Hoof guided Method

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saskia
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von saskia » Mi 4. Sep 2013, 22:04

Nun noch das, was ich auf Silent Dee's Vorschlag dann doch mal zum besten gebe :
meine Gedanken zur Strahlbelastung (ich schreib's mal hier dazu, weil die Strahlbelastung ja auch mit dem Wandüberstand der Trachten zu tun hat. Wenn ihr es als eigenes Thema wollt, könnt ihr's ja abtrennen).

Dass der Strahl MITtragen soll, darüber sind sich eigentlich alle Bearbeitungsweisen einig. Sogar die traditionelle Ansicht ist, dass der Strahl "passiv" mittragen soll, d.h. er soll nur dann Bodenkontakt haben wenn sich der Trachtenbereich beim Auffussen weitet. Allerdings ist "Bodenkontakt" ein dehnbarer Begriff, und reicht vom zarten Berühren bis zu kräftigerem Druck. Bei NHC soll der Strahl bereits am stehenden Huf Bodenkontakt haben, d.h. eigentlich liegt der Strahl beim aufgenommenen Huf oft schon auf Tragrandniveau oder steht sogar über Tragrandniveau. Wenn das beim aufgenommenen Huf schon der Fall ist, so hat der Strahl beim belasteten (stehenden) Huf doch schon ganz schön was zu tragen und noch viel mehr im Aufprallmoment bei der Trachtenweitung.

Hat Mutter Natur ihm SO viel Druck zugedacht? Der Strahl kommt offenbar nach Gewöhnung mit starker Belastung zurecht, er wird teilweise sehr breit und kräftig. Aber ist das der Idealzustand, oder ist das ein "Ausnahmezustand", wenn die Gesamtsituation (geschwächte andere Strukturen, harter Boden) es erfordert? Ist es die Aufgabe des Strahls, sich deutlich am Tragen des Pferdegewichtes zu beteiligen, oder hat er andere Aufgaben? Meines Wissens nach hat der Strahl 2 Haupt-Aufgaben : er soll den Boden fühlen können, und er soll den Aufprall dämpfen. Zum ersten Punkt : ich habe anno dazumal gelernt, dass man ein Pferd auf steinigem Boden im Schritt reitet und nicht trabt oder gar galoppiert. Auch nicht und erst recht nicht wenn's Pferd beschlagen ist. Das Problem ist nicht die Empfindlichkeit der Huf-Unterseite, sondern das Verkippen im Gelenk, wenn das Pferd schief auf einen Stein tritt. Um solche Fehltritte zu vermeiden, soll das Pferd fühlen wo es hintritt und entsprechend vorsichtig gehen.

Nun fetzen Gebirgs-Pferde aber auch über Geröllfelder ohne Schaden zu nehmen. Ich würd meinen, die sind ja auf solchem Boden aufgewachsen und haben daher starke Bänder und Sehnen entwickelt, die die Gelenke vor'm Verkippen schützen. Unsere Hauspferde sind auf anderen Böden aufgewachsen und haben schwächere Strukturen, und daher sollten sie halt aufpassen dürfen, wenn sie dann doch mal über grobe Bodenunebenheiten müssen. Wenn man nun dafür sorgt, dass der Strahl massiv abgehärtet wird, fühlt das Pferd den Boden schlechter, was dem Strahl keine Probleme macht, aber die Sehnen sind leider nach wie vor nicht auf Gebirgskletterei ausgelegt und können die Gelenke nicht ausreichend vor'm Verkippen schüzten. Dabei muss das Gelenk gar nicht mal deutlich "verstaucht" werden, sondern viele kleine "Verwacklungen" summieren sich evtl auch. Ich würd also gar nicht wollen dass mein Pferd über Schotter trabt (jedenfalls nicht über das was ich unter "Schotter" verstehe, mit grösseren Brocken drin).

