Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

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Liese_Lotte
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Liese_Lotte » Do 16. Jul 2015, 12:31

Also wirklich, sind wir hier im Reitforum?! Hier wird von einem Pferd berichtet, das echt mies aussieht, und eine bereits diagnostizierte ernstzunehmende Grunderkrankung hat, die nicht therapiert wird. Und hier wird diskutiert mit welchen Mittelchen man das Leiden des Pferdes evt etwas verringern könnte?!!

Ginge es hier um Hufe, ein Bereich in dem die meisten User hier sicher versierter sind, und es würde gefragt, welchen Hufschutz man wohl am besten unter mies bearbeitete Hufe pappen kann, damit das Pferd noch ein weinig länger laufen kann, würde es hier eine Riesenaufschrei geben.
Analog zu dem dann, vernünftigerweise hier immer erteilten Ratschlag in solchen Fällen (Hufebearbeitung verbessern, am besten indem man einen kompetenten Hufbearbeiter findet), müsste man doch Mascha raten, suche Dir einen kompetenten Tierarzt, und lasse endlich, so schnell wie möglich das ECS als Grunderkrankung therapieren!

Lilli
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Lilli » Do 16. Jul 2015, 12:44

Das sind oft Pferde denen ein TA gar nicht helfen kann. Eine gute THP wäre schön, aber finde mal sowas. Mascha ist klug genug die ganzen Tipps abzuwägen und sie kennt ihr Pferd gut genug, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Manchmal geht es halt nicht einfach. Gerade bei ECS geht es einigen Pferden mit Pergolid oder Prascent schlechter. Viele haben gar kein echtes Cushing. Und jedem davon muß irgendwie ein Weg gefunden werden, ihnen zu helfen. Das ist so unterschiedlich, welches Medikament anschlägt oder welches Kraut gewachsen ist. Bleibt ausprobieren......
Es spricht auch gar nichts dagegen sich öffentlich Rat zu holen. Viele User haben Patienten und haben schon einiges durch. Also warum nicht nach deren Erfahrungen fragen?
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Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Do 16. Jul 2015, 13:27

Liebe Liese_Lotte,

Ich ärgere mich gerade wirklich über deinen anmaßenden Beitrag. Ich habe das Pony schon mehrmals komplett durchchecken lassen. Das erste Mal in der Klinik. Dann von verschiedenen TÄ. Ich habe mit Pergolid behandelt, was keinen dauerhaften Erfolg brachte. Ich habe homöopathische Kuren durchgeführt, die von einer THP verschrieben wurden. Letztens hatte ich erst wieder eine THP da und danach habe ich noch eine Spezialistin für Herzprobleme da gehabt, die eine Herzultraschalluntersuchung durchgeführt hat. Leider haben alle diese Untersuchungen keine klare Erklärung dafür ergeben, warum es dem Pony nicht gut geht. Der einzige Anhaltspunkt ist der etwas erhöhte ACTH-Wert. Da das Pony aber nicht mehr positiv auf das Pergolid reagiert, ist sowieso fraglich, ob der ACTH-Wert durch Cushing erhöht ist oder durch eine andere Krankheit. Das Fazit aller bisherigen Untersuchungen ist, nichts genaues weiß man nicht. Die TÄ tendieren dahin zu sagen, das Pony sei eben einfach alt. Ich sehe das nicht so. Also bitte, halte dich etwas zurück mit deinem vorschnellen Urteil.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Lesley » Do 16. Jul 2015, 14:51

Mascha, hast du mal Mönchspfeffer in Tablettenform probiert?

Ich habe mit meinem Pony auch eine Odyssee durch. Sie fraß schlecht, war schlapp, dünn. Ich habe auch alles durchgecheckt. Raus kam letztendlich per Zufall zwei frakturierte Zähne. Nach Entfernung hatte ich mein altes Pony wieder.
Tierärzte haben es übrigens auch aufs Alter geschoben. Das wollte ich aber nicht glauben.
Such weiter!!
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Do 16. Jul 2015, 14:55

Lesley hat geschrieben:Mascha, hast du mal Mönchspfeffer in Tablettenform probiert?
Nein, bislang nicht. Wie verabreichst du die? Und in welcher Dosis?
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Annette » Do 16. Jul 2015, 16:08

Ganz unrecht hat Liese Lotte aber nicht. Wenn es doch „richtiges“ ECS ist, können viele Symptome auch davon kommen und man kann ihnen nur Herr werden, wenn man das ECS behandelt.

Über die Wirksamkeit von Mönchspfefferprodukten gibt es m.W. eine (oder mehrere?) Studie, die besagt, dass der Wirkstoffgehalt in den Produkten meist zu unsicher ist und sie eher nicht wirklich helfen, auch wenn manchmal einige Symptome davon angesprochen werden. Aber alle sind sich einig, dass der ACTH dadurch nicht kontrollierbar ist. Also auch nicht die Folgen im Körper durch den erhöhten ACTH.

Die Behandlung mit Pergolid ist – wie man in den Foren mitverfolgen kann – bei manchen Pferden etwas tricky einzustellen. Einerseits ist die Dosishöhe nicht pauschal anhand der Höhe des ACTH oder des Gewichts des Pferdes vorherzusagen, andererseits muss das Medikament bei manchen total langsam eingeschlichen werden.

Ich finde, das viele Fell zu dieser Jahreszeit plus ein erhöhter ACTH ist schon sehr verdächtig. Ebenso der etwas nach unten kugelnde Bauch (langsamer Verlust der Rückenmuskulatur?)

