Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

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Mascha
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Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Mo 13. Jul 2015, 20:58

Hallo,

mein Pony hat seit langem mal wieder scheinbar echte Magenprobleme. Jetzt wollte ich mal wieder zur ersten Symptombekämpfung ein Mittelchen geben. Ich habe mal geschaut, was es da mittlerweile alles als Zusatzfutter gibt und würde nun gern mal den Rat der Magenproblem-erfahrenen Mitglieder hier einholen. Ich bin zwischenzeitlich etwas verwirrt von den ganzen Produkten.

Ich frage mich, warum bei den Mitteln in der Regel Calciumcarbonat und nicht Natriumbicarbonat drin ist. Letzteres ist ja der natürlich im Speichel vorkommene Säurepuffer soweit ich weiß.

Magnogard wirbt damit, dass es nicht nur als einfacher Säurepuffer wirkt, sondern durch beta-Glucane die Heilung etwaiger Geschwüre oder Reizungen beschleunigt. Kann ich da nicht einfacher Haferkleie füttern?

In einigen Mitteln sind auch noch wieder Zucker drin, die ja eigentlich nicht angezeigt sind, wenn man schon mit Magenproblemen zu kämpfen hat.

Mit wurde empfohlen Haferkleie + Natriumbicarbonat zu füttern, denn etwas anderes sei in den frei verkäuflichen Magenmitteln auch nicht drin.

Also irgendwie bin ich grad überfordert, was ich nun kaufen soll.

KF habe ich komplett abgesetzt, das Pony steht 24 Stunden auf der Wiese, ich bin einmal am Tag da und biete Heu an, was aber scheinbar nicht wirklich auf Anklang stößt. Zu füttern muss das Magen-Mittel per Maulspritze sein, da Pony es nicht essen wird.

Wäre für Tipps und Aufklärung dankbar.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von TinaH » Mo 13. Jul 2015, 21:46

Ist nicht Omeprazol/Pantoprazol das Mittel der Wahl?
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Mo 13. Jul 2015, 21:58

Ja, aber das ist ein Medikament, kein frei verkäufliches Zusatzfuttermittel. Ich würde gerne erstmal nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Lesley » Mo 13. Jul 2015, 22:00

Natriumbicarbonat hat eine sehr kurze Wirkzeit (20 Minuten??). Deswegen wird es wohl keinen Sinn machen.
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von TinaH » Mo 13. Jul 2015, 22:18

Bei "echten Magenproblemen" würde ich aber lieber auch "echte Medizin" geben ;)
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Mo 13. Jul 2015, 22:25

TinaH hat geschrieben:Bei "echten Magenproblemen" würde ich aber lieber auch "echte Medizin" geben ;)
Omeprazol unterdrückt die Produktion der Magensäure. Das ist mir ein zu krasser Eingriff in die Verdauung, da riskiert man die nächsten Verdauungsprobleme direkt mit. Habe da bei meinem Pony keine guten Erfahrungen vor ein paar Jahren mit gemacht. Es ist meiner Meinung nach sinnvoller, etwas zu füttern, was die Magenschleimhaut beruhigt und hilft, sie wieder aufzubauen. Daher frage ich ja explizit nach den Zusatzfuttermitteln, die das zum Ziel haben.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Juria » Di 14. Jul 2015, 00:08

Ich würde wohl auch Ome geben, wenn das Pferd akute Magenprobleme hat. Das kann zumindest helfen, dass die Geschwüre erst mal abklingen. Vorbeugend würde ich da wohl immer eher Leinsamen mit Kamillen-oder Salbeitee geben.

Wie schlimm sind die Geschwüre bei deinem Pferd?