Die zweite Aufgabe des Strahl ist die Dämpfung des Aufpralls beim Auffussen. Ziel bei NHC ist, dem Strahl (etappenweise aufbauend) so viel Druck zuzumuten, bis er sich komprimiert, fest und hart wird. Meine Überlegung dazu : was dämpft besser : ein sehr hartes Material, oder ein nicht ganz so hartes Material? Wenn ich an meinem Fahrrad die Reifen fest aufpumpe, wird das Fahren ungemütlicher, weil ich jede Bodenunebenheit deutlicher spüre. Wenn ich mit Holzschuhen laufen würde, würde ich absolut unempfindlich laufen weil ich nichts da durch spüre, aber in Bezug auf Dämpfungseigenschaften finde ich meine Schuhe mit der High-tec-Sohle deutlich angenehmer. Wieviel dämpft ein so ein harter, komprimierter Strahl tatsächlich? Und wieviel ein "normaler" Strahl? (Dass er nicht komplett verstümmelt, verkümmert ist, setze ich voraus!).

Man mag sagen, dass das bisschen Horn, was wir als "Strahl" sehen, ja nicht ausschlaggebend ist, sondern dass der Dämpfungsmechanismus in den inneren Strukturen liegt (Strahlkissen, Hufknorpel). Aber was aussen passiert, setzt sich ja im Innern fort : bekommt der Strahl zuviel Druck, bekommen auch die inneren Strukturen zuviel Druck. Ist das nun förderlich oder hinderlich? Wir wissen ja von anderen Hufbereichen schon, dass zuviel Druck die Durchblutung behindert oder gar ganz lahmlegt, dadurch wiederum können Gewebe nicht richtig mit Nährstoffen versorgt werden, und anstatt diese Bereiche leistungsfähiger werden durch die Belastung, passiert eigentlich das Gegenteil. Kann es nicht sein, dass bei den Dämpfungsmechanismen das Gleiche passiert? Warum z.B. verknöchern Hufknorpel? Doch durch ZUVIEL Druck, nicht etwa wegen "Arbeitslosigkeit"?

Fazit : muten wir dem Strahl nicht zuviel Druck zu, damit unser Pferd möglichst unfühlig ("gefühl-los"?) über alle Böden brettert, und riskieren dafür, dass das Pferd langfristig Schäden an anderen Strukturen davonträgt?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Martin » Mi 4. Sep 2013, 22:55

Die Frage, was genau die Aufgabe des Strahls ist, ist völlig berechtigt und wie der Strahl diese Aufgabe besonders gut erfüllt, schon gar.
Ich kann auch nicht sagen wie hoch ein Strahl sein muss, damit er seine Aufgabe optimal erfüllt.

Deiner Argumentation mit den Bändern, Sehnen und Gelenken etc. mag ich nicht folgen, weil ich komplett andere Erfahrungen gemacht habe.
Die Sehnen und Bänder sind nicht gefährdet, nur weil man über unebene oder harte Böden trabt oder galoppiert. Ein gut balanciertes Pferd hat damit keine Probleme.
Sehnen und Bandschäden sind bei gut gestellten Pferden ausgesprochen selten. Ein Pferd hat weder barhuf (wenn es ein guter Huf ist) noch mit einem angemessenem Beschlag Probleme mit unebenem oder harten Böden.

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von TinaH » Do 5. Sep 2013, 08:48

Danke Saskia, daß Du Deine Gedanken mit uns teilst :clap: find ich super interessant.

Und mit dem Beitrag von Martin wird dann auch ein Schuh draus, danke auch dafür :dance:


Mir geht das auch so, daß ich es schon immer so gelernt habe "Auf festem Boden wird Schritt gegangen". Ich hab mich da auch immer dran gehalten und tue es noch. Erklärung war immer, daß es ein langes, langsam aufbauendes Training benötigt, um Sehnen/Bänder/Gelenke an die höhere Belastung in höheren Gangarten auf hartem Boden zu gewöhnen. Zudem kriege ich es aus Fahrerkreisen häufig mit (bei den Fahrern ist es ja üblich, daß auch auf hartem Boden ein hohes Tempo gegangen wird), daß die Pferde sehr früh/jung "platt" sind. Man nimmt das einfach in Kauf, wird mit einem Schulterzucken eben hingenommen.

Was Martin schreibt finde ich durchaus sehr logisch und nachvollziehbar. Und wenn man mal schlecht bearbeitete Hufe (egal ob mit oder ohne Beschlag) von schwereren Pferden mit denen von leichteren/blütigen Pferden vergleicht, dann ergibt sich für mich jetzt auch ein stimmiges Bild. Erstere sehen oft gar fürchterlich aus, zweitere scheinen auch nachlässige Bearbeitung teilweise gut kompensieren zu können. Das würde auch dazu passen, daß es unter den schweren Pferden einen viel größeren Anteil gibt, die Probleme mit Sehnen/Bändern/Gelenken haben "durch den harten Boden". Vermutlich isses garnicht der harte Boden, sondern die schlecht balancierten Hufe?

