Prüfungen für Hufbearbeiter?

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Mascha
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Mascha » Mo 26. Aug 2013, 10:03

Ideallösungen gibt es in der Realität nicht. Mit Pragmatismus kommt man in der Regel weiter, als wenn man darauf wartet, das irgendeiner mit der Ideallösung um die Ecke kommt.
Oder dass sich Hufbearbeiter aus verschiedenen Richtungen zusammen tun und ein gemeinsames Konzept erarbeiten.
Sowas würde mir gefallen. :dance:
Bitte, das würde ich zu gerne sehen... Es kann doch nur zwei Ausgänge geben. A: am Ende beharren alle auf ihren Methoden und schlagen sich gegenseitig die Köppe ein. B: Du hast zufällig nur so liberale Leute eingeladen, dass am Ende jeder zu dem Schluss kommt, dass man die anderen einfach machen lassen sollte.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Barhufzentrum » Mo 26. Aug 2013, 12:46

Kein Autoschlosser ohne Meister darf ne Werkstatt führen , kein Schweiser ohne Brief darf schweisen, kein Schmied ohne Prüfung darf beschlagen, niemand ohne Führerschein darf fahren, aber jeder Depp darf am Lebewesen Pferd an den Hufen rummurxen und dessen Gesundheit aufs Spiel setzen.
Findet ihr das in Ordnung?

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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Lesley » Mo 26. Aug 2013, 12:56

Wie genau willst du es denn realisieren? Wie willst du verschiedene Methoden unter einen Hut bringen?
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von myriell » Mo 26. Aug 2013, 13:06

Ist doch beim Reiten nicht anders?
Oder bei der Haltung?
Bei der Wahl der Ausrüstung? (klar, man kann sich für seinen Sattel einen Sattler holen, aber das ist oft auch nicht zielführend -.-)
Fütterung?

Für das Pferd sind das alles signifikante Lebensbedingungen.

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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Barhufzentrum » Mo 26. Aug 2013, 13:13

Das wird schwierig, KIN, GdHK und Strasser sind dabei Mindeststandardts zu erarbeiten.
Allein schon die Prüfung egal bei welcher Institution hebt die Geprüften von den Ich habs Buch gelesen und meine ich kann das jetzt Leuten ab.
Ich denke es liegt auch am Gesetzgeber sich mit den Prüfungsinhalten der Schulen auseinanderzusetzen

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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Lesley » Mo 26. Aug 2013, 13:49

Und wer kontrolliert die Schulen? ;)
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Barhufzentrum » Mo 26. Aug 2013, 13:54

Wer kontrolliert die Beschlagschulen?

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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von Mascha » Mo 26. Aug 2013, 14:00

Barhufzentrum hat geschrieben:Kein Autoschlosser ohne Meister darf ne Werkstatt führen , kein Schweiser ohne Brief darf schweisen, kein Schmied ohne Prüfung darf beschlagen, niemand ohne Führerschein darf fahren, aber jeder Depp darf am Lebewesen Pferd an den Hufen rummurxen und dessen Gesundheit aufs Spiel setzen.
Findet ihr das in Ordnung?
Beim Autofahren gibt es klare Regeln, was erlaubt ist und was nicht. Dem Autoschlosser können in der Ausbildung exakte, definitiv richtige Vorgaben zur Reparatur eines bestimmten Defekts gegeben werden. Das ist bei der Hufbearbeitung anders. Hier ist vieles unklar und es gibt wenig, was abschließend erforscht ist. Selbst Dinge, die als abschließend erforscht gelten, können auf einmal doch noch über den Haufen geworfen werden. Wir Menschen müssen uns damit abfinden, dass wir nie wissen, ob wir die Welt und damit auch die Pferdehufe endgültig verstanden und ihre Funktionsweise durchschaut haben. Daher sollte sich auch niemand anmaßen, eine Regel aufzustellen, nach der alle anderen Leute sich richten sollen.

