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Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 13:43
von Dianne
Kurze Zwischenfrage, weil mich das ernsthaft erstaunt, mit wieviel Aufwand hier in kleinsten Grammbereichen gerechnet wird: Berechnet Ihr Eure eigene Versorgung ebenso akribisch und esst so ausgewählt?
Ist nicht bös' gemeint, sondern ehrliches Interesse.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 14:39
von Juria
Nein, ich esse was mir schmeckt, schaue aber natürlich auch ein bisschen darauf, dass ich nicht nur Nudeln mit Tomatensoße zu mir nehme ;)

Und genau darin liegt in unserer Pferdehaltung ein bisschen das Problem. Schaut man sich das Heu an, ist es größtenteils recht einseitig. Selbst wenn es von verschiedenen Wiesen aus unterschiedlichen Gegenden kommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass du insgesamt zu viel Eisen und zu wenig Zink drinnen hast. Da klimpert es schon ganz ordentlich in der Heuraufe. Ich denke Pferde sind was Mängel angeht relativ tolerant, aber diese Toleranz ist wie bei jedem Organismus zeitlich begrenzt. Wir haben hier einfach nicht mehr hunderte Ha, auf denen die Pferde leben und auf denen es eine große Nahrungsvielfalt mit verschiedenen Mineralien und Spurenelementen gibt. Die Gräser, die wir auf unseren Heuwiesen und Weiden haben sind recht einseitig. Viel Obergras, wenig Untergras wenig "Wildwuchs", kaum Artenvielfalt auch was Kräuter, Gehölz, Wurzeln usw. angeht.
Zwar werden Pferde schon eine relativ lange Zeit auf kleineren Flächen gehalten, dennoch waren die Böden damals nicht ansatzweise so kaputt und ausgelaugt, wie sie es heute sind.
Ich bin davon überzeugt, dass viele Erkrankungen hausgemacht sind und zwar nicht zuletzt durch die mangelhafte Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen. Und wenn man so ein Weh-Weh-Pony hat, wie ich eines habe, dann versucht man einfach alles zu optimieren.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 17:22
von Annette
Dass die Böden heute ärmer an Nährstoffen als damals sind, ist doch widerlegt worden?

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 19:33
von katiebell
Also für uns wäre insgesamt zu wenig Selen enthalten, und zu wenig Cu. Die Verhältnisse versuche ich in etwa bei Fe : Cu : Zn : Mn 4 : 1 : 3 : 3 zu halten, weil wir einen IRler dabei haben.
Aber das, was du vorgeschlagen hast, ist im Zweifel immer noch um Längen besser als das, was in den allermeisten Pferden landet. :)

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 20:37
von Juria
Annette hat geschrieben:Dass die Böden heute ärmer an Nährstoffen als damals sind, ist doch widerlegt worden?
Wer hat das denn widerlegt und wo ist das nachzulesen? Klar, wenn du jetzt in einem Wald einen schönen Humusboden hast und ein bisschen gräbst, könnte das hinkommen, aber bei einer 08/15 Weide, die von "Menschenhand" gemacht ist, halte ich das für eher unwahrscheinlich.
Nährstoffärmer wurde ich aber auch gar nicht unbedingt sagen, sondern viel mehr sehr unausgeglichen. Auch habe ich den Verdacht, dass viele Spurenelemente und Organismen nicht mehr so vorhanden sind, wie es ursprünglich der Fall war. Es gibt ja weitaus mehr Spurenelemente als ein bisschen Mn, Cu, Fe, Zn und Se.
katiebell hat geschrieben:Also für uns wäre insgesamt zu wenig Selen enthalten, und zu wenig Cu. Die Verhältnisse versuche ich in etwa bei Fe : Cu : Zn : Mn 4 : 1 : 3 : 3 zu halten, weil wir einen IRler dabei haben.
Aber das, was du vorgeschlagen hast, ist im Zweifel immer noch um Längen besser als das, was in den allermeisten Pferden landet. :)
Interessant, das Futter habe ich nämlich bei Frau Dr. Maroske herstellen lassen. Und die Fütterungsempfehlung von 70g steht auch drauf.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:32
von katiebell
Dianne hat geschrieben:Kurze Zwischenfrage, weil mich das ernsthaft erstaunt, mit wieviel Aufwand hier in kleinsten Grammbereichen gerechnet wird: Berechnet Ihr Eure eigene Versorgung ebenso akribisch und esst so ausgewählt?
Ist nicht bös' gemeint, sondern ehrliches Interesse.
Du isst alles mögliche, hoffentlich aber deiner Art entsprechend ausgewogen. Unsere Pferde sind auf uns angewiesen, sie bekommen täglich das Gleiche, und si d vom Grundfutter her mit Eisen überversorgt- das sich (anders als beim Menschen) in der Leber einlagert und zudem noch die Aufnahme von Zn und Cu behindert.
Am einfachsten wäre es, wenn du dich mal durch die zig Diskussionen liest, die es hier dazu gibt. Wenn du mir per PN deine Emailadresse schickst, schicke ich dir auch gern eine Dokumentation dazu, wie sich verschiedene Verhältnisse bei Mineralien und Spurenelementen auf die Hufe auswirken.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:36
von katiebell
Juria hat geschrieben: Interessant, das Futter habe ich nämlich bei Frau Dr. Maroske herstellen lassen. Und die Fütterungsempfehlung von 70g steht auch drauf.
Dann gibt's da noch mehr Werte/Quellen. Sie rechnet nämlich wie ich. :)

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:39
von Juria
katiebell hat geschrieben:
Juria hat geschrieben: Interessant, das Futter habe ich nämlich bei Frau Dr. Maroske herstellen lassen. Und die Fütterungsempfehlung von 70g steht auch drauf.
Dann gibt's da noch mehr Werte/Quellen. Sie rechnet nämlich wie ich. :)
Naja, halt alles was in so einer 08/15 Heuanalyse drinnen ist.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Fr 25. Mär 2016, 23:57
von katiebell
Sie benutzt die gleichen Verhältnisse. Das wird passen, du kannst sie ja fragen und dir die Berechnungen zeigen lassen. Das aufgelistete kann nicht alles sein, da fehlt noch was, das sie mit eingerechnet hat. Ich würde nicht einfach weniger geben.

Re: Mineralfuttersuche

Verfasst: Sa 26. Mär 2016, 00:20
von Juria
katiebell hat geschrieben:Sie benutzt die gleichen Verhältnisse. Das wird passen, du kannst sie ja fragen und dir die Berechnungen zeigen lassen. Das aufgelistete kann nicht alles sein, da fehlt noch was, das sie mit eingerechnet hat. Ich würde nicht einfach weniger geben.
Also von den Spurenelementen passt es ja schon mal nicht. Außer Ca, P, Protein und Zucker ist nicht viel mehr von der Heuanalyse umfasst.