Das waren jetzt auch nur so ein paar wirre Gedanken von mir, mein Hirn ist noch am Sortieren :mrgreen:
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Martin » Do 5. Sep 2013, 11:38

TinaH hat geschrieben: Erstere sehen oft gar fürchterlich aus, zweitere scheinen auch nachlässige Bearbeitung teilweise gut kompensieren zu können. Das würde auch dazu passen, daß es unter den schweren Pferden einen viel größeren Anteil gibt, die Probleme mit Sehnen/Bändern/Gelenken haben "durch den harten Boden". Vermutlich isses garnicht der harte Boden, sondern die schlecht balancierten Hufe?

Das waren jetzt auch nur so ein paar wirre Gedanken von mir, mein Hirn ist noch am Sortieren :mrgreen:
Nicht falsch verstehen, der Aufbau der Sehnen und Bänder ist wichtig und braucht auch Zeit und wenn schwere Kaltblüter (z.B. in Warschau, Wien etc.) nur und viel auf Asphalt, Pflaster gehen, dann werden sie schon lahm. Aber diese Art der Überlastung dürfte bei einem gut gestellten Huf weniger die Sehnen betreffen, als vielmehr Bereiche wie Strahlpolster, Hufknorpel, ggf. Gelenknorpel etc.
Aber daraus abzuleiten, dass alle Pferde prinzipiell im Schritt über harte Böden gehen sollen, weil sonst die Sehnen und Bänder gefährdet sind, ist meines Erachtens nicht richtig. Pferde können relativ schnell auch harte und technisch schwierige Böden gehen, ohne sich großen Gefahren auszusetzen.

Martin

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von saskia » Do 5. Sep 2013, 11:54

Hm okay, da muss ich deiner Erfahrung glauben. Habe in letzter Zeit nur mehr als einmal hier im Forum gelesen, dass bemängelt wurde dass Fohlen/Jungpferde viel zu häufig in reiner Weidehaltung auf Weichböden aufgezogen würden anstatt die Gelegenheit zu bekommen, viele verschiedene Böden unter die Füsse zu bekommen, und dass die Haltung in der Wachstumsphase entscheidend wäre, wie robust oder nicht robust alle Strukturen später wären.
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von TinaH » Do 5. Sep 2013, 12:01

Martin hat geschrieben: Aber daraus abzuleiten, dass alle Pferde prinzipiell im Schritt über harte Böden gehen sollen, weil sonst die Sehnen und Bänder gefährdet sind, ist meines Erachtens nicht richtig. Pferde können relativ schnell auch harte und technisch schwierige Böden gehen, ohne sich großen Gefahren auszusetzen.
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Jaja, genau so hab ich es ja verstanden!
Ich schließe daraus, das das viel größere Problem die ... naja... also... nicht so ganz optimale Bearbeitung der Hufe eines Großteils der Kaltblüter/Fahrpferde/Arbeitspferde ausmacht. Auf der PferdeStark (und das ist sicher europaweit die größte dieser Art der Veranstaltung) habe ich (fast) kein Pferd gesehen, bei dessen Hufzustand ich nicht heftig schlucken mußte :oops:

Nichtsdestotrotz werde ich mit meinen Pferden auf hartem Boden weiterhin Schritt gehen, ich habs ja selten eilig :mrgreen:
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Maxima » Do 5. Sep 2013, 12:04

Ich konnte diesen Trainingseffekt super an meinem Hannoveraner sehen. Der hatte 1,74 Stock und hatte bis ich ihn 5jährig kaufte nur topfebenen abgefressenen Koppelboden gekannt, der mußte im Gelände erstmal von Grund auf das Laufen lernen.

Steine, unebener Boden, Steigungen, Matsch - alles war ein Problem für ihn und wenn er gestolpert ist war er sofort lahm - mal nur für ein paar Tritte, mal auch ein paar Tage.

Es hat ca. 2 Jahre gedauert in denen der Fortschritt richtig toll spürbar war, dann war der Kerl so eisenhart und sicher auf den Beinen, der ist (nach 5 Jahren im Distanzsport) ohne mit der Wimper zu zucken über aufgeschüttete Backsteine galoppiert (also nicht daß ich das für gut befunden hätte...). Selbst üble Stolperer und Beinahe-Stürze hat er völlig ungerührt weggesteckt und etliche Konditionspreise auch auf LDR mitgenommen.

