Wie ich schon oben geschrieben habe. Ein Dauerbeschlag erhöht die Wahrscheinlichkeit für Hufprobleme erheblich, völlig egal was das für ein Beschlag ist. Wenn Dein Hufschmied das für alle Beschläge formuliert, würde ich ihm also zustimmen. Wenn er das isoliert für Duplos so formuliert, halte ich das für falsch.HenrikeBL hat geschrieben:Ich weiß nicht genau, ob es hier hin paßt:
mein neuer Schmied lehnt es ab, Hufe dauerhaft mit Duplos zu beschlagen. In der Winter Saison könne jedes Pferd barhuf/mit Schuhe laufen, damit der Huf sich erholen kann. Was haltet ihr davon, daß ein dauerhafter Duplobeschlag "ungesund" sein soll?
Trifft "beschlagen" (siehe Titel) nur auf Eisen oder auch auf Kunststoff zu?
Bei vielen Pferden funktionieren aber Duplos weit besser als starre Beschläge. Ein wesentlicher Grund dürfte die Beweglichkeit des Duplos im Trachtenbereich sein, die ein normaleres Hufwachstum ermöglicht.
Es stimmt zwar, dass Beschläge sich nachteilig auf den Huf auswirken können, aber alle negativen Entwicklungen auf Beschläge zu reduzieren, halt ich auch für falsch. Dazu sehe ich zu oft auch bei Barhufpferden aufgerissene weiße Linien, Gammel, verbogene Wände, Hufgeschwüre, Strahlfäule, Überlastungen usw....trotz korrekter Bearbeitung und guter Haltung.
Bei gut beschlagenen und gestellten Pferden treffe ich z.B. auf viel weniger Einblutungen als bei Barhufpferden. Beschlag schützt eben auch. Es ist auch nicht zwingend logisch, dass der Strahl unter Eisen in die Luft gehängt wird. Auch Gammel in den Nagellöchern ist nicht zwangsläufig. Korrekt gestellt, passiert meistens gar nichts mit Nagellöchern. Man kann die Löcher beim nächsten Beschlag problemlos wieder nutzen. Und wenn mal ein Nagelkanal reißt, dann ist das meist weniger dramatisch als der Barhuf eines Wiesenpferdes, dessen Wände sich nicht ablaufen, sondern einfach wegbrechen. Wir beklagen oft genug Schwarzweißmalerei im Bereich der Barhufpflege durch Hufschmiede. Seien wir fair und pauschalieren wir nicht im Beschlagsbereich. Viele Fehlentwicklungen sind ausschließlich die Folge schlechten Beschlagens.
Allerdings muss bei vielen Beschlagpferden alle vier Wochen die Stellung korrigiert werden, keineswegs nur alle 6 Wochen. Wer das nicht akzeptieren will, spart Geld am falschen Ende. Aber man schaue auch mal auf den Aufwand bei einem Barhufpferd. Der ist oft genug ebenso groß wie unter Beschlag, denn wir haben nun mal nicht immer optimale Haltungsbedingungen und unsere Pferde haben nicht immer die beste genetische Disposition.
Martin