Kotwasser

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Pferdefreund
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Kotwasser

Beitrag von Pferdefreund » Di 1. Nov 2016, 13:25

Ich glaube dazu gibt es noch keinen eigenen Thread.. Ich habe gerade dieses paper gefunden, was gefunden hat, dass rangniedrige Pferde besonders haeufig Kotwasser haben.


Mein Jaehrling Mini hat gerade wieder Kotwasser. Es ist tatsaechlich am niedrigsten im Rang, ich wuerde aber sagen sehr selbstbewusst, und die anderen beiden Stuten sind eigentlich sehr lieb zu ihr. Sie darf ueberall mitfressen, wird nicht verscheucht. Ich glaube eigentlich nicht, dass Stress der Ausloeser ist, sondern das un-distrkimierte Fressen von ihr. Ich fuettere ja im Prinzip free choice Heu, aber da ich schon auf Gewicht achten muss, auch recht viel staengeliges, ueberstaendiges Heu. Die erwachsenen Pferde ignorieren dieses Heu weitgehend, aber das Fohlen frisst wirklich fast alles was ihm in den Weg kommt. Ich glaube dieses staengelige Heu hat so viel Lignin, ist daher unverdaulich und bewirkt dann irgendwie das Kotwasser. Ich kann absolut keinen anderen Grund sehen. Das Fohlen hat einen negativen fecal egg count, ist vollkommen gesund, und sehr aktiv. Hufe wuerde ich sagen sind perfekt, sie ist einfach nur immer sehr hungrig. Jedes Mini gekommt abgewogen 2% des Koerpergwichtes hochqualitatives Heu (14% Proteingehalt), ca 200g Luzerne-Heulage und einen "Ration-Balancer" Mineralfutter. Die Heulage habe ich auch schon weggelassen, das macht keinen Unterschied. Ist eh nur ganz wenig. Das staengelige Heu habe ich auch schon weggelassen, dann frisst sie halt runtergefallene Blaetter (jetzt im Herbst), was auch nicht besser ist.

Interessanterweise hatte sie letzten Winter auch Kotwasser, den ganzen Sommer aber nicht. Gras gibt es nur ganz weing bei mir.

Was habt Ihr fuer Erfahrungen mit Kotwasser?
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striziwuzi
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Re: Kotwasser

Beitrag von striziwuzi » Di 1. Nov 2016, 20:50

ich selber hatte vor gut 18 jahren bei 2 pferden massiv mit kotwasser zu kämpfen. immer dann, wenn die pferde nur noch ausschließlich von heu ernährt wurden. in der weidesaison (auch bei wenig weidegang) war das kein thema.
gut wars erst, als wir dann für 2 oder 3 winter heulage (seeeeeeeeeeeehr trocken - aber dennoch gährheu :P ) gefüttert haben.
da trat kein kotwasser auf - und als wir nach diesen jahren unser lagerproblem gelöst hatten und somit wieder ausschließlich heu gefüttert haben, da hatten diese beiden pferde dann auch kein kotwasser mehr.
was es allerdings genau war - keine ahnung. ich habe in den wintern davor wohl alles unmögliche und mögliche probiert. :?

was mir aber noch einfällt: eine freundin hat in ihrem stall auch so mysteriöse kotwasser und/oder durchfallpferde........... da wurde allerhand durchbeprobt: blut, kot, urin, haare......... kein ergebnis.

dann wurden div. zusatzfutterwundermittel und kräuter bzw. kräutersäfte verwendet, entgiftungs- entlastungskuren "tod und teufel" - keine ahnung was alles........... bis zur bioresonanz usw.

seit ca. 3 wochen wird nun von dr. maroske dieses hefe-spezial mit wirklich rasantem (bereits am 2. tag 1a-kacke) und vorallem dauerhaften erfolg getestet. ich muss nachfragen - getestet wurde erst bei einem pferd, aber bei gelingen war angedacht, das auf 3-4 weitere auszudehnen....

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Annette
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Re: Kotwasser

Beitrag von Annette » Mi 2. Nov 2016, 07:31

Mein Shettymix hat auch manchmal Kotwasser, früher mehr als jetzt. Gefühlt (anecdotal evidence oder wie das heißt) wirkt dagegen bei ihm Bierhefe und/oder Luzerne (Eiweiß?). Und davon ist gar nicht viel nötig, es hat aber auf das (mäßige) Kotwasser einen prompten Effekt.
Meine bekommen auch hauptsächlich Heu.
Annette

Erli
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Re: Kotwasser

Beitrag von Erli » Mi 2. Nov 2016, 08:08

Kotwasser ist ein Arschloch.

Ich empfehle als Lektüre das Buch von Conny Röhm (Rashid hat Kotwasser)

Was beim individuellen Pferd individuell hilft, liegt oft am individuellen Grund und selbst das Mittel was dem individuellen Pferd, beim individuellen Kotwassergrund individuell hilft ist oft sehr individuell.