Ich denke daß Sehnen/Bänderprobleme primär schon ein Trainingsmangel sind und nicht erstrangig durch Hufstellung etc. beeinflußt sind. Diese Strukturen brauchen einfach einen langen, vorsichtigen Aufbau - und grad im Kaltblutbereich ist es doch so daß die armen Viecher Jahr und Tag in Stall und Auslauf rumdümpeln und dann ein- zweimal im Jahr für eine Veranstaltung herhalten wo sie dann tagelang über Asphalt und Kopfsteinpflaster knallen. So sehe ich es zumindest bei den ganzen KBs hier rund um Nürnberg.
Liebe Grüße
Ulla

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Martin » Do 5. Sep 2013, 12:07

saskia hat geschrieben:Hm okay, da muss ich deiner Erfahrung glauben. Habe in letzter Zeit nur mehr als einmal hier im Forum gelesen, dass bemängelt wurde dass Fohlen/Jungpferde viel zu häufig in reiner Weidehaltung auf Weichböden aufgezogen würden anstatt die Gelegenheit zu bekommen, viele verschiedene Böden unter die Füsse zu bekommen, und dass die Haltung in der Wachstumsphase entscheidend wäre, wie robust oder nicht robust alle Strukturen später wären.
Ja klar, bezogen auf Fohlen ist das ja auch richtig und viel relevanter. Allerdings würde ein Fohlen z.B. gar nicht Schritt über harten Böden laufen, sondern oft genug seiner Mutter hinterhüpfen. Da kannst Du also nur schonen, wenn Du die Zeit auf den Böden regulierst, was auch sinncoll ist.

Aber Du musst zwischen den Geweben differenzieren und dann noch zwischen Alter und Trainingszustand und dann, so meine Erfahrung, zwischen einem gut balancierten Huf und einem schlechten. Viele Sehnenschäden werden meines Erachtens auf falsche Ursachen zurückgeführt. Meistens wird es als schicksalhaftes Ereignis gesehen, dann angeblich irgendwelche zu harten oder zu gefährlichen Böden oder zu hohe Sprünge oder zu tiefe Sandkästen etc.

Meiner Erfahrung nach ist es in der Mehrzahl der Fälle aber schlichtweg ein fehlgestellter Huf.

Martin

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Re: Hoof guided Method

Beitrag von saskia » Do 5. Sep 2013, 12:13

Maxima, wie hast du denn das Training aufgebaut? Einfach immer wieder ins Gelände, oder hast du zusätzlich auf dem Platz vorbereitet (Stangenarbeit o.ä.)? Irgendwie haben wir hier nicht sehr anspruchsvolles Gelände, - Asphalt und Naturboden-Feldwege, Waldwege, Flachland.... gelegentlich dann mal eine Schotteretappe, aber die sind so selten und kurz, dass wir da wohl keine Gewöhnung schaffen. Daher dann Hufschuhe, wenn Schotter auf der Route zu erwarten ist.
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Re: Hoof guided Method

Beitrag von Mascha » Do 5. Sep 2013, 12:42

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass langjährige Verstellungen die häufigste Ursache für Sehnen- und Banderkrankungen sind. Aber deshalb frage ich mich doch um so mehr, wenn die Methode auch schon "hoof guided" heißt, was ja impliziert, dass sie sich von dem Huf und seiner Entwicklung führen lassen möchte, warum verstellt sie dann auf ihren Videos die Pferde immer und immer wieder, indem sie eben überhaupt nicht beachtet, wie der Huf vor der Bearbeitung gestellt ist. Sie zerstört bei fast jedem Trimm wieder die medio-lateralen Balance der Hufe, indem sie einseitig kürzt und den Huf auf Teufel komm raus gerade stellt.

Bei Kaltblütern glaube ich übrigens eher, dass der Hauptgrund für die oft frühen Erkrankungen der Beine ist, dass sie einfach viel zu schwer gezüchtet sind. Wie bei allen anderen Zuchttieren, die über die Maßen schwerer und/oder größer gezüchtet wurden als ihre wildlebenden Vorfahren es einmal waren.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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