Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

temporärer Hufschutz
Liese_Lotte
Beiträge: 138
Registriert: Di 26. Feb 2013, 13:06

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Liese_Lotte » So 3. Aug 2014, 06:14

Das noch als Nachtrag: ich bin schon relativ kräftig, ich kann das Pad nicht eindrücken, es ist wabbelig, aber sehr stabil, ich kann das nicht mal ein paar mm zusammendrücken. Das Comfortpad aus den RX kann ich eindrücken, und das Styrodur kann ich auch eindrücken. Eine Zehenverlängerung kann ich an den Pads auch nicht erkennen. Die Schuhe stehen vorne minimal über, aber das tun die meisten Krankenschuhe, oder? Jedenfalls alle, die ich kenne.
Wie auch immer, wenns drauf ankommt sollten die Pferde entscheiden womit sie am besten laufen können.
Ich habe die Schuhe schon ein paar mal verliehen, und bisher haben alle Pferde damit sehr gut laufen können. Es ist sehr schade, das die Schuhe hier in Deutschland so wenig bekannt sind. Liegt vielleicht am Preis- die Schuhe kosten schon 300 Euro, dazu kommen noch die Pads und der Versand... (naja, ein neues Pferd ist teurer ;) )

Martin
Beiträge: 2461
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Martin » So 3. Aug 2014, 09:37

Liese_Lotte hat geschrieben:Das noch als Nachtrag: ich bin schon relativ kräftig, ich kann das Pad nicht eindrücken, es ist wabbelig, aber sehr stabil, ich kann das nicht mal ein paar mm zusammendrücken. Das Comfortpad aus den RX kann ich eindrücken, und das Styrodur kann ich auch eindrücken. Eine Zehenverlängerung kann ich an den Pads auch nicht erkennen. Die Schuhe stehen vorne minimal über, aber das tun die meisten Krankenschuhe, oder? Jedenfalls alle, die ich kenne.
Wie auch immer, wenns drauf ankommt sollten die Pferde entscheiden womit sie am besten laufen können.
Ich habe die Schuhe schon ein paar mal verliehen, und bisher haben alle Pferde damit sehr gut laufen können. Es ist sehr schade, das die Schuhe hier in Deutschland so wenig bekannt sind. Liegt vielleicht am Preis- die Schuhe kosten schon 300 Euro, dazu kommen noch die Pads und der Versand... (naja, ein neues Pferd ist teurer ;) )
Wenn die Pferde damit schnell wieder laufen, ist das immernoch preiswerter als viele TA-Besuche plus viele Male Schmied(Hufpfleger).
Aber mal abgesehen vom Preis, war ich mit vielen Polsterungen und Konstruktionen nicht so sehr zufrieden, weder bei meinen eigenen noch bei denen von wirklich guten Hufschmieden und Hufpflegern. Wie Du schreibst, kollabieren die meisten Schäume irgendwann, meistens sehr schnell. Es sei denn, man macht sie sehr hoch, aber dann eiern die Pferde auf ihren Hufen rum. Knetpolster, Silikone, PU-Schäume brauchen meistens einen Beschlag/Bekleb als Unterkonstruktion und es ist oft auch ein Problem den richtigen Druck aufzubauen, sprich nicht zu wenig und nicht zu viel.

Deshalb kam ich auf die Idee mit den Gelen. Im medizinischen Humanbereich haben die einen großen Siegeszug angetreten und das hat seine Gründe.

Martin

Baliosa
Beiträge: 244
Registriert: Mi 30. Jul 2014, 15:20
Einzugsgebiet: Großraum Augsburg und Umgebung
Service: gewerbliche Hufbearbeitung, Barhufumstellung, Hufschuhberatung
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Baliosa » Mo 4. Aug 2014, 10:44

Da schaut man mal ein Wochenende lang nicht rein und in der Zwischenzeit werden 2 Seiten vollgeschrieben :clap:

Also ich habe die Schuhe letzte Woche auch gegoogelt und hatte mir die Pads angesehen. Mein erster Gedanke war auch sofort, oh oh heftige Zehenverlängerung.
Zumal die Schuhe ja an sich schon die Zehe ordentlich verlängern und auch keine Zehenrichtung haben.
Aber gut, wenn die Pferde die Schuhe mögen spricht es für sich.
Ich habe jetzt dank dem Tipp mit den Nylonstrümpfen und Babypuder seit 3 Tagen keine Scheuerstellen mehr mit den RX :dance:
also werde ich vorerst mal mit denen weitermachen. Danke nochmal für den Tipp!

Yvonne
Beiträge: 365
Registriert: Di 29. Jan 2013, 17:07
Einzugsgebiet: Göppingen/Stuttgart +/- 50km
Service: Barhufbearbeitung, Huftherapie gewerblich für Pferde, Esel und Ponys
Wohnort: Göppingen

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Yvonne » Di 5. Aug 2014, 14:03

diese Gel Einlagen kann man doch sicher auch in andere Schuhe machen oder?

Und mag mal jemand Bilder einstellen? :)

Liese_Lotte
Beiträge: 138
Registriert: Di 26. Feb 2013, 13:06

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Liese_Lotte » Mi 6. Aug 2014, 07:14

Ja, wahrscheinlich kann man die Einlagen auch in andere Schuhe legen. Die Softrideboots haben aber noch mehr Vorteile, als nur die Einlagen: sehr luftig, sehr einfach anzuziehen, und sie scheuern nicht so schnell.
Was für Bilder möchtest Du denn haben? Die Schuhe kann man auf den verlinkten Seiten ansehen.

