Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Benutzeravatar
Annette
Beiträge: 843
Registriert: Fr 23. Mär 2012, 14:32
Service: Vermessungsingenieur, Freizeitreiter, Selbstraspler an 2 eigenen Ponies
Wohnort: Nds.

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Annette » Sa 15. Nov 2014, 18:32

Wie finden/fanden Wildpferde diese Mengen an NaCl, wenn sie nicht gerade in einer Gegend mit Salzseen oder nah am Meer leben?

Auf meinem (gepressten) Salzleckstein steht "naturrein" und "ohne Zusatzstoffe". Mineralöl?

Was man so auf Deutsch lesen kann, muss man nur loses Salz zugeben, wenn sie regelmäßig stark beansprucht werden /stark schwitzen, ansonsten sollen angeblich Lecksteine reichen.
Annette

Benutzeravatar
Pferdefreund
Beiträge: 1443
Registriert: Mi 22. Feb 2012, 15:11

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Pferdefreund » Sa 15. Nov 2014, 18:45

doch, soweit ich weiss ist bei den meissten Salzlecksteinen Mineraloel drin. Zumindest die die es hier in den USA gibt. Hier ist mal ein Beispiel:

http://www.walmart.com/ip/Manna-Pro-Tra ... s/10449493

Bei Ingredients steht:
Salt, Ferrous Carbonate, Zinc Oxide, Manganous Oxide, Iron Oxide, Calcium Carbonate, Copper Sulfate, Mineral Oil, Calcium Iodate, Cobalt Carbonate, Natural and Artificial Flavors.


Auch bei den Weissen meine ich habe ich das schon gelesen. Ich habe allerdings schon lange keine Bloecke mehr gekauft.

Benutzeravatar
Wurzl
Beiträge: 1517
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 07:18
Service: Planungsaufträge für Häuser und Ställe. Holzbau.
Wohnort: Rot an der Rot

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Wurzl » Sa 15. Nov 2014, 18:57

Pferdefreund hat geschrieben:also ich glaube von einem Himalaya Leckstein kann kein Pferd was abbeissen.
Meine schon :)

Benutzeravatar
Annette
Beiträge: 843
Registriert: Fr 23. Mär 2012, 14:32
Service: Vermessungsingenieur, Freizeitreiter, Selbstraspler an 2 eigenen Ponies
Wohnort: Nds.

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Annette » Sa 15. Nov 2014, 23:10

http://www.solsel.de/produkte/salzleckstein/
http://images.raiffeisen.com/Raicom/Ima ... feisen.pdf
Hier steht nichts von Mineralöl, aber was das "spezielle Pressverfahren" ist, verraten sie nicht. Ich habe aber eine Patentbeschreibung eines Pressverfahrens für einen Salzleckstein mit einem Anteil an Mineralstoffen gefunden, da steht auch nichts von Beigabe von Mineralöl. Also scheint Öl nicht eine Standardbeimischung zu sein.
Annette

Benutzeravatar
Pferdefreund
Beiträge: 1443
Registriert: Mi 22. Feb 2012, 15:11

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Pferdefreund » Sa 15. Nov 2014, 23:59

Es gibt wohl einige Moeglichkeiten, das Ganze zusammenzuhalten. Aber eine davon ist Mineraloel, oder scheinbar auch Paraffin.

Hier steht auch sowas:
https://answers.yahoo.com/question/inde ... 848AAWCTmI

Hier ist auch noch ein Rezept. Da wird Knochenmehl verwendet:

http://www.wikihow.com/Make-a-Salt-Lick-for-Horses


Jede Firma hat vermutlich ihr eigenes Verfahren. Ich habe Mineraloel aber definitiev schon auf vielen gepressten Lecksteinen gelesen. Deswegen faende ich das Himalaya Salz in meinen Augen auch besser. Meine kriegen das lose Redmond Salz, das kommt aus Utah: http://www.redmondequine.com/
Gibt es sowohl als ganzen Stein, oder eben gemahlen.

Lewitzer Flummi
Beiträge: 271
Registriert: Do 8. Aug 2013, 10:12

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Lewitzer Flummi » So 16. Nov 2014, 13:19

Annette hat geschrieben: http://www.solsel.de/produkte/salzleckstein/
http://images.raiffeisen.com/Raicom/Ima ... feisen.pdf
Hier steht nichts von Mineralöl, aber was das "spezielle Pressverfahren" ist, verraten sie nicht. Ich habe aber eine Patentbeschreibung eines Pressverfahrens für einen Salzleckstein mit einem Anteil an Mineralstoffen gefunden, da steht auch nichts von Beigabe von Mineralöl. Also scheint Öl nicht eine Standardbeimischung zu sein.
Danke für den ersten Link. Hatte heute schon in meinem Hirn nach dem Namen gekramt, da ich aktuell nicht an den Stein zum nachschauen komme.
Von der Firma ist mein hochdosierter Mineralstein, der erst mal im Schrank liegen muss, bis die Ziege nicht mehr is(s)t. :(
http://www.solsel.de/produkte/mineralle ... -extra-13/
Viele Grüße

Fintan
Beiträge: 17
Registriert: Mi 12. Nov 2014, 14:09
Einzugsgebiet: Deutschland, England, Irland, Frankreich, Dänemark, Österreich, Schweiz, Tschechien, Spanien
Service: Tailor-made Equine Nutrition Zucht/Leistung und Freizeit
Wohnort: Templin

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von Fintan » So 16. Nov 2014, 13:58

Nun ich analysiere kreuz und quer durch Europa Heu. Man hat grundsätzlich in jedem Heu einen kräftigen Kaliumüberschuss und dadurch bedingt eine Imbalance Kalium - Natrium.
Liegt an der Düngung.

