Mineralstoffe im Heu

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myriell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Do 17. Jan 2013, 16:34

Danke für deine Erklärungen.. die werde ich mir heute Abend nochmal genauer durchlesen :).
Denke aber, wenn man wirklich in die Richtung gehend irgendetwas "unternehmen" will, müsste man sowieso nochmal ein neues Blutbild anfertigen lassen. Das ist ja nun wirklich nicht mehr aktuell.

Ich werde jetzt trotzdem erstmal bei der Mineralversorgung anfangen. Maxibrief bis 500g in die USA macht 3,45€, bis 1kg (falls ich zwei unterschiedliche Proben schicke) sind es 7,00€. Habe mir schonmal die Dokumente ausgedruckt und gestern vom aktuellen Heuballen eine Probe genommen. Überlege nun, ob es Sinn macht, bei der Gelegenheit gleich das "grüne" Heu mittesten zu lassen, obwohl mein Pony seit Dezember nur noch das "grobe" Heu bekommen soll (in der Hoffnung, dass ausreichend Ballen davon auf Lager sind).
Für wie wichtig haltet ihr den Selen-Test? Der kostet ja doch knackig Aufpreis, wenn auch in den USA nicht so viel wie in D.

katiebell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Do 17. Jan 2013, 17:43

Voegelchen hat geschrieben:Myriell, wäre mal interessant, wenn du das gesamte Blutbild einstellen könntest! ;-)

Zum niedrigen Hb - Tendenz Eisenmangelanämie. Grad gelernt in der Uni - Eisenmangelanämie ist ein Symptom, keine Diagnose, daher NICHT Eisen substituieren, sondern Ursache rausfinden. Im Humanbereich wird immer, wenn sonst nicht erklärlich "oben und unten reingeguckt" (Magen- und Darmspiegelung). [Anmerkung - nicht wird sondern sollte - Hausärzte sind auch keine Götter]
Bei Equiden ist bisher kein Eisenmangel nachgewiesen worden. Informationen:
http://www.fivepineranch.com/images/sto ... Excess.pdf

Wer sein Pferd beim Äppelfressen erwischt (frische Äppel von anderen Pferden), sollte als erstes immer eine Kotprobe untersuchen lassen, um die Darmflora zu überprüfen. Bei Fehlbesiedelungen, Dysbiosen, Darmpilz usw. versucht ein Equide zunächst, sich gute Bakterien auf die natürliche Art zu beschaffen.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von katiebell » Do 17. Jan 2013, 17:47

myriell hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob man daraus wirklich eine Erkenntnis ziehen kann, aber bei dem Blutbild, welches ich vor etwa einem dreiviertel Jahr habe machen lassen, waren die Werte für Hämoglobin und Erythrocyten gerade an der unteren Grenze. Spricht nicht gerade für eine Eisenüberversorgung, oder?
Nein, daraus kann man gar keine Erkenntnis ziehen. Der Eisenstatus lässt sich zur Zeit in Europa beim Pferd nicht bestimmen, dazu muss in die USA geschickt werden.
Gebraucht werden Serum Eisen, TIBC und Ferritin. Dann muss das Ganze innerhalb von 2 Stunden zentrifugiert werden, das Serum mit einer Plastikpipette entnommen werden, in ein Plastikröhrchen umgefüllt und gefroren werden, dann über Nacht ins Labor.
Anders kann der Eisenstatus nur noch über eine Leberbiopsie ermittelt werden.
myriell hat geschrieben:
Habe mir schonmal die Dokumente ausgedruckt und gestern vom aktuellen Heuballen eine Probe genommen. Überlege nun, ob es Sinn macht, bei der Gelegenheit gleich das "grüne" Heu mittesten zu lassen, obwohl mein Pony seit Dezember nur noch das "grobe" Heu bekommen soll (in der Hoffnung, dass ausreichend Ballen davon auf Lager sind).
Für wie wichtig haltet ihr den Selen-Test? Der kostet ja doch knackig Aufpreis, wenn auch in den USA nicht so viel wie in D.
Du musst eine Sammelprobe entnehmen, sonst hat es wenig Sinn.
Selen- frag einfach einen Milchviehbauern aus deiner Region. Der sagt dir, wie es mit dem Selen bei euch aussieht.

