Negativer Palmarwinkel

Bearbeitungstechniken
Antworten
Benutzeravatar
Lesley
Administrator
Beiträge: 2935
Registriert: Mi 27. Jul 2011, 01:35
Einzugsgebiet: PLZ 10-17
Service: gewerblich: Hufbearbeitung, F-Balance, Hufschuhe, Kleben, angeh. THPin, Energiearbeit
Wohnort: bei Berlin
Kontaktdaten:

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Lesley » Do 8. Aug 2013, 19:16

:clap: :clap: :clap:
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

Benutzeravatar
SilentDee
Beiträge: 2069
Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar -
Kontaktdaten:

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von SilentDee » So 11. Aug 2013, 23:01

Ja, das zeigen Pfrde oft deutlich. :lol:

Meine Kundin hat sich mal bei mir beschwert, dass sie plötzlich gefordert wird, denn das Pferd ist lauffreudig, gibt Rücken locker und hatte auch schon nen lustigen Freude-Ausraster beim Angaloppieren... Kundin ist dann 2 x runtergefallen...

Aber sie kommt jetzt endlich voran mit Reiten, Gymnastizieren, und steht jetzt in der Herausforderung, das Pferd zu fordern... Wanderritte dieses Jahr. :lol: Hat also alles Vor- und auch Nachteile! :lol:

Benutzeravatar
myriell
Beiträge: 1291
Registriert: So 11. Nov 2012, 22:34

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von myriell » Mi 8. Jan 2014, 00:11

Edit: Habe einen eigenen Thread für die Hufe gemacht

katiebell
Beiträge: 1182
Registriert: Mi 18. Jul 2012, 12:09

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von katiebell » Mi 8. Jan 2014, 22:23

Ich stelle das mal aus einem anderen Thread hier rein, weil es gut passt.

Die Bullnase wird nach aussen gedrückt durch die Fehlstellung des Hufbeins. Daher muss die Stellung korrigiert werden, dazu muss sich der Huf aufrichten, die hinteren Strukturen erholen.
Hilfreiche Informationen:
http://www.equipodiatry.com/article_low_heels.htm
Ovnicek ab Seite 5:
http://www.hopeforsoundness.com/miscfiles/vol4iss1.pdf

Hier zeigt Figure 2 den gleichen Fall wie den hier vorliegenden:
http://www.hoovesandhorses.com/Hoof-Anomalies.html

Unter "Healthy Hooves" Figure 40:
http://heikebean.com/hoof.htm

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » So 23. Feb 2014, 23:16

Hallo,

wie lange dauert es bei euch so im Schnitt, bis die Hufe eine bessere Form bekommen und bleibt das dann dauerhaft erhalten oder muss man immer wieder die Zehe stärker kürzen, damit der Huf nicht wieder zu flach wird?

Ich habe zur Zeit das Problem bei meiner Jungen, dass der eine Hinterhuf sich eher negativ entwickelt. Obwohl ich die Zehe regelmäßig von unten und von vorne kürze, wird er auf Dauer nicht steiler, sogar eher flacher. Die Strahlfurchentiefe an der Strahlspitze ist groß und an den Trachten quasi nicht vorhanden, dazwischen ist der viel beschriebene Hubbel.

Der andere Hinterhuf hat auch die Tendenz zum flach werden, spricht aber auf das Zehen kürzen ganz gut an.

Es ist mir schon klar, dass sich das auch durch den Gang und die Körperhaltung ergeben kann und wenn das Pferd sich die Trachten ratze kurz läuft und die Zehen eben nicht, dann muss man ewig gegenarbeiten. Ich habe aber das Gefühl, dass das Gegenarbeiten gar nichts bringt bei diesem Huf. Der Huf hat auch noch eine Seitenwand (außen), die sich ziemlich blöd nach außen verbiegt (Ja, die müsste ich vermutlich einfach häufiger bearbeiten). Ich weiß nicht, ob das irgendwie mit dem NPW zusammenhängt.

