Hufknorpelverknöcherung HKV
- bine_mn
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
Hi.
Mein Pony, Wallach, 17 Jahre alt, Dt. Reitpony:
Tja, die Dinger sind eindeutig erkennbar und die Huffehlstellung auch.
Die Haltungsbedingungen waren:
0-10: Nachts Box, tagsüber Weide/Paddock in NRW.
10-17: Offenstallhaltung mit Weide, Sandpaddock, gepflasterte Fressbereiche in Niedersachsen.
Das Reitpensum war nie doll, da ich 2 Ponys habe und zeitlich tageweise aufteile. Normales Freizeitreiten. Keine langen Ritte.
Anhand von Fohlenfotos habe ich hier im Forum schonmal rekonstruiert, dass die Fehlstellung (Innenseiten stark mehrbelastet) schon im Babyalter vorhanden war. Es wurde dann in seinem gesamten Leben nicht geschafft, das zu korrigieren (trotz etlicher versch. Hufbearbeiter von versch. Richtungen).
Ich habe auch alte RöBis (10 Jahre alt) und da waren die HKV auch schon ausgeprägt, aber natürlich nicht so stark wie jetzt.
Da er beidseitige HKV hat, geht/ging er nie lahm, allerdings schon lange Zeit sehr ungern auf Hartböden bzw. drosselt er da das Thema enorm und schleicht nur noch. Wechselt man auf einen weichen Randstreifen, beschleunigt er sofort sein Tempo.
Aktuell wird er nur noch sporadisch mal ein bischen geritten bzw. läuft als Handpferd auf kleinen Ausritten oder wir gehen spazieren.
Mein anderes Pony ist 26. Im Prinzip sind beide nahezu in Rente.
Gruß Sabine
Mein Pony, Wallach, 17 Jahre alt, Dt. Reitpony:
Tja, die Dinger sind eindeutig erkennbar und die Huffehlstellung auch.
Die Haltungsbedingungen waren:
0-10: Nachts Box, tagsüber Weide/Paddock in NRW.
10-17: Offenstallhaltung mit Weide, Sandpaddock, gepflasterte Fressbereiche in Niedersachsen.
Das Reitpensum war nie doll, da ich 2 Ponys habe und zeitlich tageweise aufteile. Normales Freizeitreiten. Keine langen Ritte.
Anhand von Fohlenfotos habe ich hier im Forum schonmal rekonstruiert, dass die Fehlstellung (Innenseiten stark mehrbelastet) schon im Babyalter vorhanden war. Es wurde dann in seinem gesamten Leben nicht geschafft, das zu korrigieren (trotz etlicher versch. Hufbearbeiter von versch. Richtungen).
Ich habe auch alte RöBis (10 Jahre alt) und da waren die HKV auch schon ausgeprägt, aber natürlich nicht so stark wie jetzt.
Da er beidseitige HKV hat, geht/ging er nie lahm, allerdings schon lange Zeit sehr ungern auf Hartböden bzw. drosselt er da das Thema enorm und schleicht nur noch. Wechselt man auf einen weichen Randstreifen, beschleunigt er sofort sein Tempo.
Aktuell wird er nur noch sporadisch mal ein bischen geritten bzw. läuft als Handpferd auf kleinen Ausritten oder wir gehen spazieren.
Mein anderes Pony ist 26. Im Prinzip sind beide nahezu in Rente.
Gruß Sabine
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
Ich habe jetzt mal gesucht - und der einzige fossile Nachweis von HKV scheint dieser hier zu sein:
http://www.academia.edu/386947/Sidebone ... ssil_horse
Angesichts der guten Fossilienlage bei Equiden stützt das die Annahme, daß HKV normalerweise schlicht nicht vorkam und wenn doch, dann tatsächlich als Folge von Traumata. Die meisten am Huf massiv verletzten Pferde werden sicher schon vor Ausheilen der Verletzung irgendeinem Wolf zum Opfer gefallen sein. "Wilde" Pferde werden heute i. d. R. in Gebiete abgedrängt, die sie sich nicht selber aussuchen würden, weil unpassendes Gelände, nicht genug Futter, nur wenige Wasserstellen... Die Wahrscheinlichkeit, pathologische Veränderungen zu erleiden ist also höher - bei gleichzeitig gesunkenem Prädationsdruck, weil in den meisten Gebieten dieser Welt die großen Räuber (durch Abschuß und ebenfalls Verdrängung) weitaus weniger häufig sind als noch vor ein paar hundert, geschweige denn tausend Jahren. In Australien haben die Pferde gar keine Feinde außer Menschen, Trockenheit und Feuer...
Ergo: ich glaube z. Z. nicht, daß das ein Anpassungsmechanismus ist, der "so sein muß". Aber ich würd' mich über Gegenargumente freuen, vielleicht kommt ja bei einer Diskussion für uns alle ein Erkenntnisgewinn raus.
Nachtrag: wäre ja auch mal interessant, ob es HKV bei wildlebenden Zebras
- in ihrem angestammten Habitat
- unter künstlichen Bedingungen (Zoo, verdrängte Populationen in unpassenden Gegenden)
gibt. Weiß da jemand was? Gibt's da überhaupt was?
http://www.academia.edu/386947/Sidebone ... ssil_horse
