Hmja, ich weiss ja auch noch nicht ob
ich die HGM richtig verstanden habe. Ich hab ja grad erst angefangen mich da durchuzlesen. Aber diverse Fallbeispiele schienen ja erstmal ganz interessant. - Langzeiterfolge... nun ja, das ist das Problem bei vielen Methoden, dass sie noch nicht lange genug kursieren, aber das heisst ja nicht automatisch dass sie nix taugen. Und wenn da sichtbare Erfolge über einige Wochen/Monate vorweisbar sind, warum soll man dann davon ausgehen, dass es nach diesem Start schlechter wird?
Und ja, du hast auch recht mit der Feststellung, dass vieles was dort gesagt wird, nicht neu ist. Aber mit der Feststellung von Maureen, dass viele Trimmer im Eifer des Gefechts overtimmen, hat sie sicher auch nicht ganz unrecht. Viele Profis meinen zu wissen, wie der Huf genau stehen muss, aber ob sie mit der Einschätzung immer richtig liegen? Pferdefreund, die die Methode als Erste hier erwähnte, hat sich ja auch mit einer tricky Hufsituation gegen die Ratschläge von etlichen Experten gestellt und HGM angewendet und - Erfolg damit gehabt. Also muss da doch "irgendwas" dran sein...? Irgendwas, was bei anderen Methoden fehlt?
Ich greife mal grad einiges aus dem Artikel über Rehe raus :
http://www.barefoottrimming.com/index.p ... uths-myths
Sie ist der Ansicht, dass Polster nicht ausreichend bzw nicht die
korrekte Unterstützung bieten, denn entweder die Polster sind zu weich, und nützen daher wenig, oder sie sind zu hart und drücken zuviel auf Bereiche, in denen es dem Pferd nun nicht so angenehm ist. Darüber, wo das Pferd den Druck seines Gewichtes am besten verträgt, hat das Pferd u.U. eine andere Meinung als der Bearbeiter. Die bessere Unterstützung bietet ihrer Meinung nach den natürliche Boden (ich denke mal, da ist relativ weicher Boden gemeint, und auch andere Bearbeitungsweisen raten ja dringend, ein Rehepferd weich zu stellen), denn der bietet da Unterstützung wo der Huf sie braucht.
Weiterhin wird gesagt, dass die Wände auf Sohlenniveau getrimmt werden müssen, damit sich die Kapsel nicht weiter am Hufbein hochschiebt. Stimmt ja mit den anderen Methoden überein. Dann folgt ein Röbi, links ein gesunder Huf, rechts ein Langzeit-Rehehuf (Hufbein stark deformiert, die Situation bestand schon als sie das Pferd übernommen hatte und das Pferd wurde eingeschläfert nachdem endlich ein Röbi geliefert wurde. Diese Situation hat also nicht HGM verschuldet, - bei Übernahme gab es noch kein Röbi und es wurde lediglich nach HGM bearbeitet, der Fall wird
hier ausführlicher dokumentiert.) Der Röbi-Vergleich soll zeigen, dass Trachten-runternehmen keinen Einfluss auf die Position des Hufbein in der Kapsel hat, denn bei dem Rehehuf wurde von dem vorigen Bearbeiter nur ständig die Trachten runtergenommen - aber die Zehe nicht gekürzt. Das ist natürlich ein Bearbeitungsfehler des Vorgängers, soll hier nur zur Illustration dienen wie wenig Einfluss das Trachtenkürzen hat. (Meine persönliche Anmerkung :
wenn der vorige Bearbeiter die Zehe ebenfalls gekürzt hätte plus die Trachten runter, ob der Erfolg dann prozentual höher dem Zehenkürzen und prozentual weniger dem Trachtenkürzen zuzuscheiben gewesen wäre?
Ein paar Abschnitte weiter auf dieser Seite (nach figure 10), die ebenfalls bei anderen Bearbeitungsweisen bekannte Feststellung : ein Rehepferd mit schmerzenden Trachten wird trotz schmerzender Zehe eine Zehenlandung zeigen. Wenn man also die Trachten runternimmt, fördert man womöglich den Schmerz im hinteren Hufbereich und das Pferd weiss gar nicht mehr worauf es laufen oder stehen soll bzw belastet vermehrt die Zehe.
Figure 11 zeigt den Huf von fig.10, einen Monat später. Obwohl nur die Zehe zurückgesetzt wurde und an den Trachten nichts gemacht wurde, hat sich der Kronrand, der auf fig.10 noch vornüber geneigt war, zumindest bodenparalel ausgerichtet. Nicht optisch schön, aber immerhin eine Veränderungstendenz ohne dem Pferd evtl schmerzende Trachten zu bescheren, innerhalb von 4 Wochen. Der Zehenwinkel scheint sich auch von senkrecht in eine normalere Winkelung zu begeben, aber das mag evtl auch wieder am Foto liegen?
Hier gibt es noch eine Röbi-Kontrolle, was die HGM bewirkt, nämlich trotz unsymetrisch wirkender Hufkapsel parallele Gelenkspalten :
http://www.barefoottrimming.com/index.p ... line-works (aber kann natürlich sein, dass das "zufällig" ein unkomplizierter Huf war.... Ich weiss nicht was ich von den gegensätzlichen Methoden halten soll.... die Schulmedizin bemängelt ja auch, dass es gar nicht wissenschaftlich nachweisbar ist, dass Homöopathie und andere alternative Methoden funktionieren und dass deren vermeintliches Funktionieren nur auf der Einbildung des Patienten(besitzers) beruht. Trotzdem helfen diese Methoden vielen Menschen/Tieren....
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.