Seite 5 von 41

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 18:08
von Martin
Lilli hat geschrieben:Hm, habe auch gerade eine Heuanalyse machen lassen, aufgrund IR Problematik :? Ich habe drei verschiedenen Heulieferanten, einmal Großballen, macht den Hauptbedarf aus da liegt das Eisen bei 163 mg/kg, Fructan 17,4g, Mangan 47,8mg/kg 15 km weiter eine recht ungedüngte, einmal geschnittene, übriggebliebene Wiese, Eisen 86,5, Fructan 63,8 g, Mangan 356 mg/kg und zuletzt wollte ich noch wissen, ob evtl. ein Heubauer 20km weiter in Frage kommt, das Heu sieht top aus aber: Eisen 993 mg/kg! Fructan 63,8g, Mangan 143 mg/kg. Die Tiho Hannover meinte zu dem extrem hohen FE-Wert, es läge wohl eine Sandverunreinigung vor.

Na ja, also hier bei mir innerhalb 20 km derart unterschiedliche Werte! Kupfer, Selen, Natrium und Zink dafür fast gar nicht oder viel zu wenig!

Der Test lohnt und mit dem selbst errechneten Mifu wird es auch wieder günstiger 4 Pferde zu füttern. Die Links von Katiebell und Pferdefreund sind super lehrreich, informativ und unbedingt lesenswert, auch wenn es im Englisch anfangs schwer fällt! Meinem Pony hätte ich die Rehe bestimmt ersparen können, hätte ich das alles vorher gewußt :evil:
Kannst Du die Analyse einstellen? Mich würden besonders die Aufschlußmethoden interessieren.

Martin

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 19:24
von radieschen
so halb off-topic - Martin, hast Du zufällig mal Heu testen lassen? Bzw ist euer Heu hier aus der Gegend?
ich find das Thema immer interessanter und hatte angedacht, mal meinen SB zu fragen, ob ich ein paar Proben von unseren ballen nehmen darf, da ich nicht soo sicher bin, was wie hier so im Futter haben... auffällig ist bloß, dass mein Pony mit seinen typischen EMS-Polstern an Hals und Schulter (aber eben auch nur da, sonst isses schlank), seit ich Mineralfutter (Cu, Zi, Mn) ohne extra Eisen füttere, diese Polster abbaut. das war bislang ein Riesenthema... insofern vermute ich, wir haben auch eher mehr als weniger Eisen im Heu, das aus den umliegenden Dörfern stammt.

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 20:02
von Voegelchen
Ich hab immer mal wieder zu dem Thema angefangen du recherchieren aber komme immer wieder nicht wirklich weiter.

Eine These/Frage entwickelt sich allerdings langsam in meinem Kopf. Wenn wir hier in D einen generellen Eisenüberschuss durch Böden/Heu/Gras/Wasser haben und ein Ur-Norddeutsches Pferd betrachten (Hannoveraner über viele Generationen rein gezogen)-findet nicht möglicherweise irgendwann eine Adaption an diese "Fehlernährung" statt?

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 20:14
von Martin
radieschen hat geschrieben:so halb off-topic - Martin, hast Du zufällig mal Heu testen lassen? Bzw ist euer Heu hier aus der Gegend?
ich find das Thema immer interessanter und hatte angedacht, mal meinen SB zu fragen, ob ich ein paar Proben von unseren ballen nehmen darf, da ich nicht soo sicher bin, was wie hier so im Futter haben... auffällig ist bloß, dass mein Pony mit seinen typischen EMS-Polstern an Hals und Schulter (aber eben auch nur da, sonst isses schlank), seit ich Mineralfutter (Cu, Zi, Mn) ohne extra Eisen füttere, diese Polster abbaut. das war bislang ein Riesenthema... insofern vermute ich, wir haben auch eher mehr als weniger Eisen im Heu, das aus den umliegenden Dörfern stammt.
Das Heu stammt aus Breitenbach. Ich habe es aber nie analysieren lassen, weil ich den Laboren keinen Millimeter über den Weg traue.

Martin

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 20:29
von radieschen
schade - dann haste vermutlich auch keine Anlaufstelle für mich? hätte es jetzt ganz schnöde zu denen in harleshausen gebracht ....
Na, da sich grad was in die richtige Richtung entwickelt beim pony, werd ich erstmal dabei bleiben.

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 20:42
von Martin
radieschen hat geschrieben:schade - dann haste vermutlich auch keine Anlaufstelle für mich? hätte es jetzt ganz schnöde zu denen in harleshausen gebracht ....
Na, da sich grad was in die richtige Richtung entwickelt beim pony, werd ich erstmal dabei bleiben.
Dann rede doch mal mit denen in Harleshausen und frage sie nach Heuanalysen unter Nennung der Methode und der Aufschlussmethode. Dann kann man ja weiter überlegen, wie man vorgehen könnte.

Vielleicht kann die Biologie in Kassel das ja auch. Eine Pflanzenphysiologie macht sich üblicherweise sehr viel Gedanken über Aufschlussmethoden und Probenahme.

Martin

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 22:03
von myriell
Angenommen ich hätte die Werte für unser Heu und sie wären vertrauenswürdig (fragt sich auch, was die Alternative ist).

Derzeit bekommt das Pony 24/7 Heu (das soll sich mittelfristig wieder ändern). Versuche ich dann die Menge, die sie frisst, zu überschlagen, weil ich mehr Zn/Cu füttern muss, wenn sie mehr Heu frisst? Und in welcher Form füttert ihr dann Mn/Zn/Cu zu? Und wie mache ich das im Sommer, wenn Pony auf der Weide steht? Was ist mit dem ganzen anderen "Klimbim", welches so in handelsüblichen Mineralfuttersorten enthalten ist?

Ich bin durchaus bereit, die Fütterung im Rahmen meiner Möglichkeiten zu Optimieren, aber irgendwie ist da noch ein großes, verknotetes Fragezeichen in meinem Kopf. Ist ja nicht so, als hätte ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht und stopfte wahllos Müsli und Reformin ins Pony.

Würde mich über genauere Informationen freuen und versuche auch mal mir die englischsprachigen Seiten zu Gemüte zu führen ;).

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Di 15. Jan 2013, 23:17
von Pferdefreund
ich habe es ja an anderer Stelle schon mal gesagt, man kann die Heu samples auch zu EquiAnalytical schicken, aus der EU. Da haette man den Vorteil dass so ziemlich jeder hier on den USA es dort hin schickt, und worauf auch die ganzen Methoden der Futter Balanzierung basieren. Vielleicht koennten sich ja die die das gerne machen wuerden zusammen tun und ein Paket hinschicken?


Die Methode die dort verwendet wird ist "high tech near infrared and plasma spectroscopy". Was das heisst weis isch nicht und auch nicht genau die Auflussmethde, aber was man mir erklaert hat ist dass das sample als Ganzen aufgeschlossen wird, also nicht nochmal sub-gesampled. Das war mir wichtig, denn ich denke ja mal dass die den Rest dann schon drauf haben.


http://www.equi-analytical.com/Services ... rvices.htm

601 Equi-Tech

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 07:32
von katiebell
Voegelchen hat geschrieben:Ich hab immer mal wieder zu dem Thema angefangen du recherchieren aber komme immer wieder nicht wirklich weiter.

Eine These/Frage entwickelt sich allerdings langsam in meinem Kopf. Wenn wir hier in D einen generellen Eisenüberschuss durch Böden/Heu/Gras/Wasser haben und ein Ur-Norddeutsches Pferd betrachten (Hannoveraner über viele Generationen rein gezogen)-findet nicht möglicherweise irgendwann eine Adaption an diese "Fehlernährung" statt?
Nein. Eisen wird in der Leber eingelagert, und Eisen, Zink und Kupfer teilen sich die gleichen Andockstellen. Da kann sich biologisch nix tun.

Re: Mineralstoffe im Heu

Verfasst: Mi 16. Jan 2013, 07:36
von katiebell
Pferdefreund hat geschrieben:ich habe es ja an anderer Stelle schon mal gesagt, man kann die Heu samples auch zu EquiAnalytical schicken, aus der EU. Da haette man den Vorteil dass so ziemlich jeder hier on den USA es dort hin schickt, und worauf auch die ganzen Methoden der Futter Balanzierung basieren. Vielleicht koennten sich ja die die das gerne machen wuerden zusammen tun und ein Paket hinschicken?

Equi-Analytical ist billiger, ansonsten macht das in Deutschland die LUFA. Über die Methoden geben sie gern Auskunft.
Es gibt allerdings keinen Grund anzunehmen, dass ein Labor z.B. keine zuverlässigen Eisen-, Zink- und Kupferwerte usw. liefert. Gesundes Mißtrauen schadet nüscht, aber nicht zu analysieren, weil man glaubt, ausgerechnet die LUFA wäre nicht zuverlässig, ist nicht wirklich sinnig IMO...