Preise Hufbearbeitung

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mareike**
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Preise Hufbearbeitung

Beitrag von mareike** » Mo 13. Mai 2013, 08:53

Hallo,

da ich immer öfter gebeten werde auch fremde Pferde zu bearbeiten, hab ich nun irgendwie Probleme mit der Preisfindung. Ich hab ja keinerlei Ausbildung/Lehrgang gemacht wo man eine Prüfung ablegen musste. Lediglich den Kurs bei Martin, den 4 Tages Kurs bei Krieb (Huf Statics and Balance) und auf der Frühjahrstagung war ich ja auch :) plus Internetrecherche in jeder freien Minute meiner Freizeit.

Irgendwie fühl ich mich teilweise dazu genötigt unter Schmiedepreis zu arbeiten, da ich ja keine Ausbildung habe. An Arbeitszeit brauche ich bei 5 Wochen Interwallen ca. 40 Minuten für ein Pferd. Bei besonders unkooperativen Pferden noch länger. Meine Arbeitszeit verschenken möchte ich auch ungern. ;)

Hier sind ja sicher noch mehr gewerbliche ohne Ausbildung? Wie habt ihr das am Anfang eurer ''Karriere'' gehandhabt?

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Pat
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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von Pat » Mo 13. Mai 2013, 09:16

Den Wert einer Abeit kann man nicht an einer Ausbilung fest machen, zumindest in unserem Bereich. Es gibt Schmiede die machen hervorragende Arbeit und dann gibt es welche, die mit der gleichen Ausbildung - nun sagen wir freundlich, eher mäßige Arbeit leisten. Bei den Hufpflegern ist es ähnlich. Da gibt es welche, die mit einer sehr teuren Ausbildung extrem wenig bringen (um weiterhin feundlich zu bleiben... ;) ) und es gibt Autodidakten, die sehr gute Arbeit leisten. Umgekehrt natürlich genauso.
Wenn du denkst, dass deine Arbeit gut ist, dann solltest du auch gutes Geld nehmen und keinesfalls billiger als die Schmiede sein, im Gegenteil, sei teurer als die! Oder zumindest genauso teuer, wie ein teurer Schmied. So kann dir keiner Vorwerfen, du bekämest deine Kunden nur wegen des niedigen Preises.
Auch deine Kunden werden eine andere Qualität haben. Kunden, die bereit sind, einen höheren Preis zu bezahlen, wissen auch warum und wissen deine Arbeit zu schätzen.

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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von Martin » Mo 13. Mai 2013, 09:35

mareike** hat geschrieben:
Ich hab ja keinerlei Ausbildung/Lehrgang gemacht wo man eine Prüfung ablegen musste. Lediglich den Kurs bei Martin, den 4 Tages Kurs .....
Was heißt hier lediglich!! ;) ;) :lol: Der Kurs ist pro Pferd 10 Euro extra wert. :angry-screaming: ;) :lol:

Scherz beiseite.

Nimm entweder einen normalen Preis oder mache es gleich ganz ohne. Billig, weil man sich nicht wert fühlt bezahlt zu werden, taugt nämlich gar nichts. Da bauen sich schnell Defizite bei Dir und dem Kunden auf.

Wie Pat schon sagt, sind viele der bezahlten Ausbildungen auch nicht viel mehr wert, als das Papier auf dem sie stehen. Wenn Du selbst ein schlechtes Gefühl hast, dann fahre noch ein paar Tage mit den guten gewerblichen Leuten mit. Hier im Forum sind ein paar sehr gute, die auch Spezialgebiete haben, wie z.B. Rehe. Ich wette, dass 3 bis 5 Tage reichen und Du bist bestens für diesen Markt gerüstet, praktisch wie vom eigenen Selbstwertgefühl.

Martin

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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von Lesley » Mo 13. Mai 2013, 09:45

Mach es nicht zu billig. Dann kriegst du auch die entsprechenden Kunden, die du nicht haben willst.
Schau dich mal um, was die Hufbearbeiter in deiner Gegend nehmen und orientiere dich daran.
Teurer als die Schmiede bist du damit vermutlich.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von mareike** » Mo 13. Mai 2013, 10:46

Wenn man deutlich länger als der Schmied braucht weil man sich sehr viel mehr mühe gibt, besserer Resultate erziehlt, sich weiter fortbildet und dann auch noch weniger nimmt geht die Rechnung natürlich nicht auf :think:

Also ich bin überzeugt, dass ich gute Arbeit mache :)

Sicher könnte einer von euch Profis durch die längere Erfahrung noch schneller bessere Ergebnisse erziehlen. Aber gute Hufbearbeiter sind hier bei uns Mangelware. Beziehungsweise ich könnte keinen empfehlen, obwohl ich schon viele arbeiten gesehen habe. Und es ist immer schade wenn man Pferde mit Problemen sieht und die Besitzer auch einsichtig sind, aber diese keinen guten Hufbearbeiter finden. Deshalb wollte ich anfangen ein Paar Pferde nebenbei zu machen um wenigstens einigen zu helfen.

Und Ich mache von Zeit zu Zeit Fotos um auch sicherzustellen, dass die Hufe sich auch weiter verbessern.

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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von Cate » Mo 13. Mai 2013, 12:32

Ganz abgesehen vom Preisniveau in eurer Gegend, müßtest du nicht auch einfach mal deine Kosten durchkalkulieren, um zu wissen, was du mindestens nehmen mußt, um nicht draufzulegen?
Ich bin da kein Fachmann ;) , aber mir fallen spontan Kosten ein wie Berufshaftpflichtversicherung, Ausrüstung/Werkzeug, Fahrtkosten, evtl. deine eigene (Unfall)Absicherung ....
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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Re: Preise Hufbearbeitung

Beitrag von Martin » Mo 13. Mai 2013, 12:38

mareike** hat geschrieben:Also ich bin überzeugt, dass ich gute Arbeit mache :)

Sicher könnte einer von euch Profis durch die längere Erfahrung noch schneller bessere Ergebnisse erziehlen. Aber gute Hufbearbeiter sind hier bei uns Mangelware. Beziehungsweise ich könnte keinen empfehlen, obwohl ich schon viele arbeiten gesehen habe. Und es ist immer schade wenn man Pferde mit Problemen sieht und die Besitzer auch einsichtig sind, aber diese keinen guten Hufbearbeiter finden. Deshalb wollte ich anfangen ein Paar Pferde nebenbei zu machen um wenigstens einigen zu helfen.
Wenn Du es ohnehin nur so nebenbei machen willst, dann mache mindestens normale Preise bzw. nimm 10 Euro mehr pro Pferd, völlig egal wie gut Du bist. Du findest dann die Kunden, die Dich auch haben wollen.

Martin

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