Die größten Hufirrtümer - Sammlung
- charlsey
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Re: Tina Gottwalds Buch
wir könnten auch das buch "die 100 größten irrtümer der hufbearbeitung" rausgeben. solche hitparaden liegen doch heutzutage voll im zeitgeist
Viele Grüsse,
Claudia
Claudia
- Silke & Abai
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Re: Tina Gottwalds Buch
Wie Absatz? Ich dachte mehr als so plakative Sätze, damit es auch zur Umsetzung in eine Samstag Abendshow taugt:
1. Ein Huf muss nicht so viel Material wie möglich haben. Weniger ist mehr!!!
1. Ein Huf muss nicht so viel Material wie möglich haben. Weniger ist mehr!!!
Viele Grüße
Silke
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- Lesley
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Re: Tina Gottwalds Buch
Dann darf aber sich nicht jeder auf die Trachten stürzen...
Ansich ist die Idee nicht schlecht. Vielleicht erstmal eine Liste machen und jeder der möchte, sucht sich dann ein Thema raus?

Ansich ist die Idee nicht schlecht. Vielleicht erstmal eine Liste machen und jeder der möchte, sucht sich dann ein Thema raus?
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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Re: Tina Gottwalds Buch
Okee, bevor nachher nur die schwierigen Sachen übrig bleiben, stürz ich mich mal schnell auf den ersten Beitrag :
Irrtum : "der hat nunmal solche Hufe".
Richtig : der Huf ist ein lebendiges Gebilde, und alles was lebt, kann sich verändern. Zum Negativen, aber auch zum Positiven.
Irrtum : "der hat nunmal solche Hufe".
Richtig : der Huf ist ein lebendiges Gebilde, und alles was lebt, kann sich verändern. Zum Negativen, aber auch zum Positiven.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
-
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Re: Tina Gottwalds Buch
Upps, hab das mit der Liste übersehen. Vielleicht ist es aber doch besser, erstmal alles in einen Topf zu schmeissen und hinterher zu sortieren? Na ja, könnt meinen Beitrag ja als "Vorwort" nehmenLesley hat geschrieben: ... Vielleicht erstmal eine Liste machen und jeder der möchte, sucht sich dann ein Thema raus?

Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
- SilentDee
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Die größten Hufirrtümer - Sammlung
So, ganz brav hab ich mal schnell ein Thema dazu aufgemacht.
Und Lesley fügt bestimmt die anderen schon geschriebenen Beiträge ein.
Ich habe mich auf diesen Irrtum eingeschossen:
Irrglaube: Ein Barhuf darf bloß nicht zu kurz werden! Hilfe, er bricht schon seinen Tragrand weg, wir müssen ihn lieber vorbeugend beschlagen!
Richtig: Ein Huf darf nicht zu lang werden, denn dann gerät er aus der Form, hebelt in den Wänden zur Seite, in der Zehe nach vorne, die Trachten schieben sich unter, dazwischen treten Risse und Spalten auf, oder der Huf wird glockenförmig und die weisse Linie (Lamellenschicht) trennt sich. Er versucht mit dem Wegbrechen der Wandüberstände lediglich, sich auf ein physiologisches Maß einzukürzen, denn (und das steht sogar in aktuellen Schmiedelehrbüchern) der eigentliche Tragrand des Hufes besteht aus dem äußeren Sohlenbereich und der Wand auf einer Ebene.
Zu lange Hufe lasse die gesamte Statik am Huf kollabieren, es entstehen Fehlbelastungen, kein optimaler Abrollpunkt mehr, durch die gezerrte Lamellenschicht flacht das natürliche Sohlengewölbe ab und das Pferd wird fühlig, die Sohle dünner, das Horn weicher, denn der Huf versucht alles, um sich in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen zwischen Hornqualität und Hornlänge und Abrieb. Und wenn der Huf zu lang wird, hat er einfach zu wenig Abrieb. Dem steuert das Pferd entgegen.
Gesunde Barhufe, die über jeden Boden laufen können, sind i.d.R. relativ kurz, weil das Hufbein weit oben sitzt, wo es hingehört, die Kapsel gesund ist und die bindegewebigen Strukturen gut ausgebildet sind. Grund: die natürliche Kürze!
Und Lesley fügt bestimmt die anderen schon geschriebenen Beiträge ein.
Ich habe mich auf diesen Irrtum eingeschossen:
Irrglaube: Ein Barhuf darf bloß nicht zu kurz werden! Hilfe, er bricht schon seinen Tragrand weg, wir müssen ihn lieber vorbeugend beschlagen!