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myriell
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Do 17. Jan 2013, 18:51

katiebell hat geschrieben: Du musst eine Sammelprobe entnehmen, sonst hat es wenig Sinn.
Das ist mir auch klar.. zumal es echt überall mehrfach dabei steht.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Voegelchen » Do 17. Jan 2013, 18:58

katiebell hat geschrieben:
myriell hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob man daraus wirklich eine Erkenntnis ziehen kann, aber bei dem Blutbild, welches ich vor etwa einem dreiviertel Jahr habe machen lassen, waren die Werte für Hämoglobin und Erythrocyten gerade an der unteren Grenze. Spricht nicht gerade für eine Eisenüberversorgung, oder?
Nein, daraus kann man gar keine Erkenntnis ziehen. Der Eisenstatus lässt sich zur Zeit in Europa beim Pferd nicht bestimmen, dazu muss in die USA geschickt werden.
Gebraucht werden Serum Eisen, TIBC und Ferritin. Dann muss das Ganze innerhalb von 2 Stunden zentrifugiert werden, das Serum mit einer Plastikpipette entnommen werden, in ein Plastikröhrchen umgefüllt und gefroren werden, dann über Nacht ins Labor.
Anders kann der Eisenstatus nur noch über eine Leberbiopsie ermittelt werden.
Andersrum wird eventuell nen Schuh drauß. Wenn der HB und die Erys niedrig sind, dazu MCH und MCV runter sind kann man sagen es liegt (u.a.) ein Eisenmangel vor. Allerdings wird der sekundär erzeugt, weil das Pferd blutet!!!!!
Dann ist aber auch nicht der richtige Zeitpunkt das Futter aufs Mikrogramm zu analysieren, dann muss man erstmal das akute Problem beseitigen!!!

--> betrifft jetzt nicht dein Pferd Myriell.

edit: Ich kann den englischen Text beim besten Willen nicht lesen. :-( Keine Zeitkapazität um das zu übersetzen.
Es soll aber schon vogekommen sein, dass Pferde mit sickernd blutenden Magengeschwüren mit dem Hb runter waren.
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Do 17. Jan 2013, 21:04

Das Thema ist ja schon auch sehr spannend.

Ist jetzt ein bisschen OT, aber vielleicht mögt ihr auch nochmal kurz auf das Blutbild des Shettys einer Freundin gucken, der hat nämlich auch den Hämoglobin-Wert niedrig, sogar den Referenzwerten nach zu niedrig. Und er macht auch keinen sehr guten Allgemeineindruck (deswegen wurde das Blutbild in Auftrag gegeben), aber die TÄ hatte nicht wirklich was aufschlussreiches zu dem Blutbild zu sagen.

http://www.kekze.com/pony/hufe/ig/blutbildshetty.jpg

Noch eine Frage zum Selen, wie schließe ich vom Wert im Boden auf die Versorgung über das Heu? :)

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Pferdefreund » Do 17. Jan 2013, 21:17

myriell hat geschrieben:
Noch eine Frage zum Selen, wie schließe ich vom Wert im Boden auf die Versorgung über das Heu? :)

Warum willst du Selen im Boden messen?

In den USA gibt es ja diese Karten wo man sich alle Spurenelemente im Boden anschauen kann:

http://tin.er.usgs.gov/geochem/doc/averages/se/usa.html

In meinem county waren die Werte im Boden so:
http://mrdata.usgs.gov/geochem/county.p ... midwestern

In meinem Heu aber troztdem nur 0.03 ppm. Da besteht also nicht unbedingt eine Korrellation. Ich wuerde den Selenium Gehalt im Heu testen.

