Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

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Juria
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Juria » Mi 15. Jun 2016, 23:25

Okay, wenn es incl. Fruktan ist, dann wäre der Preis noch halbwegs okay. Ansonsten finde ich über 100€ für ne Basisuntersuchung und das Mineralstoff- und Spurenelementepaket echt zu teuer. Waren da nur Eisen, Mangan und Selen dabei? Kein Zink, kein Kupfer? Wurde der Fruktanwert extra ausgewiesen?

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Pferdefreund
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Pferdefreund » Do 16. Jun 2016, 00:30

myriell hat geschrieben:Und pcvXP? :D
Das fehlt mir in USA nämlich.

Wieso fehlt dir das? Meines Wissens ist das lediglich eine Annahme, die man aus dem Rohprotein ableiten kann (basierend auf Verdaulichkeitstudien, wo tatsaechlich der Nahrungsbrei analysiert wird). Oder hast Du Nahrungsbrei aus dem Dickdarm eingeschickt? Aus dem Heu selber kann man nicht herausfinden, welcher Anteil an Rohprotein verdaulich ist, zumindest glaube ich das nicht. Waere aber an einer Erklaerung interessiert, falls die existiert.


http://www.ifp-lengwenat.com/NeuePferdefuetterung/

Lewitzer Flummi
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Lewitzer Flummi » Do 16. Jun 2016, 06:06

http://www.lks-mbh.com/fileadmin/lkv/re ... BGS_FM.pdf

Mal ganz blond gefragt: was muss ich da jetzt alles ankreuzen, damit ich auch in Bezug auf Zucker und Pilze eine gescheite Analyse bekomme? :oops:
Leider habe ich nie im Bereich pflanzenanalyse gearbeitet. Möchte eigentlich "nur" wissen, ob das Heu verfütterbar ist, wie gut es für ad libitum geeignet ist und ggf das Mineralfutter darauf abstimmen. :?
Bei der Lufa Nord-west bin ich beim Preis für selen etwas blass geworden. Bei zwei Proben wird man da ja schon für selen halb arm. Dafür hätten die wohl eine Probennahme in der Nähe. :shock: Da standen aber wenigstens die Preise gleich dabei.
Bei der LKS konnte ich sie irgendwie nicht finden.
Viele Grüße

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Juria
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Juria » Do 16. Jun 2016, 09:05

Die LKS gibt ihre Preis auf Anfrage raus. Selen kostet da irgendwas um die 9€ zzgl. MwSt. Bringt aber nicht viel, wenn du auch mit dem Gedanken spielst die Mineralstoff- und Spurenelemente Versorgung anzupassen, weil die Selen eben erst ab 0,3mg/kg testen können. Sprich, zwischen 0,001 und 0,29 wird gar nichts erfasst.

Ansonsten nehmen sich die Preise zur Lufa Nord-West nicht viel.

Sowohl bei der LKS, als auch bei der Lufa Nord-West müsstest du das Basispaket und die Gesamtkeimzahl ankreuzen und zusätzlich Fruktan angeben.

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myriell
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von myriell » Do 16. Jun 2016, 10:24

0,3mg/kg wäre aber eine deutliche Überversorgung.. die sind hoffentlich nicht drin. Und für "0" muss man keine 9€ ausgeben.

Pferdefreund, ich forsche gerade an der Proteinversorgung.. und pcvXP scheint der neuste Trend in Sachen "Proteinversorgung in der Ration checken" zu sein ;).
Mein Pony lief mit einer kurzzeitigen (3 Tage) Versorgung im Frühjahr durch einen sehr proteinreichen Heuballen deutlich lockerer. Leider war der Effekt mit dem üblichen Heu sofort wieder weg.

Ansonsten ist es einfach deutlich günstiger, bei Dairy One in den USA testen zu lassen. Auch bei einem für uns schlechten Dollarkurs noch.

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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von TinaH » Do 16. Jun 2016, 11:15

Weiß nicht, obs dir was nutzt, in einem anderen Forum wurde bzgl. Fütterung alter Pferde das Protein-Konzenrat von Lexa hoch gelobt (und zwar ganz ausdrücklich im Vergleich zu selbst zusammen gestellten Rationen mit/aus den darin befindlichen Inhaltsstoffen - man war sich einig, daß der beste Effekt (hier auf die Konsitution der Oldies bezogen) mit dem Lexa Zeugs erreicht wurde).
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Juria » Do 16. Jun 2016, 11:18