Wenns mein Pferd wäre, würde ich den ACTH öfter kontrollieren und wenn die anderen Maßnahmen nichts bringen, mich doch nochmal verstärkt auf die Cushingbehandlung mit Pergolid konzentrieren.
Annette

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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Do 16. Jul 2015, 16:20

Du glaubst gar nicht, wie vorsichtig ich das Pergolid wieder eingeschlichen habe, nachdem ich es das erste Mal absetzen musste. Wir haben auch mit der Dosis variiert, aber es hat nicht mehr funktioniert. Ich habe es mehrfach versucht, das letzte mal vor etwa drei Monaten. Zumal es auch immer heißt, man soll sich nicht auf den ACTH-Wert versteifen, sondern die Dosierung nehmen, die dem Pferd gut tut. Der ACTH-Wert ist so leicht und schnell zu beeinflussen, dass das Allgemeinbefinden immer ein besseres Bewertungskriterium ist. Und wenn es meinem Pony mit Pergolid schlechter geht als ohne, dann hilft mir auch der beste ACTH-Wert gar nichts.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Lesley » Do 16. Jul 2015, 17:32

Wenn man Verschwörungstheoretiker wäre, könnte man die Behauptung der Nichtwirkung von Mönchspfeffer auf das Konto der Pharmaindustrie schieben, die lieber das teure Pergolid verkaufen will...
Aber wir sind ja alle normaldenkende Menschen...


Wenn man sich die chemischen Strukturformeln von Mönchspfeffer und Pergolid anschaut, dann gibt es wenig Unterschiede und somit ist nicht wirklich klar, warum das eine wirken soll, das andere aber nicht.

Ich finde auch, dass ECS viel zu oft auf den ACTH Wert reduziert wird. Zumal noch nicht wirklich klar ist, wodurch der Wert alles beeinflusst wird. Wenn man sich dazu anschaut, welches Prozedere beim Blutabnehmen und bei der Aufbereitung empfohlen wird, dann bin ich mir nicht sicher, wie viele Blutproben überhaupt korrekt ausgewertet werden.
Ich bin der Meinung, man sollte bei einer ECS Diagnose oder dem bloßen Verdacht den kompletten Stoffwechsel abchecken. Das wird doch eher in den wenigsten Fällen gemacht.
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Fr 17. Jul 2015, 09:24

Übrigens Fell hatte sie nach dem Winter mit Decke weniger als jetzt. Seit sie wieder 24 Stunden auf der Wiese stehen und es Nachts einfach noch manchmal kalt war, hat sie wieder geschoben gehabt. Mit dem Fellwechsel hat sie so keine Probleme. Sie bildet zwar ein sehr dickes Winterfell aus, wenn sie keine Decke aufbekommt, verliert es aber auch problemlos wieder.

Naja, ich habe Vorgestern das erste Mal Pronutrin gefüttert. Als ich den Eimer aufgemacht hab und mir dieser Kaugummigeruch in die Nase stieg, dachte ich nur, na Prost Mahlzeit, wie soll ich davon denn 175g ins Pferd bekommen. Habe mich schon zehn Maulspritzen geben sehen. Aber als Optimist, der ich normalerweise bin, habe ich ihr das Pronutrin mal angeboten. Und sie hat es völlig überraschend gefressen. Nun ists so, dass es schon Sachen gab, die sie einmal anstandslos gefressen hat und danach nie wieder. Drum hatte ich mich gestern noch nicht getraut, was zu schreiben. Aber gestern hat sie es wieder anstandslos gefressen. *auf Holz klopf*

Und das beste ist, sie hatte gestern schon einen wacheren Blick, sie kam mir auf der Koppel entgegen anstatt nur traurig dazustehen, sie hat mir zur Begrüßung wieder zugewiehert. Beim Putzen hat sie mich zum Mähnekraulen animiert, indem sie mein Bein mit ihrer Lippe gekrault hat. Ich habe sie dann etwas frei auf dem Hof herumlaufen lassen und sie war wieder an der Umgebung interessiert. Naja, bergab ging sie immer noch sehr schlecht, aber sie hatte ja auch erst eine Dosis bekommen. Ich hoffe einfach mal, dass das kein Zufall, sondern die Auswirkungen des Pronutrin waren. Der TA meinte schon, es wirkt schnell. Aber das hat mich jetzt schon überrascht.

Zusätzlich habe ich ihr nun seit drei Tagen 1,5h gekochte Möhren gefüttert und sie abends ein bis zwei Stunden in die Box gestellt, damit sie etwas Heu frisst.
Viele Grüße, Mascha
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Cate
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Cate » Fr 17. Jul 2015, 09:44

Ich drück die Daumen, das es hilft!
Und zum Heufressen "zwingen" ist gut! :clap:

Nach meinen Erfahrungen hilft das "richtige" Magenschutzmittel meist überraschend schnell, innerhalb weniger Tage ist oft eine sehr deutliche Besserung zu sehen. Um dem Magen Zeit zur Heilung zu geben, würde ich es aber immer über mehrere Wochen - wie lange, hängt ein bißchen vom Mittel ab - geben.
Ich gebe meiner (ok, bekannten) Magenpatientin übrigens bereits beim ersten Verdacht auf "wieder Magen" eins dieser Magenschutzmittel und warte nicht auf eine komplette Dianostik. Zum einen geht das nicht immer so schnell, grad eine Magenspiegelung, und zum anderen hab ich meine Stute damals nach der Magenspiegelung fast durch eine heftige Krampfkolik verloren, ausgelöst vermutlich durch die Schmerzen. :(
Damit will ich nicht propagieren, nun nie mehr einen TA zu holen, aber vielleicht ein paar Tage "umsonst" Magenschutz schaden dem Pferd sicher weniger, als länger die Magenschmerzen zu ertragen! Schadet nur unserem Geldbeutel ... ;)
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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