Mineralstoffe im Heu

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katiebell
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von katiebell » So 13. Jan 2013, 13:00

Das liegt am Boden, leider Europaweit. Ins Futter kommt das Eisen logischerweise durch die Pflanzen, die auf dem Boden wachsen.

Zu den Warnmeldungen usw. kann ich nichts sagen, passiert bei mir nicht.
Nee, die Hufbearbeitung ist es in beiden Fällen nicht, sondern bei beiden Beispielen ist sehr deutlich die schlechte Hornqualität aufgrund der zu geringen Zn/Cu Aufnahme durch Eisenüberschuss zu sehen.

Ich denke mal in 10 bis 15 Jahren wird das Ganze selbstverständlich werden. Man sagt es brauche etwa 20 Jahre, bis sich neue Erkenntnisse durchsetzen, und in den letzten 5 Jahren hat sich in der Hinsicht zumindest ausserhalb Deutschlands viel getan. :D

Sigu-lind
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von Sigu-lind » So 13. Jan 2013, 14:01

Hallo Katiebell

Fände es echt toll wenn man dazu ein eigenes Thema eröffnen könnte. Nach Anregung durch dich habe ich nun einiges gelesen fühl mich aber etwas überfordert damit.
Würde z. Bsp. gerne wissen welche Tests sinnvoll sind und wo man die am besten durchführt
Wir haben von 4 verschiedenen Lieferanten Heu und diese sind auch noch von verschiedenen Wiesen. Wir haben auch nicht den ganzen Wintervorrat vor Ort sondern bekommen bei Bedarf Neue Ballen und da frage ich mich macht ein Heutest überhaupt Sinn?
Wassertest würde ich auch gerne machen da wir einen Brunnen haben und wenn lässt man das ganze am besten Auswerten wenn man selbst nicht dazu Fähig ist?
Fände es toll wenn man einen kleinen Leitfaden hätte wie man am besten vorgeht.

VG
Sieglinde

katiebell
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von katiebell » So 13. Jan 2013, 14:54

Huhu Sieglinde,
das Problem ist, dass es mich soviel Kraft kostet, wenn wir ein Thema dazu haben, und dann wahrscheinlich (zumindest ist das in anderen Foren so) die Angriffe losgehen. Es ist einfach, trotz guten Argumenten, für viele nicht einsichtig. Alte Hüte und Irrtümer sitzen sehr fest.

Wenn du aus verschiedenen Gegenden Heu bekommst, ist es evtl. ein Problem. Kommt das Heu alles aus der gleichen Ecke, ist es keins, auch wenn es von verschiedenen Wiesen kommt. Du kannst dich problemlos in schwankenden Verhältnissen bewegen, darauf ist die Natur ja eingestellt. Will sagen, du bewegst dich dann beispielsweise zwischen
Fe : Cu : Zn : Mn = 4 : 1 : 3 : 3 und maximal 10:1:3:3. Zink und Kupfer sind immer zu wenig da, Eisen immer ausreichend. Mangan kann zuviel da sein, man balanciert immer entweder nach Eisen oder Mangan, je nach dem was höher ist.

Auswerten und berechnen kann das Dr. Maroske von futtercheck.de, das ist bisher die einzige, die das professionell macht (Leute wie mich, die das für ihre eigenen Pferde ausrechnen, gibt es ansonsten in Dland einige).
Einfach mal sagen wir 4 Monate ausprobieren, vorher-nachher Fotos vom ganzen Tier und von den Hufen machen, und schauen, was sich tut. Das ist überzeugender als jedes andere Argument. :)

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Pferdefreund
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von Pferdefreund » So 13. Jan 2013, 15:07

also ich balanziere ja mein Heu auch und habe alles zusaetzliche Eisen aus der Dieat entfernt. Riesen Unterscheide habe ich nicht gesehen, zumindest nicht an den Hufen, aber bei meiner schwarzen Stute an der "Schwaerze" ihres Haarkleides. Allerdings muss man selbt da ziemlich genau schauen.

Es ist nun mal in der Natur der Pflanzen, dass sie einen hohen Eisengehalt haben. Das ist nicht zu aendern. In wildlebenenden Pferden wurde das vermutlich ausgeglichen, indem Pferde alles moegliche andere gefressen haben. Z.b. Tannine (aus Rinden von Eichen), de die Absorption von Eisen veringern. Wie genau Naehrstoffe in welchen Komplexen absorbiet werden ist leider nicht bekannt, nicht mal Dr. Kellon hat da alle Antworten, aber die langjaehrige Erfahrung hat gezeigt, dass Eisen zumindest nicht noch durch Zusatzfutter zugefuettert werden soll, wie das z,B. bei diesem Hufregulator der Fall ist. Pro kg ist hier 750 mg Eisen enthaten. Dann stoert mich dass da nicht angegeben wird in welcher Form das Zinc und Kupfer vorhanden ist. Die anorganischen Formen sind naemlich sehr viel schlechter absorbierbar als sogenannte "organische" Formen, wenn das Cu oder Zn and Aminosaeren oder an Polysaccharid Komplexe gebunden ist.

Fuer die Leute die keine Zeit haben sich mit Futter auseinander zu setzten denke ich waere es auf jeden Fall hilfreich keine zusaetzliches Eisen in das Pferd durch supplementierung einzubringen und darauf zu achten dass Cu und Zn in ihren organischen Formen vorhanden sind. Dann kann eigenlich nichts schief gehen :-)!

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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von saskia » So 13. Jan 2013, 16:15

katiebell hat geschrieben:Das liegt am Boden, leider Europaweit. ....
Ich will dich keinesfalls angreifen, aber bei einem so wichtigen Punkt möchte ich eben soviel Infos haben, dass ich es nachvollziehen kann :

wir haben in Deutschland (und du erwähnst sogar ganz Europa) etliche verschiedene Bodenarten. Und trotzdem soll da überall gleichermassen zuviel Eisen drin sein : wie kommt das Eisen in den Boden? Wieso haben dann nicht alle Pferde europaweit solche Hufprobleme? Wieso sind die Hufe sogar innerhalb ein-und-derselben Herde so unterschiedlich, dass ein Pferd super Hufe hat und das andere Problemhufe?

Und wenn das Eisen durch die erdzeitliche geologische Entwicklung drin ist : wieso sind die Pferde in Europa (insbesondere die Wildpferde) nicht schon längst ausgestorben, wenn sie sich seit Jahrtausenden mit solchen Hufen quälen müssten?
katiebell hat geschrieben: ...Es ist einfach, trotz guten Argumenten, für viele nicht einsichtig. . ..
Du erwähnst "gute Argumente", nun, ich bin guten Argumenten durchaus zugänglich, aber wenn nur gesagt wird "das ist eben so", dann hapert's mir meinem Begriffsvermögen ;)
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von Lesley » So 13. Jan 2013, 16:21

saskia hat geschrieben:wieso sind die Pferde in Europa (insbesondere die Wildpferde) nicht schon längst ausgestorben, wenn sie sich seit Jahrtausenden mit solchen Hufen quälen müssten?
Mal ganz allgemein: Ich denke, man kann Haus- und Wildpferde nicht vergleichen.
Unsere domestizierten Pferde müssen das fressen, was wir ihnen anbieten, Wildpferde können sich ihr Futter selber suchen.

Pferde sind anscheinend recht anpassungsfähig - sie haben nämlich noch andere evolutionsbedingte Probleme. ;)
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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von SilentDee » Mo 14. Jan 2013, 01:28

Ich wünsche mir trotzdem ein eigenes Thema dazu, denn ich möchte Deine Argumente, Links, Idee, Fallbeispiele usw echt gern sehen.

Meiner hat übrigens eine sogenannte Kupferbrille ausgebildet. Und trotz Substituierung von Kupfer, Zink, Mangan usw. nach diversen Futterprobennahmen usw nicht wegbekommen. Des Rätsels Lösung kann auch eisenhaltges Trinkwasser sein...

Gibt es Tipps, wie man bei zu viel Eisenzufuhr über das örtliche Wasser nun einfach reagiert???

Lass uns doch bitte einen eigenen Thread dazu eröffnen, und wenn Du Dir noch einmal hier die Mühe machen würdest, alles im detail zu beschreiben - so wie ich es z.B. auch in vielen Hufthemen mache - und begründest, und eben auch versuchst, Fragen möglichst sinnvoll zu beantworten, dann sorgen wir (wie hier überall im Forum) dafür, dass keine Anfeindungen usw. kommen.

Denn: Hier ist alles anders. Was meinst Du, wie man in anderen Foren angefeindet wird, wenn man Raspeltips an Ungelernte, alternative Behandlungen, wie z.B. Trachtenkürzungen bei akuter Hufrehe usw. beschreibt... :lol: hier haben Anfeinder keinen Platz, hier wollen wir alle neuen Ansätze wissen, damit wir sie bis ins Detail durchdenken können. :mrgreen:

Um sie zu verstehen, um sie evtl. umzusetzen, bevor 20 Jahre rum sind. Nur man muss über jeden neuen Ansatz in Ruhe und im Detail nachdenken, ihn auseinanderpflücken, drüber diskutieren, und dann draus lernen dürfen. Dass, was Du evtl. schon lange durch hast, haben wir dann eben noch vor uns.

Büdde!

