ich würde gerne mal eure Meinung einholen zu den Vorderhufen meines Pferdes.
Seit ich ihn habe (2003) ist er eigentlich schon recht fühlig an den Vorderhufen, bedingt durch die flache Sohle. Seitdem haben wir so einiges durch: Hufschmied, anderer Hufschmied, ein Exkurs zur Huforthopäde(Biernat) - wo wir leider großes Pech hatten und an eine Schnitzerin geraten sind, die übrigens auch kurze Zeit später raus geflogen ist - komplette Sohle so ausgedünnt, dass ich sie mit dem Finger eindrücken konnte. Dann erstmal aufgrund arger Fühligkeit wieder lange Zeit vorne Eisen, dann neuer Barhuf Versuch mit NHC.
Damit sind wir dann etwa 3 Jahre sehr gut gefahren, bis die Bearbeiterin weg gezogen ist.
Fühlig war er in der Zeit zwar auch, aber bei weitem nicht so krass, wie vorher (allerdings habe ich da zB gemerkt, dass ihn auf den Boden reichende Eckstreben drücken, da lief er immer fühlig, sodass ich sie dann selbst immer leicht schwebend geschnitten habe, woraufhin er sofort besser lief).
Nachdem die Bearbeiterin weg war, habe ich den Bub hauptsächlich selbst nach ihrer Methode weiter bearbeitet, wie vorher auch schon zwischen den Intervallen. Sie kam alle paar Monate zum Korrigieren, fand aber nie wirklich etwas zu tun.
Was ich in all der Zeit aber nie in den Griff bekommen habe, waren die Wandverbeulungen. Wurden nicht schlimmer, aber auch nie besser.
Also sah ich mich nach anderen Methoden um und landete bei ABC Hoofcare, einem sektenähnlichen "Ableger" der Strasser-Ecke.
Dort wurde mir geraten, die Trachten weiter zurück zu nehmen, damit sie sich aufrichten können, und die Eckstreben stark zu kürzen (Stichwort 'bar pool' / 'bar smear'). Das habe ich etwa ein halbes Jahr gemacht, nicht so invasiv wie sie mir angeraten hatten, aber schon über meine Wohlfühlzone hinaus.
Das Ergebnis war, dass die Trachten tatsächlich sich aufrichteten und 'steiler' wurden und ich den Eindruck hatte, dass die Sohlenwölbung sich verbessert. Jedenfalls meine ich mich erinnern zu können, damals die Sohlentiefe an der Strahlspitze gemessen zu haben, und sie war knapp 1cm.
Leider kippte das dann irgendwann Richtung Zwanghuf - der Strahl wurde immer schmaler, die mittlere Furche tiefer. Ich bekam Panik, dass das so weiter geht und kehrte zur alten Technik züruck.
Jetzt bearbeite ich wieder ca. 1 Jahr lang wie früher - an NHC angelehnt mit Mustang Roll, aber mit Begradigung der verbogenen Wände von außen und Zurückschneiden der Eckstreben.
Leider scheinen die Hufe immer flacher zu werden und die Verbiegungen der Wände habe ich auch nicht im Griff. Gefühlt sind die Trachten zu lang und verbiegen, aber wenn ich die weiter kürze, wäre die Zehenachse nach hinten gebrochen. Die Zehe finde ich eigentlich ok, ist schnurgerade und nach der Anbringung einer Roll ist der Abrollpunkt m.E. ok.
Die Seitenwände versuche ich im unteren Drittel gerade zu feilen. Andere sagen aber, das dünnt diese viel zu sehr aus und sie verbiegen erst recht.
Jedenfalls ist die Strahlspitze auf den Fotos nur noch etwa 0,5cm tief

In der einzigen Zeit (ABC hoofcare), in der ich schon einmal gemessen hatte,habe ich halt auch arg an der Sohle rum geschnitzt - also kam die größere Tiefe vielleicht auch daher?
Habe schon dran gedacht, dass das Hufbein abgesenkt sein könnte, da ja immer mal von dieser schleichenden, chronischen Absenkung gesprochen wird.
Wir hatten zwar nie Probleme mit Hufrehe, aber der Bub neigt schon ein wenig zu den EMS-Fettpölsterchen auf der Kruppe, wenn er zuviel drauf hat. Er ist aktuell etwas zu dick, bekommt aber nur "Light" Müsli ohne Getreide, steht seit April im Offenstall, in dem die Weiden mit überständigem Heu täglich weiter gesteckt werden (also wirklich trockenes, hüfthohes Gras und auch nie viel weiter gesteckt).
Achja, weil ich inzwischen völlig verunsichert bin bzgl Hufbearbeitung, kommt jetzt jemand, der es gelernt hat
