Wir haben auch so Rollraufen, allerdings 15 Fressplätze und 7 Pferde. Die Fressplätze sind schon extrem eng, dass an jedem ein Pferd steht ohne Rauferei ist tatsächlich fast unmöglich (zum Glück sieht das unsere Stallbetreiberin genauso).
Bei uns geht die Raufe zu jeder vollen Stunde 20 Minuten auf. Also 20 Minuten offen, 40 Minuten zu. (Zu gewissen Zeiten bleibt die Raufe zur vollen Stunde auch zu - ich glaub 3x am Tag).
Mit diesem Verhältnis von PFerdeanzahl und Fressplatzanzahl geht es eigentlich ganz gut. Ich habe beobachtet, dass meiner - wenn er einen klugen Tag hat
- einfach höflich wartet, bis die Ranghohen ihren Platz eingenommen haben, dann sucht er sich ein freies Plätzchen und kann dort in Ruhe fressen. WEnn er einen unklugen Tag hat, versucht er die Ranghohen zu überholen, ja die weisen ihn dann schon in seine Schranken, aber nicht schlimm, wie ich finde. Wir haben aber zusätzlich noch einen immer offenen STrohfressplatz und einen Einzelheudosierer, da könnte er also ausweichen, wenn er gar kein Plätzchen findet.
Wenn die Raufe zugeht, geht es immer absolut friedlich zu. Die nicht ganz so gierigen drehen sich einfach um und gehen trinken, sobald die Raufe anfängt hochzufahren. Die giereigen wie meiner recken den Hals so lang es geht, um noch das letzte Heuhälmchen zu ergattern. Und meiner legt sich manchmal Vorräte an, rupt Heu raus und macht ein Häufchen vor sich auf dem Boden, damit er noch was hat, wenn schon zu ist (naja, ist wohl Zufall, trotzdem beobachte ich das regelmäßig.
Die Pferde müssen die Raufe aber auch erst kennenlernen, anfangs war meiner einfach furchtbar ungeduldig, das Ding schob ihm viel zu langsam nach unten, da hatte er schon STress ("da unten ist Futter aber ich kann nicht hin!!!" ). Jetzt wartet er geduldig, weiß genau, wann der Hals lang genug ist, dass es Sinn macht ihn reinzustekcne, und versucht auch nicht mehr, die Raufe nach unten zu drücken.
Aber ist nicht eigentlich ein Credo von Hit, dass
mindestens ein Fressplatz mehr da sein muss als Pferde? Das ist ja schon eine sehr optimistische Richtlinie, aber 16 Pferde an 16 Plätze widerspricht dem ja dann noch dazu.
Grundsätzlich aber finde ich, wenn der derzeitige Stall passt und nur das Manko des unbelehrbaren Nachbarn besteht, dass ich eher dort ansetzen würde. Vom Maulkorb befreien verstehe ich ja sogar noch irgendwie, aber das ungesunde Zeug ins Pferd stopfen ist eine Unverschämtheit. Derjenige meint es sicher einfach nur gut (und hält euch für Tierquäler), vielleicht kann man mal dort, wo er den Maulkorb zurücklässt, irgendwelche Infos/abschreckende Bilder (fotographiert doch mal die Durchfallhaufen und einen "normalen" oder so)/Tierarztrechnung hinhängen. Warum ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, Wache zu halten? Das muss doch wer aus der Umgebung sein, wenn es regelmäßig passiert? Wildkamera?