Richtig: Ein Huf darf nicht zu lang werden, denn dann gerät er aus der Form, hebelt in den Wänden zur Seite, in der Zehe nach vorne, die Trachten schieben sich unter, dazwischen treten Risse und Spalten auf, oder der Huf wird glockenförmig und die weisse Linie (Lamellenschicht) trennt sich. Er versucht mit dem Wegbrechen der Wandüberstände lediglich, sich auf ein physiologisches Maß einzukürzen, denn (und das steht sogar in aktuellen Schmiedelehrbüchern) der eigentliche Tragrand des Hufes besteht aus dem äußeren Sohlenbereich und der Wand auf einer Ebene.
Zu lange Hufe lasse die gesamte Statik am Huf kollabieren, es entstehen Fehlbelastungen, kein optimaler Abrollpunkt mehr, durch die gezerrte Lamellenschicht flacht das natürliche Sohlengewölbe ab und das Pferd wird fühlig, die Sohle dünner, das Horn weicher, denn der Huf versucht alles, um sich in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen zwischen Hornqualität und Hornlänge und Abrieb. Und wenn der Huf zu lang wird, hat er einfach zu wenig Abrieb. Dem steuert das Pferd entgegen.
Gesunde Barhufe, die über jeden Boden laufen können, sind i.d.R. relativ kurz, weil das Hufbein weit oben sitzt, wo es hingehört, die Kapsel gesund ist und die bindegewebigen Strukturen gut ausgebildet sind. Grund: die natürliche Kürze!

- Pat
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Re: Die größten Hufirrtümer - Sammlung
Irrglaube: Wir müssen Trachen züchten!
Richtig: Züchtet lieber Meerschweinchen oder Bullterrier, die sind niedlich und richten weniger Schaden an. Hohe Trachten können das Gewicht oft nicht aushalten, klappen um oder schieben sich unter. Nur eine kurze Trachte ist eine gute Trachte. Der Huf mit dem Sohlenverlauf gibt die natürliche Trachtenhöhe vor.
Richtig: Züchtet lieber Meerschweinchen oder Bullterrier, die sind niedlich und richten weniger Schaden an. Hohe Trachten können das Gewicht oft nicht aushalten, klappen um oder schieben sich unter. Nur eine kurze Trachte ist eine gute Trachte. Der Huf mit dem Sohlenverlauf gibt die natürliche Trachtenhöhe vor.
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Re: Die größten Hufirrtümer - Sammlung
Irrglaube: Wenn sich ein Huf schief läuft, ist er zu beschlagen, damit er gerade bleibt.
Richtig: Die Hufe laufen sich gemäß der Skelettstellung des Pferdes ab und das kann durchaus einen leicht schiefen oder besser gesagt asymmetrischen Huf ergeben. Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen, in denen ein Hufschutz sinnvoll ist, wie z.B. Fehlstellungen nach schweren Verletzungen, stark drehende Hufe etc., aber in der Mehrheit der Fälle ist das Ablaufbild des Hufes zu akzeptieren.
Irrglaube: Die Haarlinie muss immer parallel zum Boden verlaufen (dorsale Sicht).
Richtig: Es ist praktisch wenn dem so ist, aber es ist oft genug nicht der Fall. Besonders bei Hinterhufen hat die Haarlinie oftmals Schräglage. Wer solche natürlichen Schräglagen im Rahmen der Bearbeitung nicht akzeptiert, begeht einen gravierenden Fehler.
Irrglaube: Der Strahl ist immer komplett sauber zu schneiden, weil sich sonst Bakterien und Pilze in die Risse setzen und den Strahl zerstören
Richtig Der Großteil der Strahle bedürfen gar keiner Behandlung, schon gar keiner durch ein Messer. Ein klassisches Zurückschneiden des Strahls sollte nur im begründeten Einzelfall erfolgen. Gegen gelegentliche Kontrollschnitte ist natürlich nichts einzuwenden und schon gar nichts gegen Behandlungen im Rahmen von Strahfäule, Verletzungen etc.
Irrglaube: Die Hufwände sind täglich zu wässern und danach einzufetten, damit das Wasser im Huf bleibt.
Richtig: Die Hufwände nehmen kaum Wasser auf und geben auch kaum Wasser ab. Nur die Sohle ist tatsächlich zur verstärkten Wasseraufnahme bzw. -abgabe in der Lage. Wenn überhaupt wäre dann die Sohle zu wässern und zu fetten, aber nicht die Wände. Aber eigentlich braucht der Huf gar kein Fett.
