Heute ist mir eingefallen, was Euch bei Barbies Laufbild stört.
Barbie schaufelt (bügelt) vorne im Trab stark, d.h. sie schwingt das Bein nicht gerade nach vorne, sondern holt quasi seitlich aus. Nach dem Abfußen dreht das Bein nach außen, vor dem Auffußen ist es wieder unter dem Körper. Nach meiner Recherche kommt der Bewegungsablauf aus der Schulter, ist teilweise rassebedingt angeboren bzw. die Pferde haben eine Veranlagung dazu (vor allem Pferde mit hoher Knieaktion, da ist es teilweise sogar erwünscht). Barbie schaufelt schon immer, ich vermute, daß dadurch meine geklebten Beschläge letztes Jahr nie lange hielten - Barbie hat sie sich vom Huf gedreht.
Soweit ich das eruieren konnte, wird das Schaufeln durch gute Hufe weniger, bis Barbie solche hat, dauert es noch einige Zeit. Gymnastizieren soll auch helfen, die natürliche Schiefe scheint auch eine Rolle zu spielen.
Barbie habe ich ja erst mit 11 Jahren 2009 kurz angeritten, im Frühjahr 2010 wurde sie krank und stand dadurch fast 3 Jahre. Ende 2012 fing ich an, sie ins Gelände zu reiten, die natürliche Schiefe machte sich anfangs stark im Galopp bemerkbar. Sobald es etwas anstrengend wurde, driftete sie im Galopp nach links weg. Ich zwang sie, geradeaus zu galoppieren, durch das Training wurde das sehr schnell besser. Ab Mai 2013 kamen wieder Abszesse, sie stand bis ca. Ende Nov. 2013. Da meine RB für meinen Wallach krankheitsbedingt ausfiel, fielen gemeinsame Ausritte letzten Winter aus. Ich habe öfters Bodenarbeit mit Barbie gemacht zwecks Beschäftigung, sie kaum geritten.
Hier wurde mir ja mal empfohlen, Barbie länger stehen zu lassen, damit sich ihre Hufe erholen können - diesen Ratschlag habe ich beherzigt. Ihre Hufe sind auf einem guten Weg, aber in meinen Augen braucht es noch ein 1/2 Jahr, bis die wirklich belastbar sind. Nun ist Barbie 17 Jahre alt, das Schaufeln geht wohl ziemlich auf die Gelenke. Da Barbie ihr Leben lang quasi nie was gearbeitet hat, dürften sich die Schäden dadurch bisher in Grenzen halten.
Ohne Bewegung durch mich und Heu ad lib von Dez. 2013 bis jetzt ist sie glücklicherweise nicht fett geworden, der Stoffwechsel funktioniert. Ich werde sie nun hin und wieder als Reiter bewegen, gymnastizieren auf dem Platz und alleine ausreiten. Barbie ist halt ständig am Gas, ich glaube nicht, daß ihr was weh tut -wenn sie Schmerzen hat, zeigt sie das deutlich.
Heike4 hat geschrieben:Meine Pferde kommen zwischen 16 und 18 Uhr vom Gras, erhalten dann ein wenig Heu, was sie auch gerne nehmen und erhalten, bis sie morgens um 6 Uhr dann aufs Gras gehen, noch zwei Heumahlzeiten, die durch automatisch sich öffnende Tore zugänglich werden... sie gehen also nicht hungrig aufs Gras.
Mit meinem Ekzemer ginge das gar nicht (IIRC haben wir acht Ekzemer in der Herde, die meisten sind Isländer), er steht tagsüber lieber im Unterstand und nachts auf der Weide. Ich denke, auch die Pferde ohne Ekzem bleiben tagsüber lieber im kühlen und fast insektenfreien Unterstand. Für Rehepferde wie meine Barbie halte ich den nächtlichen Weidegang (bei uns von 23.00 bis 6.00 Uhr) auch für besser, weil dann nicht so viel Fruktan im Gras ist. Wenn Du die die Heufütterung so super regulieren kannst mit Deinen automatischen Toren, wieso tragen Deine Pferde dann 24/7 eine Fressbremse? Das soll kein Angriff sein, ich kapiere es nur nicht. Soweit ich das verstanden habe, hast Du Heunetze und die Pferde kommen zeitlich begrenzt aufs Gras?
Sturkopf hat geschrieben:Sani, dein Pferd steht auf dem einen Foto sehr, ähm ja, ungeschlossen. Die Hinterbeine stehen Gott weiss wo.
Meine Güte, ich werde mal ein Foto machen, wenn sie hinten auch gut steht. Barbie hampelt am Putzplatz immer noch ständig rum, wenn ich sie kurz anbrinde, bearbeitet sie den Strick, um den Knoten zu lösen. Binde ich sie lang an, wedelt sie ständig rum. Komisch, Barbie ist Eurer Meinung ja "kreuzlahm", warum kann sie dann nicht still stehen? Eigentlich müßte sie doch glücklich sein, wenn sie sich mal nicht bewegen muß, oder?
Zum anderen weissen dir doch die Hufe schon mehr wie deutlich, wo ihr was wehtut. Der breitere Huf ist der überlastete.

Auf deinen Videos ist deutlich zu erkennen, das Barbie NICHT klar läuft, selbst im Schritt. Es gilt jetzt mal sauber abzuklären, WAS die Ursache ist.
Meinst Du nicht, daß die Ursache die hohlen Wände rv sind?
Die dauernden Abzesse, die chron. Hufrehe oder viell. sogar eine Arthrose. Oder sogar eine Mischung aus allem. Das Barbie so "gut" läuft, hat wohl mit der Schmerzgewöhnung zu tun. Für sie sind die Schmerzen schon normal und daher läuft sie. Werden die Schmerzen stärker, zeigt sie es. Dennoch sollte es kein Dauerzustand sein.
Als ich Barbie 2009 anritt, ging sie keinen Meter auf Asphalt mit mir im Sattel. Als wir zu viert auf einer Wiese galoppierten und wir an einen querenden Schotterweg kamen, machte Barbie aus vollem Galopp ne Vollbremsung, ich flog ab. Der Hafi hinter mir mußte auch bremsen, dessen Reiterin flog Barbie auf den Hintern. Daß Barbie damals schon Hufprobleme hatte, habe ich nicht erkannt, erst als sie 2010 krank wurde. Was ich sagen will: Barbie zeigt immer sehr deutlich, wie es ihr geht. Als sie vermutlich Rehe bzw. Abszesse hatte, fand die Hufbearbeitung im Offenstall statt, weil Barbie sich geweigert hat, den zu verlassen. Es kam auch ein mal vor, daß ich mit ihr ins Gelände gehen wollte, sie blieb stehen, als wir das Stallgelände verlassen wollten. Also zurück geführt - wenn Barbie mir sagt, sie will nicht, akzeptiere ich das natürlich.
Barbie kann unheimlich viele Schmerzen wegstecken, sie ist ein enorm harter Knochen - sonst wäre sie schon lange tot. Schmerzen hat sie keine, sie würde sich sonst nicht so aufführen. Wenn ich demnächst mit ihr ins Gelände gehe, mache ich keinen Hufschutz vorne drauf, damit sie mir unter dem Arsch nicht davon rennt, ständig traben will. Na ja, 2 Monate ohne Gelände, ich verstehe ja, daß sie dann Gas geben will, aber ihre Hufe geben das nicht her.
Sani
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen