Ergebnis Heu ad libitum

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Pferdefreund
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Pferdefreund » Di 15. Mär 2016, 13:45

also ich kann nur sagen, dass unsere Maeuse in der Standard Tierhaltung in wissenschaftlichen Versuchen ihr Futter maennchen-machend, oder am Gitter haengend durch ein Gitter durch abnagen fressen muessen. Sie koennen also nicht einfach nur in ihrem Nest sizten und das Futter faellt vor die Nase ohne Anstrengung es zu fressen. Es hat hauptsaechlich praktische Gruende, das Futter vom z.b. Kot und Urin raeumlich zu trennen. Diese Art der Fuetterung wird trotzdem als ad lib bezeichnet. Die Netzmaschengroesse sollte niemals so klein sein, dass es nicht dem natuerlichen Grasen eines Pferdes entspricht. Ansonsten funktioniert das ganze System des Autoregulierens des Pferdes wieder nicht.

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myriell
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von myriell » Di 15. Mär 2016, 17:59

Ich glaube auch nicht an eine gesunde Autoregulation bei unserem Heu. Das mag bei für Pferde gesünderem Heu funktionieren, aber unser Heu lässt die Pferde bei groben Maschen leider fett werden.
Daher gibt es 24/7 Heu aus engmaschigen Netzen, wie bei Cate. Bei uns sind enge Maschen 30mm bei 5mm Materialstärke.

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Sani
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Sani » Di 15. Mär 2016, 21:36

Meine Stute mit EMS und chronischer Rehe steht seit 4 Jahren in einem Offenstall, wo von Anfang Dez. bis Mitte Mai Heu ad lib früh und abends am Boden ausgelegt wird für ca. 24 Robustpferde. Ungefähr 180 kg Magerheu pro 24 Std., jedes Pferd kann fressen, so viel es mag. Pferde haben einen kleinen Magen, der ist relativ schnell voll; wenn Pferde Heu ad lib haben ohne Netze, fresssen sie ständig wenig und legen Fresspausen ein - meine Erfahrung.

Beschäftigung durch Heunetze braucht es nicht, Pferd hat keine Langeweile mehr in der großen Herde. Neben Heu ad lib im Offenstall gibt es eine Winterweide, die durchgewalkt ist durch die Eisenpferde, Gras gibt es da derzeit keines. Meine grassüchtige Stute steht trotzdem meist auf der Winterweide und wird immer dünner, macht nichts, lieber zu dünn als zu dick.

Barbie letztes Jahr nach 6 Monaten Heu ad lib am Boden ausgelegt:

Bild

Unsere Winterweide, da läuft meine Stute stundenlang rum, das tut ihren Hufen gut und ist artgerecht:

Bild

Ich denke, wenn man ein Pferd artgerecht hält, erledigen sich viele Probleme von selber.
Barbie und Nepomuk, Haflinger, 17 Jahre, LAG-Stall, Sommer: Magerweide, Futterstroh/Heu
Winter: Bio-Heu
Zusatzfutter: Grünhafer, Barbie: Magnokollagen

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Annette
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Annette » Di 15. Mär 2016, 21:48

Sani hat geschrieben:... Heu ad lib früh und abends am Boden ausgelegt wird für ca. 24 Robustpferde. Ungefähr 180 kg Magerheu pro 24 Std., jedes Pferd kann fressen, so viel es mag.
Das sind 7,5 kg pro Pferd. Soviel bekommt mein Connemara auch, aber bei dem nenne ich es nicht "ad lib" sondern "streng abgewogen". Pinkeln Eure Pferde ins Heu, dass Du denkst, es ist ad lib, weil abends noch was von morgens übrig ist?
Annette

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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Liese_Lotte » Di 15. Mär 2016, 22:47

Ich habe jahrelang mein Raufutter getestet, es immer aus der gleichen Gegend bekommen, die letzten Jahre immer vom gleichen Erzeuger. Abhängig vom Zuckergehalt konnte ich ad lib geben, oder musste rationieren. Es gab in den letzten Jahren einzelne Ballen, die weder meine Pferde noch die vom Nachbarn ( der das Futter herstellt) gerne fressen. Der Hunger treibts rein, aber es wird viel sortiert und die Ponies wurden dünner. Von der Optik und vom Geruch her hätte ich diese Ballen als besonders hoch wertig eingestuft... Diese Ballen habe ich nach 2 Tagen nicht mehr gefüttert. Vielleicht gibt es so etwas auch bei Sani am Stall? Das würde erklären, warum dort Futter übrig bleibt und ihr Pferd dünn wird.

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Pferdefreund
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Pferdefreund » Mi 16. Mär 2016, 00:17

also ich kann mich ja noch gut an das Deutsche Wetter im Winter erinnern, Heu auf dem Boden im Offenstall kann ich mir gar nicht vorstellen. Selbst wenn die Pferde da nicht reinpinkeln oder aepfeln (was eher sehr wahrscheinlich der Fall ist) wird das Heu schmutzig durch die dreckigen Hufe, wenn die Pferde vom Schlammpaddock kommen. Meine Pferde wuerden kein schmutziges Heu fressen. Da wuerde dann viel zu viel verschwendet werden, und es ist kein Wunder wenn die Pferde duenn werden. Bei nassem Wetter geht es einfach nicht ohne Netze, oder irgendeiner anderen Form von raeumlicher Trennung des Heus und dem Dreck/Matsch. Das ist zumindest meine Erfahrung. Ich habe in den USA das "Glueck" dass wir sehr kalte Winter haben, mit viel Schnee und fast 3 Monate durchgehend gefrorenem Boden. Da kann man ganz wunderbar vom Boden fuettern, aber sobald es taut geht das nicht mehr.

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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Lesley » Mi 16. Mär 2016, 07:05

Von 7,5 kg Heu am Tag würden meine Pferde auch abnehmen.

@ Pferdefreund: Genauso ist es. :)
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If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Helga » Mi 16. Mär 2016, 07:50

Ich würde sagen, wenn ein Hafi trotz Heu as lib und Winterweide ständig dünner wird, stimmt etwas nicht. Entweder hat sie gesundheitliche Probleme (Schmerzen, Magen, Zähne ..) oder sie bekommt einfach nicht genug Heu ab; Rangordnung, verschmutztes Heu, Heu wird - warum auch immer - nicht gerne gefressen. Anstatt mich zu freuen, würde ich der Sache auf den Grund gehen.

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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Heike4 » Mi 16. Mär 2016, 08:25

Selbst das pony mit 137 cm Stockmaß bekommt aktuell 10 kg Heu.... Und ist nicht dick....
Und aktuell habe ich Heu was eher nach zweitem Schnitt aussieht... Die Heuernte 2015 ist halt etwas kleiner hier ausgefallen, da muss auch mal solch Heu sein....
Geht nicht, gibt es nicht.

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Cate
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Re: Ergebnis Heu ad libitum

Beitrag von Cate » Mi 16. Mär 2016, 08:55

Heu ad lib ohne Netze würde bei uns nicht funktionieren. :confusion-shrug:
Selbst mit den 3x3cm Netzen haben es ja leider ein paar Pferde - die ohne zusätzliche Bewegung - geschafft, zu dick zu werden. Wir haben allerdings auch kein absolutes Magerheu, wir haben zwar pferdetaugliche Mischungen eingesät, achten auf den Schnittzeitpunkt und lassen den Zuckergehalt bestimmen, aber von guten Ackerböden ist kein Magerheu zu bekommen. :(
Aber ALLE, wirklich alle Pferde stehen bei uns auch oft gemütlich rum und machen Fresspausen, meist steht eine Gruppe von mehreren Pferden um eine Heuraufe, ein paar fressen, der Rest steht entspannt dösend dazwischen oder daneben. Heunetze führen nicht zwingend zu Streß beim Fressen oder Dauerfressen, wie von Sani oben angedeutet. :confusion-shrug:
Heu ohne Heunetze, oder gar am Boden gefüttert, ist für uns ein No-Go, zum einen fressen die Pferde dann zuviel, und zum anderen versauen sie unglaublich viel Heu, das können und wollen wir als SBs uns nicht leisten. :evil:
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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