Deklarationsliste Mineralfutter
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Deklarationsliste Mineralfutter
ich hab schon wieder so eine komische frage.
bei manchen mineralfutterdeklarationen
meist steht da ja, analytische Bestandteile:
3% Calcium, 1,5 % phosphor, 3% magnesium, ........ 3% methionin, 6% lysin, 2% threonin
dann
Zusatzstoffe je kg
...zink
...kupfer
vitamine usw.
und dann wieder
70.803 mg L-lysin
19.101 mg L-threonin
33.441 mg DL Methionin
so. meine frage: sind die oben angegebenen % von methionin, lysin und threonin nun die unten angeführten mg ODER rechnet man beide werte zusammen.
wenn ich 3,5% methionin nehme, dann sind das ja 35.000 mg im kg - und nicht 33.441
bei manchen mineralfutterdeklarationen
meist steht da ja, analytische Bestandteile:
3% Calcium, 1,5 % phosphor, 3% magnesium, ........ 3% methionin, 6% lysin, 2% threonin
dann
Zusatzstoffe je kg
...zink
...kupfer
vitamine usw.
und dann wieder
70.803 mg L-lysin
19.101 mg L-threonin
33.441 mg DL Methionin
so. meine frage: sind die oben angegebenen % von methionin, lysin und threonin nun die unten angeführten mg ODER rechnet man beide werte zusammen.
wenn ich 3,5% methionin nehme, dann sind das ja 35.000 mg im kg - und nicht 33.441
- Kathy71
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
Ich glaube, die Prozent-Angabe ist einfach gerundet. Kann das sein?
Aber zum gleichen Thema mal eine andere Frage: Im Zusammenhang mit einer Rehe und der Frage, welches MiFu man nach dem akuten Zustand geben sollte, habe ich neulich mal das Atcom Rehe Vital empfohlen (weil das getreidefrei und ohne Zucker/Melasse/Apfeltrester/etc. ist). Daraufhin kam der Kommentar, dass "ALLES was bei einem Produkt unter "Zusatzstoffe:" deklariert ist, ist NICHT natürlich (auch "organisch gebunden" kommt so in der Natur nicht vor) und belastet den Stoffwechsel insbesondere im Krankheitsfall zusätzlich."
Hat hier jemand Erfahrung oder besser noch Wissen? Stimmt die Behauptung, dass der Stoffwechsel belastet wird und wenn ja, in welchem Ausmaß? Und welches MiFu kann man dann noch füttern???
Aber zum gleichen Thema mal eine andere Frage: Im Zusammenhang mit einer Rehe und der Frage, welches MiFu man nach dem akuten Zustand geben sollte, habe ich neulich mal das Atcom Rehe Vital empfohlen (weil das getreidefrei und ohne Zucker/Melasse/Apfeltrester/etc. ist). Daraufhin kam der Kommentar, dass "ALLES was bei einem Produkt unter "Zusatzstoffe:" deklariert ist, ist NICHT natürlich (auch "organisch gebunden" kommt so in der Natur nicht vor) und belastet den Stoffwechsel insbesondere im Krankheitsfall zusätzlich."
Hat hier jemand Erfahrung oder besser noch Wissen? Stimmt die Behauptung, dass der Stoffwechsel belastet wird und wenn ja, in welchem Ausmaß? Und welches MiFu kann man dann noch füttern???
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
zum thema organisch oder anorganisch kann ich nur sagen, dass in der natur beides vor kommt und alleine dieser zusatz nix über die "natürlichkeit" (was auch immer darunter verstanden wird) aussagt.
es kommen in der natur sowohl citrate als auch fumarate oder chelate (als verbindungen) vor, ebenso wie oxide und sulfate.........
ich bevorzuge es, wenn z.b. zink als chelat und oxid im minfu zu finden ist, weil der körper nämlich beide varianten braucht.
es kommen in der natur sowohl citrate als auch fumarate oder chelate (als verbindungen) vor, ebenso wie oxide und sulfate.........
ich bevorzuge es, wenn z.b. zink als chelat und oxid im minfu zu finden ist, weil der körper nämlich beide varianten braucht.
- mochuisle
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
Die Werte kommen folgendermaßen zustande:
Die Zusatzstoffe sind das, was dem Futter an Nährstoffen zusätzlich zu den Inhalsstoffen aus der Zusammensetzung zugesetzt wird. Das sind in deinem Beispiel unter anderem 33.441 mg DL Methionin. Im Futter ist am Ende aber nicht nur das zugesetzte DL-Methionin sondern auch das z.B. aus den verwendeten Trägerstoffen. Die Analyswerte ergeben sich aus der Analyse des fertigen Futters, also ist der Analysewerte von einem Stoff X = Gehalt von X in den Trägerstoffen + X als Zusatzstoff + Zusatzstoffe, deren Verbindungen X gegebenenfalls ebenfalls enthalten.
Ohne Zusatzstoffe ist es nicht möglich ein konzentriertes Futtermittel wie ein rationsausgeleichendes Mineralfutter herzustellen. Dann kann man sich das Prinzip Mineralfutter also gleich sparen, wenn man keine Zusatzstoffe füttern will. Damit muss man aber auch in Kauf nehmen, dass das Pferd mit bestimmten Nährstoffen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand nach nicht ausreichend versorgt wird. Wer mit "Natürlichkeit" und "belastet den Stoffwechsel" um sich wirft, ist in meinen Augen jetzt aber niemand, der sich damit dafür qualifiziert, jemandem in Sachen Fütterung Ratschläge zu erteilen. Nur weil Unterversorgung natürlich ist, ist sie nicht der Schlüssel zu einem langen Leben. Denn die Natur kommt auch mit einer Mangelernährung aus, solange ihre Schäden den Organismus erst dann krank machen, wenn er sich bereits fortgepflanzt hat.