LG

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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von Pferdefreund » Mo 14. Jan 2013, 01:44

man, da hatten wir gerade einen ellenlangen Thread in einer der Yahoo Gruppen, da wollte jemand einen Magnet ins Wasser machen :D :D :D

Spass beiseite, ich habe den Thread ignoriert, denn das Thema ist fuer mich abgehakt, mein Brunnenwasser hat kein Eisen. Vielleicht erinnert sich katiebell, wie man Eisen aus dem Wasser am besten losbekommt.


Heike bean hat die beste Info wie ich finde, halt nur auf Englisch.
http://heikebean.com/nutrition.htm

Das ist ein Problem fuer viele von Euch, aber ich weiss auch nicht wie man das loesen kann. Vielleicht machen Heike und ich uns mal die Muehe das auf Deutsch zu uebersetzten....


Also hier mal der Englische Auszug zum Eisen:

Iron

Iron (Fe) is essential for the horse to be able to transport oxygen throughout his blood. It makes up the center of hemoglobin, which is the oxygen transport molecule in blood.

Iron is also an essential mineral for the transport of oxygen throughout the body, and as such, it is essential that horses receive enough every day.

60-80% of the mineral in a horse's body is found in hemoglobin and myoglobin. Another 20% is stored in the liver, spleen, and other tissues, and the rest is distributed throughout the body in various places.

A moderate deficiency is not a concern for the majority of horses, especially if they have access to soil. Common soil contains a large percentage of iron, and just the dirt and dust in grass or hay can contribute plenty of iron.

If a deficiency were to occur, it would result in anemia. Young foals are more susceptible to anemia than grown horses, though again, it is of little concern since most horses obtain enough of this important mineral.

Except in specific proven deficiency cases, it is suggested that Fe supplements not be given due to the adverse effects outweighing the possible benefits and special caution applies to foals, as any excess is toxic to them.

Iron is quite possibly the most over-supplemented mineral in equine diets. More is never better, and this is particularly true for iron since the horse has no way to actively excrete it. As little as 350 mg of supplemental iron can kill a foal. If iron deficiency is suspected, it should be confirmed by testing serum iron, total iron binding capacity and ferritin levels.

Excess iron has many negative effects, including predisposition to infection, secondary zinc and copper deficiency, predisposition to arthritis and increased risk of tendon/ligament problems, liver disease and altered glucose metabolism – including insulin resistance and overt diabetes. In a self-perpetuating cycle, IR and diabetes also increase iron absorption

The treatment for iron overload in people is blood-letting, periodic blood draws to remove the iron in the serum and contained in the red blood cells. In humans, it is known that regularly giving blood

reduces the risk of developing IR, and lowering the iron burden improves already established IR. In horses, iron build up can be stopped, and levels of ferritin gradually lowered, by instituting a tightly mineral

balanced diet.

Iron toxicity in horses is quite prevalent and often not recognizable by just looking at a horse, but in advanced cases, there are visual clues: dark horses have a reddish sheen on their coat, and mane and tail ends are reddish. Also, chestnut horses lose their rich color and look more like a palomino.

Also, iron, copper and zinc closely interact, and most often an apparent iron overload is not just due to the amount of iron, but is because of lack of copper and zinc,( these two minerals being responsible for coat color). In a healthy horse, iron to copper to zinc ratio can be 10 :1 : 3, but in sick or metabolically challenged horses it should be 4 : 1 : 3, which usually means quite high levels of copper and zinc supplementation. Once enough copper and zinc are supplemented the iron overload can slowly balance itself out. The reason these ratios are so important is that iron competes with copper for uptake by the cell walls. It is sort of like a lottery: when there are 49 black balls in a machine and only 1 white ball, it is quite easy to predict which color will be going into the chute. Zinc and copper have a similar relationship, too much of one can cancel out the other.

Again, while commercial supplements may meet basic requirements in correct ratios, they do not contain enough to compensate for high iron content in the diet, which is quite a common occurrence. Only diet analysis can provide this information.

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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von Pferdefreund » Mo 14. Jan 2013, 01:50

P.S.

MEIN getetstets Heu hat das folgende Verhaeltnis:

15:1:3 (Eisen:Cu:Zn) also zu viel Eisen.

Gut, die 2 Jahre vorher haben meine Pferde auch ueberlebt, aber auf jeden Fall hat ihnen das balanzieren nicht geschadet, auch wenn ich jetzt keinen riesen Effekt sehe. Der wuerde sich vielleicht auch erst nach einer langen Zeit zeigen, wer weiss...

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Re: Marstall Huf-Regulator - Doku, Studie

Beitrag von SilentDee » Mo 14. Jan 2013, 01:56

Würde ja bedeuten, ich muss Zink und Copper geben, um das Verhältnis zu normalisieren... Was ist mit Mangan?


Geh jetzt bewußt ins OT, wegen neuen Thread... *hehe*

LG


Lesley, magst Du abspalten? Danke

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