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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Annette » Di 14. Jul 2015, 05:53

Als meiner mal richtig doll Magen hatte (hatte sich unbemerkt seit längerem aufgebaut mit Trippeln mit den Hinterbeinen, dann kamen eher typischere Symptome mit Scharren nach Fressen und zum Schluss sogar mit Hinlegen), habe ich erst mit Gastroguard behandelt (1 Monat voll, 1 Monat halb/viertel), danach habe ich weiter mit Magnogard unterstützt, aber DAS hatte keinen sichtbaren Effekt. Der Magen war immer noch nicht ganz tacko trotz ad lib Heu. Nach einem Tip einer Bekannten habe ich dann nochmal für ca. 4 Monate mit Menschenomeprazolkapseln weiterbehandelt (das ist bezahlbar im Ggs. zum Gastroguard, da die Dosis auch geringer ausreicht). Danach wars gut und kam auch nach Absetzen der Medikamente nicht wieder. Inzwischen braucht es auch kein Heu ad lib mehr.

Also wenn wirklich was am Magen ist, ist das ja nicht ungefährlich und ich hatte wie gesagt, keinen sichtbaren Effekt mit Magnogard. Zumal ich tagsüber auch nicht da bin, um ihm davon ständig was zu geben. Hatte das auch gelesen, dass es nur immer kurzzeitig wirkt, solange es eben im Magen ist.
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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Liese_Lotte » Di 14. Jul 2015, 08:52

Ich habe inzwischen leider einiges an Erfahrung mit Magenpatienten sammeln müssen, zum Glück nicht mit meinen Pferden. In den letzten Jahren ist es hier in der Gegend leider in vielen Pensionsställen üblich, wenig Raufutter zu geben (weil rar und teuer), dafür etwas mehr Kraftfutter.
Funktioniert hat es wirklich nur, wenn zwei Punkte beachtet wurden: Fütterung konsequent umstellen und Omeprazol geben. Alles andere hat keine langfristige Besserung bewirkt.
Heu sollte immer zur Verfügung stehen, am besten möglichst weich, und/oder nass. Gekochte Möhren haben eine positiven Effekt, Kraftfutter kann man durch kleine Portionen Mash ersetzen, oder Kwik Beets. Grobes Heu oder Gras werden oft nicht mehr gern gefressen, weil sie im Magen nicht schnell genug von der Magensäure durchdrungen werden, diese steigt dann hoch und tut weh.
Zusätzlich sollte man jeden Stress vermeiden (Wettkämpfe, Reisen, Stress in der Herde)

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Re: Verschiedene Mittel bei Magenproblemen

Beitrag von Mascha » Di 14. Jul 2015, 08:53

Sie hatte vor ein paar Jahren mal etwas am Magen, ob es Geschwüre oder Reizungen waren, weiß ich nicht. Der TA hatte gastroskopiert und dann Omeprazol verschrieben. Damit ging es ihr dann zwei Tage gut, dann ist sie stark aufgegast und hatte mehrere Gaskoliken innerhalb einer Woche. Ich hatte x Mal den TA da und es ging ihr schlechter als ganz ohne Behandlung vorher. Wir haben das Omeprazol dann abgesetzt.

Damals war wohl Dauer-Stress in der Herde der Auslöser und als der abgestellt wurde, ist der Magen ohne weitere Behandlung wieder genesen. Futter hatte sie sowieso immer zur Verfügung und auch genutzt. Sie ist da generell empfindlich, Stress und Futterentzug führen immer zu Magenproblemen bei ihr. Jetzt im Moment sehe ich so aber keinen Auslöser... Die Herde ist ruhig, die Koppel auf der sie gerade sind ist auch besonders groß, es gibt kein Gedränge, Futter haben sie logischerweise auch immer bei 24 Stunden Wiese.

Aber auf Grund meiner damaligen Erfahrungen bei diesem Pony würde ich gerne jetzt irgendetwas füttern, was nicht so stark in die Verdauung eingreift. Bei Magnogard z.B. steht, dass man es auch einmal am Tag füttern kann und es trotzdem wirkt. Bei Pronutrin steht das auch. Ist das denn wirklich völliger Quatsch?
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