Manganmangel

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Ramona1974
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Manganmangel

Beitrag von Ramona1974 » So 5. Jul 2015, 19:22

Ich hatte mein Pferd kürzlich auf anrten des Tierarztes auf EMS und Cushing testen lassen, beide Tests waren zum Gück nach Auswertung negativ.

Da aber eh schon mal Blut abgenommen wurde habe ich gleich mal noch ein Blutbild bezüglich Spurenelmenten erstellen lassen.

Das war auch bei allen Werten im grünen Bereich. Selen im Mittel mit 103, Kupfer 126, Eisen eher im unteren Bereich mit 111, Zink 56.
(Referenzwerte von Biocontrol)

Alle anderen Werte im normeln Mittelbereich.

Der einzige Wert der völlig außerhalb der Toleranz liegt, ist Mangan mit nur 1,1 bei einem Soll von 2 - 3,5.

Ich habe mich jetzt mal ein bisschen eingelesen, da ich Mangan nicht als so "wichtig" erachtet hatte.
Man schaut ja meist so auf Zink, Kuper Selen....

Typische Zeichen für Mangan Mangel sind wohl Veränderungen im Knochenstoffwechsel, Zahnprobleme, Steifheit in der Muskulatur, und Fühligkeit der Huflederhäute, zudem häufig ein Speck am Hals.

Genau alle diese Symptome passten zu 100% auf mein Pferd, daher ja auch der EMS und Cushing Test.

Meine Stute hat zu der dauernden Fühlgkeit trotz halbwegs adäquater Hufsohlendicke nun eine beidseitige Krongelenksarthrose entwickelt, die vor einem Jahr auf den letzten Kontroll- Röntgenbildern noch nicht zu sehen war.
Sie hatte am selben Tag die Zähne geraspelt bekommen.
Zuvor war der Zahnarzt immer sehr zufrieden, diesmal hatte sie einen Spalt am Zahn.

Kann das alles Zufall sein, oder hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

katiebell
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Re: Manganmangel

Beitrag von katiebell » So 5. Jul 2015, 20:06

Eisen, Zink und Kupfer haben keine weitere Aussagekraft. Infos zur Aussagekraft von Blutbildern gibt es hier im Forum.
Manganmangel ist eigentlich beim Pferd weitestgehend unbekannt, wenn es auftritt, dann aber eigentlich, weil die Ration nicht ausbalanciert wurde und zuviel Calcium und Phosphor zugeführt, daher die Aufnahme von Mangan behindert. Die Lösung ist also nie, Mangan zuzufüttern.
Dieser einzelne Wert würde mich zunächst nicht beunruhigen. Nicht nur dass die Referenzwerte von Mangan strittig sind, sondern auch, da es nur eine Momentaufnahme ist. Ich würde die Ration durchrechnen, sodass die Aufnahme sichergestellt ist. Dann kannst du nach einer gewissen Zeit ein weiteres Blutbild erstellen lassen.

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Juria
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Re: Manganmangel

Beitrag von Juria » So 5. Jul 2015, 23:57

Ohh auch Kupfer hat keine Aussagekraft im BB? Mhm... Gibt es Symptome, die auf einen Kupfermangel oder eine Überversorung hindeuten könnten? Bei meinem war Kupfer stets der einzige Wert, der immer in der Norm lag.

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Ramona1974
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Re: Manganmangel

Beitrag von Ramona1974 » Mo 6. Jul 2015, 08:23

Danke, ich rechne die Ration schon seit 7 Jahren aus seit sie ihre erste Rehe hatte. Daher hatte ich mich immer sicher gewägt. Das Hauptproblem ist halt nur dass sie kaum ein Mineral Futter frisst.

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Re: Manganmangel

Beitrag von TinaH » Mo 6. Jul 2015, 09:46

In einem anderen Forum (wo an die Aussagekraft von BB geglaubt wird) hatte mal eine userin mit einem PSSMler geschrieben, daß sie einen Zusammenhang zwischen Mn-Mangel und Fühligkeit sieht. Soweit ich mich erinnere, füttert sie es zu.

Das mal so als völlig wertfreie Info. Ich selber bin mehr als unsicher, wem man diesbezüglich glauben sollte :whistle:
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Re: Manganmangel

Beitrag von katiebell » Mo 6. Jul 2015, 14:22

Juria hat geschrieben:Ohh auch Kupfer hat keine Aussagekraft im BB? Mhm... Gibt es Symptome, die auf einen Kupfermangel oder eine Überversorung hindeuten könnten? Bei meinem war Kupfer stets der einzige Wert, der immer in der Norm lag.
Eine Überversorgung kannst du mit Sicherheit nicht erreichen- 2500mg/Tag für ein 500kg Pferd sind immer noch ein sicherer Bereich, und in diese Hausnummer kommst du bestimmt nicht.
Kupfermangel- runterscrollen zu "Symptoms of Copper Deficiency":
http://www.calmhealthyhorses.com/facebook/copper.html

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Re: Manganmangel

Beitrag von katiebell » Mo 6. Jul 2015, 14:26

TinaH hat geschrieben:In einem anderen Forum (wo an die Aussagekraft von BB geglaubt wird) hatte mal eine userin mit einem PSSMler geschrieben, daß sie einen Zusammenhang zwischen Mn-Mangel und Fühligkeit sieht. Soweit ich mich erinnere, füttert sie es zu.

Das mal so als völlig wertfreie Info. Ich selber bin mehr als unsicher, wem man diesbezüglich glauben sollte :whistle:
Wenn man die Ration durchrechnen würde, würde man sehr wahrscheinlich eine Imbalance feststellen, und Calcium und Phosphor werden die Aufnahme behindern.
Aber leider werden die Interaktionen der Mineralien/Spurenelemente immer noch weit unterschätzt, und stattdessen immer wieder geglaubt, das, was scheinbar fehlt, müsse erhöht zugefüttert werden, statt das Ganze zu betrachten. :?

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