Irrglaube: Ein Pferd tritt plan mit dem ganzen Huf auf.
Richtig: Diese Forderung nach planer Fußung trifft nur für die medio-laterale Balance zu, sprich ein Pferd sollte niemals von Innen nach Außen oder von Außen nach Innen klappen. Aber es sollte im zügigen Schritt mit einer leichten Trachtenfußung landen und keineswegs plan und schon gar nicht sollte es eine Zehenfußung haben. Allerdings bekommen Pferde unten Eisen mitunter Probleme mit der Trachtenfußung, weil die Enden der Eisen bei der Landung unangenehmen Druck auf die Trachten ausüben. Dann verändern die Pferde ihre Fußung und versuchen plan zu landen und dies oftmals kombiniert mit einer Art Schlittschuhschritt. Dieser Schlittschuhschritt wurde dann später irrtümlicherweise als natürliche und zwingend nötige Gleitphase bezeichnet.
Richtig: Die Hufe laufen sich gemäß der Skelettstellung des Pferdes ab und das kann durchaus einen leicht schiefen oder besser gesagt asymmetrischen Huf ergeben. Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen, in denen ein Hufschutz sinnvoll ist, wie z.B. Fehlstellungen nach schweren Verletzungen, stark drehende Hufe etc., aber in der Mehrheit der Fälle ist das Ablaufbild des Hufes zu akzeptieren.
Irrglaube: Die Haarlinie muss immer parallel zum Boden verlaufen (dorsale Sicht).
Richtig: Es ist praktisch wenn dem so ist, aber es ist oft genug nicht der Fall. Besonders bei Hinterhufen hat die Haarlinie oftmals Schräglage. Wer solche natürlichen Schräglagen im Rahmen der Bearbeitung nicht akzeptiert, begeht einen gravierenden Fehler.
Irrglaube: Der Strahl ist immer komplett sauber zu schneiden, weil sich sonst Bakterien und Pilze in die Risse setzen und den Strahl zerstören
Richtig Der Großteil der Strahle bedürfen gar keiner Behandlung, schon gar keiner durch ein Messer. Ein klassisches Zurückschneiden des Strahls sollte nur im begründeten Einzelfall erfolgen. Gegen gelegentliche Kontrollschnitte ist natürlich nichts einzuwenden und schon gar nichts gegen Behandlungen im Rahmen von Strahfäule, Verletzungen etc.
Irrglaube: Die Hufwände sind täglich zu wässern und danach einzufetten, damit das Wasser im Huf bleibt.
Richtig: Die Hufwände nehmen kaum Wasser auf und geben auch kaum Wasser ab. Nur die Sohle ist tatsächlich zur verstärkten Wasseraufnahme bzw. -abgabe in der Lage. Wenn überhaupt wäre dann die Sohle zu wässern und zu fetten, aber nicht die Wände. Aber eigentlich braucht der Huf gar kein Fett.
Irrglaube: Ein Pferd tritt plan mit dem ganzen Huf auf.
Richtig: Diese Forderung nach planer Fußung trifft nur für die medio-laterale Balance zu, sprich ein Pferd sollte niemals von Innen nach Außen oder von Außen nach Innen klappen. Aber es sollte im zügigen Schritt mit einer leichten Trachtenfußung landen und keineswegs plan und schon gar nicht sollte es eine Zehenfußung haben. Allerdings bekommen Pferde unten Eisen mitunter Probleme mit der Trachtenfußung, weil die Enden der Eisen bei der Landung unangenehmen Druck auf die Trachten ausüben. Dann verändern die Pferde ihre Fußung und versuchen plan zu landen und dies oftmals kombiniert mit einer Art Schlittschuhschritt. Dieser Schlittschuhschritt wurde dann später irrtümlicherweise als natürliche und zwingend nötige Gleitphase bezeichnet.
Zuletzt geändert von Martin am Mo 27. Aug 2012, 22:28, insgesamt 2-mal geändert.
- Lesley
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Re: Die größten Hufirrtümer - Sammlung
Hey, ihr macht das klasse! Weiter so!
Ganz tolle Erklärungen und Irrtümer.

Ganz tolle Erklärungen und Irrtümer.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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- greenorest
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Re: Die größten Hufirrtümer - Sammlung
Hallo,
von mir auch ein paar:
Irrtum: Bei schlechtem Hufwachstum und schlechter Hufqualität muss das Pferd für den Rest seines Lebens permanent beschlagen werden, da Hufqualität -und Wachstum genetisch bedingt sind.