Also Probieren. Ich hab lange Cellulose-Pellets gefüttert und dann aber irgendwann feststellen müssen, dass ich zwar ein probates Mittel hab, aber leider keine Lösung. Mit trocken gefütterten Flohsamenschalen war es genauso- auch jahrelang durchgehend erfolgreich gegeben.

Die individuellen Ursachen bei meinem Individuum:
-Magengeschwüre
-Darmstörungen durch die MGs
-Nassheu bei kalten Temperaturen
-hoher Toxingehalt im Grundfutter
seit Stallwechsel:
-Neuer Heulageballen, neues Glück - oder eben auch individuelle Heulageballen für mehr oder weniger Kotwasser
-bei neuen Herdenmitglieder bekommt mein Pferd Stress und Kotwasser, für ca 4-5 Wochen. Da helfen dann auch keine Wundermittel

Sabine
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Re: Kotwasser

Beitrag von Sabine » Mi 2. Nov 2016, 10:15

in Kürze: war letztlich auf'm Futterseminar mit C. Röhm. Hier wurde das Thema KW ebenfalls angesprochen. Als Auslöser dafür gilt in aller erster Linie Stress jedweder Genese. Stress in der Herde, Stress im Umgang, Stress beim Fressen, Stress weil falsche Fütterung (Stichwort: Nährstoffbedarf, Rauhfutterbedarf etc.pp.), Stress beim Reiten, Stress, weil Ausrüstung autscht usw. usf. Habe das auch von einer Studie, die schon vor vielen Jahren durchgeführt wurde, im Kopf. Ich glaube mich zu erinnern, dass im Zusammenhang mit dieser Studie damals auch was in der Krawallo stand?

VG

saskia
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Re: Kotwasser

Beitrag von saskia » Mi 2. Nov 2016, 10:22

Einer meiner Beiden hatte im Alter von 2-3 Jahren auch häufig Kotwasser. Hab da mal ein teures Supermittel probiert, hat nix geholfen. Dann hab ich einen Artikel gelesen, dass Kotwasser auffallend häufig bei Schecken vorkäme. Mein betreffendes Pferd ist Schecke. Hab mich dann damit beruhigt, dass es anscheinend "normal" ist für ihn, und weiter nix dran gemacht (war auch nicht sooo extrem wie manche anderen Pferdehalter es beschreiben. Nur mässig und nicht ständig.) Irgendwann war's dann weg und kam nicht wieder. Er ist jetzt 9 Jahre alt. Nach der kotwasserzeit damals hab ich allenfalls noch eine Weile beobachtet, dass es bei nahender Gewitterstimmung wieder auftrat, aber auch das verschwand dann. Also seit ca dem 3. Lebensjahr nichts mehr.

Woran es lag? Darüber habe ich nur Spekulationen. Damals wie heute war er immer "rangniedriger", sofern man das so nennen kann, denn durchweg verstanden sich beide Pferde prima. Dennoch ist er im Laufe der Zeit "erwachsener" geworden. Unterwürfig oder ängstlich war er nie.

Dass es am Futter lag, glaube ich eher nicht, denn es wäre schon Zufall, wenn wir damals 2 Jahre lang das "falsche" Heu hatten (was immer auch daran unpassend gewesen wäre), und seitdem nun 6 Jahre lang zufällig das "richtige" Heu.

D.h. mir fällt gerade ein : anfangs hatte ich im Winter "Winterbigs" zugefüttert, und im Sommer "Weidebigs". Nachdem mir nach und nach immer mehr Zweifel kamen, ob wirklich dauerhaft Mifu nötig ist (und wenn ja, ob so ein Fertigmix das Richtige ist), hat es seitdem nix mehr zugegeben. Ob das Ende der Kotwasserperiode in zeitlichem Zusammenhang damit stand, weiss ich nicht mehr.

Zeitweise hatte ich dann wieder Zweifel, ob nicht doch Mifu nötig wäre und hab Bierhefe gegeben, die aber keinen Einfluss darauf haben konnte - weil das Pferd das Zeug schlichtweg nach wenigen Tagen nicht mehr gefressen hat. (Trägerfutter Heuflakes, wurden solo gern gefressen und dienen heute noch als Leckerli). Hab nach längerer Pause nochmal probiert, die Reste zu verfüttern, aber wie zuvor hat er es nur ca 2-3 Tage gefressen, dann noch 1-2 Tage die Hälfte stehen lassen, und dann gar nicht mehr angerührt. Da half es nichtmal, dass ich Apfel drüber geraspelt hatte. Seitdem eben nix mehr ausser Heu und Gras (Gras ganzjährig, im November wird der letzte ERSTaufwuchs abgeweidet, und im Winter haben sie die ganze Fläche zur Verfügung und sammeln die Reste ein. Stehen aber nur stundenweise auf der Weide und bekommen ansonsten ganzjährig Heu, bzw im Winter Heu/Heulage-Mix.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Pferdefreund
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Re: Kotwasser

Beitrag von Pferdefreund » Mi 2. Nov 2016, 13:55

Das mit dem Schecken ist auch interessant. Steht auch in dem Artikel, und mein Fohlen ist tatsaechlich auch ein Schecke. Der einzige hier bei mir, die 3 anderen sind eine Nuance von Schwarz.