Yvonne
Beiträge: 365
Registriert: Di 29. Jan 2013, 17:07
Einzugsgebiet: Göppingen/Stuttgart +/- 50km
Service: Barhufbearbeitung, Huftherapie gewerblich für Pferde, Esel und Ponys
Wohnort: Göppingen

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Yvonne » Mi 6. Aug 2014, 10:49

von den Einlagen damit mal mal einen Eindruck bekommt :)

Yvonne
Beiträge: 365
Registriert: Di 29. Jan 2013, 17:07
Einzugsgebiet: Göppingen/Stuttgart +/- 50km
Service: Barhufbearbeitung, Huftherapie gewerblich für Pferde, Esel und Ponys
Wohnort: Göppingen

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Yvonne » Mi 6. Aug 2014, 11:18

https://www.youtube.com/watch?v=Kax5RU63EMI

sehe ich das richtig, dass die Einlagen hinten höher sind als vorne an der Zehe?

kelte
Beiträge: 1276
Registriert: Mi 13. Mär 2013, 19:24
Einzugsgebiet: Wien, Nö
Service: individuelle Beurteilung und balancierte Bearbeitung, Umstellungen
Beklebe
Einzelschulung und Kurse
Hufschuhberatung
TENS, EMS
McMaster Eizählung
Wohnort: westlich von Wien

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von kelte » Mi 6. Aug 2014, 13:20

Servus!

Ein aufkeilen des Hufes in der Akutphase ist auch oft sehr gut, weil es den Zug der tiefen Beugesehne aufs Hufbein mindert und daher einer weiteren Rotation entgegen wirkt.
In der Akutphase mag dieser Schuh und seine Einlagen daher noch gut sein, aber sobald das Pferd wieder mit mehr Bewegung reagiert, fördert die enorme Zehenverlängerung, alleine schon vom vorderen "Aufzug" der Einlagen, aber auch vom Schuh selbst, eine ganz schlechte Gangmechanik. Kann das Standbein wegen dieser überlangen Zehe nicht ordentlich abrollen (künstliche Vorverlegung des Abrollpunktes), dann kann das Schwungbein nicht weit genug vor schwingen. Dadurch entsteht eine Schrittverkürzung, die wiederum eine Zehenlandung provoziert. Und wie ungesund so eine dauernde Zehenlandung ist, sollte ja mittlerweile bekannt sein.

Grüße

Gavano
Beiträge: 213
Registriert: Mo 30. Sep 2013, 07:16

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Gavano » Mo 27. Okt 2014, 11:05

fördert die enorme Zehenverlängerung, alleine schon vom vorderen "Aufzug" der Einlagen, aber auch vom Schuh selbst, eine ganz schlechte Gangmechanik
Aber welcher Schuh ist denn dann gut bei Rehe- also erleichtert dem Pferd das Laufen, ist 24/7 tragbar und fördert auch noch eine gewünschte Gangmechanik?

Baliosa
Beiträge: 244
Registriert: Mi 30. Jul 2014, 15:20
Einzugsgebiet: Großraum Augsburg und Umgebung
Service: gewerbliche Hufbearbeitung, Barhufumstellung, Hufschuhberatung
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Welche Hufschuhe bei Hufrehe?

Beitrag von Baliosa » Mi 29. Okt 2014, 13:22

Tja zu dieser Frage würde mich auch mal eine " hufschuherfahrene Expertenmeinung " interessieren!

Ich persönlich lasse mein Rehepferd immernoch mit Easyboots laufen. Und zwar habe ich die RX Krankenschuhe und die Backcountry Glove.
Bei den RX kann ich eine bessere Polsterung erziehlen, da sie insgesamt viel Weicher sind und auch mehr Polstereinlagen zulassen.
Das geht aber leider auf Kosten des Abrollpunktes, da sie schon deutlich die Zehe verlängern.
Bei den Glove Backcountry habe ich einen schönen Abrollpunkt, dafür weniger Polsterung. Der Schuh ist ansich schon härter da es sich um eine Glove Schale handelt, und er lässt weniger Polstermaterial zu, da es sonst zu eng wird und leichter verloren wird.

Ich handhabe das ganze Momentan so, dass mein Pferd im Offenstall vermehrt den RX mit Polster trägt. Und beim "arbeiten" den Glove mit Polster. Im Offenstall sehe ich mein PFerd kaum stolpern. Bei der arbeit geht der RX garnicht, da wird viel gestolpert durch die zu lange Zehe. Optimal ist das also auch noch nicht.

Mein nächster Versuch wird der Equine Fusion Ultimate sein. Angeblich soll der im Gegensatz zu den Vorgängermodellen Ultra und Performance deutlich weniger zehenverlängerd sein, durch dieses Band vorne, welches man hochzieht und dann erst zuklettet. Das Band zieht angeblich die Zehe des Schuhs hoch/bzw. enger an den Pferdehuf ran.
Es ist kein Hartschalenschuh, und lässt auch dickere Polstervariationen zu.
Könnte also der perfekte Mittelweg, aus weich und wenig Zehenverlängrung sein.
Mir fehlt da aber noch die Praxiserfahrung.

Antworten