Mineralfuttersuche

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Sani
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Sani » Di 10. Mär 2015, 20:40

Ich möchte von diesen ganzen künstlich zugeführten Stoffen weg und langfristig auf jegliche synthetische Bestandteile im Zusatzfutter verzichten. Die Zufuhr an Mineralstoffen und Spurenelementen möchte ich per Kräuter, Hanf und KostBar Ferment sichern. Natürliche Nahrung wie Kräuter kann ein Pferd angeblich ganz anders verwerten als künstliches, deren Inhalte kann man aber kaum berechnen.

Meine Stute hat chronische Rehe, aber laut Blutbild kein EMS, trotzdem bin ich stets unsicher, was ich ihr geben darf. Beim Ferment [1] war ich skeptisch, ob das nicht ihre Fresslust anregt, sie hat ja Heu ad lib im Stall. Seit Nov. 2014 bekommt sie Ferment, abwechselnd Metabolo, Hepar, Digest und Mobil, zugenommen hat sie seitdem nicht.

Eine Heuanalyse würde mir nichts bringen, a) weiß ich nicht, wie viel Heu meine Hafis pro Tag fressen, b) haben chronisch kranke Pferde (Stute chronische Rehe, Arthrose / Wallach SE) einen höheren Bedarf an Mineralien und Spurenelementen. Im Fellwechsel ist der Bedarf nochmals höher, wie soll man das berechnen?

Sani
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[1] http://www.balance4animals-shop.de/Bokashi-getreidefrei
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katiebell
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von katiebell » Di 10. Mär 2015, 22:53

Ziemlich einfach lässt sich überschlagen, wieviel Heu sie pro Tag in etwa fressen, ebenso einfach, wieviel Zink etc. du zufüttern musst um zumindest den Mindestbedarf zu decken (du solltest aber schon 150% des Mindestbedarfs füttern), auch, wieviel um das Eisen auszugleichen. Allerdings wirst du sehr viel extra Eisen zufüttern durch deine Kräuter. Unglücklich, weil dein Heu schon viel zu viel enthält.

Spasseshalber würde ich an deiner Stelle mal durchkalkulieren, was du deinem Pferd mit deinen "natürlichen" Zusatzmittelchen so fütterst. "Natürlich" sind diese selbstverständlich auch nicht. Natürlich wäre die Ernährung, wenn dein Pferd sich auf zig dutzend Hektar artgerechter Steppenlandschaft das Ganze selber suchen könnte.
Unsere Pferdehaltung ist von hinten bis vorn nicht natürlich, und das müssen wir entsprechend ausgleichen, statt z.B. noch weiter zusätzliches Eisen ins Pferd zu füttern.

Bevor wieder das Argument kommt, das Eisen, das sich im Heu, im Boden usw. findet, sei nicht verwertbar:
> His response was: Iron picked up on hay analysis is in part due to
> contamination. It is iron oxide and it is not absorbed.

The next time someone tells you that, ask them what the source of that information is.

The horse is not a human or rat. Their digestive system is very different. Horses constantly secrete stomach acid and even iron oxide is soluble in their stomachs. The solubility of various iron forms in water is not a valid estimation of their bioavailability to a horse.

Pelleted diets containing high levels of iron contamination from the processing equipment and/or high iron contamination in calcium sources (basically rust or dirt, iron oxide) are well known to cause iron overload in in simple stomached, hind gut fermenting (like the horse) zoo animal species:

<http://library.vetmed.fu-berlin.de/reso ... Clauss.pdf>

That study concentrates on dietary tannins in the natural diet blocking iron absorption, but we also know from other animals that when hind gut fermentation is increased, iron absorption increases.

Even in young foals that may not have peak fermentation capacity, dirt is an important iron source and being deprived of it causes iron deficiency anemia:

<http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract>

The same thing is seen in pigs raised on concrete.

The statement that high iron is not a problem for most horses also has no basis in fact - i.e. studies. In Dr. Smith's initial studies on iron status, 28% of horses from a slaughter sample were iron overloaded:

http://jn.nutrition.org/content/114/4/677.full.pdf

The health implications of this are not known because it has never been studied. That's not the same thing as saying they don't exist. For example, arthritis is the most common consequence of iron overload in people. More relevant here is that insulin resistant horses are very prone to iron overload.
(Aus der ECIR Gruppe)

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Sani
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Sani » Do 12. Mär 2015, 18:50

Kräuter gehören seit jeher zum Nahrungsspektrum eines Pferdes, sie enthalten viele natürliche Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine, welche durch ihre Natürlichkeit in Verbindung mit den sekundären Pflanzenstoffen vom tierischen Organismus optimal verstoffwechselt werden können (Artikel von Frau Nehls [1)].

Für Ekzemer wird empfohlen, zur Stärkung der Entgiftungsorgane, insbesondere der Leber, ganzjährig bitterstoffhaltige Kräuter zu füttern, sowie auf künstlich zugeführter Stoffe wie Konservierungsmittel, Aromastoffe, Bindemittel, hohe Mengen synthetischer Vitamine möglichst zu verzichten (Artikel von Dr. Weyrauch [2]).

Kräuter haben öfters einen hohen Eisengehalt, bei den homöopathischen Dosen, die man idR füttert, spielt das mE keine Rolle. Beispiel Brennessel getrocknet [3], der Eisengehalt beträgt pro 100 g 11,218 mg. Ich weiß den Eisengehalt von unserem Heu nicht, gehe von 100 mg/kg Trockensubstanz aus [4]. Bei geschätzten 8 kg Heu pro Tag ginge das in etwa bei leichter Arbeitsleistung [5] und Offenstall gerade noch so durch.