Angesichts der guten Fossilienlage bei Equiden stützt das die Annahme, daß HKV normalerweise schlicht nicht vorkam und wenn doch, dann tatsächlich als Folge von Traumata. Die meisten am Huf massiv verletzten Pferde werden sicher schon vor Ausheilen der Verletzung irgendeinem Wolf zum Opfer gefallen sein. "Wilde" Pferde werden heute i. d. R. in Gebiete abgedrängt, die sie sich nicht selber aussuchen würden, weil unpassendes Gelände, nicht genug Futter, nur wenige Wasserstellen... Die Wahrscheinlichkeit, pathologische Veränderungen zu erleiden ist also höher - bei gleichzeitig gesunkenem Prädationsdruck, weil in den meisten Gebieten dieser Welt die großen Räuber (durch Abschuß und ebenfalls Verdrängung) weitaus weniger häufig sind als noch vor ein paar hundert, geschweige denn tausend Jahren. In Australien haben die Pferde gar keine Feinde außer Menschen, Trockenheit und Feuer...
Ergo: ich glaube z. Z. nicht, daß das ein Anpassungsmechanismus ist, der "so sein muß". Aber ich würd' mich über Gegenargumente freuen, vielleicht kommt ja bei einer Diskussion für uns alle ein Erkenntnisgewinn raus.
Nachtrag: wäre ja auch mal interessant, ob es HKV bei wildlebenden Zebras
- in ihrem angestammten Habitat
- unter künstlichen Bedingungen (Zoo, verdrängte Populationen in unpassenden Gegenden)
gibt. Weiß da jemand was? Gibt's da überhaupt was?
- Mascha
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- Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
- IG-Profil: http://ighif.keinhorn.de/de/mitglieder/mascha/
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- Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich
Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
Man könnte noch spekulieren, dass zum Beispiel die Brumbies, die keine HKV entwickeln vielleicht noch kürzer leben als die, die HKV entwickeln. Wenn das so ist, dann wäre es ja in der Tat eine Anpassung und ein Vorteil von HKV.Evolution hat geschrieben:Ergo: ich glaube z. Z. nicht, daß das ein Anpassungsmechanismus ist, der "so sein muß". Aber ich würd' mich über Gegenargumente freuen, vielleicht kommt ja bei einer Diskussion für uns alle ein Erkenntnisgewinn raus.
Also nach dem Motto ein Pferd lebt auf weichem Boden 20 Jahre, auf hartem Boden lebt es mit HKV 15 Jahre und ohne HKV 10 Jahre.
Ich glaube das zwar nicht, aber wenn man ausschließen will, dass HKV eine Anpassung ist, die unter bestimmten Bedingungen von Vorteil ist, dann müsste man das in Erwägung ziehen und untersuchen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.
- Pferdefreund
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
bine_mn hat geschrieben:Hi.
Das sind interessante Roebis! Was mir an den Roebis auffaellt ist dass das Hufbein diese tiefen Einschnuerungen hat, wo die Eckstreben sind. Das Hufbein ist ein "M" sozusagen. Kann es sein dass dieses Pferd nicht nur eine Fehlstellung hatte (wenn ich mich an die Fohlenbilder recht erinnere stehen so alle Fohlen), sondern so massiv hohe Eckstreben, die das Hufbein von innen demineralisiert haben? Dann, sekundaer, um dem Huf irgendeine Stabilitaet zu geben kamen die HKVs dazu?
Ich werde die HKV meiner Stute demnaechst auch mal vorstellen. Muss noch ein paar Bilder dazu machen. Aber mein Eindruck ist dass es eine "Kompensation" ist, wenn ein Pferd diese entwickelt, also schon eine Anpassung, aber eine, die eine schlechte Situation stabilisiert.
- bine_mn
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
Hi.
Wie sehen denn "hohe Eckstreben" aus?
Also solange ich mich huftechnisch zurückerinnere (ca. 10 Jahre), wurden die Eckstreben ganz normal sehr regelmäßig gestutzt.
Die äußeren Eckstreben (Hufaußenseiten) sind flach/schräger, weil diese Hufhälften flacher sind. Innen sind sie extrem steil.
Gruß Sabine
Wie sehen denn "hohe Eckstreben" aus?
Also solange ich mich huftechnisch zurückerinnere (ca. 10 Jahre), wurden die Eckstreben ganz normal sehr regelmäßig gestutzt.
Die äußeren Eckstreben (Hufaußenseiten) sind flach/schräger, weil diese Hufhälften flacher sind. Innen sind sie extrem steil.
Gruß Sabine
- Pferdefreund
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
sowas in der Art:

??

??
- Pferdefreund
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Re: Hufknorpelverknöcherung HKV
wenn man sich dieses Roebi anschaut dann muesste die medial Eckstrebe fast das Kronbein beruehren:

Vielleicht lese ich das Roebi auch falsch! Ich bin da kein Experte!
Vielleicht lese ich das Roebi auch falsch! Ich bin da kein Experte!