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von myriell » Do 17. Jan 2013, 21:29

kA wie ich auf den Boden komme.. habe mich falsch an katiebells Aussage zum Selenwert beim Landwirt erfragen erinnert ;).

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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von Evolution » Do 17. Jan 2013, 22:13

myriell hat geschrieben:Ist jetzt ein bisschen OT, aber vielleicht mögt ihr auch nochmal kurz auf das Blutbild des Shettys einer Freundin gucken, der hat nämlich auch den Hämoglobin-Wert niedrig, sogar den Referenzwerten nach zu niedrig. Und er macht auch keinen sehr guten Allgemeineindruck (deswegen wurde das Blutbild in Auftrag gegeben), aber die TÄ hatte nicht wirklich was aufschlussreiches zu dem Blutbild zu sagen.

http://www.kekze.com/pony/hufe/ig/blutbildshetty.jpg
Da Du von einem nicht besonders guten Allgemeinzustand sprichst, nehme ich nicht an, daß der Kleine vor der Blutentnahme anstrengender Arbeit unterzogen wurde? Da sind ziemlich viele Muskelwerte nicht in Ordnung (CK, LDH, HBDH). Alle noch in einem Bereich, der nicht für ein massives, akutes Geschehen spricht (akuter Kreuzverschlag z. B. - dann schießen die oft noch viel höher), aber da stimmt was nicht. Du kannst mal TinaH ansprechen, die kennt sich ziemlich gut mit PSSM aus. Vielleicht hat sie Vergleichs-Blutbilder oder kann dazu was sagen.
Vielleicht schlägt sich sowas auch in Hämoglobinwerten nieder, weiß ich nicht... Aber der Hämoglobinwert wäre in dem Blutbild jetzt nicht der allererste, der mir Sorgen machen würde.

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TinaH
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Re: Mineralstoffe im Heu

Beitrag von TinaH » Do 17. Jan 2013, 22:34

Bin schon da :D
Es tut mir leid, daß ichs mir einfach nicht merken kann, aber ich hab mich wegen dem PSSM halt immer mal wieder mit Blutbildern befaßt und es ist zum Mäusemelken. Es hängt einfach von so vielen Faktoren ab. Man muß schon viel Ahnung haben, welches Medium (Blutröhrchen) man für welche Bestimmung nimmt. Bei Laboklin ist es dankenswerterweise genauf auf dem Anforderungsbogen aufgeschrieben. Glukose z Bsp ist in der Regeln nicht auwertbar, AUSSER wenn man ein Medium mit Stabilisierungsmittel benutzt. Ich hab fürs letzte Blutbild extra für Glukose ein Natrium-Fluorid-Röhrchen abgenommen. Einige Werte können nur bestimmt werden, wenn das Serumröhrchen relativ zeitnah nach der Abnahme zentrifugiert wird. Meine TÄ kennt sich da auch nicht so besonders gut aus, ich nehm eh das Blut selber ab, zentrifugier es und schick es weg. Meine TÄ hat gar keine Na-Fluorid-Röhrchen und schickt auch unzentrifugiert weg. Und mit dem Hämoglubin war auch irgendwas, aber sorry, ich habs vergessen.... im Hämoglubin ist ja Eisen sind, deswegen korrelieren die Werte natürlich. Ich könnt mich echt in den Hintern beißen, daß ich es vergessen hab, aber ich hab noch im Hinterkopf, daß man manchmal fälschlicherweise von ner Anämie ausgeht, es aber oft ein "Meßartefakt" ist.

Die hohen Muskelwerte können für PSSM sprechen, kommt in allen Rassen vor. Infos hab ich versucht auf meiner hp zusammenzutragen. Test kannst Du selber machen, Labolin ist das einzige in Europa lizensierte Labor. Formular kann man online ausdrucken, es müssen Haare eingeschickt werden, Test dauert dann ca. 2 bis 3 Tage und kostet gut 50€
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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