Habe mal ein paar Bilder von Anfang Februar angehängt. Kann die Tage nochmal neue machen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Benutzeravatar
Laddie
Beiträge: 1670
Registriert: Mo 2. Apr 2012, 08:59
Einzugsgebiet: Ruhrgebiet, Münsterland, Radius ca. 60 km um Recklinghausen
Service: Hufbearbeitung für Pferde, Ponies, Esel; Schulung für Kunden.
Wohnort: Recklinghausen
Kontaktdaten:

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Laddie » Mo 24. Feb 2014, 10:01

Ich habe dieses Problem bei 2 oder drei Pferden, die sich an den Hinterhufen viel Horn unter die Zehen bauen. Immer wieder wegnehmen bringt nur wenig bis gar nichts. Bei denen scheint es auch am Gangwerk zu liegen. Die Fragezeichen bleiben, das ist irgendwie frustrierend.
Viele Grüße, Ariane

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » Mo 24. Feb 2014, 10:24

Unter der Zehe hat meine auch sehr viel Material. Allerdings bildet sie im gesamten Huf eine sehr dicke Sohle, nur im Trachtenbereich läuft sie sich schneller ab, im Zehenbereich bleibt sie stehen. Ich habe letztens mal die Strahlbasis gesucht und habe über 1cm tief graben können zusätzlich zu dem, was man auf den Bildern an Gewölbe sieht. Sie läuft normal damit, auch das graben stört sie nicht. Ich habe jetzt quasi nur an der Strahlspitze ein Loch gegraben um zu sehen, wo die Basis ist. Würdet ihr dann von der gefundenen Strahlbasis aus quasi ein Gewölbe auslaufend bis zum Tragrand schnitzen? Das habe ich mich bislang noch nicht getraut, aber vlt würde das helfen um den Abrieb im vorderen Hufbereich etwas zu fördern?

Unter den Wülsten, die sich mittig zwischen Strahlspitze und Trachten bilden hat sie auch dann und wann leichte Einblutungen, darum glätte ich die Wülste immer etwas (so wie auf dem Foto). Bin mir aber nicht sicher, ob das generell so gut ist, weil diese Wülste vlt auch das Hufbein unterstützen und es ohne die Unterstützung noch weiter abkippt?

Fragen über Fragen...

Zum Pferd noch generell. Sie ist eher von der Sorte, die schnell im Rückwärts ist, auf der Hinterhand stoppt und schnell mal mit der Vorhand in der Luft ist. Sie hat tendenziell die Hinterbeine (zu) weit unter dem Körper stehen, was aber jetzt im Zuge des Anreitens schon etwas besser geworden ist.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Martin
Beiträge: 2461
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Martin » Mo 24. Feb 2014, 11:08

Mascha hat geschrieben:Unter der Zehe hat meine auch sehr viel Material. Allerdings bildet sie im gesamten Huf eine sehr dicke Sohle, nur im Trachtenbereich läuft sie sich schneller ab, im Zehenbereich bleibt sie stehen. Ich habe letztens mal die Strahlbasis gesucht und habe über 1cm tief graben können zusätzlich zu dem, was man auf den Bildern an Gewölbe sieht. Sie läuft normal damit, auch das graben stört sie nicht. Ich habe jetzt quasi nur an der Strahlspitze ein Loch gegraben um zu sehen, wo die Basis ist. Würdet ihr dann von der gefundenen Strahlbasis aus quasi ein Gewölbe auslaufend bis zum Tragrand schnitzen? Das habe ich mich bislang noch nicht getraut, aber vlt würde das helfen um den Abrieb im vorderen Hufbereich etwas zu fördern?

Unter den Wülsten, die sich mittig zwischen Strahlspitze und Trachten bilden hat sie auch dann und wann leichte Einblutungen, darum glätte ich die Wülste immer etwas (so wie auf dem Foto). Bin mir aber nicht sicher, ob das generell so gut ist, weil diese Wülste vlt auch das Hufbein unterstützen und es ohne die Unterstützung noch weiter abkippt?

Fragen über Fragen...

Zum Pferd noch generell. Sie ist eher von der Sorte, die schnell im Rückwärts ist, auf der Hinterhand stoppt und schnell mal mit der Vorhand in der Luft ist. Sie hat tendenziell die Hinterbeine (zu) weit unter dem Körper stehen, was aber jetzt im Zuge des Anreitens schon etwas besser geworden ist.
Rutscht sie hinten stark, wenn Du mit ihr z.B. auf Asphalt steil bergab reitest?
Das wäre ein Hinweis für eine zu lange Zehe, die dann massiver von unten gekürzt werden muss, als man das gemeinhin gewohnt ist.