Einen Natriumausgleich schafft man am besten mit einem reinen Kochsalz ohne irgendeinem Schnick Schnack. Das hier gelistete Meersalz hat einen Jodgehalt von 100 mg auf 1 Kilo. Das Durchschnittspferd braucht 2 mg Jod am Tag.

Eine Jodüberversorgung kann mittelfristig auf die Schilddrüse gehen, wir müssen beim Jod eben auch das Jod aus dem sonstigen Futter berücksichtigen.

Es nutzt nichts wenn man bei diesen Steinchen über die Zusammensetzung den Eindruck gewinnt es wäre alles da, es geht auch darum wie viel von was bei welcher Dosis ist vorhanden.

Wenn ein Pferd von diesem solsel 10 Gramm am Tag zu sich nimmt, so dürfte es im Bereich Jod schon gut gesättigt sein.
10 Gramm liefern hier aber nur 83 mg Zink und mit einem durchschnittlichen Heu fehlt in der Ration an sich immer kräftig Zink, häufig 400 mg und auch weitaus mehr.

Das Beste ist es sich hier wirklich auf reines Speisesalz ohne Schnick Schnack und extra Jod zu verlassen. Vor ein paar Jahren habe ich mal das "Himalayasalz" das gar nicht vom Himalaya kommt analysiert.

Da sind Dinge drin die man nicht unbedingt im Pferd haben will und ob man nun Kinderarbeit in Pakistan unterstützen muss, OK das steht jedem frei.

Die Dinger sind alles ausser esotherisch.

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von saskia » So 16. Nov 2014, 18:01

Fintan hat geschrieben: ....
... und mit einem durchschnittlichen Heu fehlt in der Ration an sich immer kräftig Zink, häufig 400 mg und auch weitaus mehr.

....
Mir drängt sich grad die Frage auf, wie das mit Wildpferden ist : die fressen im Winter doch auch "Heu" (am Halm). Womit decken die ihr Zink-Defizit? Oder kommen sie mit dem winterlichen Mangel gut zurecht bis zum nächsten Frühjahr? Wie sieht das ohnehin mit der natürlichen Schwankung in den Nährstoffen aus? Da kriegen Wildtiere doch sicher auch nicht 365 Tage im Jahr "ausbalancierte" Nahrung? Klar kommen sie auch an Pflanzen ran an die unsere Hauspferde nicht rankommen, insofern sehe ich künstlichen Ersatz ja bis zu einem gewissen Grad ein. Aber das Angebot der Natur schwankt ja sicher auch im Wechsel der Jahreszeiten, - ist da nicht der schwankende Bedarf bei Weidetieren durch die Evolution automatisch angepasst?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

kelte
Beiträge: 1276
Registriert: Mi 13. Mär 2013, 19:24
Einzugsgebiet: Wien, Nö
Service: individuelle Beurteilung und balancierte Bearbeitung, Umstellungen
Beklebe
Einzelschulung und Kurse
Hufschuhberatung
TENS, EMS
McMaster Eizählung
Wohnort: westlich von Wien

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von kelte » So 16. Nov 2014, 19:04

Servus!

Du hast sicher Recht, Wildpferde können sehr gut speichern, sie können sehr viel kompensieren und sie leben tw an ihren Grenzen.
Aber die Frage ist, wollen wir das mit unseren Haustieren auch? Oder wollen wir ein halbwegs ausgewogenes Leben für sie?

Grüße

saskia
Beiträge: 1222
Registriert: Di 11. Okt 2011, 21:52
Service: Selber-Raspler an 2 eigenen Pferden

Re: Wieviel Salz fressen Eure Pferde

Beitrag von saskia » So 16. Nov 2014, 20:41

Klingt widersprüchlich : "sie können sehr gut speichern" - das heisst doch, dass sie mit den gespeicherten Stoffen geraume Zeit SEHR GUT hinkommen können.

"Sie leben tw an ihren Grenzen" - das wiederum heisst doch, dass die "Vorratshaltung" (speichern) nicht so gut klappt und sie oft kurz vor'm Kollabieren wären?

"wollen wir das mit unseren Haustieren auch?" - Was wollen wir auch? Natürlich wollen wir sie nicht an die Grenze von Mangelkrankheiten bringen. Aber wie artgerecht ist eine kontinuierliche Versorgung mit allem Möglichen? Wie wirkt sich das auf Dauer auf den Organismus aus, wenn die Speicher ständig randvoll sind oder womöglich ab und an etwas übervoll? Wie "natürlich" ist ein "ausgewogenes Leben" für den Menschen der nicht mehr Sammler und Jäger ist und erst die Nahrung ranschaffen musste bevor er essen konnte (und dann auch nur das was er zuvor erbeutet hat), sondern der ständig reichhaltig variierte Nahrung griffbereit hat und beim geringsten Appetit gleich zugreifen kann. Wie natürlich ist es, die Wohnung rund ums Jahr auf Wohlfühltemperatur geheizt zu haben und bei anderthalb Grad drunter sich schon halbtot zu frieren. Wie natüirlich ist all die gleichmässige Ausgewogenheit wirklich? - Ich weiss die Antwort nicht. Ich will daher auch nicht behaupten dass meine Ideen richtig sind. Ging mir alles nur mal so durch den Kopf.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Antworten