myriell hat geschrieben:0,3mg/kg wäre aber eine deutliche Überversorgung.. die sind hoffentlich nicht drin. Und für "0" muss man keine 9€ ausgeben.
Ja, ich sehe das genauso. Als ich unsere Analyse bekam stand bei Selen nur "nicht nachweisbar". Ich musste dann nachhaken und fragte was das genau bedeuten würde. Es stellt sich heraus, dass der Selengehalt unter 0,3mg/kg liegt. Ich war dann erst mal etwas geschockt und versucht der Dame vom Labor klar zu machen, dass uns diese Angabe nicht helfen würde und die Aussage "nicht nachweisbar" sehr missverständlich ist, wenn der Kunde nicht weiß, ab welchem Wert Selen überhaupt erfasst wird. Denn würden wir mal davon ausgehen, dass ein Pferd 10kg von diesem Heu frisst und im ungünstigen Fall 0,23mg/kg Se im Heu wären, wäre das Pferd mit 2,3mg überversorgt. Und wenn man dann noch ein MiFu basierend auf 0mg/kg Se anfertigen lässt, kommt das ziemlich ungut. Sie gehen wohl aber von den allg. anerkannten toxischen Grenzen von 2mg/kg aus. Ich war mit diesem Ergebnis jedenfalls sehr unzufrieden und sagte das auch. Seit dem schreiben sie in ihren Analysen zumindest nicht mehr "nicht nachweisbar", sondern <0,3mg/kg.

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Pferdefreund
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Pferdefreund » Do 16. Jun 2016, 12:20

myriell hat geschrieben:
Pferdefreund, ich forsche gerade an der Proteinversorgung.. und pcvXP scheint der neuste Trend in Sachen "Proteinversorgung in der Ration checken" zu sein ;).
Mein Pony lief mit einer kurzzeitigen (3 Tage) Versorgung im Frühjahr durch einen sehr proteinreichen Heuballen deutlich lockerer. Leider war der Effekt mit dem üblichen Heu sofort wieder weg.
Das ist ja schoen dass Du dich mit der Proteinversorgung beschaeftigst, aber Deine Aussage dass dir "in den USA das pcvXP fehlt" macht deswegen noch keinen Sinn. Verstehst Du denn dass es sich dabei nicht um einen ermittelten Wert, sondern um einen geschatzen handelt? So wie man in den USA z.b. "estimated lysine" bekommt. Das wird nicht gemessen sondern lediglich abgeschaetz aus Verdaulichkeitsstudien, wieviel Lysin dann tatsaechlich aus den Rohprotein aufgenommen werden kann.

Unterschiedliche Forscher haben unterschiedliche Ergebnisse erhalten, welcher Anteil vom Rohprotein im Pferd verdaulich ist, und dewegen verwendet auch jeder andere Annahmen. Ich glaube in Deutschland war die Annahme, dass 50% des Rohprotein verdaulich sind, in den USA nimmt man lediglich 30% an. Ich habe das mal vor ein paar Jahren recherchiert, kann mich aber an die details nicht erinnern.

Insegsamt ist es sehr gut moeglich, dass Deinem Pony auch einfach nur die limitierenden AS Lysin, Methionen und Threonin gefehlt haben.


Lewizter Flummi, wen Du willst, schicke mir das Heu privat, und ich reiche es dir bei Dairy one ein. Haete auch den Vorteil, dass ich Dir meine Werte aus den letzten 5 Jahren zum Vergleich geben kann (erster und zweiter Schnitt). Das ist naemlich ein weiteres Problem. Unterschiedliche Leute messen bei unterschiedlichen Anbietern, mit unterschiedlichen Messverfahren, weshalb man direkte Vergleiche zwischen verschiedenen Heus nur mit Vorsicht geniesen kann.

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Pferdefreund
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von Pferdefreund » Do 16. Jun 2016, 12:45

Ich weiss nicht was die Untergrenze ist fuer Selenium bei Dairy One, aber meine Heus waren zwischen 0.03ppm und 0.04ppm, also 0,03mg/kg, und 0,04mg/kg.

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myriell
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Re: Richtiger Zeitpunkt Heuanalyse?

Beitrag von myriell » Do 16. Jun 2016, 13:11

Dairy One darf bei Heu aus Europa kein Selen mittesten.
Wenn Pferdefreund es schickt, dann könnte sie möglicherweise Selen mittesten lassen, weil es ja dann quasi aus den USA kommt, das wäre ein Vorteil ;).

Doch, ich weiß das schon, dass es sich dabei um Schätzwerte handelt. Wenn es bessere Wege gibt, als mit diesen Schätzwerten zu schätzen anstatt einfach gar nichts zu kalkulieren, dann immer her damit ;).

Mein aktueller Kenntnisstand ist eben, dass das Rohprotein, welches das Pferd im Dickdarm verdaut, nicht mehr sinnvoll genutzt wird. Daher ist nur das dünndarmverdauliche Rohprotein interessant. Und Mittelwerte gehen bei Heu etwa von 40% des Rohproteins aus in dem Fall. Threonin, Methionin und insbesondere Lysin habe ich in der Zeit auch über das Mineralfutter zugefüttert. Trotzdem war sie in der kurzen Zeit des Turboheuballens deutlich lockerer ;).

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