Richtig:
Schlechte Hufqualität und geringes Wachstum werden zum Großteil erst durch permanenten Beschlag verursacht. Je mehr ein Huf auf Dauer geschützt wird und je weniger Abrieb er erfährt, desto schlechter wird er. Je nach individueller (auch genetischer) Ausgangssituation des Pferdes ist dieser Effekt verschieden stark ausgeprägt. Faustregel: Je schlechter ein Huf, desto negativer entwickelt er sich unter permanentem Beschlag. Die Lösung besteht darin, den Huf am Barhuf zu sanieren. Beim richtigen Maß an Belastung (ggf. temporären Hufschutz zu Beginn der Umstellung einsetzen) und Bewegung wachsen die Hufe in normaler Geschwindigkeit und guter Qualität nach. Nach erfolgter Sanierung gehören Hufprobleme der Vergangenheit an. Wenn nötig kann das Pferd nun -ohne Zitterpartie für den Schmied oder hohe Kosten für Speziallösungen- auch wieder temporär beschlagen werden.
PS: Ernährungsmängel, Stoffwechselstörungen oder permanente Schädigungen der Lederhaut, die obige Symptome verursachen, sind selten.
Irrtum: Kunststoffhufschutz schadet durch "stoppen" dem Bewegungsapparat. Der Huf benötigt eine Gleitphase wie mit Eisenbeschlag auf Teer.
Richtig: Die mit Eisen zu beobachtende Gleitphase ist eine negative Eigenschaft dieser Beschläge. Offensichtlich ist die Sturz- und Verletzungsgefahr erhöht. Ein Barhuf gleitet auf normalen Untergründen nicht (siehe Hufabdrücke von nassen Hufen auf Teerweg). Kunststoffhufschutz wie bei Kunststoffbeschlägen oder Hufschuhen ähnelt in seinem Gleitverhalten dem Barhuf und ist in diesem Hinsicht daher vorteilhafter als ein Eisenbeschlag.
Irrtum: Hufrisse müssen mit Spezialbeschlag behandelt werden. Oft wachsen sie nie wieder geschlossen herunter.
Richtig: Hufrisse entstehen, wenn bei einer schlechten Hufform mechanische Spannungen entstehen. Behebt man die Ursache, wachsen die Risse heraus. Hierzu ist kein Beschlag nötig, sondern eher hinderlich. Ausnahmen sind lediglich seltene Fälle, in denen die Lederhaut durch eine Verletzung oder einen lange bestehenden Riss permanent geschädigt ist. Selbst in diesen Fällen kann aber i.d.R. eine Verbesserung erreicht werden.
Irrtum: Barhufgehen funktioniert nur im Offenstall mit verschiedenen Untergründen.
Richtig: Eine gute(!) Offenstallhaltung ist für viele Pferde die ideale Haltungsform. Allerdings sind gute Barhufe auch in Boxenhaltung mit Weidegang möglich. Durch die Haltungsbedingungen können Einschränkungen gegeben sein, z.B. darf man nicht von jedem Pferd, das ausschließlich auf weichem Boden lebt, erwarten ohne Hufschutz auf Schotterwegen geritten werden zu können. In solchen Fällen setzt man wenn nötig eben Hufschutz ein. Für Training in der Reitbahn ist i.d.R. ein Hufschutz überflüssig. Boxenhaltung ohne oder mit nur stundenweise Auslauf im Sommer ist nicht pferdegerecht, die Hufe sind dabei aber wohl noch eines der kleineren Probleme.
Irrtum: Sportpferde müssen permanent beschlagen sein.
Richtig: Selbst unter dem besten Beschlag entwickeln sich Hufform- und Qualität negativ. Man hält Pferd und Hufe gesünder, wenn in Trainingspausen/außerhalb der Saison der Hufschutz abgenommen wird und der Huf regenerieren kann. Je höher die Anforderungen an das Pferd im Sport, desto wichtiger sind gesunde Hufe. Konkret: Ein Freizeitpferd, das 1 Stunde im Schritt geritten wird, mag dies auch mit schlechten Hufen noch passabel tun. Beim Pferd, das mehr belastet sind, werden dann jedoch häufig Grenzen erreicht (nicht haltende Beschläge, Lahmheiten). Je gesünder ein Huf, desto leichter, besser und haltbarer ist übrigens ein beliebiger Hufschutz anzubringen.
