sie ein Schlachtpferd ohne nachvollziehbaren Lebenslauf war. Wir haben uns dann drauf geeinigt, dass sie als Nicht-Schlachtpferd umgetragen wird, aber erstmal war das ein ziemlicher Schrecken, und noch mehr Aufstand, bis alles geklärt war .... beim Beistellpony wurde bemängelt, dass der E-Pass viel zu spät beantragt worden war. War auch noch beim Vorbesitzer, also überhaupt nicht meine Zuständigkeit, aber es wurde gerügt .... scharf gerügt. Und so hab ich schon so einige einschlägige Erfahrungen mit hiesigen Kontrolleuren, bin da mittlerweile sehr vorsichtig geworden

[Juria]

Das ist echt schlimm! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Rechtsunsicherheit (diese besteht ja augenscheinlich, sonst hätte ich nicht zwei Std. am Telefon verbracht und mit mindestens 12 verschiedenen Leuten gesprochen) ausgenutzt wird. Ich frage mich mit welcher Grundlage dieser Eingriff erfolgen sollte. Es lag weder ein Seuchenverdacht vor, noch sonst etwas was eine Tötung rechtfertigen würde. Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit besagt, dass neben einem legitimen Zweck (sagen wir hier einmal Schutz der Allgemeinheit) und der Geeignetheit (also Tötung=Tier ist weg und nicht weiter gefährlich) auch das Mittel erforderlich und angemessen sein muss. Erforderlich ist es definitiv nicht, denn die Umschreibung in ein Nicht-Schlachpferd reicht vollkommen aus und von einer Angemessenheit kann man wohl kaum sprechen. Ganz ehrlich, wäre mir das passiert, dann hätte ich mich an den nächsten Vorgesetzten des Kontrolleurs gewandt und einmal nachgefragt, ob das ein schlechter Scherz sein sollte. Unfassbar, echt!

[Cate]

Wir haben damals mittels Anwalt eine einstweilige Verfügung erwirkt, bis das geklärt war .... aber kannst vielleicht verstehen, warum ich als SB mittlerweile sage "wenn unser Amt verlangt, dass die Pässe beim Pferd sind, dann sind sie da - oder bei mir - oder das Pferd kommt nicht in unseren Stall".

[Juria]

Ja, natürlich kann ich das verstehen. Das ist ja auch echt eine harte Nummer gewesen Heute habe ich mit meinem TA noch mal darüber gesprochen. Er sagte mir, dass der EP zum Pferd gehört und der Pferdehalter diesen haben sollte. Er sagte auch, dass das klar geregelt sei. Wo das so klar geregelt ist, wusste er aber auch nicht. Joah... Soviel dazu. Allerdings sagte er auch, dass Kontrollen kaum einen EP sehen wollen, bzw. nur die von Schlachtpferden und weiteren zum Verzehr gedachten Tiere. Alles andere sei uninteressant für die Kontrolleure. Naja... Ich weiß inzwischen nicht mehr was ich glauben soll... Find' ich nervig, werd' aber dran bleiben.

[Annette]

Nach § 44 und 44a der ViehVerkV ist der Tierhalter (nicht der Eigentümer!) für die Kennzeichnung des Pferdes und die Beantragung des E-Passes zuständig. Daraus würde ich folgern, dass der E-Pass beim Tierhalter (bzw. beim Tier logischerweise, denn wo das Tier wohnt, ist ja immer der jeweilige Tierhalter) liegen muss.

[Carina]

Der Stallbesitzer, bei dem das Pferd wohnt, ist in der Regel der Tierhüter.
Der Tierhalter ist meist auch der Besitzer.

Kann man z. B. auch am Begriff "Tierhalterhaftpflicht" erkennen: diese Versicherung für mein Pferd habe ich abgeschlossen, nicht der Stallbesitzer.

Grüße
Carina

[Juria]

Richtig. Das ist noch so ein Punkt. Wer ist tatsächlich Tierhalter? Die Frage habe ich mir auch gestellt. Tierhalter ist derjenige, bei dem das Tier eingestellt ist (wird zumindest immer gesagt), er ist zugleich Tierhüter... Tierhalter ist aber auch jeder Eigentümer eines Pferdes. Die VO gibt keine Auskunft darüber wer nun tatsächlich Halter ist.
Ähnlich ist es mit der Beantragung eines EP... In der Praxis beantragt jeder Eigentümer diesen selbst. Ich jedenfalls kenne keinen Stallbesitzer, der einen EP für ein Pferd beantragt, was nicht in seinem Eigentum steht. Andersherum kenne ich auch keinen Pferdebesitzer, der seinen EP nicht selbst beantragt hat. Theorie und Praxis sind hier einfach himmelweit voneinander entfernt.

[Cate]

Typisch EU halt

Ich hab schon mal einen EP für ein Pensionspferd beantragt, allerdings musste der Eigentümer den Paßantrag mitunterschreiben.
Es geht noch weiter im Wirrwarr um Tierhüter und -halter, an die TSK muss der Halter melden und bezahlen, und in dem Fall ist das der SB (zumindest hier in Bayern) .... wenns nicht manchmal so nervig wäre, wärs zum Totlachen