Bitterkräuter (verschiedene) zur Unterstützung der Leber usw. bekommen meine Pferde, seit sie von der Weide sind (Ende Nov. 2014). Erstmals versuche ich, Spurenelemente grob auszubalancieren, was nicht einfach ist; den erhöhten Bedarf bei chronisch kranken Pferden und dazu dem Fellwechsel muß ich ja irgendwie berechnen. Ich bin nur 3x pro Woche im Stall, an den anderen Tagen bekommen meine Pferde von einer Stallkollegin Agrobs Weidemineral-Cobs aus der Hand, das erschien mir noch am besten. Wenn ich da bin, berechne ich das Trägerfutter, außerdem gibt es ZN Zink (Dr. Weyrauch), Selen (wir haben stark selenarme Böden) und Trimagnesiumcitrat extra dazu.

Nachdem bei meiner Stute Barbie (Rehepferd) die Röbis vom Okt. 2014 Arthrose vorne bds. im Krongelenk ergaben, bekommt sie mit Einverständnis meiner TÄin MobiCare [6], dazu Leinöl, um die synthetischen Stoffe besser verwerten zu können. Zitat von dieser Seite [7]:

"Pferde bestimmter Linien scheinen einen erhöhten Manganbedarf zu haben. Sie sind oft besonders auf Leistung oder reichlich Muskulatur gezüchtet. Im Charakter zeigen sich diese Pferde ebenso oft dominant, verfügen über einen eher speckigen Kamm und neigen zu Hufrehe." Das passt auf meine Stute, seit sie das MobiCare bekommt, läuft sie trotz geringer Sohlenwölbung im Gelände barhuf auf Asphalt mit Kies oder Schotter wesentlich besser - ich habe sie den ganzen Winter ohne Hufschutz vorne problemlos reiten können.

Ob das ganze Ausbalancieren was gebracht hat in Sachen Ekzem (Wallach) und Hufe (Stute), stellt sich erst noch raus. Nach dem Fellwechsel schleiche ich alle künstlichen Zusatzstoffe langsam aus, dann gibt es Orgamin [8] als MiFu, verschiedene Bitterkräuter werde ich weiter geben zur Unterstützung der Leber/Niere/Bauchspeicheldrüse. Da die Leber Zink braucht [9] , um entgiften zu können, werde ich es ich das extra geben [10].

Sani
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[1] http://www.tierheilkundezentrum.de/pfer ... ng-pferde/
[2] http://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesun ... ommerekzem
[3[ http://www.lexolino.de/c,kultur_alltags ... brennessel
[4] http://www.pferdeleben.de/pferdefutter- ... altsstoffe
[5] http://www.horsewellness.de/referate/ve ... tpferd.htm
[6] http://www.natural-horse-care.com/mobic ... riaid.html
[7] http://www.pferdeleben.de/spurenelement ... beim-pferd
[8] http://www.shop-pernaturam.de/Pferde/Mi ... -3-kg.html
[9] http://www.natural-horse-care.com/pferd ... ink-pferd/
[10] http://www.natural-horse-care.com/zinkmangel-pferd.html
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von katiebell » Fr 13. Mär 2015, 10:20

Das ist alles so konfus und ohne Hand und Fuss, dass es glaube ich wenig Sinn macht, das einzeln aufzudröseln.
Die verlinkten Seiten sind keine zuverlässigen Quellen... Jegliche Seite, die zu einem Shop gehört und etwas verkaufen will, sollte gründlichst auf die Quellenangaben ihrer Vermutungen und Behauptungen untersucht werden. Das sollte wohl absolut jedem klar sein.

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Hope » Di 31. Mär 2015, 09:43

katiebell hat geschrieben:Vitamin D und E können raus. Vit. D braucht dein Pferd nicht, und Vitamin E braucht es 2000 IU dl-alpha-tocopherol am Tag, zusammen mit Öl (am einfachsten Vitamin E Kapseln z.B. von DM, da ist eine winzige Menge Sojaöl mit drin).
Wieviel Kapseln sind das und wie lange soll man die geben?

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von myriell » Di 31. Mär 2015, 09:50

Schau mal in den Einzelmineralstoffe/Spurenelemente-Thread, da schreiben wir gerade über die Vitamin E-Kapseln ;).

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Juria
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Juria » Do 9. Jul 2015, 15:00

Wildhorse hat jetzt ein neues MiFu ohne Eisen. Allerdings mit sehr viel Mangan, weshalb es für mich leider nicht in Frage kommt. http://huf-shop.at/epages/1406a87c-9ba9 ... cts/04-003

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Juria » Di 24. Nov 2015, 17:36

Weiß jemand, ob man das Victorious Secret 200 irgendwo in Deutschland bestellen kann? 15€ Versand ist mir zu teuer aus Österreich.

Weiß jemand sonst noch ein Mineral ohne Mangan und ohne Eisen?

Danke schon mal :)

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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Annette » Di 24. Nov 2015, 19:40

Nicht ganz ohne, aber mit wenig Eisen (ohne Mangan): Formula 4 Feet
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Helga
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Re: Mineralfuttersuche

Beitrag von Helga » Di 24. Nov 2015, 20:53

Juria hat geschrieben:Weiß jemand, ob man das Victorious Secret 200 irgendwo in Deutschland bestellen kann? 15€ Versand ist mir zu teuer aus Österreich.

Weiß jemand sonst noch ein Mineral ohne Mangan und ohne Eisen?

Danke schon mal :)

Warum willst/darfst du kein Mangan füttern ?

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