Für meine Entscheidung ist wichtig, welche Art von Knochenlageveränderung vorliegt. Reine Sinker oder Kapselrotationen reagieren kaum positiv oder sogar schlecht auf die Keile. Die klassische Hufbeinrotation jedoch sehr gut. Da es mir im Rehabilitationsstadium nicht mehr primär um den Zug der TBS geht, welchen ich ja sowieso durch den optimierten Abrollpunkt herabsetze, bleibt die Überlegung der veränderten Lastverteilung - weg von der Zehe, auf die Trachten. Daher entscheide ich mich meist für eine gängige Keilplatte, die eine Erhöhung von 8 - 10mm aufweist.
Hallo,
die Logik hinter diesem Zitat verstehe ich nicht. Nurpur verwendet also bei einem Pferd mit klassischer Hufbeinrotation (d.h. Fesselachse auf dem Röntgenbild nach hinten gebrochen) Keile, nicht jedoch bei einem Pferd mit Kapselrotation (Fesselachse auf dem Röntgenbild normal). Gehen wir für die Diskussion mal davon aus, dass das Pferd vor der Rehe eine normale Anordnung der Zehenknochen zeigte, also z.B. keinen Bockhuf) und seit dem akuten Schub schon einige Wochen vergangen sind.
Nun steht doch bei einem Pferd mit klassischer Hufbeinrotation das Hufbein bereits
zu steil. Wenn ich zusätzlich noch Keile anbringe, steht es
noch steiler, häufig dann in Winkeln zum Boden die völlig außerhalb jedes normalen Maßes liegen. Selbst ein normaler, an sich gesunder Huf verformt sich, wenn ich eine solche Stellung durch lange Trachten und/oder Keile erzeuge - meiner Beobachtung nach bildet sich häufig ein Schnabel an der Zehe und die Blättchenschicht ist verbreitert/defekt/gammelig. Zudem zeigen die Pferde beim Laufen und Stehen Unwohlsein mit der Hufsituation.
Warum soll eine solche Stellung mit sehr steilem Hufbein dann beim Rehepferd erstrebenswert sein? Wann im Laufe der Rehabilitation würde denn wieder der Winkel der Hufbeinbodenfläche, der vor der Rehe bestand, wiederhergestellt?
Ich persönlich habe beobachtet, dass eine "Trachtenerhöhung" während des akuten Schubes vom Pferd selbst erzeugt wird, wenn es sich in feuchten Sand (oä.) stellen darf. Dies bringt dem Pferd offensichtlich Erleichterung, zusätzlich zum Effekt, dass Strahl und der hintere Teil der Sohle in diesem Untergrund mittragen.
Bei chronischen Rehepferden, auch solchen mit klassischer Hufbeinrotation, habe ich jedoch häufig beobachtet, dass eine steile Stellung kontraproduktiv war. Teilweise über Jahre bestand keine feste Verbindung an der Zehenwand/ein Schnabel/chron. Rehehuf. Ab dem Tag, an dem die Trachten so gekürzt wurden, dass die Hufbeinunterseite einen (annähernd) normalen Winkel zum Boden einnahm, wuchs der Huf fest angebunden heraus, nach dem Durchwachsen entstanden wieder normale Hufe.
Gruß Tina