Im akuten Reheschub würde ich erstmal alle Zusatzfutter inklusive Mineralfutter weglassen und auf eine abgewogene Heu-Stroh-Ration setzen. Wenn der überwunden ist, spricht aber nichts gegen ein gut gewähltes Basismineral für die Stallhaltung ohne Wiese zum Ausgleich der Heu-Stroh-Ration. Im Gegenteil Bei Unsicherheiten würde ich mich, was die Rationsgestaltung und Produktwahl angeht einfach an eine tierärztliche Fakultät wenden, die eine markenunabhängige Ernährungsberatung anbietet.
Die Zusatzstoffe sind das, was dem Futter an Nährstoffen zusätzlich zu den Inhalsstoffen aus der Zusammensetzung zugesetzt wird. Das sind in deinem Beispiel unter anderem 33.441 mg DL Methionin. Im Futter ist am Ende aber nicht nur das zugesetzte DL-Methionin sondern auch das z.B. aus den verwendeten Trägerstoffen. Die Analyswerte ergeben sich aus der Analyse des fertigen Futters, also ist der Analysewerte von einem Stoff X = Gehalt von X in den Trägerstoffen + X als Zusatzstoff + Zusatzstoffe, deren Verbindungen X gegebenenfalls ebenfalls enthalten.
Ohne Zusatzstoffe ist es nicht möglich ein konzentriertes Futtermittel wie ein rationsausgeleichendes Mineralfutter herzustellen. Dann kann man sich das Prinzip Mineralfutter also gleich sparen, wenn man keine Zusatzstoffe füttern will. Damit muss man aber auch in Kauf nehmen, dass das Pferd mit bestimmten Nährstoffen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand nach nicht ausreichend versorgt wird. Wer mit "Natürlichkeit" und "belastet den Stoffwechsel" um sich wirft, ist in meinen Augen jetzt aber niemand, der sich damit dafür qualifiziert, jemandem in Sachen Fütterung Ratschläge zu erteilen. Nur weil Unterversorgung natürlich ist, ist sie nicht der Schlüssel zu einem langen Leben. Denn die Natur kommt auch mit einer Mangelernährung aus, solange ihre Schäden den Organismus erst dann krank machen, wenn er sich bereits fortgepflanzt hat.
Im akuten Reheschub würde ich erstmal alle Zusatzfutter inklusive Mineralfutter weglassen und auf eine abgewogene Heu-Stroh-Ration setzen. Wenn der überwunden ist, spricht aber nichts gegen ein gut gewähltes Basismineral für die Stallhaltung ohne Wiese zum Ausgleich der Heu-Stroh-Ration. Im Gegenteil Bei Unsicherheiten würde ich mich, was die Rationsgestaltung und Produktwahl angeht einfach an eine tierärztliche Fakultät wenden, die eine markenunabhängige Ernährungsberatung anbietet.
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
vielen herzlichen dank
- greenorest
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
Hallo,
die häufige Empfehlung, im Falle einer akute Rehe wirklich NICHTS außer Heu zu füttern (also auch kein Mineralfutter) dient der Risikominimierung.
Der Körper hat für Minerale und Vitamine Speichermöglichkeiten. Eine begrenzte Zeit im akuten Schub ohne Mineralfutter bringt daher kein nennenswertes Risiko einer Mangelversorgung. Auf der anderen Seite vermeidet man das Risiko, dass das Pferd irgendwie auf das Mineralfutter oder darin enthaltene Füllstoffe negativ reagiert. Selbst wenn das Risiko für Probleme durch das MF nicht besonders groß sein sollte, kann man hier auf der sicheren Seite bleiben.
Gruß Tina
die häufige Empfehlung, im Falle einer akute Rehe wirklich NICHTS außer Heu zu füttern (also auch kein Mineralfutter) dient der Risikominimierung.
Der Körper hat für Minerale und Vitamine Speichermöglichkeiten. Eine begrenzte Zeit im akuten Schub ohne Mineralfutter bringt daher kein nennenswertes Risiko einer Mangelversorgung. Auf der anderen Seite vermeidet man das Risiko, dass das Pferd irgendwie auf das Mineralfutter oder darin enthaltene Füllstoffe negativ reagiert. Selbst wenn das Risiko für Probleme durch das MF nicht besonders groß sein sollte, kann man hier auf der sicheren Seite bleiben.
Gruß Tina
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *
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Re: Deklarationsliste Mineralfutter
Toll geschrieben!Ohne Zusatzstoffe ist es nicht möglich ein konzentriertes Futtermittel wie ein rationsausgeleichendes Mineralfutter herzustellen. Dann kann man sich das Prinzip Mineralfutter also gleich sparen, wenn man keine Zusatzstoffe füttern will. Damit muss man aber auch in Kauf nehmen, dass das Pferd mit bestimmten Nährstoffen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand nach nicht ausreichend versorgt wird. Wer mit "Natürlichkeit" und "belastet den Stoffwechsel" um sich wirft, ist in meinen Augen jetzt aber niemand, der sich damit dafür qualifiziert, jemandem in Sachen Fütterung Ratschläge zu erteilen. Nur weil Unterversorgung natürlich ist, ist sie nicht der Schlüssel zu einem langen Leben. Denn die Natur kommt auch mit einer Mangelernährung aus, solange ihre Schäden den Organismus erst dann krank machen, wenn er sich bereits fortgepflanzt hat.