Bei solchen Pferden hilft das normale Raspeln nicht, da man über einen bestimmten Punkt hinaus muss, bevor eine Umstellung erfolgen kann.
In Regionen mit vielen Bergen trifft man häufiger auf solche Pferde. Im ersten Moment sehen die ziemlich normal aus und erst wenn der Besitzer beschreibt was das Pferd unter ihm macht, geht einem ein Licht auf. Ich hatte erst vor ein paar Monaten ein solches Tier. Da bat mich die Besitzerin um Duplos, damit das Pferd nicht mehr auf Asphalt barhuf bergabrutscht. Das würde sie schon seit vielen Jahren tun und sie hätte immer Angst.
Ich habe dann angefangen zu Graben und die Zehe massiv von unten gekürzt. Seitdem rutscht das Tier auch barhuf nicht mehr. Optisch war das aber kaum von außen erfassbar und dementsprechend hatten alle meine Vorgänger es so gelassen wie es war. Hätte die Besitzerin nicht wegen des Rutschens auf Asphalt nach Duplos gefragt, wäre ich auch drauf reingefallen.

Martin

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Mascha » Mo 24. Feb 2014, 11:16

Martin hat geschrieben:Rutscht sie hinten stark, wenn Du mit ihr z.B. auf Asphalt steil bergab reitest?
Ja, ich würde sagen, es passiert nicht sehr oft, aber schon öfter als bei anderen Pferden, dass sie auf Asphalt bergab mit der Hinterhand rutscht.

Berge haben wir hier zwar nicht in dem Sinne, aber viele kleine sehr steile Hügel und auch die Weiden sind am Hang, also sie bewegt sich eigentlich ständig nur bergauf, bergab.

Würdest du in so einem Fall dann einfach das ganze Sohlenmaterial, das den Huf an der Zehe ausfüllt mal wegschneiden und die Zehe so weit kürzen, bis sich von der Strahlbasis bis zur Wand eine normale Wölbung erstreckt oder wie gehst du da genau vor? Kann auch nochmal aktuelle Bilder machen, wo man das Loch sieht, das ich gegraben habe.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Martin
Beiträge: 2461
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf

Re: Negativer Palmarwinkel

Beitrag von Martin » Mo 24. Feb 2014, 11:55

Mascha hat geschrieben:
Martin hat geschrieben:Rutscht sie hinten stark, wenn Du mit ihr z.B. auf Asphalt steil bergab reitest?
Ja, ich würde sagen, es passiert nicht sehr oft, aber schon öfter als bei anderen Pferden, dass sie auf Asphalt bergab mit der Hinterhand rutscht.

Berge haben wir hier zwar nicht in dem Sinne, aber viele kleine sehr steile Hügel und auch die Weiden sind am Hang, also sie bewegt sich eigentlich ständig nur bergauf, bergab.

Würdest du in so einem Fall dann einfach das ganze Sohlenmaterial, das den Huf an der Zehe ausfüllt mal wegschneiden und die Zehe so weit kürzen, bis sich von der Strahlbasis bis zur Wand eine normale Wölbung erstreckt oder wie gehst du da genau vor? Kann auch nochmal aktuelle Bilder machen, wo man das Loch sieht, das ich gegraben habe.
Ja, so ungefähr. :whistle:
Ich mache allerdings mit dem Messer einfach einen "Kontrollschnitt" in der Zehenwand plus ein Stück Sohle. Dann sehe ich meistens wieviel geht und wieviel nicht. Du musst wissen, dass ich das Arbeiten an Hufen zuerst bei Hufschmieden und das vor 20 Jahren gelernt habe. Damals hat noch keiner gegraben. Da war der "Kontrollschnitt" und der "Kontrolldaumen" (Prüfung, ob man die Sohle eindellen kann. :oops: ) das Mass aller Dinge, jedenfalls bei "meinen" Schmieden.

Martin

Antworten