Ein weiteres Problem ist außerdem, selbst wenn sich alle einigen sollten, was gelehrt wird, dass neue Erkenntnisse viel zu lange brauchen, bis sie in die Lehrbücher übernommen werden. Das heißt, selbst wenn absehbar ist, dass etwas nicht mehr stimmt, wird das alte Zeug gelehrt, weil man ja an die Lehrbücher gebunden ist. Wäre man nicht an die Lehrbücher gebunden, wäre das ganze System wieder für die Katz, weil dann doch wieder jeder lehren könnte, was er möchte.

Sowas nennt man ein Dilemma. Ich sehe mehr Vorteile und weniger Nachteile in dem liberaleren Ansatz.

So, und der Gesetzgeber soll nun also bestimmen, wie die Prüfung gestaltet ist. Gut, da der Gesetzgeber ja keine Ahnung von Hufen hat, sucht er sich einen Experten. Biernat, über den Namen stolpert man ja immer wieder. Der hat ja da auch so was mit Hufen zu tun, kommt aus Deutschland und hat auch schon ein Lehrbuch auf Deutsch, den fragt man dann mal. Schön, die Prüfung ist ausgearbeitet, klasse, ab nächstem Jahr ist es dann Gesetz, dass die jeder ablegen muss, der Hufe bearbeiten will. Nach der ersten Prüfung, durch die alle NHCler, Strasser-Anhänger, die meisten Schmiede und auch sonstige durchgefallen sind, heißt es dann, meine Güte, das war auch wirklich nötig, konnte ja keiner vorher ahnen, dass es so viele Stümper unter den Hufbearbeitern gibt. :roll:
Viele Grüße, Mascha
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von TinaH » Mo 26. Aug 2013, 14:20

Finde ich sehr gut, was Mascha geschrieben hat!



Letzten Endes sollte doch der Pferdebesitzer mündig genug sein, um einen guten von einem schlechten "Dienstleister" unterscheiden zu können. Abgesehen davon, ob der ne Prüfung abgelegt hat oder nicht...
Ich kenne einige approbierte Tierärzte, die mir im Leben nicht ans Pferd kämen. Genauso wie ich einige "alternative Behandler" kenne, die ich persönlich für hochtalentiert halte, obwohl sie keine Qualifikation in Form einer Prüfung vorweisen können.

Schaden zufügen kann ich einem Pferd genauso, wenn ich es mit einem unpassenden Sattel reite. Die Zahngesundheit vernachlässige oder es unsachgemäß füttere.

Vielleicht sollte man eine Prüfung für Pferdebesitzer anstreben :lol: :lol: :lol:
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Re: Prüfungen für Hufbearbeiter?

Beitrag von saskia » Mo 26. Aug 2013, 14:27

Barhufzentrum hat geschrieben:Kein Autoschlosser ohne Meister darf ne Werkstatt führen , kein Schweiser ohne Brief darf schweisen, kein Schmied ohne Prüfung darf beschlagen, niemand ohne Führerschein darf fahren, aber jeder Depp darf am Lebewesen Pferd an den Hufen rummurxen und dessen Gesundheit aufs Spiel setzen.
Findet ihr das in Ordnung?
Das man für "jeden Handgriff" ein Diplom "braucht", scheint typisch deutsch zu sein. In anderen Kulturen (und auch hierzulande in früheren Jahrhunderten) machte Jeder das was er am besten konnte und es funktionierte anscheinend. Heutzutage steuert es anscheinend darauf hin, dass Diejenigen, die was gut können dies nicht tun dürfen, der "Verbraucher" stattdessen genötigt ist jemand zu ordern der es vielleicht nicht so gut kann, der dafür aber ein Diplom (auf welche Weise auch immer erworben) vorzeigen kann....

(Der Strassenverkehr würde vielleicht auch genausogut funktionieren, wenn keiner einen Führerschein hätte und stattdessen jeder seinen gesunden Menschenverstand walten lassen würde. Wenn Führerscheine einen sicheren Ablauf des Verkehrs garantieren würden - warum gibt es dann immer noch so viele und teils schwere Unfälle? Anscheinend ist es nicht mehr nötig, anständig zu fahren nachdem man die Fleppe hat, hauptsache man hat die Prüfung geschafft, und was danach kommt, ist offenbar "weitgehend egal".
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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