Vielleicht lasse ich das Minfu auch mal weg. Komisch ist bei mir aber dass das Kotwasser jetzt im Herbst ganz ploetzlich wieder aufgetreten ist, obwohl ich rein gar nichts veraendert habe am Futter und der Haltung. Kein Pferd ist weggegangen oder neu dazugekommen, meine Herde ist nun seit 2 Jahren stabil. Auch an der Rangordnung hat sich nichts veraendert, alle verstehen sich gut und keiner bulllied oder wird gebullied. Nicht fuer mich erkennbar zumindest.

Allerdings, jetzt wo ich nachdenke, sind vor einem Monat die Eicheln runtergekommen von den Baeumen. Vielleicht hat es damit was zu tun. Alle Pferde fressen bei mir Eicheln, aber vielleicht vertraegt der Schecke sie nicht. Die Eicheln sind allerdings jetzt schon seit ca 2-3 Wochen alle weg. Es muesste also schon wieder abgeklungen sein, wenn es eine Eichelunvertraeglichkeit waere.

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Helga
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Re: Kotwasser

Beitrag von Helga » Mi 2. Nov 2016, 14:13

Oh je, mein Shetty hatte drei Jahre lang Kotwasser. Ich habe ihn schon mit dem Problem gekauft. Grobes Heu oder auch nur ein bisschen Stroh gingen gar nicht. Wenn er auf der Weide mal einen Apfle erwischte, habe ich das ebenfalls sofort zu spüren bekommen. Ich habe alles mögliche ausprobiert und war dann immerhin schon so weit, dass er mit nur Heu fast keine Probleme mehr hatte, aber wehe, er hat mal wieder was anderes erwischt. Sehr gut getan hat ihm die tägl Fütterung von ein wenig Oregano. Den durchschlagenden Erfolg brachte allerdings Nux Vomica. Ich weiß zwar auch nicht, was ich von den kleinen Kügelchen halten soll, aber geholfen haben sie. Im Sommer musste ich auf Grund von Zahnproblemen zwei Wochen lang Antibiotika und Entzündungshemmer. Nicht mal das gab Probleme mit dem Darm. Auch Wurmkuren sind kein Problem mehr.

Sind deine Ponys das ganze Jahr über auf der Weide und tritt das Problem erst auf, wenn sie von der Weide runter sind ? Dann könnte die Lösung auch Schwefel heißen. Ich habe auch schon gelesen, dass man Pferden - die auf die Futterumstellung sensibel reagieren - tägl ein paar eingeweichte Grascobs zufüttern soll.
Es gibt auch Pferde, die mit kaltem Wasser Probleme haben.

striziwuzi
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Re: Kotwasser

Beitrag von striziwuzi » Mi 2. Nov 2016, 14:14

*gg* das an der farbe fest zu machen finde ich ziemlich lustig........... ;)

wir hatten damals 2 schecken, einen fuchs und einen braunen.

kotwasserpatienten waren ein schecke und der braune.

hätte ich heute wieder einen kotwasserpatienten im stall, ich würde erstmal so vorgehen, wie es c. röhm beschreibt.

die pferde im stall meiner freundin sind übrigens (farblich) kunterbunt. palomino, fuchs, schecken, braune, hafi........ und es sind pferde, die schon kotwasser hatten, als sie kamen, welche, die erst dort im stall angefangen haben und eins ist dabei, das kam dort zur welt - tochter einer ranghohen stute - da schließe ich (weil ich die herde kenne) stress definitiv völlig aus

saskia
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Re: Kotwasser

Beitrag von saskia » Mi 2. Nov 2016, 14:22

striziwuzi hat geschrieben:*gg* das an der farbe fest zu machen finde ich ziemlich lustig........... ;)
...
So undenkbar finde ich das gar nicht. Wenn Kotwasser was mit unterschwelligem Stress zu tun hat, wie Manche meinen, dann kann es schon so sein dass Schecken in Herden häufiger Aussenseiter werden, da sie mit ihrer auffälligen Fellfarbe Fressfeinde auf die Herde aufmerksam machen könnten. Angeblich sollen Schimmel ja auch oft von einfarbigen Pferden in eine solche Aussenseiterposition gedrängt werden (nicht regelrecht gemobbt, aber eben nicht vollwertig dazugehörend?). Ob und was dran ist, kann ich nicht beurteilen. Es betrifft sicher auch nicht jeden Schecken und nicht jeden Schimmel, aber in umfangreicheren Untersuchungen kann es schon so sein, dass dies prozentual häufiger zutrifft.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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