Gruß Tina
von mir auch ein paar:
Irrtum: Bei schlechtem Hufwachstum und schlechter Hufqualität muss das Pferd für den Rest seines Lebens permanent beschlagen werden, da Hufqualität -und Wachstum genetisch bedingt sind.
Richtig:
Schlechte Hufqualität und geringes Wachstum werden zum Großteil erst durch permanenten Beschlag verursacht. Je mehr ein Huf auf Dauer geschützt wird und je weniger Abrieb er erfährt, desto schlechter wird er. Je nach individueller (auch genetischer) Ausgangssituation des Pferdes ist dieser Effekt verschieden stark ausgeprägt. Faustregel: Je schlechter ein Huf, desto negativer entwickelt er sich unter permanentem Beschlag. Die Lösung besteht darin, den Huf am Barhuf zu sanieren. Beim richtigen Maß an Belastung (ggf. temporären Hufschutz zu Beginn der Umstellung einsetzen) und Bewegung wachsen die Hufe in normaler Geschwindigkeit und guter Qualität nach. Nach erfolgter Sanierung gehören Hufprobleme der Vergangenheit an. Wenn nötig kann das Pferd nun -ohne Zitterpartie für den Schmied oder hohe Kosten für Speziallösungen- auch wieder temporär beschlagen werden.
PS: Ernährungsmängel, Stoffwechselstörungen oder permanente Schädigungen der Lederhaut, die obige Symptome verursachen, sind selten.
Irrtum: Kunststoffhufschutz schadet durch "stoppen" dem Bewegungsapparat. Der Huf benötigt eine Gleitphase wie mit Eisenbeschlag auf Teer.
Richtig: Die mit Eisen zu beobachtende Gleitphase ist eine negative Eigenschaft dieser Beschläge. Offensichtlich ist die Sturz- und Verletzungsgefahr erhöht. Ein Barhuf gleitet auf normalen Untergründen nicht (siehe Hufabdrücke von nassen Hufen auf Teerweg). Kunststoffhufschutz wie bei Kunststoffbeschlägen oder Hufschuhen ähnelt in seinem Gleitverhalten dem Barhuf und ist in diesem Hinsicht daher vorteilhafter als ein Eisenbeschlag.
Irrtum: Hufrisse müssen mit Spezialbeschlag behandelt werden. Oft wachsen sie nie wieder geschlossen herunter.
Richtig: Hufrisse entstehen, wenn bei einer schlechten Hufform mechanische Spannungen entstehen. Behebt man die Ursache, wachsen die Risse heraus. Hierzu ist kein Beschlag nötig, sondern eher hinderlich. Ausnahmen sind lediglich seltene Fälle, in denen die Lederhaut durch eine Verletzung oder einen lange bestehenden Riss permanent geschädigt ist. Selbst in diesen Fällen kann aber i.d.R. eine Verbesserung erreicht werden.
Irrtum: Barhufgehen funktioniert nur im Offenstall mit verschiedenen Untergründen.
Richtig: Eine gute(!) Offenstallhaltung ist für viele Pferde die ideale Haltungsform. Allerdings sind gute Barhufe auch in Boxenhaltung mit Weidegang möglich. Durch die Haltungsbedingungen können Einschränkungen gegeben sein, z.B. darf man nicht von jedem Pferd, das ausschließlich auf weichem Boden lebt, erwarten ohne Hufschutz auf Schotterwegen geritten werden zu können. In solchen Fällen setzt man wenn nötig eben Hufschutz ein. Für Training in der Reitbahn ist i.d.R. ein Hufschutz überflüssig. Boxenhaltung ohne oder mit nur stundenweise Auslauf im Sommer ist nicht pferdegerecht, die Hufe sind dabei aber wohl noch eines der kleineren Probleme.
Irrtum: Sportpferde müssen permanent beschlagen sein.
Richtig: Selbst unter dem besten Beschlag entwickeln sich Hufform- und Qualität negativ. Man hält Pferd und Hufe gesünder, wenn in Trainingspausen/außerhalb der Saison der Hufschutz abgenommen wird und der Huf regenerieren kann. Je höher die Anforderungen an das Pferd im Sport, desto wichtiger sind gesunde Hufe. Konkret: Ein Freizeitpferd, das 1 Stunde im Schritt geritten wird, mag dies auch mit schlechten Hufen noch passabel tun. Beim Pferd, das mehr belastet sind, werden dann jedoch häufig Grenzen erreicht (nicht haltende Beschläge, Lahmheiten). Je gesünder ein Huf, desto leichter, besser und haltbarer ist übrigens ein beliebiger Hufschutz anzubringen.
Gruß Tina
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